Hallo!
Alles klar, dann liegt der Fehler definitiv vor dem Demodulator.
Da wirst du mit einem Oszilloskop o.ä. auch kaum was verwertbares messen können.
Dieses Bauteil "10M15Ablabla" ist nämlich das Quarzfilter für die erste Zwischenfrequenz.
Da liegen noch mikrige Spannungen von einigen duzend µV bis vielleicht einstellige mV an.
Auf der Eingagsseite sehr, sehr breitbandig was halt die Vorstufe mit Bandpass durchlässt, auf der anderen Seite zum Pin 16 hin eher schmalbandig um die 10,695MHz herrum.
Nein, es handelt sich dort nicht um eine ZF, sondern um den 10,245MHz Oszillator.
Mit hilfe dieses Quarzoszillators wird die verstärkte 1.ZF vom Quarzfilter weiter runter gemischt auf die 2.ZF von 450kHz.
Wenn du dort 10,245MHz misst, ist dort auch alles OK.
Die Oszillatorabstrahlungen des VCO, welcher eben von der PLL um den Betrag der 1.ZF unterhalb oder oberhalb der eingestellten Empfangsfrequenz schwingt.
Im Normalfall einen sauberen, stabilen Leerträger.
Ähm, sorry, aber mit dem Begriff PLL kannst du so nichts anfangen, oder?
Also "damals" wurden Radios abgestimmt mittels Drehkondensator und Zugseilsystem mit Flaschenzugartigem Übersetzungsverhälniss. Diese Billigstteile der Sparte "Aircontroll M7" die teilweise heute noch als "Scanner" verkauft werden, haben sowas noch.
Seit nun 30 Jahren aber schon hat selbst der billigste Scanner den Anspruch das man Frequenzen digital eintippen können soll, die dann auch ohne stundenlange Blindsuche auf anhieb getroffen werden.
Wie eine PLL das macht?
Eine PLL besteht aus zwei Teilern, einen Phasenvergleicher, einem Referenzquarz sowie einem oder mehrere VCO's und einer ansteuernden Logik (Mikroprozessor).
Der VCO wird über Kapazitätsdioden in seiner Frequenz mit einer Regelspannung abgestimmt. Diese Regelspannung kommt aus dem Phasenvergleicher.
Am Referenzeingang des Phasenvergleichers hängt eine Referenzfrequenz welche exakt so groß ist wie das gewünschte Kanalraster. In der Regel ist da also ein Referenzquarz mit Referenzteiler vor, wobei vielerlei Kanalraster/Referenzfrequenzen anhand der Referenzteilereinstellung auswählbar ist.
Nehmen wir nun einfach mal an, die Referenzfrequenz beträgt 5kHz.
Dann schwingt der VCO irgendwo unkontrolliert zwischen 120-180MHz.
Die CPU will nun die 150,010MHz empfangen.
Die CPU weis welche 1.ZF verwendet wird und ob der VCO unterhalb oder oberhalb der Empfangsfrequenz schwingen soll.
Also rechnet er z.B. "150,01 - 10,695 = 139,045"
Also schaltet er den Hauptteiler zwischen VCO und Phasenvergleicher auf den Faktor 27809.
Der mathematische Sinn dieser Regelschleife lautet: Referenzfrequenz = 139,045MHz : 27809.
Oder "vermenschlicht" kann man einfach sagen:
Referenzfrequenz x Teilungsfaktor = VCO-Frequenz
Da die Referenzfrequenz ebenso fest vorgegeben ist wie der gesetzte Hauptteilungsfaktor, verändert sich eben die VCO-Frequenz bis es passt.
Die Regelspannung vom Phasenvergleicher fängt den VCO ein und stimmt ihn auf die gewünschte Frequenz ab.
Auhaua...das ist aber extremst vereinfacht.
Ein Doppelsuperhet in kurz wäre eher:
Antennenspannung selektieren, verstärken, selektieren, mittels VCO und Mischer auf 1.ZF mischen, 1.ZF selektieren und verstärken, mit Quarzoszillator und Mischer erneut mischen auf 2.ZF, 2.ZF selektieren und kräftig mächtig verstärken, dann demodulieren.
Hint: Runtermischen direkt auf NF geht ausschließlich für AM/SSB sowie für DFSK-Modulationsarten.
FM demoduliert man in einem Diskriminator (Standard) oder einem PLL-Demodulator (sehr edel). Anders bekommst du die NF nicht vom Träger!
Ich sehe da kein Quarzoszillator, nur ein Quarzgehäuse welches mit FT1 bezeichnet ist.
Schätze mal das ist dieser Quarzfilter (10M15A....), gelle?
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser