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Thema: Tetra im LKR EBE

  1. #46
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    Zitat Zitat von DG3YCS
    Zitat Zitat von Landsknecht Beitrag anzeigen
    Der Burst des FCCH hat nichts mit "dem Puls" zu tun, sondern mit der Synchronisation.
    Und wie glaubst du erfolgt bitte die Synchronisation?
    Erkläre mir das doch mal genauer... Vieleicht geht dir dann ein Licht auf.
    Um das Thema "Pulsung" abzuschließen will ich zumindest dann hier noch mal eine Erklärung loswerden:

    Das bei Tetra die "PI/4 QPSK" Modulation verwendet wird wurde ja schon oft genug geschrieben. Klar ist das bei einer QPSK Modulation die Einhüllende nur verhältnissmäßig gering durch die aufmodulierte Information beeinflusst wird. Durch die Phasenverschiebuing

    der Modulationssignale um PI/4 (= 45°) wird diese Beeinflussung der Einhüllenden nochmals deutlich verringert. Außer dieser Phasenverschiebung gibt es keinen Unterschied zwischen "normaler" und der PI/4 QPSK. Für die weiteren Ausführungen kann man also beides unter dem Oberbegriff QPSK zusammenfassen.


    *** An dieser Stelle sei auf den kleinen Untenstehenden Einschub für Mitleser die sich bisher damit noch nicht befasst haben und dem gerne halbwegs folgen wollen hingewiesen *** Ist in dem hier folgenden Beitrag zusammengefasst und vieleicht sollte der in dem Fall erst gelesen werden***


    Bei der QPSK repräsentiert man die vier Symbole der aufmodulierten Information durch Verschiebung der Phasenlage des Signals. Da nur die Phase verändert wird und nicht die Amplitude könnte man tatsächlich annehmen das keine Pulsung aufftritt. Theoretisch ist es auch nicht nötig wenn man nur die reine Datenübertragung betrachtet.

    Allerdings stellt mich die Demodulierung vor ein Problem, denn ich muss zwei Dinge ganz genau wissen. Einmal was überhaupt die "Ausgangssphasenlage" ist, denn wie sollte ich sonst herausfinden wie groß die Verschiebung ist, was mir ja erst mitteilt was gerade übertragen wurde. Zum anderen muss ich zur Auswertung wissen wann denn überhaupt der Wechsel von einem Symbol zum anderen Stattfindet.
    Ohne diese beiden Informationen kann ich nicht Demodulieren. Ich muss also dafür sorgen das der Empfänger genau mit dem Sender im Takt läuft, das ist ja das Synchronisieren.

    Dies hat noch gar nichts mit dem weiteren Aufbau des Signals -wie Zeitschlitze o.ä.- zu tun. Für diese Sache spielt es keine Rolle ob es Zeitschlitze gibt, wie diese aussehen, oder ob überhaupt nichts im bereich Rahmen vorhanden ist.

    Es gibt dazu zwei Möglichkeiten: Einmal verwende ich ein externes Signal, eine externe Referenz. Die müsste nicht einmal hochgenau sein, es muss nur sichergestellt werden das bei stellen zur selben Zeit dasselbe Signal erreicht. Dazu nimmt man z.B. das GPS Signal.
    Tatsächlich werden ja auch BTS Zelluarer digitaler Mobilfunksysteme -wie auch wohl TETRA-untereinander mittels GPS synchronisiert.
    Man könnte also auch die Empfänger mit GPS ausstatten und dann so etwas definieren wie:
    "Jeweils die ersten 10millisekunden jeder Ungeraden Sekunde wird das Ausgangssignal übertragen. Der Symboltakt der Dauer x startet mit Ende dieser 10ms"

