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Thema: Nutzung von Kurzwelle im internationalen KatS?

  1. #1
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    Nutzung von Kurzwelle im internationalen KatS?

    Hallo!

    Ich weis das diese Sparte hier nicht ganz exakt unter "BOS-Funk" passt, aber ich hoffe das ich hier eher jemandem finde der mi ein paar Details erklären kann.

    Bestimte Einheiten deutscher HiOrgs wie Rotes Kreuz, THW, KatS u.v.a. sind ja regelmässig in der internationalen Katastrophenhilfe eingesetzt, beispielsweise nach Erdbeben, Naturkatastrophen oder zur humanitären Hilfe.

    Welche Fernkommunikationsmittel kommen auf solchen Einsätzen aktuell zum Einsatz?
    Vorwiegend nur Iridium und Inmarsat-Geräte oder auch noch Kurzwelle?
    Wenn Kurzwelle, mit welchen Übertragungsarten (Sprechfunk mit ALE oder CODAN, oder nur Datenfunk mit STANAG o.ä.)?

    Gibt es koordinierte KW-Netze wo interessierte kleine Hilfsorganisationen sich zur effektiveren Koordination einklinken können?
    Wo wäre die zuständige Stelle wo man endsprechende Netzzugänge (ALE- oder CODAN-Netz) beantragen könnte?

    Oder anders gefragt, worum es mir gerade geht:
    Man stelle sich einen größeren Betrieb (knapp 300 Angestellte) vor die gerade überlegen ob sie nicht für derartige Katastrophen Personal und Ausrüstung vorhalten die dann Material und Hilfsgüter ins Kriesengebiet verbrigen.
    Ich stehe da gerade vor der Frage wie man mit Kommunikationsmitteln sicherstellen kann das solch ein Team sich vor Ort mit anderen Organisationen koordinieren kann.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #2
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    Letzes Jahr hat das DRK Generalsekreteriat KW Stationen an die Landesverbände verteilt. War irgendwas aus England und sah ein bischen militärisch aus. So weit ich es mitbekommen habe waren die aber eher für den Deutschlandfunk gedacht (Ausfall Telefonnetz und so)

  3. #3
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    Hallo Jürgen,

    ein klein wenig zum Einsatz beim DRK findet man hier: http://www.fdb-drk.de/kurzwelle.html
    Gruß
    Sebbel2

    Sebastiand(..)funkmeldesystem.de

    __________________________________________________ _______
    „Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstwie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen.“ (Murphy)

  4. #4
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Letzes Jahr hat das DRK Generalsekreteriat KW Stationen an die Landesverbände verteilt. War irgendwas aus England und sah ein bischen militärisch aus. So weit ich es mitbekommen habe waren die aber eher für den Deutschlandfunk gedacht (Ausfall Telefonnetz und so)
    Aha, auch interessant!
    Also ein nationales Festfunknetz, vergleichbar zu dem KW-Fernschreibnetz der POL-Behörden.
    Leider ist der "Feste Funkdienst" das höchste der Gefühle was die BnetzA auf KW ausserhalb des Amateurfunks zulässt.

    Andererseits dürften die nötigen Längen von Fahrzeugantennen aber auch mit unseren TÜV-Regeln und KFZ-ABE's kollidieren.
    Mit rund 7m langen Spargeln fährt es sich in Deutschland wohl auch nicht besonders gut..:-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  5. #5
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    Hallo!

    Zitat Zitat von sebbel2 Beitrag anzeigen
    Hallo Jürgen,

    ein klein wenig zum Einsatz beim DRK findet man hier: http://www.fdb-drk.de/kurzwelle.html
    Ahja, hübsche CODAN's, die aber wenn ich das richtig sehe nur den weltweiten ALE-Standard nutzen.

    Danke für den Link!

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  6. #6
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Hallo!



    Aha, auch interessant!
    Also ein nationales Festfunknetz, vergleichbar zu dem KW-Fernschreibnetz der POL-Behörden.
    Leider ist der "Feste Funkdienst" das höchste der Gefühle was die BnetzA auf KW ausserhalb des Amateurfunks zulässt.

    Andererseits dürften die nötigen Längen von Fahrzeugantennen aber auch mit unseren TÜV-Regeln und KFZ-ABE's kollidieren.
    Mit rund 7m langen Spargeln fährt es sich in Deutschland wohl auch nicht besonders gut..:-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser
    Gibt es das (KW bei POL) in NRW noch? Bei uns ist alles ausgemustert worden.

  7. #7
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Gibt es das (KW bei POL) in NRW noch? Bei uns ist alles ausgemustert worden.
    Absolut keine Ahnung. An vielen PP's sieht man noch die relativ "gewartet" aussehenden R&S-Beams noch, die allesammt nach Düsseldorf zeigen.
    Jedoch suche ich bei neueren und größer modernisierten PP's vergeblich nach Kurzwellenantennen.

