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Thema: Umdenken nötig - oder alles nicht mehr Zeitgemäß ?

  1. #1
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    Umdenken nötig - oder alles nicht mehr Zeitgemäß ?

    Hallo Forum,

    seit einiger Zeit brennt mir was auf der Seele zu dem ich gerne mal Eure geschätzte Meinung wissen würde.

    es ist ja bekannt das Feuerwehren aufgrund der Gefahreneinstufung Ihrer Gemeinde ausgestattet werden. So ist es auch nicht verwunderlich das in größeren Orten / Städten " größere" Feuerwehren aufgestellt sind als in kleineren Orten. So weit so gut... nun aber stellt sich mir die 1 Frage:

    ist dies auch so immer sinnvoll ? was nutzt eine gut ausgestattet Feuerwehr wenn nur so viele Aktive FA zu verfügung stehen das höchstens 50 % der Technischen möglichkeiten genutzt werden können ?

    oder Frage 2 :

    warum "kleinere" Feuerwehren mit bis zu 5 Einsätzen im Jahr z.B außen vor bleiben, obwohl mehr FA angehörige vorhanden sind ? ( in einem Fall sogar am Tag soviel Personal verfügbar wie die "große" Feuerwehr Mitglieder hat..)

    Frage 3:

    wäre es nicht Sinnvoller andere Konzepte zu fahren damit die Leistungfähigkeit eines Fahrzeuges auch ausgenutzt werden kann ? sprich ein Leistungsfähiges Fahrzeug bei der "kleinen" Wehr mit viel Personal zu Stationieren - besser 3 Minuten wegen evt. längerer Anfahrt auf ein vollbesetztes LF warten als das nur ein Maschinist mit 3 Mann ankommt..

    Frage 4:

    Was ist demzufolge Groß oder klein ?

    Gruß und Schönes Wochenende schonmal... :-)
    Die Wirbelsäule ist ein Knochen, der den Rücken herunter verläuft. Obendrauf sitzt der Kopf, untendrauf sitze ich.

  2. #2
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    Hallo,

    der Ansatz ist nicht verkehrt und auch teilweise nicht neu bzw wird vereinzelt auch praktiziert.

    Bei der betrachtung sollte man Erstangreifer und Sonderfahrzeuge unterscheiden.

    Denn Erstangreifer die nach einer Gefahrenanalyse in einem Ort notwendig sind kann ich nicht einfach nach belieben rumschieben.

    Jedoch kann man umliegende Ortschaften Sonderaufgaben übertragen, so z.b. Ortsfeuerwehren als Wasserföderkomponenten "ausbauen" oder in Richtung Nachschub, Versorgung, Gefahrgut...

    Dies hat zum Effekt das die "große Feuerwehr" entlastet wird und die kleineren aufgrund neuer Aufgaben und auch häufigerer Alarmierung einen Motivationsschub bekommen.


    Gruß Jan

  3. #3
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    ja ja und genaus das ist bei uns auch der Fall.. alles in eine wache .. und der rest is egal... aber leider spielt da bei uns die Politik sehr viel mit und nicht das techniche rettungs wissen w

    da schauen dan andere dumm aus der wäsche :-)
    Gruß MasterOfFire

  4. #4
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    Hallo,

    In der ein oder anderen Feuerwehr mag ein Umdenken von Nöten sein. Damit schließe ich sogar meine eigene Wehr mit ein. Es stellt wirkich die Frage, wann eine Feuerwehr klein oder groß ist. Unsere Stützpunktwehr in der Stadt hat einen der Gefahrensituation angepassten Fuhrpark (HLF, LF 16, DLK, ELW 1, GTLF) und liegt im Bereich von 100 Einsätzen pro Jahr. Aktuelle befinden sich 50 aktive Mitglieder in dieser Wehr. Ich würde diese Wehr nun nicht unbedingt als "große" Feuerwehr einstufen, eher als mittlere Wehr. Fuhrpark und Einsätze hin oder her, dass allein macht eine Feuerwehr nicht groß. Auch das Personal spielt eine große Rolle, auch in Hinsicht auf die Tagesverfügbarkeit und Dienstteilnahme.

    Was bringt mir der neuste Fuhrpark und die neuste Technik, wenn ich nicht ausreichend ausgebildetes Personal habe? Ganz klar, es bringt mir absolut nichts! Somit sollte deine erste Frage, aus meiner Sicht, beantwortet sein.

