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Thema: BOS auf Kurzwelle

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    BOS auf Kurzwelle

    Hallo Forum,

    gibt es bei Euch jemanden, dessen Behörde Kurzwellenfunkgeräte für Katastrophenfälle vorhält?
    Ich habe neulich ein für BOS spezifiziertes KW-Gerät gesehen und mir ist in unserem Landkreis noch nie so etwas aufgefallen.
    Ich kann mir nicht vorstellen das die Feuerwehren darüber verfügen, aber die das THW evtl.?
    Wenn ja, welche Geräte habt Ihr für Kurzwelle und gibt es zugewiesene Kanäle?

    Danke für die Info,

    Gruß Tobias
    ...www.darc.de werd funkaktiv :-)

  2. #2
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    Hallo!

    Zitat Zitat von NSA001 Beitrag anzeigen
    gibt es bei Euch jemanden, dessen Behörde Kurzwellenfunkgeräte für Katastrophenfälle vorhält?
    In Deutschland gibt es keine BOS-Funkgeräte für Kurzwelle.
    Sehrwohl werden Funkgeräte für Kurzwelle vorgehalten von einigen Organisationen, aber bestimmt sind die nur für Katastrophenfälle bei internationalen Hilfeinsätzen.
    Das bekannteste dürften da z.B. die Katastrophengruppen des DRK sein, die z.B. eine Frequenzzuweisung im 80m Band (3801,5kHz) und diverse andere haben.
    Vor einigen Jahren hörte man aus der Richtung, das diese gewöhnliche Amateurfunkgeräte (entsprechend modifiziert) vorhalten, da diese wesentlich preiswerter als komerzielle Geräte sein. Damals arbeitete man dort noch in der Betribsart SITOR.

    Wie das heute aussieht entzieht sich meiner Kentniss.
    Da aber die Katastrohenhilfe international "organisierter" wird, gehe ich mal davon aus das dort tätige HiOrgs ihre Ausstattung soweit an UNO, NATO und ähnliche Maßstäbe angepasst haben um weltweit mit wenigen Handgriffen sich in beliebige Katastrophenfunksysteme einklinken zu können.
    Wenn man sich da als HiOrg nix leisten kann von EADS, R&S oder sonstige Rüstungsherstellern, sucht man sich was preiswerteres..:
    http://hf-ssb-transceiver.at-communi...anceivers.html

    Innerhalb von Deutschland gibt es für "BOS" auf Kurzwelle lediglich das Fernschreibnetz der Innenministerien. Da gibt es aber keine "Funkgeräte" im üblichen Sinne gemäß TR-BOS zu.
    Das ist ein reines Festfunknetz ohne mobile Funkstellen, ein klassischer Sternaufbau.
    Ist z.B. gut über GoogleEarth ersichtlich:
    Auf jedem zentralen Polizeirevier sieht man eine fette LPDA.
    Die LPDA's aller Polizeireviere eines Bundeslandes zeigen in die selbe Richtung:
    In Richtung der Kurzwellenstation des jeweiligen Innenminestriums.
    Somit zeigen die LPDA's in NRW alle richtung Düsseldorf...

    Als Funkgeräte werden da nur fette Klötze, geschnitzt von R&S, eingesetzt.
    Da sucht man eine Frontplatte mit Knöpfen vergeblich - ist ein vollautomatisch arbeitendes System. Einmal programmiert und eingeschaltet, hält sich jede aufgebaute HF-Verbindung selbstständig, inklusive automatischer Kanalwahl bei wechselnder Ausbreitung und/oder Störungen.

    Die exakten Frequenzen zu diesem System sind VS.
    In der Meterwellenrichtlinie wird aber verraten, das es sich um 137 Einzelfrequenzen handelt welche sich zwischen 1609,6kHz und 27.433,5kHz befinden, und welche unter der Frequenzzuteilungsnummer 98993004 seit zuletzt ende 1999 zugewiesen sind.
    Dieses Funknetz gibt's schon viel länger, aber mind. alle 10 Jahre muss solch eine Frequenzzuweisung erneuert werden - zuletzt also 1999.