    Nachteilig hierbei ist aber, das so unbedingt jedes Empfangsgerät eine GPS Hardware haben muss die natürlich wieder Geld kostet. Und die ganze Funktionsfähigkeit hängt vom GPS ab.
    Natürlich ist es technisch kein Problem "kurze" Abwesenheit von GPS Signalen mittels internen Oszillatoren zu Überbrücken. Aber die maximale Länge dieser Überbrückungszeit hängt dann von der Genauigkeit der internen quellen ab welche mit höheren Anforderungen deutlich komplexer und teurer werden. Zudem muss unbedingt vor der ersten möglichen Verbindung nach Einschalten mindestens einmal eine sichere GPS Verbindung bestanden haben. Dazu kommen dann noch so dinge wie Laufzeitdifferenzen. Da der Abstand der BTS und des Endgerätes von den GPS Satelliten nahezu identisch ist, bekommen diese auch zur selben Zeit das Startsignal. Im Ergebniss wartet das Endgerät GENAU in dem Moment wo die Basisstation das zur Synchronisation notwendige Normalsignal aussendet auch schon auf das Signal. Da die Signale aber eine gewisse Zeit brauchen um den Weg von der BTS zum Endgerät Zurückzulegen liegt am Endgerät in diesem Moment noch ein völlig anderes Signal an. (Wobei das nur bei größeren Abständen zum tragen kommt und auch noch durch technische Maßnahmen in den Griff zu bekommen ist wenn man die "Nullphase" lang genug macht)

    Dieses sind ein menge Nachteile und machen diese Synchronisation für ein Netz wie GSM oder auch Tetra völlig ungeeignet. Also muss man sich Option zwei Bedienen:
    Die Information wann das Referenzsignal/der "Nullzeitpunkt" anliegt wird gleich von der Basisstation mitgeliefert.

    Man könnte auf einem anderen Träger ein einzelnen Taktsignal mitsenden, das hätte identische Laufzeiten und wäre bei richtiger Realisierung leicht zu demodulieren.
    Aber das verschwendet unnötig Ressourcen (Frequenz und Strom), zudem macht es den Empfänger unnötig kompliziert das zwei Frequenzen absolut gleichzeitig verarbeitet werden müssen. Also ist der Einzige Sinnvolle Weg Taktinformation UND Information in einem Signal zu Übertragen.

    Allerdings kann man das ja nicht einfach in den Datenstrom mit ausmodulieren. Denn der ist ja QPSK Moduliert und die kann man ja erst nach erfolgter Synchronisation demodulieren. Das bekannte Henne-Ei Problem! Also muss man dem Signal zusätzlich zur Datenmodulation ein Merkmal mitgeben anhand welcher der Empfänger erkennen kann in welchem Status das Datensignal sich gerade befindet. Dieses Merkmal muss so prägnant und eindeutig sein das es ohne Demodulation quasi" Sofort ins Auge fällt".

    Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Einmal kann man z.B. einfach in regelmäßigen Abständen den Sender kurz (fast) "abschalten" und nach dem Wiedereinschalten das "Referenzsignal" für einen Symboltakt übertragen. Dieses Verfahren ist wohl das "schnellste" Verfahren und lässt so maximalen Raum für Nutzdaten. Der Empfänger braucht nur darauf zu warten das die Feldstärke maximal ansteigt und hat nun mit dem nächsten Symbol alle Informationen die er Braucht.

    Wenn man z.B. das Übertragungssignal so zwischencodiert das Gewährleistet ist das mindestens Einmal in einem gewissen Zeitabstand sich die Modulation ändern muss (Leitungscode), dann hat man auch noch eine andere Alternative.
    Wenn ich z.B. weiß das SPÄTESTENS alle 100µs ein Wechsel des Signalzustands erfolgen muss, dann könnte ich bewusst eine lange Zeitspanne in das Signal einbauen wo genau dieser Wechsel nicht passiert. Wenn ich dann z.B. 1ms kein Zustandswechsel durchführe kann das Endgerät dies natürlich auch ohne Synchronisation feststellen. Es muss dann nur noch das Signal genau "beobachten" und der Moment wo dann nach der Pause der erste Zustandswechsel auftritt ist dann GENAU der Synchronisierimpuls.

    Natürlich ist es vorteilhaft solche "besonderen" Zustände nicht wahlos in das Signal einzustreuen. Hat man z.B. eine Struktur mit Rahmen (=Frame), dann kann man dies wahlweise vor jedem Multiframe, jedem einzelnen Rahmen, oder auch jedem einzelnen Frame einfügen.

    Die Häufigkeit dieser "besonderen Zustände", welche ja die Sync-(hronisations)-Signale darstellen, ist eine Abwägungssache. Je häufiger ich so ein Sync-Signal sende um so mehr Zeit geht mir dafür verloren in der ich keine Nutzdaten übertragen kann. Allerdings kann sich ein gerade hinzugekommenes Endgerät dann schneller Synchronisieren.

    Verlängere ich nun den Abstand zwischen zwei Sync-Signalen, so dauert es logischerweise etwas länger bis sich das Endgerät synchronisiert. Aber was wesentlich schwerer wieg ist das der Interne Zeitgeber des Gerätes immer stabiler werden muss, was mehr Aufwand( = mehr Kosten/Gewicht) bedeutet. Es gilt also ein optimales Verhältniss für die jeweilige Anwendung zu finden.

    Diese "besonderen Zustände" an sich dürfen aber noch nicht mit den "Steuerkanälen" verwechselt werden. Denn der Steuerkanal enthält zwar Steuerdaten, aber diese sind auch nur ganz normal aufmoduliert. Diese werden erst an viel höherer Stelle im Empfänger ausgewertet.
    Es ist aber durchaus bei einigen Verfahren üblich Steuerkanal und Synchronisierimpuls zu koppeln. Also das ein Rahmen dann mit dem Sync. beginnt, dann direkt der Steuerkanal kommt und dann die restlichen Datenkanäle bis zum Rahmenende. Das ist aber bei TETRA nicht der Fall. Dort wird der Synchronisierimpuls zwischen jedem Frame eingefügt.

    Und um nun wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
    Beim TETRA verfahren ist es so, das zwischen den einzelnen Timeschlots die Beschaffenheit des Signals für die Dauer von ungefähr 1,5ms (ca. 50 Symboltakte) deutlich verändert wird um die Synchronisation zu gewährleisten. Dies äußert sich dann in einer deutlichen Veränderung der Hüllkurve.
    Im Radio kann man dann den Takt der Hüllkurvenveränderung als Ton wahrnehmen.
    Das hat bei TETRA aber nichts mit dem Steuerframe zu tun, das sind zwei paar Schuhe.

    So, ich hoffe ich habe es jetzt geschafft das halbwegs verständlich zu schreiben und danit auch einigen Interessierten die Technik nähergebracht!

    Gruß
    Carsten
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  2. #47
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    ***Hier der kleiner Exkurs für weitere Mitleser***
    Gehört zum oberen Beitrag,

    Die QPSK ist eine "vierwertige" modulation (Q = Quad... = vier...). Dies bedeutet das mit einem Übertragungstakt einer von Vier Möglichen Zuständen übermittelt wird, was das doppelte von dem ist was bei "normalen" Modulationen wie der beim POCSAG üblichen FSK variante der Fall ist, wo nur 0 oder 1 übermittelt werden können. (Pocsag verwendet also eine zweiwertige Modulation)

    Dies vier Zustände die durch eine vierwertigen Modulation übertragen werden sind "00","01","10","11". Sie werden als "Symbole" bezeichnet. Die Geschwindigkeit mit der der bei einer Übertragung von einem zum nächsten Symbol gewechselt wird nennt man "Symboltakt" (Dies gilt für ALLE vierwertigen Modulationen und in den Grundlagen für alle "Digitalen" Übertragungsarten)

    Der Vorteil der QPSK gegenüber der "normalen" PSK ist nun also das mit einem "Symboltakt(=Modulationstakt) doppelt so viel Information übertragen wird als bei der normalen PSK. Wollte man zum Beispiel den Buchstaben "A" einer Textnachricht übertragen, so würde dies ja durch die Übertragung eines dem A zugehörigen Codewortes geschehen.
    In der gebräuchlichen ANSI Tabelle ist A als Hexadezimalwert "41" definiert (65Dezimal). Dies entspricht dem Binärwort "0100 0001"

    Und hier kommt dann der Sinn des Ganzen: Bei der "normalen" Zweiwertigen Modulation habe ich dazu dann die Auswahl zwischen zwei Symbolen 0 & 1.
    Ich könnte also übertragen "0","1","0","0","0","0","0","1". Dazu brauche ich logischerweise dann 8 Symboltakte. Bei der vierwertigen Modulation wie QPSK habe ich aber vier verschiedene Symbole zur Verfügung: "00", "01", "10","11".Die Übertragung des A würde dann so aussehen: "01","00","00","01". Ich brauche also nur halb so viele Symboltakte, kann in der selben Zeit doppelt so viel übertragen.

    Die Information wird bei der QPSK anhand eines Wechsels der Phase übertragen. Dies funktioniert so. (Ja, wer in Mathe aufgepasst hat...)
    Jedes Funksignal sieht erst einmal so aus wie eine „saubere periodische Sinusschwingung“. Etwas anderes als eine Sinusschwingung kann man auch gar nicht als Träger über Funk übertragen.
    Man kann diese Sinusschwingung nun im Aussehen ändern Frequenz, Amplitude oder Phasenlage.

    Bei der QPSK wird die Phasenlage verändert. Und zwar Sprunghaft. So kann man es sich vorstellen das das „Nullsignal“ zum Beispiel durch die normale Sinusfunktion dargestellt wird die genau bei 0 startet dann bis PI/2 bzw. 90° ansteigt, bei PI bzw. 180° wieder auf Null abgefallen ist, bei PI 1,5 bzw. 270° den tiefsten Wert erreicht und bei 2PI / 360° wieder auf null gestiegen ist.

    Nun könnte man es so definieren das „01“ bedeutet das der Höchstwert nicht bei 90° sondern bei 180° liegt, bei „10“ erst bei 270° und bei „11“ gar erst bei 360°.
    Dazu muss dem Gerät natürlich sehr genau bekannt sein wie das „00“ Signal aussieht.
    Auf dem Oszilloskop sieht das dann so aus wie eine auf Paier gemalte Sinuskurve mit vielen Falten im Papier.
    Bei der „PI/4 - QPSK“ ist der ganze Unterschied das schon das Ausgangssignal um 45° verschoben wird. Der Vorteil davon ist das die Umschaltmomente nicht bei 0 bzw. höchst oder tiefstwert liegen, sondern jeweils auf ca. halber höhe... (45°). Dadurch fällt die Verformung der Einhüllenden weniger deutlich aus, die sonst insbesondere bei zwei Zuständen die sich um 180° unterscheiden sehr deutlich würde. (DAS WAR JETZT SEHR VEREINFACHT)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Phasenverschiebung


    Das ist jetzt natürlich nur ein grober Überblick und eher Schematisch. So ist es Beispielsweise so gut wie nicht üblich Daten selbst wenn es nur Texte sind direkt in AnsiCodierung im Rohzustand Aufzumodulieren da es so zu lange Abfolgen ohne Wechsel des Zustands von dem Sendesignals kommen kann. Bei anderen Binärdaten gilt das erst recht!
    Wen in dem Text zum Beispiel 10x der Buchstabe ÿ (fremdsprachiger Text) auftauschen würde, dann würde ja 10*11111111 gesendet Also 80 Einsen nacheinander. Das bringt technische Nachteile mit sich die nur aufwendig auszugleichen sind (Synchronisation)
    Daher verwendet man spezielle Codierungsverfahren (Leitungscodes) die so ausgelegt sind das mindestens alle paar Takte ein Wechsel auftritt. Und es gibt weitere Ungenauigkeiten im Text... Zum Verständnis sollte es aber reichen
    http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungscode
    Geändert von DG3YCS (19.07.2011 um 08:52 Uhr)
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  3. #48
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    Jetzt werden's ja doch 5 Seiten... ;-)

