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Thema: Bayern: Stadtrat fordert von Bund und Ländern Tetra Pause

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Ja hab ich, zwar nur kurz, aber mir sind gleich 2 Nachteile aufgefallen.
    1. Die Digitalfunkgedächtnissekunde.
    Wir waren im vergangenen Jahr ein Wochenende auf dem Übungsgelände des IdF und haben den Einsatzstellenfunk dort gemischt sowohl über 2m als auch über Tetra (DMO) durchgeführt. Selbst die Kameraden 50+, die ich jetzt nicht unbedingt als innovationsfreudig und technikaffin bezeichnen würde, haben das ohne größere Erklärungen ("Hier drücken, kurz warten, da sprechen.") nach ganz kurzer Eingewöhnungszeit hinbekommen.

    2. Die Sprachqualität.
    Wer behauptet die Klangqualität von Digital sei besser als Analog, sollte sich mal mit nem Tonfachmann unterhalten. An die Dynamik von analogen Geräten kommt heute noch keine CD Aufnahme.
    Das mag die reine Theorie sein, ganz real betrachtet ist unser derzeitiger analoger Funk nicht gerade ein Paradebeispiel an Verständlichkeit und Sprachqualität. Gründe dafür kann ich nicht beurteilen, das sind rein praktische Erfahrungen. Und wir haben hier eigentlich eine sehr gut ausgebaute Gleichwelle für 4m, von den Problemen im 2m-Band mal ganz zu schweigen. Dagegen war das DMO-Gequatsche im Digitalfunk auch bei störenden Umgebungsbedingungen eine reine Wohltat.

    Bei o. g. Gelegenheit haben sich zum Abschluss ausnahmslos alle (!) positiv zur sehr guten Verständlichkeit des Sprechfunkverkehrs geäußert. Die meisten davon hatten sich zuvor mit dem Thema Digitalfunk noch nie beschäftigt und sind unvoreingenommen an die Sache herangegangen: "Ist ja gar nicht mal so kompliziert."

    Vorteile von Tetra für die Feuerwehr?
    Fällt mir keiner ein.
    Kannst mich gerne eines besseren belehren.
    Offensichtlich dürfte sein, dass man fast überall massiv in das bestehende Funknetz investieren müsste, um es zukunftsfähig zu halten. Das betrifft mehrere Aspekte: Verständlichkeit der Sprechfunkverkehrs, Ressourcenknappheit, Alarmierungsverfahren, FMS, Störungen, Überreichweiten. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, in unserem Kreis neben dem bestehenden 4m-Gleichwellennetz (FW/RD) und dem 2m-POCSAG-Netz zur Alarmierung noch eine weitere Gleichwelle zu errichten (bspw. um FW und RD zu trennen und so mehr Kapazitäten zu schaffen). Gleichzeitig wird es nach Aussagen der damit befassten Personen immer schwieriger und teurer, die vorhandene Technik am Laufen zu halten.

    Außerdem muss man beachten, dass wir einen BOS-Funk haben. Keinen Polizeifunk, Feuerwehrfunk, Rettungsdienstfunk etc. Die Vorteile von Tetra darf man m. E. also nicht nur für die Feuerwehr isoliert erfragen, sondern für alle BOS. Und wenn sich die Feuerwehr dann eben mit dran hängen muss, um das Konzept eines einheitlichen BOS-Funks zu beizubehalten, dann ist das so. Die realen Vorteile werden sich für die Allgemeinheit m. E. erst zeigen, wenn wir digital funken. Danach wird man aber nie wieder etwas von den zuvor geäußerten Bedenken hören.[1]

    Das ändert natürlich nichts daran, dass Probleme und Unklarheiten in der operativen Ebene identifiziert und bestmöglich ausgeräumt werden müssen.

    Ich sprach letztens mit einem mir bekannten Oberbrandrat einer großen nordrhein-westfälischen Feuerwehr über die (m. E. fragwürdige) NRW OPTA-Richtlinie, der berichtete zum einen von altgedienten Kollegen, die sagten "Was soll der Aufriss, ist vor 30 Jahren (Anm.: bei der Einführung der derzeitigen Rufnamen), da gab es am Anfang auch ein riesiges Palaver und nach kurzer Zeit hatten sich alle dran gewöhnt". Zum anderen erzählte er, dass dort im 4m-Band Organisationskenner und Ortskenner zu 90% nicht gesprochen werden. Die Begründung war "Dafür ist auf dem Kanal im Tagesgeschäft gar kein Platz mehr" - und das, obwohl sein für die Technik zuständige Kollege seid Jahren beteuert, dass der analoge Funk völlig ausreichend, zukunftsfähig usw. sei.

