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Thema: Antennentechnik TETRA und ELW

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Hallo!



    Mitnichten...das mit diesen 9dB ist für derartig komplexe Netzwerke durchaus üblich, und die massive Miniaturisierung verbessert das ganze eben auch nicht.

    So richtig fette, große Duplexweichen, wie man damals für RS2-Anlagen hernahm, kommen auf eine Einfügedämpfung im Passband runter auf 1,0...1,5dB.

    Nun schau dir mal das Blockschaltbild des PHY-TETRA-ELW-N an:
    An den TMO-Ports kommen zunächst miniaturisierte Tetra-Duplexer vom Type MIX 70/44-PR:
    http://www.procom.dk/ger/produkte/fi...4-pr-tetra-sma
    Diese haben bereits eine Einfügedämpfung von 2dB.

    Dahinter kommen Zirkulatoren vom Type PRO-IS-380-S1:
    http://www.procom.dk/ger/produkte/sy...-pro-is-380-d1
    Die machen nochmal ca. 0,5dB.

    Dahinter ein Lowpass, vermutlich Modell PRO-LP-450:
    http://www.procom.dk/ger/produkte/fi...ter/pro-lp-450

    Macht nochmal 0,2dB.

    Dahinter ein Combiner PHY, vermutlich der PHY-TETRA-2-FME-380-410:
    http://www.procom.dk/ger/produkte/sy...hy-tetra-2-fme

    Macht nochmal 3,5dB...wir wären hier also schon bei 6.2dB Gesamtdämpfung.
    Danach kommen nochmals zwei Minitaur-Duplexer mit zusammen etwa 4dB Dämpfung.

    Somit wären wir sogar nach dieser Rechnung bei knapp 10,2dB

    Aber: Die komplexe Aufgabenstellung erzwingt eben solch komplexe Koppelnetzwerke, die an Bord von Fahrzeugen zuvor in der analogen Welt niemals nötig waren.

    Lediglich bei zentralen Leitstellen wie Nahverkehrsbetriebe in Großstädten, sowie den damaligen Funknetzen der Energieversorger, sowie bestimmt auch machne größere BOS-Leitstellen brauchte man ähnlich komplexe Netzwerke.
    Allerdings hatte man da Platz und feste Böden...man konnte dafür schwere Schränke aufwuchten anstatt alles miniaturisiert in kleine Blechkästchen für ELW's zu verpacken.

    Das Grundproblem liegt aber auf der Tetra-Seite:
    Verglichen mit den analogen Funkgeräten der letzten 30 Jahre sind die Empfänger heutiger Digitalgeräte (neben Tetra gilt das auch für viele DMR-Funkgeräte) in Bezug auf Großsignalfestigkeit, Intermodulation und Blocking ein immenser Rückschritt.
    Die Industrie müsste viel mehr die Erfahrungen der letzten 30 Jahre Analogtechnik nehmen als Ausgangsposition, und den ganzen Digitalkram (Tetra/DMR) erst ab der 2.ZF fahren.
    Also anständiges Frontend, möglichst schmalbandig und Großsignalfest, anständige AGC-Regelung.
    Aber nööö...genau dort spart man.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

    Ich habe vor zwei Jahren für die DIN Geschichte gesagt es sollen einfach drei 50m Kabeltrommeln auf den ELW um damit die Geräte der ganzen rumstehenden Kommondowagen anzubinden, quasi wie eine Wagenburg im Wilden Westen wenn die Indianer angegriffen haben :-)

    Oder man sollte die rausgeschmissenen Millionen für das TETRA Paging in die Umgestaltung der Mobilgeräte stecken und Geräte mit getrennten HF Buchsen für RX und TX herstellen. Damit würde sich der Kopplermist zumindestens vereinfachen.

  2. #2
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Ich habe vor zwei Jahren für die DIN Geschichte gesagt es sollen einfach drei 50m Kabeltrommeln auf den ELW um damit die Geräte der ganzen rumstehenden Kommondowagen anzubinden, quasi wie eine Wagenburg im Wilden Westen wenn die Indianer angegriffen haben :-)
    Ja, das ist auch keine wirklich schlechte Idee...die Kabeldämpfung könnte man dann Antennenseitig mittels Antennengewinn mildern.
    Dann jeden Masten auf unterschiedliche Höhe...wäre schon was machbar.

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Oder man sollte die rausgeschmissenen Millionen für das TETRA Paging in die Umgestaltung der Mobilgeräte stecken und Geräte mit getrennten HF Buchsen für RX und TX herstellen. Damit würde sich der Kopplermist zumindestens vereinfachen.
    Ja, spezielle MRT mit getrennten RX/TX-Ausgängen wären schon mal ein riesiger Fortschritt.
    Zur guten alten Zeit war das z.B. bei der KF164 überhaupt kein Problem, musste man eben nur mit diesem Feature bestellen.

    Heute hingegen bestehen moderne Funkgeräte nur noch aus einem Motherboard und einem an der Platine orientiertes Gehäuse. Da ist schlichtweg kein Platz für einen getrennten RX-Eingang, ohne das Gehäuse sowie die Hauptplatine massiv neu zu gestalten.