    Zitat Zitat von NSA001 Beitrag anzeigen
    Ich habe neulich ein für BOS spezifiziertes KW-Gerät gesehen und mir ist in unserem Landkreis noch nie so etwas aufgefallen.
    Ich kann mir nicht vorstellen das die Feuerwehren darüber verfügen, aber die das THW evtl.?
    Welches Gerät soll das denn gewesen sein?
    Hersteller? Type? Bild?


    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
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    Hallo Jürgen,

    wenn ich die genaue Bezeichnung wüsste, hätte ich bereits gegoogelt. Habe allgemein sehr wenig gefunden. Aber das Gerät war sehr minimalistisch mit wenigen Reglern und Knöpfen. Es stand kein bekannter Markenname ala Motorola, Icom und Co. darauf.
    Es tut mir leid ich kann mich an den Hersteller leider nicht erinnern. Bereue es etwas dass ich kein Foto gemacht habe.
    Aber Danke mal für die Info.


    NACHTRAG: Ich habe es gefunden. Es waren Geräte von Telefunken der Serie/Familie: HRU / HRM 7000.

    Link: http://www.tfk-racoms.com/defense/do...ie-7000-dt.pdf
    ...www.darc.de werd funkaktiv :-)

  4. #4
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    Das DRK ist bestrebt, wieder vermehrt im KW-Bereich tätig zu werden.
    Benutzt werden dafür Codan-Geräte (?) mit der Möglichkeit der Überleitung in andere Netze.
    Allerdings ist das ganze verschlüsselt, mithören ist also nicht.
    Das IKRK nutzt bei internationelen Einsätzen auch KW, kann man gut an den Landcruisern sehen, die die Antenne vorne auf der Stossstange montiert haben.
    MfG

    brause

  5. #5
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    Hi Brause!

    Zitat Zitat von brause Beitrag anzeigen
    Das DRK ist bestrebt, wieder vermehrt im KW-Bereich tätig zu werden.
    Nunja, will man an internationaler Front bei solchen Dimensionen wie Hahiti oder Pakistan effektiv und gleichberechtigt mit anderen Hilforgnisationen sowie evtl. millitärischer Einsatzleitung zusammen arbeiten, führt an der Kurzwelle kein Weg vorbei.
    Denn Inmarsat und Iridium verursachen immense Nutzungskosten (gebühren).
    Dummer weise kann man die knappen Gelder aber für Hilfgüter wesentlich besser gebrauchen, als für "Telefongebühren"...

    Was noch ein kostengünstiges (für lau) Sat-System währe: Die millitärischen Netze 300~400MHz. Aber ich glaube nicht das die Millitärs der Welt bereit währe da HiOrgs drauf mitfunken zu lassen...

    Bleibt also nur eines: Kurzwelle.

    Zitat Zitat von brause Beitrag anzeigen
    Benutzt werden dafür Codan-Geräte (?) mit der Möglichkeit der Überleitung in andere Netze.
    Vernünftig...Codan scheint die Nase vorne zu haben was die automatische Linkverbindung angeht. Deutlich intilligenter als das veraltete ALE, aber dennoch kompatibel mit Geräten die nur ALE können.
    Alles drin, alles drann...ein paar Knopfdrücke durch's Menue, und die Dinger machen alles was heute so üblich ist...

    Zitat Zitat von brause Beitrag anzeigen
    Allerdings ist das ganze verschlüsselt, mithören ist also nicht.
    Das wiederrum halte ich für überflüssig.
    Geortet werden können sie trotzdem, und durch Verschlüsselung machen die sich nur verdächtig, weil Terroristen diese Signale sofort feindlichen Militärs zuordnen.

    Wer schon auffällige rote Zielkreuze durch die Gegend fährt, sollte sich auf Kurzwelle ebenso als HiOrg zu erkennen geben. Ansonsten könnten denen demnächst noch mehr Mörser über den Köpfen herfliegen als bisher - zumindest wenn es um solche Einsätze wie jetzt in Pakistan geht.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  6. #6
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    NACHTRAG: Ich habe es gefunden. Es waren Geräte von Telefunken der Serie/Familie: HRU / HRM 7000.