    Ich habe bezüglich der technischen (und auch finanziellen) Dimension des gesamten Projektes BOS-Digitalfunk sicher genau so wenig Ahnung wie 99,99% aller anderen, die sich an der Diskussion beteiligen, bin aber aufgrund dieser und anderen persönlicher Erfahrungen grundsätzlich für etwas Gelassenheit in dem Thema.




    [1]Bestes Beispiel ist für mich da das von TollCollect eingeführte System zur Erhebung der Autobahnmaut: Es gab technische Probleme und Verzögerungen bei diesem anspruchsvollen Projekt und ganz Deutschland hat sich das Maul zerrissen. Nach einigen Monaten hatte man diese Probleme aber im Griff und seitdem wird das System, auf das viele Länder neidisch sein dürften, einfach benutzt, ohne dass jemand noch einmal darüber sprechen würde. Es ist ganz selbstverständlich geworden.

  2. #2
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    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    [1]Bestes Beispiel ist für mich da das von TollCollect eingeführte System zur Erhebung der Autobahnmaut: Es gab technische Probleme und Verzögerungen bei diesem anspruchsvollen Projekt und ganz Deutschland hat sich das Maul zerrissen. Nach einigen Monaten hatte man diese Probleme aber im Griff und seitdem wird das System, auf das viele Länder neidisch sein dürften, einfach benutzt, ohne dass jemand noch einmal darüber sprechen würde. Es ist ganz selbstverständlich geworden.
    Bestes Beispiel?
    Das bisher beste Beispiel wie schlecht sowas geplant war nun wirds vom Digitalfunk abgelöst.
    Das Mautsystem sollte ursprünglich am 01.08.2003 in Berieb gehen, richtig funktioniert hat es erst am 01.01.2006.

    Nun kommt der Digitalfunk. Nicht vergessen, wir funken schon alle seit 2006 Digital mittlerweile haben wir 2012 und es funktionieren nur Insellösungen.
    Bis mit Abstand alle komplett digitalfunken dauerts noch bis 2014, nach derzeitigem Stand.
    Das ganze Netz ist viel zu komplex und weltweit gibt es kein Netz in vergleichbarer Größe und Nutzerzahl wie in Deutschland.

    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    Offensichtlich dürfte sein, dass man fast überall massiv in das bestehende Funknetz investieren müsste, um es zukunftsfähig zu halten. Das betrifft mehrere Aspekte: Verständlichkeit der Sprechfunkverkehrs, Ressourcenknappheit, Alarmierungsverfahren, FMS, Störungen, Überreichweiten. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, in unserem Kreis neben dem bestehenden 4m-Gleichwellennetz (FW/RD) und dem 2m-POCSAG-Netz zur Alarmierung noch eine weitere Gleichwelle zu errichten (bspw. um FW und RD zu trennen und so mehr Kapazitäten zu schaffen). Gleichzeitig wird es nach Aussagen der damit befassten Personen immer schwieriger und teurer, die vorhandene Technik am Laufen zu halten.
    Ahja, soviel Geld wie jetzt in den Digitalfunk gepumpt wird, wurde nicht mal annährend während des bestens in den Analogfunk gesteckt.
    Man muß sich mal überlegen, es wurde eine GANZE Behörde geschaffen für den Digitalfunk, zusätzlich gibts in Berlin und Hannover zwei Netzverwaltungszentren die 24/7 besetzt sind nur um zu schauen das der Digitalfunk funktioniert.
    Sowas brauchte keine Sau beim Analogfunk.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  3. #3
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    Ich glaube es ist sinnlos mit Leuten zu diskutieren, die Beratungsresistent sind.
    Die sollen weiter in ihrem kleinen Kämmerchen sitzen bleiben und weiter von ihrem BOS-Analog Funk träumen. eltown