    Und das Problem heute mit den beschissenen Frontends hat seine Ursache ganz einfach in der absolut überschätzen SDR-Technologie.
    Viele Entwickler die in diesem Segment entwickeln vernachlässigen einfach den HF-Eingang am Empfänger, weil die ganze Filterung und Entstörung ja per DSP und Codec viel einfacher und billiger ist.
    Dabei werden heute aber Edelschmieden ignoriert die längst bewiesen haben was digital wirklich möglich ist, wenn man der SDR-Technologie ein analoges Front- und Backend verpasst, welches seit Jahren im Analogfunk als "State of the Art" gilt.
    BER von schlappen 3-5% bis hin zu -119dBm sind machbar.
    Aber nee...egal ob Tetra, DMR, oder auch DAB+ und DVB-T scheißt man eben auf die unteren 20-30dB und nimmt es einfach hin das unter -90dBm die Bitfehlerrate ins unermessliche steigt.
    Eine Feldstärke wo jedes analoge Funkgerät der letzten 70 Jahre noch kristalklaren und astreinen Empfang bietet.
    Ist ja auch einfach, da man bei Zellularen Netzen den schwarzen Peter der unteren Dynamikbereiche schlichtweg auf die zu dünne Netzstruktur schieben kann.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Hallo!



    Ja, das ist auch keine wirklich schlechte Idee...die Kabeldämpfung könnte man dann Antennenseitig mittels Antennengewinn mildern.
    Dann jeden Masten auf unterschiedliche Höhe...wäre schon was machbar.

    Ja, spezielle MRT mit getrennten RX/TX-Ausgängen wären schon mal ein riesiger Fortschritt.
    Zur guten alten Zeit war das z.B. bei der KF164 überhaupt kein Problem, musste man eben nur mit diesem Feature bestellen.

    ......
    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser


    Mit Kabeltrommel meinte ich eher klassisch NF oder u.U. noch VoIP und Nutzung der Geräte im abgesetzten Auto, quasi Entkopplung durch horizontalen Abstand.

    Ich hatte damals vorgeschlagen ein Sepura FRT3900 zu zerlegen, den Antennenschalter lahmzulegen und das Loch für den GPS RX mit einer SMA Buchse für den RX nachzurüsten. Ich stelle mir vor dass sowas ja sicherlich auch im nächsten Layout einfach zu realisieren wäre.

  4. #4
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    Nächstes Layout?
    Dann mögen die Ingenieure bitte auch einen zweiten NF Ausgang verwirklichen.
    Eine passende Endstufe ist ja schon drinnen in dem Kasten.

    M
    Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
    "Connect the Motherboard with the powerport"
    Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".

  5. #5
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Mit Kabeltrommel meinte ich eher klassisch NF oder u.U. noch VoIP und Nutzung der Geräte im abgesetzten Auto, quasi Entkopplung durch horizontalen Abstand.
    Oha...also mehrere akkut gefähliche Tetra-Geräte mit TEI und Sicherheitskarte einfach so unbewacht und ohne Zaun+Nato-Stacheldraht in die Gegend stellen?
    Huiuiui...:-)

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Ich hatte damals vorgeschlagen ein Sepura FRT3900 zu zerlegen, den Antennenschalter lahmzulegen und das Loch für den GPS RX mit einer SMA Buchse für den RX nachzurüsten. Ich stelle mir vor dass sowas ja sicherlich auch im nächsten Layout einfach zu realisieren wäre.
    So ginge da vielleicht schon was, die Frage ist nur ob die Firmware da mitmacht.
    Es ist nicht unüblich (auch schon bei analogen Geräten) das RX/TX-Umschalter usw. beim einschalten getestet werden. Kommt da dann irgendeine falsche oder gar keine Antwort, kann es sein das sich das Gerät weigert in den normalen Betriebszustand zu booten.

    Besser wäre es, wenn die Industrie solche Ausführungen bei zukünftigen Baureihen direkt berücksichtigen könnte.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  6. #6
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Hallo!



    Oha...also mehrere akkut gefähliche Tetra-Geräte mit TEI und Sicherheitskarte einfach so unbewacht und ohne Zaun+Nato-Stacheldraht in die Gegend stellen?
    Huiuiui...:-)



    So ginge da vielleicht schon was, die Frage ist nur ob die Firmware da mitmacht.
    Es ist nicht unüblich (auch schon bei analogen Geräten) das RX/TX-Umschalter usw. beim einschalten getestet werden. Kommt da dann irgendeine falsche oder gar keine Antwort, kann es sein das sich das Gerät weigert in den normalen Betriebszustand zu booten.

    Besser wäre es, wenn die Industrie solche Ausführungen bei zukünftigen Baureihen direkt berücksichtigen könnte.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

    Mann Mann, Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff. PKW/Kommandowagen/Einsatzfahrzeug kommt, wird irgendwo geparkt, mit dem ELW verkabelt, ABGESCHLOSSEN und gut.

  7. #7
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    An Einsatzstellen an denen solche Geschütze aufgefahren werden müssen mangelt es doch auch bestimmt nicht an Einsatzkräften...

    M
    Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
    "Connect the Motherboard with the powerport"
    Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".

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