    Link: http://www.tfk-racoms.com/defense/do...ie-7000-dt.pdf
    präzieser ausgedrückt: die bundespolizei etc. nutzt das System HRS 7000.
    ganz genau: das funkgerät HRM 7400, dabei handelt es sich um ein 400 watt mobilgerät, welches den frequenzbereich 2-30 MHz in SSB abdeckt. es unterstützt ALE, wird aber zu 99% im kryptierten "burst-mode" betrieben, (MAHRS oder das HRM eigene verfahren) dabei ist die eigentliche aussendung kürzer als 1 sek. und somit kaum zu orten. im "scharfen" betrieb wird jede frequenz nur ein einziges mal genutzt, also recht sicher ;-)

    sprechfunkbetrieb ist nur eine notlösung und selbst dann wird verschleiert, weil bei den ausgelieferten geräten eine crypto-unit im handapperat eingebaut ist, ne echt feine kiste also. leider nicht ganz günstig...

    und wie meine vorredner schon festgestellt haben, gesteuert wird alles über einen computer, da die mobilgeräte (auch wenn sie stationär genutzt werden) keine TCU haben, denn bei der TCU handelt es sich um die "Bedien- und Steuereinheit / Terminal Controll Unit) für das portabel gerät, welches HRM 7000 heisst. HRU ist einfach nur die bezeichnung für das eigentlich funkgerät, HF Radio Unit.

    hoffe geholfen zu haben :-)

    greetings
    alpha
    Geändert von alpha01 (14.10.2010 um 19:57 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von alpha01 Beitrag anzeigen
    leider nicht ganz günstig...
    Kannst du das mal grob näher beschreiben? *g*

    MfG Fabsi

  8. #8
    Braun Gast

    KW Funkdienst

    Hallo, vor einigen Wochen stellte der Reservistenverband Pfalz eine Notfunkgruppe RAN bei einer Veranstaltung in Gerolstein vor. Diese Gruppe arbeitet auf Kurzwelle weltweit.
    So wie ich gesehen habe, auch in Morsetelegraphie und TV Übertragung.
    Einige Plakate zeigten Einsätze aus dem Ausland, z.B. dem ehemaligen Jugoslawien usw.
    Die Geräte waren äußerlich von normalen Funkanlagen nicht zu unterscheiden. Nur die Antenne war ein Monster.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Fabpicard Beitrag anzeigen
    Kannst du das mal grob näher beschreiben? *g*
    Für ein Gerät der Baureihe HRM 7400 mit allem Drumherum kann man locker einen neuen und voll ausgestatteten Golf VI kaufen... und die Bundespolizei nutzt meines Wissens bis zu 12 Gerätesätze... :-)

    mfg
    alpha

  10. #10
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    Hallo!

    Zitat Zitat von alpha01 Beitrag anzeigen
    präzieser ausgedrückt: die bundespolizei etc. nutzt das System HRS 7000.
    ganz genau: das funkgerät HRM 7400, dabei handelt es sich um ein 400 watt mobilgerät, welches den frequenzbereich 2-30 MHz in SSB abdeckt. es unterstützt ALE, wird aber zu 99% im kryptierten "burst-mode" betrieben, (MAHRS oder das HRM eigene verfahren) dabei ist die eigentliche aussendung kürzer als 1 sek. und somit kaum zu orten.
    Hmm, weist du auch in welcher Netztopologie die das nutzen?
    Also nur feste Funkstrecken zwischen unbeweglichen Feststationen, oder sind auch Mobilstationen (Fahrzeuge) bzw. bewegliche Funkstellen dabei?

    Hab nämlich mal, nachdem ich in den normalen Formblättern der BnetzA nix gefunden habe, extra mal rumtelefoniert bis ich nach etlichen Versuchen endlich mal jemandem am Draht hatte der bei der BnetzA die Kurzwellensachen macht.

    Dortige Auskunft: "Es gibt in Deutschland defacto keinen Mobilfunk auf Kurzwelle. Grundsätzlich sind im zivilen Bereich nur mobiler Flugfunkdienst und Festfunk zulässig."

