Ich frage mich ernsthaft, wie das bei anderen Wehren läuft, die mehr Aktive als auf den Fahrzeugen verfügbare Sitzplätze haben.
Es kann doch nicht angehen, dass eine Wehr aufgrund der Brandlast halt nur ein Staffelfahrzeug hat, aber aufgrund der guten Kameradschaft (und da meine ich nicht die landläufig unterstellten Saufgelage) und des guten Rufs einfach über eine hohe Zahl an Aktiven verfügt, schräg angeschaut wird, weil sie bei einem Einsatz halt mit dreifacher Gruppenstärke aufschlagen.
Ich sehe gar kein Problem darin, im PKW hinter dem TSF herzufahren, gut, dann fahren da vielleicht zwei oder drei PKW hinterher, und?
So lange das gesittet abläuft, habe ich da keine Bauchschmerzen.
So lange ich im Restaurant nicht als Nazi beschimpft werde, wenn ich ein Zigeunerschnitzel bestelle...
Krasser wäre, bei der Bestellung gefragt zu werden:
"ich hätte gerne ein Zigeunerschnitzel" - "Gerne! Sinti oder Roma?"
Mal ehrlich: Man kann es auch übertreiben. Früher sagte man Gastarbeiter, dann Ausländer, nun Bürger mit Migrationshintergrund. Wo soll das noch hinführen?
Dieses ganze Geschisse mit der "political Correctness" geht mir eh auf den Zünder:
Liebe Dingse und Dingsinnen. Da werden Begriffe wie "Mitglied" (Im Deutschen neutrum, also geschlechtsfrei) zu "Mitgliederinnen und Mitglieder" vergewaltigt...
Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
Markus
Wenn diese Zigeunertrupps im eigenen Ausrückebereich im Rahmen des Erstschlags auftauchen, ist das auch kein Problem. Rollen die nach Nachalarmierung zu überörtlichen Einsatzstellen, kann das nur zu Unfrieden führen. Angefordert werden Einheiten, d.h. Gerät und dazugehörige Mannschaft. Kommt mehr Mannschaft mit Zigeunermobilen,
- brauchen die Platz,
- weiß lange Zeit keiner, wieviel (oft bis Einsatzende nicht),
- sorgen damit für Spass bei Verpflegung und Logistik
- wollen die beschäftigt werden, aber Aufträge für ungeplante und/oder unangemeldete Teileinheiten gibt's eben nicht
- fahren die regelmäßig größtenteils uneingesetzt und unmotiviert wieder heim (oder freuen sich, dass sie eben nur zugucken "mussten", aber dann...).
Macht das im eigenen Dorf, aber bitte nicht wenns größer wird. Das damit einhergehende Durcheinander hat mit guter Kameradschaft und gutem Ruf nix zu tun.
Deine Argumente kann ich nachvollziehen!
Wir handhaben das so, dass wir bei einer Alarmierung in der Ausrückmeldung der Leitstelle die Mannschaftsstärke übermitteln. Das klingt dann meist so:
Florian XY nn/nn/n besetzt mit 1/5, nachrückend nn Kameraden im PKW-Konvoi.
Unser Einheitsführer weiß ja schon die Mannschaftsstärke und meldet diese dann bei überörtlichen Einsätzen auf Anfahrt an die Einsatzleitung.
An der Einsatzstelle angekommen, steigen die Mitfahrer aus und die Fahrzeugführer parken ihre KFZ in sicherer Entfernung. Dann postieren sich alle unsere Einsatzkräfte auf einem Sammelplatz, an dem die Einsatz- und/oder Abschnittsleitung diese dann bei Bedarf abrufen kann.
Das ist alles halt eine Sache der Disziplin und Organisation. Bisher hat sich da niemand negativ geäußert. Im Gegenteil, wir wurden schon mehrfach gefragt, wie wir das so gesittet hinbekommen. Da wir auch überörtlich eine gute Kameradschaft pflegen, wissen wir gegenseitig, dass sich jeder auf die anderen verlassen kann. Entsprechend froh ist man, wenn man dann auf genügend motivierte und gut ausgebildete Kräfte zurückgreifen kann, aber nicht unbedingt muss. Allgemeiner Tenor: Lieber 15 Leute zuviel, die nur "rumstehen" und auf Arbeit warten, als notorischer Kräftemangel.
Außerdem besteht dann natürlich auch die Möglichkeit, die körperliche Belastung der eingesetzten Kräfte durch kürzere Tauschintervalle deutlich zu reduzieren.
Geändert von marka (23.05.2011 um 08:40 Uhr)
Kameradschaftliche Grüße von der Nordsee
Markus
Hallo,
Wir haben in unserer Wehr auch mehr Leute, als Sitzplätze im Fahrzeug. Wir liegen bei 28 Mann, haben aber nur ein LF 8/6 zur Verfügung. Bei Einsätzen sind aber nie mehr wie 13 bis 15 Mann anwesend. Da fährt dann nur unsere Löschfahrzeug und der PKW vom Gruppenführer. Hat bisher immer gepasst. Ist bei uns die Ausnahme, das mal ein oder zwei Kameraden gesondert zur Einsatzstelle gefahren kommen.
Na ja, wenn ich bei manch anderen Wehren sehen, wie viel Kameraden sie auf dem Papier haben und wie viele davon auch wirklich bei der Sache sind, dann zieht es mir schon mal die Schuhe aus. Ich weiß nicht, wie der Trend in anderen Gegenden ist, aber bei uns im Umkreis scheint die Dienstbeteiligung allgemein stark nachzulassen. Da ist es keine Seltenheit, dass man beim Ausbildungsdienst mal wieder nur mit fünf Mann da steht und sich ärgert. Die Motivation ist in manchen Wehren wirklich weit abgesunken. Gründe dafür wird es genug geben, doch nicht alle kann man so einfach nachvollziehen...
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