    Vielleicht kannst Du diese Grafik ja mal allgemeinverständlich interpretieren. Dann muß man auch nicht jedesmal in das PDF schauen:

    http://www.powerwatch.org.uk/science...tetra_tdma.jpg

    Und DANKE für Deine Bemühungen!

    MfG

    Frank
    Kontaktaufnahme bitte per Mail. Danke!

  4. #49
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    425
    Hallo,

    leider fehlt hier im Form der gefällt mir Button, aber auch wenn es OT ist will ich mal loswerden das dieser Thread ein gutes Beispiel an Diskussion verhalten ist, unklarheiten werden geklärt auch wenn es mal etwas "härter" im Ton wird und am Ende verträgt man sich.

    Das was mir jedoch am meisten gefällt, Ich habe mit den letzten Beiträgen sehr viel zu den Grundlagen von Tetra gelernt, dadurch das die Sachverhalte klar beschrieben wurden, und nicht die verschiedenen Joker gezogen wurden die man in einer Diskussion über Tetra hört die da heißen "geheim" oder "das verstehst du sowieso nicht".

    Von daher allen an der Diskussion beteiligten ein Dankeschön und macht weiter.

    Gruß Jan

  5. #50
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    Zitat Zitat von J@n Beitrag anzeigen
    Von daher allen an der Diskussion beteiligten ein Dankeschön und macht weiter.
    In dem Zusammenhang (ist zwar auch OT *g*) denke ich, könnte das von Carsten erklärte über TETRA-Modulation auch anderen "Einsteigern" in die Materie helfen, das ganze zu verstehen...

    Wenn es also gewünscht ist, mache ich hier mal den Vorschlag, wenn Carsten so nett wäre seine Erklärung etwas umzuformen, dass sie nicht mehr so an diesem Thema hier hängt, und das ganze in einen neues Thema packt, dann pinne ich das oben Fest ;)

    MfG Fabsi

  6. #51
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    252
    Zitat Zitat von DG3YCS Beitrag anzeigen
    Wenn dann in einer Diskussion über solche einfach zu ermittelnde oder auf Erfahrungswerte basierende Parameter immer wieder „Das könnt ihr ja gar nicht wissen / Die nötigen Ausgangsinformationen sind ja VS“ als Totschlagargument kommt, dann wirkt das nicht gerade Vertrauenserweckend und im Kreis der Fachleute als inkompetent. Das ist sicher mit ein großer Grund warum die Diskussion teilweise immer wieder so „scharf“ wird.
    Gerade hinsichtlich der Technischen Betriebsparameter möchte ich mal anahnd der mir gewährten Einblicke in die Dokumente (ganz ab vom Schuss bin ich ja nicht) behaupten das mit Ausnahme der konkreten Leistungsdaten und Aufbauorte der einzelnen Basisstationen vielleicht noch 5% von den in den VS Unterlagen drinstehenden Informationen nicht öffentlich bekannt oder herleitbar sind.
    Ich bin kein Freund derartiger Argumentationsketten. Aber wie Du schon festgestellt hast, ich kann (und werde gerne) immer Beispiele aus zivilen Netzen heranziehen, um BOSNET-Probleme anschaulich zu machen. Nur da, wo es mir die Vorschriftenlage klar vorgibt, muss ich schweigen. Das betrifft konkrete Netzparameter oder Standortdaten sowie VS-gelabelte Dokumentinhalte. In vielen Fällen kann man am Sinn einer Einstufung wirklich zweifeln.... Was mir persönlich wirklich wichtig ist, sind IP-Netzplanungsdaten und Schlüsselmaterial für Endgeräte, aber sowas ist bislang zum Glück noch nicht ruchbar geworden.