  4. #4
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    Zitat Zitat von eltown Beitrag anzeigen
    Ich glaube es ist sinnlos mit Leuten zu diskutieren, die Beratungsresistent sind.
    Die sollen weiter in ihrem kleinen Kämmerchen sitzen bleiben und weiter von ihrem BOS-Analog Funk träumen. eltown
    Ich träum davon nicht.
    Aber immer wieder schön, wenn von den Digitalfunkbefürworter irgendwann keine Argumente mehr kommen.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  5. #5
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    Einige Aspekte, die zumindest meine Meinung massiv bilden, werden hier anscheinend völlig vergessen:
    • Tetrafunk (Digitalfunk im allgemeinen) funktioniert nach dem Prinzip "geht oder geht nicht", also entweder kann ich vollumfänglich funken oder garnicht. Bei dem analogen gibt es nicht ohne Grund die Rauschsperre am Gerät. Diese ist nicht nur dazu da, dem Funker schläferische Ruhe zu bieten, sondern sehr nützlich bei schlechten Empfangsbedingungen...
    • Eine Zusammenschaltung vom mehreren Nutzern ist in den ELW (die ja z.B. als ELO/ÖL bzw. in Großschadenereignissen, ManV, Sturmschäden, ... als Leitstellenersatz arbeiten) nicht möglich. In der Region Hannover ist man, laut der derzeitigen Planungen, zumindest so schlau die Idee mit "jede Stadtfeuerwehr/jede Rettungswache eine eigene Gruppe" nicht auszuführen, sondern die komplette Regionsfeuerwehr ist zusammen, wie bisher also, jeder kann in der Region mit jedem funken. Ebenso alle Fahrzeuge des Rettungdienst. Eine Kontaktaufnahme zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst ist allerdings nicht möglich.
    • Dazu die nächste Frage: Wie bilde ich Einsatzabschnitte, wenn ich es brauche? Mal eben 150 Fahrzeuge in die Funkwerkstatt, damit die Geräte umprogrammiert werdne können? Im Planungsfall (Funkübung in ca. 6 Wochen) vielleicht möglich. Was ist mit dem klassischen Bahnunfall mit Gefahrgut? Da stehen mal eben die genannten Fahrzeugzahlen da und ich haben keine Zeit die Geräte alle erst zur Funkwerkstatt zu fahren.
    • Ein Kanalwechsel ist nicht möglich. Was mache ich wenn ich eine Fernverlegung mit dem Rettungswagen mache? Oder sind bei Tetra alle auf EINEM Kanal? Dann höre ich also in Zukunft hier auch München, Berlin, Kiel und Dresden auf dem Funk? (war nen Scherz, dann pfeifft der Kanal ja nur noch) Ein "die Leitstelle kann dich doch freischalten" lasse ich nicht gelten, denn "wie erreiche ich denn die nächste Leitstelle um zu sagen, dass ich in ihrem Gebiet bin, wenn ich nicht auf ihren Bereich/Kanal komme"?
    • Wie groß sollen die einzelnen Bereiche werden, die zusammengefasst sind? Eine Stadt, ein Landkreis, ein Land, doch ganz Deutschland? Je größer um so mehr ist auf dem "Kanal" los, man komt also garnicht mehr rein um seine Meldung abzusetzen. Wenn der Bereich jedoch zu klein ist, wie erreiche ich die Fahrzeuge z.B. des Nachbarlandkreis, weil ich in dem Einsatz mit denen zusammenarbeite? Wie wollen doch wohl nicht wieder in die Steinzeit ala "Leitstelle, teilen sie der Leistelle des Nachbarkreises mal mit, sie sollen ihrem Fahrzeug vor mir mitteilen, sie müssen hier rechts und nicht links abbiegen." zurück...

    So weit meine Gedanken(-anstöße).
    Sollte sich allerdings jemand entschließen, den ganzen Gedankenschrott mit "hier darf nur der mit dem anderen Sprechen, der mir die größte Tube Vaseline bringt" über Bord zu schmeißen und Tetra "nur" als neue Funktechnik, nach altem Muster (Einzelne Kanäle für jeden Kreis, jeder Nutzen kann alle Kanäle in Deutschland schalten und jeden erreichen, Möglichleiten für jeden Nutzer dem Empfang auch in schlechter geografischer wie topografischer Lage zu beinflussen (ich erinner an die "Rauschsperre"), aufbau der Funkmasten nach logischen (Größte Abdeckung) und nicht nach (Hersteller-)wirtschaftlichen Gesichtspunkten) zu bauen, dann schmeiß ich auch meine Ablehnung über Bord ;-)
    Mit freundlichem Gruß
    AkkonHaLand, Moderator