    Da ich keine einzige gesicherte Frequenzinformation zu diesem Funknetz vorliegen habe, kann ich nicht überschauen ob dort noch vereinzelte Strecken in Betrieb sind.
    Wenn überhaupt, dürfte der Betrieb dort seit vielen, vielen Jahren über hochgradig verschlüsselte STANAG-Streams laufen. Und davon gibt es auf Kurzwelle gleich etliche hunderte die vom Signalverlauf und Fadingverhalten zum großen Teil aus Europa zu vermuten wären. M.E. kann das nich alles Militär sein...

    Wobei aber auch mal interessant wäre welche Frequenzen denn das DRK nun nutzen will.
    Die selben die bisher die POL verwendet haben?

    Naja, meiner Ansicht nach wäre eine Instandhaltung eines generellen Notfunkssystems auf Kurzwelle nicht verkehrt. Die aktuelle Hochwasserlage wird keinesfalls die letzte Unwetterkatastrophe sein wo wichtige Kommunikationsstrecken quasi am "seidenen Faden" hängen.
    Zumal Kurzwelle kaum was kostet. Man muss die BRD nicht mit hunderten Standorten zupflastern dafür. Vielmehr braucht man eben nur Endstellen dort wo die Notfallkommunikation eben gebraucht wird.
    Und dank heutiger Techniken wie ALE oder gar CODAN hat man gleich das volle Programm angefangen vom Sprechfunk über Datenverkehr bis hin zu IP-orientierten Netzen, derart vereinfacht und automatisiert das man nicht mal mehr jahrelang ausgebildete Berufsfunker braucht.
    Von der Investition läge jede KW-Anlage so Pi mal Daumen etwa dort wo aktuell auch ein komplettes Fug9c läge.

    Warum ich mich aktuell für diese Thematik beschäftige waren Rechercheerkentnisse aufgrund einer Kundenanfrage zu diesem Thema.
    Bisher kannte ich da nur die edlen CODAN-Serien, bin nun aber auch über die aktuellen KW-Geräte von Vertex gestolpert. Die VX-1400 hat es mir da z.B. angetan...*schmacht*.

    http://www.vertex-standard-emea.com/de/vx1400.html

    Grübel jetzt schon knapp ne Woche ob auch an meiner Werkstatt noch irgendwas für Kurzwelle auf's Dach setzen kann...

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  8. #8
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    Bei uns war die KW Geschichte so grob bei 6-5 - 7.5 MHz, genaue Frequenz weiß ich nicht mehr.

  9. #9
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    Beim letzten Treffen der DRK Fernmelder aus RLP und Umgebung hat der SB der die KW Anlage für das Innenministerium damals beschafft und betrieben hat ausführlich dazu referiert. Der könnte es noch wissen....

  10. #10
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Bei uns war die KW Geschichte so grob bei 6-5 - 7.5 MHz, genaue Frequenz weiß ich nicht mehr.
    Das DRK hatte damals (>10 Jahre) ein paar öffentlich bekannte Einzelfrequenzen, jeweils sehr knapp oberhalb der Amateurfunkbänder 80m und 40m.
    Ich meine so ganz verschwommen im Hinterkopf was von 3825kHz und 71xxkHz zu haben.

    Das ehemalige KW-Funknetz der IM's umfasste hingegen knapp über 100 Einzelfrequenzen zwischen 1,6 und 30MHz.

    Dieses deutet ganz klar auf ein automatisches Kanalwahlsystem hin, vergleichbar zu den ALE/CODAN-Geräten welche nun das DRK beschafft hat.

    Man braucht also keinen ausgebildeten und erfahrenen Kurzwellenfunker welcher anhand seines Stuhlgangs erkennt auf welcher Frequenz es gerade jetzt möglich wäre zu einem bestimmten ort zu funken.

    Nö...mit ALE, CODAN und bei dem IM's eben irgendein STANAG-Ableger kümmert sich darum.
    Die Geräte scannen alle zulässigen (programmierten) Kanäle ab und geben nach einem festen Muster abwechseln quer über alle Kanäle mal eine Testsendung (Sounding) woran andere Geräte erkennen können wo wann wer am besten zu erreichen ist.
    Auf Knopfdruck baut dann jedes Gerät zu einem beliebigen anderen eine zuverlässige Verbindung auf.

    Das ganze funktioniert so etwa ab 20 Kanälen absolut global, von Pol zu Pol quasi.
    Wichtig ist nur das alle Kanäle möglichst weit von 1,6MHz bis annähernd 25-30MHz verteilt werden.

    Im Amateurfunk läuft seit einigen Jahren solch ein ALE-Netz der absoluten Minimalkonfiguration. Habe ich hier seit einigen Tagen im Monitoring.
    http://www.hflink.org/

    Funktioniert so global eher kläglich. Die bräuchten mindestens drei mal mehr Sounding-Kanäle und weiter verteilt, dann würde das richtig gut fluppen.
    Scheitert aber eben an der Fixierung auf AFU-Bänder.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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