    Kleine Wehren bleiben bei uns fast schon grundsätzlich Außen vor. Das ist ein Kritikpunkt, der mich immer wieder auf´s Neue ärgert. Es gibt viele Löschgruppen in unserer Stadt, die tagsüber ausreichend Personal aufbringen können um ggf. laufende Einsätze zu unterstützen. Leider wird dieses Potential nicht ausgeschöpft. Es wird grundsätzlich auf die Wehr zurück gegriffen, mit der man die meisten und besten Erfahrung in der Zusammenarbeit hat. Meiner Meinung nach ein totales Fehldenken!

    Ob kleinere Wehren nun aus Absicht oder mangelder Einsatzerfahrung Außen vor bleiben, kann ich nicht wirklich beantworten, wenn es um deine zweite Frage geht. Nehme meinen geschilderten Fall einfach mal als Beispiel.

    Zum Thema leistungsfähiges Fahrzeug. Was verstehst du unter einem leistungsfähigen Fahrzeug? Wir haben z.B. ein LF 8/6 als Ersteingreifer und einziges wasserführendes Löschgruppenfahrzeug im Zug! Ist das nun ein Leistungsfähiges Fahrzeug oder eher die berühmte Standartausrüstung? Man muss dazu erwähnen, dass die Beladung nur für die typischen Brandeinsätze sowie einfache technische Hilfeleistung, allá Baum auf Straße und die Zusatzbeladung für Sonderaufgaben (siehe weiter Unten) ausgelegt ist.

    Ich bekomme am Tag fast 16 Einsatzkräfte zusammen, habe eine Anfahrtszeit von bis zu 8 Minuten in die Kernstadt, werde aber trotzdem zu keinem Einsatz angefordert. Die Gefahrensituation hier im Ort ist recht überschauber, sodass unser Fahrzeug "abkömmlich" wäre. Unsere Einsatzzahlen liegen im Durchschnitt bei drei bis vier im Jahr! Auch hier stellt sich mir wieder die Frage, ob wir einfach Unerfahren mit alltäglichen Einsätzen sind oder ob es einfach einen nicht taktischen Grund für diese Entscheidung gibt. Dieses nun zu deiner dritten Frage. Ob es sinnvoll oder nicht ist, entscheidet jede Wehrführung für sich alleine.

    Anbei zum Thema Sonderaufgaben in kleineren Wehren. Ich persönlich kann sagen, dass dieser Schuß bei uns total nach hinten losging. Die Wehrführung war damals der Meinung uns mit der Komponente "Wasserförderung lange Wegstrecke" auszustatten. Wir waren zu dem Zeitpunkt eine von zwei Wehren, die das benötigte Material und die Erfahrung bei solchen Einsätzen hatten. So wurde aus unserem LF 8/6 quasie ein LF-Schlauchverlege-Dings-Bums-Fahrzeug, was technische schnell an seine Grenzen stieß. Diese Zusatzkomponente brachte uns keinen Einsatz mehr. Ganz im Gegenteil, ich habe dieses Material in meiner Feuerwehrzeit erst einmal nutzen müssen und das nur zu Übungszwecken! Fakt ist, dass Material fliegt nun vom Fahrzeug und ich habe wieder ein Standartgemäßes LF 8/6, womit man, meiner Meinung nach, wunderbar arbeiten kann.

    Klar, es gibt Sonderaufgaben die sich je nach Gefahrensituation sicherlich lohnen. Aber ich für meinen Teil lasse die Finger davon...

    Gruß

  5. #5
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    5.256
    Hier spielt aber auch das Geld eine große Rolle.
    1. Eine großes Gerätehaus und mehrere kleine mit einem Stellplatz sind billiger als mehrere gleich große mit 3-4 Stellplätzen.
    2. Mal ehrlich, wieviele Leute arbeiten denn in kleinen Stadtteilen?
    3-4 und der Rest arbeitet auswärts, also haben die wesentlich längere Anfahrtszeiten und (bei uns zB) gibts in Ortsteilen keine FMEs nur Sirenen.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  6. #6
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    Man kann ja auch einfach die "kleinen" Standorte zusätzlich an den Fahrzeugen der "großen" ausbilden, gemeinsame Übungen durchführen und dann gemeinsam zu Einsätzen alarmieren. Das soll Gerüchten zufolge mancherorts sogar funktionieren. ;)

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