  6. #6
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    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Einige Aspekte, die zumindest meine Meinung massiv bilden, werden hier anscheinend völlig vergessen:
    • Eine Zusammenschaltung vom mehreren Nutzern ist in den ELW (die ja z.B. als ELO/ÖL bzw. in Großschadenereignissen, ManV, Sturmschäden, ... als Leitstellenersatz arbeiten) nicht möglich. In der Region Hannover ist man, laut der derzeitigen Planungen, zumindest so schlau die Idee mit "jede Stadtfeuerwehr/jede Rettungswache eine eigene Gruppe" nicht auszuführen, sondern die komplette Regionsfeuerwehr ist zusammen, wie bisher also, jeder kann in der Region mit jedem funken. Ebenso alle Fahrzeuge des Rettungdienst. Eine Kontaktaufnahme zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst ist allerdings nicht möglich.
    • Dazu die nächste Frage: Wie bilde ich Einsatzabschnitte, wenn ich es brauche? Mal eben 150 Fahrzeuge in die Funkwerkstatt, damit die Geräte umprogrammiert werdne können? Im Planungsfall (Funkübung in ca. 6 Wochen) vielleicht möglich. Was ist mit dem klassischen Bahnunfall mit Gefahrgut? Da stehen mal eben die genannten Fahrzeugzahlen da und ich haben keine Zeit die Geräte alle erst zur Funkwerkstatt zu fahren.
    • Ein Kanalwechsel ist nicht möglich. Was mache ich wenn ich eine Fernverlegung mit dem Rettungswagen mache? Oder sind bei Tetra alle auf EINEM Kanal? Dann höre ich also in Zukunft hier auch München, Berlin, Kiel und Dresden auf dem Funk? (war nen Scherz, dann pfeifft der Kanal ja nur noch) Ein "die Leitstelle kann dich doch freischalten" lasse ich nicht gelten, denn "wie erreiche ich denn die nächste Leitstelle um zu sagen, dass ich in ihrem Gebiet bin, wenn ich nicht auf ihren Bereich/Kanal komme"?
    • Wie groß sollen die einzelnen Bereiche werden, die zusammengefasst sind? Eine Stadt, ein Landkreis, ein Land, doch ganz Deutschland? Je größer um so mehr ist auf dem "Kanal" los, man komt also garnicht mehr rein um seine Meldung abzusetzen. Wenn der Bereich jedoch zu klein ist, wie erreiche ich die Fahrzeuge z.B. des Nachbarlandkreis, weil ich in dem Einsatz mit denen zusammenarbeite? Wie wollen doch wohl nicht wieder in die Steinzeit ala "Leitstelle, teilen sie der Leistelle des Nachbarkreises mal mit, sie sollen ihrem Fahrzeug vor mir mitteilen, sie müssen hier rechts und nicht links abbiegen." zurück...
    Dafür sind in den Geräten die notwendigen Gruppen hinterlegt. Bei einer Großschadenslage wird die entsprechende Gruppe bekannt gegeben (welche schon vorab auf den Geräten programmiert wurde (so wie eigentlich bei den Analoggeräten alle Kanäle verfügbar sind, Ausnahmen durch Wenigkanalgeräte). Es wird die Gruppe entsprechend gewählt und schon hast Du Deinen Einsatzabschnitt.
    Ebenso bei einer Verlegung: Gruppe der Leitstelle, durch welche ich fahre auswählen und fertig ist die Laube. Kanal = Gruppe, nur dass ich nicht mehr zwischen 2m und 4m Geräten unterscheiden muss.

  7. #7
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    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Hätte aber nicht zu der gewünschten Streckenabhängigen Maut geführt. Bitte auch immer alle Ziele eines Projektes bei den alternativen Vorschlägen berücksichtigen.
    Das wurde sich damals eingebildet.
    Den Effekt hätte es den gleichen gehabt.

    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Tja, weil bei Planung eines Funknetzes (egal ob analog oder digital) eben nicht alles simuliert werden kann, weil dafür einfach auch die Datenbasis nicht vorhanden ist. Das hat nichts mit Blauäugigkeit zu tun. Desweiteren kann auch nicht immer der simulierte optimale Standort genutzt werden oder sollte auf dem Dach des Kölner Doms ein TETRA-Mast errichtet werden, nur um den optimalen Standort zu nutzen?. Auch sind Dämpfung und Refelxtion nur begrenzt simulierbar, da von Materialien, Winkeln, ... abhängig. Eine Hauswand ist nunmal auch wenn sie exakt gerade geplant wurde eben nur eine Schlangenlinie (wenn auch mit sehr kleinen Abweichungen).
    Streite ich nicht ab, ABER wenn diesen tollen Planern das anscheinend damals nicht bewußt war, wer sagt, daß das System jemals wirklich funktioniert wie es von Planern vorgesehen ist?

    Zitat Zitat von DaRake Beitrag anzeigen
    klasse, dass das Argument der Verzögerung immer von den Gegnern des Systems angeführt wird!
    Ich mutmaße, dass du nach ehrlicher Beantwortung der Fragen weißt, warum es zu erheblichen Verzögerungen bei der Einführung des Digitalfunks kommt.
    Achso, jetzt sind wir, die Endnutzer verantwortlich das 6 Jahre nach der offiziellen Einführung die Netzinfrastruktur noch nicht fertig ist?

    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    [*]Ein Kanalwechsel ist nicht möglich. Was mache ich wenn ich eine Fernverlegung mit dem Rettungswagen mache? Oder sind bei Tetra alle auf EINEM Kanal? Dann höre ich also in Zukunft hier auch München, Berlin, Kiel und Dresden auf dem Funk? (war nen Scherz, dann pfeifft der Kanal ja nur noch) Ein "die Leitstelle kann dich doch freischalten" lasse ich nicht gelten, denn "wie erreiche ich denn die nächste Leitstelle um zu sagen, dass ich in ihrem Gebiet bin, wenn ich nicht auf ihren Bereich/Kanal komme"?
    Man muß jetzt dazu sagen, auf jeder Trägerfrequenz können über Tetra 4 unabhängige Gespräche gleichzeitig abgewickelt werden.



    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Dafür sind in den Geräten die notwendigen Gruppen hinterlegt. Bei einer Großschadenslage wird die entsprechende Gruppe bekannt gegeben (welche schon vorab auf den Geräten programmiert wurde (so wie eigentlich bei den Analoggeräten alle Kanäle verfügbar sind, Ausnahmen durch Wenigkanalgeräte). Es wird die Gruppe entsprechend gewählt und schon hast Du Deinen Einsatzabschnitt.
    Die Gruppen werden auf den Geräten hinterlegt?
    Ich habe mal gehört, die Gruppen werden zentral vergeben, du kannst ja schlecht hunderte von Gruppen fest auf den Funkgeräten speichern.
    Außer jetzt "Gruppe Feuerwehr Landkreis X"

    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Ebenso bei einer Verlegung: Gruppe der Leitstelle, durch welche ich fahre auswählen und fertig ist die Laube. Kanal = Gruppe, nur dass ich nicht mehr zwischen 2m und 4m Geräten unterscheiden muss.
    Ja, jetzt unterscheidet man halt DMO/TMO, was aber wieder an Tetra bescheiden ist.
    Steht das HRT/MRT auf DMO ist nix mehr mit Leitstelle funken.
    Also doch lieber zwei Fugs.
    (Ja ich weiß es gibt FUGs die TMO/DMO können)
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
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  8. #8
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    Zitat Zitat von sschaebe Beitrag anzeigen
    Dafür sind in den Geräten die notwendigen Gruppen hinterlegt. Bei einer Großschadenslage wird die entsprechende Gruppe bekannt gegeben (welche schon vorab auf den Geräten programmiert wurde (so wie eigentlich bei den Analoggeräten alle Kanäle verfügbar sind, Ausnahmen durch Wenigkanalgeräte). Es wird die Gruppe entsprechend gewählt und schon hast Du Deinen Einsatzabschnitt.
    Ebenso bei einer Verlegung: Gruppe der Leitstelle, durch welche ich fahre auswählen und fertig ist die Laube. Kanal = Gruppe, nur dass ich nicht mehr zwischen 2m und 4m Geräten unterscheiden muss.
    Also sind dann auf allen Geräte in Deutschland jeweils mindestens 2065 Gruppen freigegeben? (je 295 für RD, BF, FF, Polizei, THW und 2 Ausweich"kanäle"; 7x295 Landkreise=2065 mindestens nötige Gruppen)(bisher: 163 Kanäle, die aufgrund der Topografie regional begrenzt sind). Denn der Digitalfunk läuft ja in Deutschland komplett über einen Kanal. Aufgrund der systemischen Eigenschaften kann ein Funkspruch aus Kiel auch in München erreiht werden, wenn d beide Geräte auf der selben Gruppe sind. Daher dürfen sich die Gruppen nicht wiederholen, wie es bisher beim Analogsystem möglich war.

