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Thema: Ausstattung Funkwerkstatt - Wer braucht was?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Hallo!

    Zitat Zitat von danielhecker Beitrag anzeigen
    Jetzt würde ich gerne mal zentral hier für das Forum eine Auflistung erstellen (die ich nach Euren Tipps weiter pflegen werde!), welche Ausstattung man für welche Reparaturen braucht. Also vom Einsteiger bis zur kompletten Profi-Funkwerkstatt). Einfach meine untenstehende Liste ergänzen, Verbesserungsvorschläge sind gerne gesehen!

    Ich fände es super, wenn wir hier gemeinsam eine Art FAQ auf die Beine stellen könnten. Dann kann jeder einschätzen was er selbst machen kann und was er dazu braucht.

    Im Forum wird ja immer wieder erwähnt, dass man für Eigenreparaturen einen Funkmessplatz, Oszilloskop, mV-Meter, Frequenzzähler, Signalgenerator, ... braucht. Nun will ich wissen: Wer braucht welche Geräte / welches Wissen, um was zu reparieren?
    Dein Vorhaben in allen Ehren, aber man sieht das bei dir noch erhebliche Erkentnisslücken herrschen.

    Um an passiven Randstellen von Meldern und Funkgeräten was zu reparieren braucht es elektronisches Grundwissen und die nötigen Werkzeuge (Schraubenzieher, geeignetes Lötzeugs).

    Ich habe z.B. nichts dagegen wenn nicht-Techniker an ihrem Melder Tastenmatten oder Vibratoren selber austauschen...solange dabei nicht mehr kaputt geht.

    Auch Gehäusetausch, sprich neues Gehäuse für nen Melder...auch kein Problem solange man angemessen arbeitet.

    Es hört aber bei mir mit der wohlwollenden Tolleranz auf, wenn menschen in sensiblen HF-Schaltungen, Oszillatoren, Endstufen, Empfängervorstufen, an Quarzen oder in µC-Bereichen rumbraten - obwohl die wenigsten wissen wie das alles dort im Detail funktioniert.

    Es ist auch weniger eine Frage der Ausstattung als viel mehr des Wissens:
    Neben allgemeinen, gut und reichhaltig ausgeprägtem Elektronik und E-Lehre Wissensstand kommt in HF-Bereichen auch noch das spezielle Gebiet der Hochfrequenztechnik und Hochfrequenzelektronik dazu.

    Sprich: Welche Arbeitspunkte sind an HF-Vorstufen üblich, welche Verstärkungsfaktoren sind dort üblich. Welche Signalgrößen sind also im Dynamikbereich an der Antenne und hinter der Vorstufe üblich.
    Wie funktionieren die verschiedenen Mischer, welche Ströme und HF-Pegel und Impedanzen müssen dort herrschen. Wie hoch muss ein LO-Pegel für welchen Mischer sein?
    Welche Auswirkungen hat Phasenjitter eines Oszillators oder einer PLL? Was hat es mit parasitäten Induktivitäten und Kapazitäten auf sich?

    Das sind alles Sachen, wo man sich in mühevollen Jahren ranarbeiten kann.

    Versteht man viele dieser Sachen nicht, die für richtige Funktechniker selbstverständlich sind, nutzen einem Oszilloskope, Funkmeßplätze, Signalgeneratoren usw. absolut nichts.
    Man kann z.B. in der HF-Technik nicht einfach mit einer Oszi-Meßspitze über die Platine spazieren, und erwarten das man überall logische und nachvollziehbare Werte misst.
    Und mit einer sündhaft teuren aktiven HF-FET-Probe braucht man auch erheblich Erfahrung, bis man damit sinnvoll arbeiten kann.

    Ebenso muss man die vielzähligen deutschen und europäischen Normen von ihrer Essenz verstanden haben.
    Den Effekt von Nebenaussendungen verstehen, man muss begriffen haben wie empfindlich z.B. der Flugnavigationsfunk ist.