    Zitat Zitat von DG3YCS Beitrag anzeigen
    Ja, selbst die Sicherheitskritischen Dinge wie die Methoden zur Erkennung von Jamming und Gegenmaßnahmen sind in den Unterlagen zur Werbung für zivile Netze von dem Hersteller recht ausführlich beworben. Wobei das fast auch alles sowieso aufgrund der Grundlagen herleitbar ist. (Und da behaupte ich immer noch das ich eine TETRA Zelle effektiv ausser gefecht setzen kann ohen das der Alarm anschlägt und es so sehr lange dauert bis es uberhaupt bemerkt wird, von einer Abstellung der Störung ganz zu schweigen...
    Würde das ja gerne mal vorführen... aber das hatten wir ja schon ;-) )
    Ich habe da auch zwei bis vier Ideen, eine Zelle zu entschärfen, aber ich bin bislang beim besten Willen nicht mal ansatzweise dazu gekommen, ein bisschen zu basteln. Ich wiederhole: Du bist herzlich eingeladen, vor Ort am lebenden Objekt zu testen. Wir müssten nur eine ruhige Zelle aussuchen, evtl eine, die wir erst noch in Betrieb nehmen werden. Im Herbst geht da was.

    Zitat Zitat von DG3YCS Beitrag anzeigen
    Reguliert das Netz jetzt tatsächlich statisch die Senderausgangsleitung auf maximal 1Watt aus, auch wenn aufgrund der Gesamtumstände die Senderausgangsleistung nicht reicht, (Mit der Folge das dann kein Netzzugang besteht), oder wird doch die tatsächliche Empfangsfeldstärke bewertet und nur das Netz ist so ausgelegt das in deinem Bereich im Normalbetrieb eine maximale Senderausgangsleistung von 1 Watt nicht überschritten werden braucht, es aber in besonderen Umständen doch möglich ist...
    (Die Gründe können schlechte Position des Teilnehmers, Fehler/Defekt in der Einbausituation mit viel zu hohen Verlusten, aber auch der Ausfall einer oder mehreren Basisstationen -warum auch immer- mit der Notwendigkeit eine entferntere Basisstation zu nutzen sein.)

    Einer der Parameter, die das Netz den Endgeräten hart "vorschreibt", ist die maximal zulässige Powerclass (in unserem speziellen Fall PC3, 1 W) Einen kleinen Haken gibt es allerdings schon, wenn die Endgerätehersteller gegen die Vorschriften verstoßen und den PC-Parameter ignorieren, kann ich es auch nicht verhindern. Allerdings checke ich meine Endgeräte dahingehend, sonst bekomme ich aus der Abt. Netz Prügel, weil ich die Linkbalance zerkloppe.

    Zitat Zitat von DG3YCS Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen bleibe ich aber dabei, das ein Vergleich nur anhand der ERP überhaupt Sinnvoll möglich ist.
    Den eine "bunte" Einbausituation bedeutet ja das es gut möglich sein kann das ein aufwendig vollgetarntes Einsatzfahrzeug einer Polizeilichen BOS wo man dann um jedes Risiko auszuschließen anstelle wie bei normalen "Z" Fahrzeugen nicht nur eine etwas unauffälligere TETRA Antenne verwendet sondern wirklich den Serienmäßigen Strahler belässt und diesen dann über Anpassglieder -verlustbehaftet- anpasst, genauso vorkommen kann wie das Führungsfahrzeug mit absetzbarer Antenne auf Mast mit 8dBd Gewinn.
    Im Ergebniss könnte dann die Bandbreite der tatsächlich bei Powerclass 2 abgestrahlten Leistung von 0,5Watt bis 8 Watt reichen. Und das ist ja schon ein Unterschied.
    Wohl wahr. Aber das letztgenannte ist bei uns eher selten......

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