    Ich glaube nicht, das die Hersteller und unsere, von denen für ihre Meinung bezahlten Politiker, so viele Gruppen programmieren lassen würden (wenn technisch überhaupt machbar), wobei es sich dabei nur um die im täglichen Regelbetrieb nötige Anzahl handelt, von Einsätzen, bei denen mal eben ad hoc 7 Kanäle für den Einsatzstellenfunk gebraucht werden mal zu schweigen....
    (Vor den Fragen:
    • z.B. mal was einfaches: Gebäudebrand in einer Bäckerei:
      • Trupps im Gebäude
      • GF<-->Maschinist
      • Gefahrgut-Messwagen
      • Gefahrgut-Meßtrupps (Umfeldmessungen)
      • CSA-Träger
      • Rettungsdienst
      • Schnelleinsatzgruppe
      • (ELW <--> Leitstelle lasse ich mal auf dem normalen Betriebskanal...)
    Mit freundlichem Gruß
    AkkonHaLand, Moderator

  9. #9
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    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Bestes Beispiel?
    Das bisher beste Beispiel wie schlecht sowas geplant war nun wirds vom Digitalfunk abgelöst.
    Das Mautsystem sollte ursprünglich am 01.08.2003 in Berieb gehen, richtig funktioniert hat es erst am 01.01.2006.
    Bestes Beispiel dafür, dass solche Großprojekte nach nicht vermeidbaren Anlaufschwierigkeiten irgendwann auch funktionieren und dann keiner mehr darüber spricht, sondern das System einfach genutzt wird. Ich lese jedenfalls selten in der Zeitung von "Autobahnmaut doof, hätten wir das mal nie angefangen".

    Nun kommt der Digitalfunk. Nicht vergessen, wir funken schon alle seit 2006 Digital mittlerweile haben wir 2012 und es funktionieren nur Insellösungen.
    Bis mit Abstand alle komplett digitalfunken dauerts noch bis 2014, nach derzeitigem Stand.
    Das ganze Netz ist viel zu komplex und weltweit gibt es kein Netz in vergleichbarer Größe und Nutzerzahl wie in Deutschland.

    Ahja, soviel Geld wie jetzt in den Digitalfunk gepumpt wird, wurde nicht mal annährend während des bestens in den Analogfunk gesteckt.
    Man muß sich mal überlegen, es wurde eine GANZE Behörde geschaffen für den Digitalfunk, zusätzlich gibts in Berlin und Hannover zwei Netzverwaltungszentren die 24/7 besetzt sind nur um zu schauen das der Digitalfunk funktioniert.
    Sowas brauchte keine Sau beim Analogfunk.
    Ich war in den 60ern/70ern bei der Einführung des Analogfunks nicht dabei und ich vermute, Du ebenfalls nicht. Welche Arbeit damals und seitdem notwendig war und welche Arbeit heute noch (dezentralisiert) in den Ländern, Kreisen und Städten notwendig ist, kann ich nicht beurteilen. Als ob der Analogfunk vom Himmel fiel und funktionierte ...

    Das so ein außergewöhnlich großes, bundesweites Projekt Probleme verursacht und Geld kostet sowie Arbeit verursacht, ist nun wirklich keine Überraschung. Das sind aber für mich alles keine Argumente, erst gar nicht damit anzufangen.

  10. #10
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    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    Bestes Beispiel dafür, dass solche Großprojekte nach nicht vermeidbaren Anlaufschwierigkeiten irgendwann auch funktionieren und dann keiner mehr darüber spricht, sondern das System einfach genutzt wird. Ich lese jedenfalls selten in der Zeitung von "Autobahnmaut doof, hätten wir das mal nie angefangen".
    Stimmt, jetzt läuft sie.
    Eine Vignette hätte noch viel schneller funktioniert und wäre in der Einführung auch wesentlich billiger gewesen.
    Und für sinnvolle Dinge darf das Mautsystem ja nicht benutzt werden.

    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    Ich war in den 60ern/70ern bei der Einführung des Analogfunks nicht dabei und ich vermute, Du ebenfalls nicht. Welche Arbeit damals und seitdem notwendig war und welche Arbeit heute noch (dezentralisiert) in den Ländern, Kreisen und Städten notwendig ist, kann ich nicht beurteilen. Als ob der Analogfunk vom Himmel fiel und funktionierte ...
    Ich rede nicht von Planungen, daß diese am Anfang aufwendig sind ist klar.
    Es geht hier rein um Betriebskosten.

    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    Das so ein außergewöhnlich großes, bundesweites Projekt Probleme verursacht und Geld kostet sowie Arbeit verursacht, ist nun wirklich keine Überraschung. Das sind aber für mich alles keine Argumente, erst gar nicht damit anzufangen.
    Das zeigt nur eines, das keiner sagen kann wie, wann und ob das jemals sauber funktioniert.
    Denn warum haben Planer und Ingenieure solche Probleme nicht vorher gesehen?
    Man ist einfach viel zu blauäugig an die Sache rangetreten.
    Für mich sind das schon Argumente, denn irgendwann stampf ich lieber ein Projekt ein, nachdem man merkt das es nicht funktioniert.
    In der Wirtschaft sagt man auch, wirf schlechtem Geld kein gutes hinter und genau das gleiche Problem werden wir noch in Griechenland haben.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Stimmt, jetzt läuft sie.
    Eine Vignette hätte noch viel schneller funktioniert und wäre in der Einführung auch wesentlich billiger gewesen.
    Und für sinnvolle Dinge darf das Mautsystem ja nicht benutzt werden.
    Hätte aber nicht zu der gewünschten Streckenabhängigen Maut geführt. Bitte auch immer alle Ziele eines Projektes bei den alternativen Vorschlägen berücksichtigen.


    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Das zeigt nur eines, das keiner sagen kann wie, wann und ob das jemals sauber funktioniert.
    Denn warum haben Planer und Ingenieure solche Probleme nicht vorher gesehen?
    Man ist einfach viel zu blauäugig an die Sache rangetreten.
    Für mich sind das schon Argumente, denn irgendwann stampf ich lieber ein Projekt ein, nachdem man merkt das es nicht funktioniert.
    In der Wirtschaft sagt man auch, wirf schlechtem Geld kein gutes hinter und genau das gleiche Problem werden wir noch in Griechenland haben.
    Tja, weil bei Planung eines Funknetzes (egal ob analog oder digital) eben nicht alles simuliert werden kann, weil dafür einfach auch die Datenbasis nicht vorhanden ist. Das hat nichts mit Blauäugigkeit zu tun. Desweiteren kann auch nicht immer der simulierte optimale Standort genutzt werden oder sollte auf dem Dach des Kölner Doms ein TETRA-Mast errichtet werden, nur um den optimalen Standort zu nutzen?. Auch sind Dämpfung und Refelxtion nur begrenzt simulierbar, da von Materialien, Winkeln, ... abhängig. Eine Hauswand ist nunmal auch wenn sie exakt gerade geplant wurde eben nur eine Schlangenlinie (wenn auch mit sehr kleinen Abweichungen).

  12. #12
    Registriert seit
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    Hallo Alex,

    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Nun kommt der Digitalfunk. Nicht vergessen, wir funken schon alle seit 2006 Digital mittlerweile haben wir 2012 und es funktionieren nur Insellösungen.
    Bis mit Abstand alle komplett digitalfunken dauerts noch bis 2014, nach derzeitigem Stand.
    klasse, dass das Argument der Verzögerung immer von den Gegnern des Systems angeführt wird!
    Was hat bspw. deine BF seit 2006 in Richtung Digitalfunk unternommen? Habt ihr bereits HRT im DMO-Einsatz oder habt ihr diesen zumindest bereits geplant? Sind eure Fahrzeuge schon mit MRT ausgerüstet oder gibt es hier wenigstens eine Roll-Out-Planung? Welche Schulungsmaßnahmen gab es bei euch schon in Richtung des Digitalfunks?

    Ich mutmaße, dass du nach ehrlicher Beantwortung der Fragen weißt, warum es zu erheblichen Verzögerungen bei der Einführung des Digitalfunks kommt.

    Gruß
    Sebastian

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