    Hat man das alles verstanden, stellt z.B. ein sündhaft teurer Funkmeßplatz auch nur eine Arbeitserleichterung dar. Denn eigentlich ist solch ein Funkmeßplatz eigentlich nur ein spezielles "Multimerter" für Funkgeräte. Alles was man damit messen kann, kann man mit diesem Wissen auch mit simplen Behelfsaufbauten messen. Oszilloskop, sauber abgeglichenes Referenzgerät, ein ebenso sauber abgeglichener SDR-Empfänger usw. reichen um alles zu messen, was auch soein Funkmeßplatz messen kann.
    Es ist eben nur umständlicher, dauert länger...und erfordert eben zwingend, das man sich genau darüber Gedanken macht was es eigentlich gennau ist, was man da messen will, und wie man da sicher ran kommt.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #2
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Dein Vorhaben in allen Ehren, aber man sieht das bei dir noch erhebliche Erkentnisslücken herrschen. [...] Es hört aber bei mir mit der wohlwollenden Tolleranz auf, wenn menschen in sensiblen HF-Schaltungen, Oszillatoren, Endstufen, Empfängervorstufen, an Quarzen oder in µC-Bereichen rumbraten - obwohl die wenigsten wissen wie das alles dort im Detail funktioniert.
    Daher ja meine Definition Voraussetzungen persönlich! Dieses Feld soll darstellen, was man wissen muss! Klar, dass das mit steigener Technik ein steigendes Wissen ist... Ich würde ja Deinen Text gerne einarbeiten, aber irgendwie weiss ich noch nicht wie. Passt aber ideal zum Punkt Vollausgestattete technische Werkstatt ;)

    Gruss Daniel

  3. #3
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    Hallo Daniel!

    Zitat Zitat von danielhecker Beitrag anzeigen
    Daher ja meine Definition Voraussetzungen persönlich! Dieses Feld soll darstellen, was man wissen muss! Klar, dass das mit steigener Technik ein steigendes Wissen ist... Ich würde ja Deinen Text gerne einarbeiten, aber irgendwie weiss ich noch nicht wie. Passt aber ideal zum Punkt Vollausgestattete technische Werkstatt ;)
    Mitnichten, es hat deutlich weniger mit der Ausstattung einer Werkstatt zu tun, als mit den eigenen Vorraussetzungen.
    Wer als Funktechniker seine Brötchen verdienen will, braucht eine gute Ausstattung um effizient zu sein.
    Ein Gerät wo man mit Vollausstattung für Fehlersuche und Reparatur vielleicht eine Stunde braucht, würden echte Funktechniker auch mit Multimeter, billiges Oszilloskop, Vergleichsgerät (Scanner, Funkgerät, Pappradio...egal, hautsache datenhaltig abgeglichen!), oder was eben halt gerade so griffbereit ist, genausogut erledigen. Nur halt eben in eher 3-4 Stunden statt einer.

    Es gab da mal einen Funktechniker, der mir mit wenigen Sätzen damals die Erleuchtung brachte. Den Weg zeigte wie man "hintern herrum" denken kann statt nur stumpf geradeaus.
    Einen FME umbequarzen und abgleichen, lediglich mit irgendeinem HFG oder Scanner nebst Zahnstocher als Abgleichbesteck geht. Sogar so gut das direkt danach am Meßplatz gehängt man sich getrost auf die Schulter klopfen kann.

    Die persönlichen Vorraussetzungen bei "richtigen" Reparaturen zählen also deutlich mehr als die teuerste Ausstattung.
    Zumal edle Ausstattung schon ein solides Wissen vorraussetzt.
    Was messe ich wie mit einem Funkmeßplatz, einem skalaren Spektrumanalyzer, einem Vektoriellem Spektrumanalyzer, wie ermittle ich den Klirrfaktor zufuß, wie bringe ich einen DTR dazu sinnvolle interpretierbare Meßwerte an zu zeigen...

    Das sind alles sachen, wo selbst ausgewachsene Funktechniker mit viel Erfahrung für teilweise ihre 10 Minuten medidative Bedenkzeit brauchen.

    Aber genau das ist es auch, weswegen es offensichtlich immer weniger wirkliche Funktechniker gibt.
    Wie bei der letzten Produktschulung, wo der Seminarleiter vor knapp 30 Leuten meinte:
    "Im Tuningmode braucht man niemals rein, die Geräte sind alle im Werk abgeglichen. Ausserdem braucht man dafür sündhaft teure Geräte die wohl die wenigsten von Ihnen hier haben werden...geschweige denn das Detailwissen."

    Das danach keine Mauspads und Tassen nach vorne flogen war ein Wunder...ne handvoll echte Techniker saßen nämlich sehrwohl zwischen den Verkäufern..:-)
    Jedenfalls inklusive meiner einer zeigten sich da vier Seminarteilnehmer drauf ziemlich angegriffen.

    Lass mich da mal auf meine nächste Produktschulung überraschen, was diese Thematik angeht. ;-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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