    Ergo: Wollte ein Spediteur sich KW-Betriebsfunk mittels Codan zulegen, darf er in DL nur Feststationen betreiben. Funkkontakt mit Mobilstationen ausschließlich dann, wenn diese sich ausserhalb von Deutschland aufhalten - ausserhalb der Zuständigkeit der BnetzA.

    Umgesetzt auf Katastrophenschutz würde das ja bedeuten, das solch teuren Funkgeräte ausschließlich während Auslandseinsätzen betrieben werden dürften...:-(
    (also streng genommen nicht mal bei Übungen innerhalb DL...?!?)

    Zitat Zitat von alpha01 Beitrag anzeigen
    im "scharfen" betrieb wird jede frequenz nur ein einziges mal genutzt, also recht sicher ;-)
    Hmm, dann brauchen die aber verflixt viele Kanäle. Wie soll das denn funktionieren?
    Das würde ja bedeuten, egal ob man da 100 oder 1000 Kanäle reinpackt, früher oder später würden die Geräte nicht mehr senden können, weil die Kanäle schon alle "verbraucht" sind.
    Und soviel Platz ist da garnicht auf Kurzwelle.
    Damit ALE, CODAN usw. zuverlässig funktioniert, will man soviel Bänder wie möglich erwischen, je Band mindestens so 2-10 Kanäle.
    Das wird schon eng auf Kurzwelle...je Band 100 Kanäle passt garnicht mehr...

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  11. #11
    Registriert seit
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    Zitat Zitat von alpha01 Beitrag anzeigen
    präzieser ausgedrückt: die bundespolizei etc. nutzt das System HRS 7000.
    .
    hoffe geholfen zu haben :-)

    greetings
    alpha
    @alpha01,

    mal eine kurze Frage, welche Einheiten der Bundespolizei nutzen aktuell noch die Kurzwelle ??
    wäre nett, wenn du mir da ne Auskunft geben könntest.
    mfg
    e.
    **Rede nicht zuviel.
    Und nie von Dingen, wovon Du nichts weißt.**

    Adolph von Knigge

  12. #12
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    Zitat Zitat von Ebi Beitrag anzeigen
    mal eine kurze Frage, welche Einheiten der Bundespolizei nutzen aktuell noch die Kurzwelle ??
    wäre nett, wenn du mir da ne Auskunft geben könntest.
    mfg
    e.
    Da kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, aber eine offizielle Anfrage an die zuständige Stelle sollte de Frage klären könnne, ist ja nichts geheimes dran. Wie aber schon festgestellt wurde, werden es vermehrt die Einheiten sein die im Ausland eingesetzt sind, da in Deutschland der mobile KW Funk in dieser Art nicht erlaubt ist. Es wird sich also um Punkt zu Punkt Verbindungen handeln, von Deutschland als Basis aus zu mobilen Teilnehmern im Ausland... Aber wie gesagt, ich arbeite bei einem anderen Dienstleister, daher kann ich das nur "vermuten" aufgrund der Informationen die ich über die Ausbildung der BP bei meinem Dienstherren habe.

  13. #13
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    das wäre mir aber zu umständlich, den TX-Ein/Ausschalter ständig auf dem Knie zu betätigen :-)
    mein Name ist Programm

  14. #14
    Registriert seit
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    Zumindest bei uns in AT ist mit ~26Mhz schluss. Auf die Schnelle für Firmen gibts "noch" 27,68 MHz - 27,99 MHz mit max. 0,2 Watt
    und: 27,68 MHz - 27,99 MHz max. 5 Watt e.r.p.

  15. #15
    Registriert seit
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    Kleiner Nachtrag zum Thema “Ortung“:
    Leute, heute reicht es locker, weniger als eine Sekunde zu tasten und schon ist man im “Sack“. Das geht zwar aktuell nur, wenn auch speziell nach solchen Signalen gesucht wird, dafür reicht u.U. schon ein einziger Messstandort aus (mit entsprechender Antennentechnik und Topographie).
    Also “obacht“, keinen Blödsinn machen 😉
    Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
    "Connect the Motherboard with the powerport"
    Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".

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