Hallo!
Dein Vorhaben in allen Ehren, aber man sieht das bei dir noch erhebliche Erkentnisslücken herrschen.
Um an passiven Randstellen von Meldern und Funkgeräten was zu reparieren braucht es elektronisches Grundwissen und die nötigen Werkzeuge (Schraubenzieher, geeignetes Lötzeugs).
Ich habe z.B. nichts dagegen wenn nicht-Techniker an ihrem Melder Tastenmatten oder Vibratoren selber austauschen...solange dabei nicht mehr kaputt geht.
Auch Gehäusetausch, sprich neues Gehäuse für nen Melder...auch kein Problem solange man angemessen arbeitet.
Es hört aber bei mir mit der wohlwollenden Tolleranz auf, wenn menschen in sensiblen HF-Schaltungen, Oszillatoren, Endstufen, Empfängervorstufen, an Quarzen oder in µC-Bereichen rumbraten - obwohl die wenigsten wissen wie das alles dort im Detail funktioniert.
Es ist auch weniger eine Frage der Ausstattung als viel mehr des Wissens:
Neben allgemeinen, gut und reichhaltig ausgeprägtem Elektronik und E-Lehre Wissensstand kommt in HF-Bereichen auch noch das spezielle Gebiet der Hochfrequenztechnik und Hochfrequenzelektronik dazu.
Sprich: Welche Arbeitspunkte sind an HF-Vorstufen üblich, welche Verstärkungsfaktoren sind dort üblich. Welche Signalgrößen sind also im Dynamikbereich an der Antenne und hinter der Vorstufe üblich.
Wie funktionieren die verschiedenen Mischer, welche Ströme und HF-Pegel und Impedanzen müssen dort herrschen. Wie hoch muss ein LO-Pegel für welchen Mischer sein?
Welche Auswirkungen hat Phasenjitter eines Oszillators oder einer PLL? Was hat es mit parasitäten Induktivitäten und Kapazitäten auf sich?
Das sind alles Sachen, wo man sich in mühevollen Jahren ranarbeiten kann.
Versteht man viele dieser Sachen nicht, die für richtige Funktechniker selbstverständlich sind, nutzen einem Oszilloskope, Funkmeßplätze, Signalgeneratoren usw. absolut nichts.
Man kann z.B. in der HF-Technik nicht einfach mit einer Oszi-Meßspitze über die Platine spazieren, und erwarten das man überall logische und nachvollziehbare Werte misst.
Und mit einer sündhaft teuren aktiven HF-FET-Probe braucht man auch erheblich Erfahrung, bis man damit sinnvoll arbeiten kann.
Ebenso muss man die vielzähligen deutschen und europäischen Normen von ihrer Essenz verstanden haben.
Den Effekt von Nebenaussendungen verstehen, man muss begriffen haben wie empfindlich z.B. der Flugnavigationsfunk ist.
Hat man das alles verstanden, stellt z.B. ein sündhaft teurer Funkmeßplatz auch nur eine Arbeitserleichterung dar. Denn eigentlich ist solch ein Funkmeßplatz eigentlich nur ein spezielles "Multimerter" für Funkgeräte. Alles was man damit messen kann, kann man mit diesem Wissen auch mit simplen Behelfsaufbauten messen. Oszilloskop, sauber abgeglichenes Referenzgerät, ein ebenso sauber abgeglichener SDR-Empfänger usw. reichen um alles zu messen, was auch soein Funkmeßplatz messen kann.
Es ist eben nur umständlicher, dauert länger...und erfordert eben zwingend, das man sich genau darüber Gedanken macht was es eigentlich gennau ist, was man da messen will, und wie man da sicher ran kommt.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser