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Thema: Bayern: Stadtrat fordert von Bund und Ländern Tetra Pause

Baum-Darstellung

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  1. #12
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    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Ein Parallelbetrieb von 4m und Tetra wird es maximal für die Zeit des Umbaues (man rechnet/hofft hier auf max. 24 Stunden) geben....
    Die paar FuG in den Gerätehäusern (ein paar Schwerpunkte und sehr vereinzelte Stützpunkte) werden erstmal abgeklemmt und "bei Gelegenheit" durch die Funktechniker der FTZ getauscht.

    Siehe oben. Nach Einbau der Tetra gibt es, laut Planung, keine 4m mehr.
    Huhu,

    hmmmm also unter Umständen denkbar das man bei einer der resten Planungsrunden vor ca 20 Jahren solche Phantasien hatte, doch ein solcher Plan ist schlichtweg nicht realisierbar, alleine schon in Hinblich auf den stufenweise Rollout, Testbetrieb, erweiterter Testbetrieb und dann einen (vorläufigen) Wirkbetrieb.

    In einigen Bundesländern läuft das Netz ja bereits im (vorläufigen) Wirkbetrieb. Das "vorläufiger" ist einerseits eher juristischer Natur, denn zum einen sind die verwendeten Geräte ja im Grunde noch gar nicht zertifiziert und demnach zugelassen (ok, das ist wohl eine Formsache) und zum anderen darf der jeweilige Netzbetreiber (i.d.R. das Bundesland) jedwede Änderung, Erweiterung, Anpassung usw. welche in Eigenregie ausgeführt wird/wurde (z.b. die Backbone-Anbindungen in BaWü laufen über landeseigne extra hierfür errichtete Richtfunkstrecken) darf erst nach Abnahme des Netzes von EADS erfolgen. Zu Deutsch: Wenn das Rumpfnetz vetragsgemäss geliefert wurde und fehlerfrei arbeitet, ist der erweiterte Probebetrieb beendet un der Wirkbetrieb beginnt. Erst dann aber können ja die Korrekturen ausgeführt werden, die über den Inhalt des Rumpfnetzes hinausgehen. Einige Fehler werden dann erstmal auftreten, also Wirkbetrieb heisst sicherlich nicht "es läuft" und "weg mit den analogen Geräten" Wer soetwas plant oder umsetzt handelt m.E. nicht nur fahrlässig sonden das wäre wohl Vorsatz.
    Es ist auch schon alleine wegen der Umrüstung, der Gerätebereitsstellung bzw. der BSI-Karten, und auch wegen des Schulungsbedarfs des ganzen Personals. Zumindest muss jeder der ein FuG bedient ja eine entsprechende Schulung haben. Und das sind im Tetrafunk doch ein paar Leute mehr als seither.

    Wie gesagt, ich beschäftige mich schon ein paar Tage mit der Materie und ich habe auch den ein oder anderen Einblick in "Netzinternas", aber ein Umstieg von heute auf morgen wird schlichtweg niemals realisierbar sein.

    Beispiel Polizei Baden Württemberg: Dort läuft das Netz zwischenzeitlich zu rund 90% Gesamtabdeckung. in allen Abschnitte die sich bereits im Wirkbetrieb befinden (z.B. Stuttgart) trifft die Entscheidung, ob der Digitalfunk benutzt wird, oder vorläufig noch mit analog gearbeitet wird jede Dienststelle und somit jeder Kollege, explizit selbst.

    Das in vielen Dienststellen dort zwischenzeitlich kein analog-Gerät mehr mitgenommen wird ist demnach eine Entscheidung der Beamten und einfach darauf zurückzuführen, das das Netz bislang noch kein Mal unplanmässig down war oder es unplanmässige Verbindungsprobleme gab. Unplanmässig deshalb, weil (und nun schliesst sich der Kreis von oben wieder) es natürlich zeitweise uns gebietsweise zu Fehlerkorrekturen, Anpassungen, Antennenausrichtungen usw kommt, die eben vor Eintritt in den Wirknetrieb nicht durchführbar waren. Diese Wartungsarbeiten sind aber entsprechend und werden den betroffenen Dienststellen vorzeitig mitgeteilt und dann wird wärend dieser Zeit eben wieder analg gefunkt.
    Also von einem Ausbau oder Rückbau der analogen Geräte zu einem festen Zeitpunkt zu reden ist m.E. völlig realitätsfremd und wird so auch sicherlich nicht erfolgen.

    Ja und zum Thema digitale Alarmierung via Tetra, da denke ich wird noch ein langes Weilchen Zeit vergehen, einige Updates des Netzes erfolgen, die Bundesnetzagentur noch mehr Frequenzen bereitstellen müssen um die Bandbreite zu erhöhen usw usw.
    Eins nach dem anderen wobei die Alarmierung via Tetra sicherlich in der Priorität ganz weit unten ist. Ich kenne keine Organisationen die derzeit über keine Alarmierungsverfahren verfügen. Ob Pocsag, analoge Melder oder über Sirene, irgendwie erreicht man die Kräfte im Einsatzfalle ja jetzt auch.

    Zitat Zitat von Landsknecht Beitrag anzeigen
    Zunächst mal vielen Dank für der engagierten Beitrag, der beweist, daß es möglich ist, sich sachliche Informationen zu verschaffen. Ich habe nur an einer Stelle etwas hinzuzufügen oder zu korrigieren, es gibt die von Dir beschriebenen Konfigurationen, sie sind aber nicht so starr, wie Du es beschreibst. Der gegenwärtige Maximalausbau einer BS liegt bei acht Trägern, das sind 31 Kommunikationskanäle. Dieser Ausbau ist in Ballungszentren nicht so selten wie Du vielleicht glaubst, ansonsten gilt: Der Bedarfsträger (Das Land) legt fest, wieviel Kapazität die einzelne Zelle hat. Das kann der Systemlieferant oder der Betreiber nicht wissen.
    Weiss ich doch auch, aber ich wollte weder eine Schulung durchführen, noch mir die Finger wundtippen, aber so ein oder mehrere Kommentare müssen, und wie hier, notfalls stark komprimiert Richtig gestellt werden, bevor sich dieses ungesunde Halbwissen noch weiter verbreitet... smile

    Zitat Zitat von Landsknecht Beitrag anzeigen
    Die hier schon gehörte Aussage, daß die Stromversorgung nicht mit SEAs klarkommt, ist übrigens eine Ente. Wir sprechen hier über eine redundante 48V-Versorgung über Netzteile, denen ist es so ziemlich wurscht, woher die ihre 230V beziehen. Die BSen bekommen, wie in der TK-Technik üblich, ausschließlich 48V.
    Na das ist nur zum Teil richtig. Klar, das Endprodukt zur Versorgung der Technik heisst 48V.
    Die vorgesehen Netzeinspeisung der jeweiligen BST erfolgt jedoch über entsprechend vorgerüstete Einspeisepunkte (allein dies doch ein Beispiel das jemand drüber nachgedacht hat) Knackpunkt dieser Einspeisung ist jedoch, das aus technischen Gründen (die "hier" gar nicht und grundätzlich sehr umfangreich zu erklärenden Hintergründe) die einspeisende NEA (nicht SEA! eben drum..) sterngeerdet sein muss. Die Prüfung dieser Erdung erfolgt dabei durch die BST.... Also nen Baumarktmoped reicht leistungstechnisch völlig aus, ist aber eben nicht, mangels erforderliche Erdungsmöglichkeit.

    Abschliessend noch zum Thema "Langanhaltender, grossflächiger Stromausfall":
    Ohne hier jetzt ins Detail zu gehen, weil das würde jeden Rahmen sprengen (und ist eigentlich ein eigenes Forenthema wert), das von den unterschiedlichsten Stellen nicht an ein solches Szenario gedacht wird ist völlig falsch. Ich selbst habe schon an manchen Kontinuitätsmanagements mitgewirkt unter anderem in der hier angesprochenen Richtung (letztes war z.B. "Kontinuitätsmanagement zur Gewährleistung einer temporären, autonomen Informationsübermittlung bei Ausfall der Standardstrukturen")
    Du würdest Dich vermutlich sehr wundern, welche Stellen sich teilweise äusserst intensiv mit diesem Thema beschäftigen und hierzu Informationen sammeln/ erfasst haben.
    Eine kleine "Laufzeitenübersicht" mit USV und anschliessender Ersatzversorgung habe ich im Anhang einmal beigefügt. Man beachte bitte einmal die dritte und letzte Spalte der Tabelle. (Szenario C). Wenn ein solcher Gau Wirklichkeit werden sollte, dann ist eine Ersatzversorgung wie sie derzeit praktiziert wird, jeglicher Verbrauchsstelle, ob BST oder Krankenhaus auch wiederum nur eine temporäre Möglichkeit und aufgrund Abhängigkeit von Betreibsstoffen eine absehbare "Lösung".
    Ohne jetzt Dinge zu posten für die ich nachher einen auf den Deckel bekomme, sage ich es einmal in Kurzform: Vielleicht ist es der Sinn, dieses Problem zu lösen bzw. Alternativen hierzu zu finden/ nutzen, statt jetzt wie die Irren hunderte von NEAs oder SEAs zu bestellen und wild im Land zu verteilen, für den Fall der Fälle. Das sich derzeit in genau diesem Bereich viel denkenden Köpfe in einigen Ländern damit befassen, wie man z.B. alternativ eine solche Versorgung aufrecht halten kann, mit weniger Problemen bzgl. der Betriebsstoffe, die eine derzeitige NEA benötigt ist glaube ich kein Geheimniss mehr. (Brennstoffzellen Solar, Kombinationen usw)
    Hier kann ich nur jedem Interessierten die Seite der BBK ( http://www.bbk.bund.de ) sehr empfehlen. Hier findet man eine ganze Menge zum Thema Stromausfall und Co.!

    Also: Auch hier gilt: Lasst es doch ersteinmal anfangen bevor ihr schon wieder jammert und meckert..

    So, fürs erste einmal Ende, ich muss was arbeiten... ;-)

    Gruss Heiko
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