Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: Motorola GP 380 Programmierung

  1. #1
    Registriert seit
    17.03.2010
    Beiträge
    14

    Motorola GP 380 Programmierung

    Hallo zusammen,

    ich bin zwar hier nicht wirklich im richtigen Forum, weil ich nichts mit BOS zu tun habe, aber "Behördenfunk" und Betriebsfunk sind ja nun mal technisch doch ziemlich ähnlich.

    Also mal mein Anliegen:

    Wir haben bei uns in der Firma (Privatbahnunternehmen) mehrere Motorola-Funkgeräte in Gebrauch (GP320, GP380). Natürlich haben wir auch unsere externe Funkwerkstatt, welche diese Geräte für uns wartet. Mitunter ist es aber recht lästig, gerade bei dem multifunktionellen GP380, zu jeder Änderung der Einstellung zur Funkwerkstatt zu fahren. Daher überlege ich mir, mich als alter Elektroniker (Anlagentechnik, leider keine HF-Technik) selbst mit der Programmierung zu beschäftigen.

    Frage: Ist es überhaupt möglich, sich als quasi Laie nur mittels Funkgeräten und Programmiersoftware nebst Zubehör und Beschreibung autodidaktisch in die Materie ein zu arbeiten? Oder muss man dazu ein Seminar bei Motorola besuchen oder wenigstes erstmal jemanden neben sich sitzen haben, der sich damit auskennt?

    Noch mal deutlich gesagt: ich suche hier gemäss den Forumsregeln KEINE Programmiersoftware (ich weis, was die kostet, und wäre ggf. bereit, zu investieren), sondern nur einen Rat, ob dies überhaupt Sinn macht. Hat sich hier schon mal jemand autodidaktisch an die Sache heran gewagt, und ist das der Software beiliegende Handbuch auch dem quasi Laien verständlich?

    Grüsse:
    Thomas

  2. #2
    Registriert seit
    21.09.2009
    Beiträge
    2.678
    Hallo!

    Zitat Zitat von Troubadix Beitrag anzeigen
    Frage: Ist es überhaupt möglich, sich als quasi Laie nur mittels Funkgeräten und Programmiersoftware nebst Zubehör und Beschreibung autodidaktisch in die Materie ein zu arbeiten? Oder muss man dazu ein Seminar bei Motorola besuchen oder wenigstes erstmal jemanden neben sich sitzen haben, der sich damit auskennt?
    Wenn man willig ist sich ein Wochenende lang mit einem Reservegerät und der Programmiersoftware intensiv auseinander zu setzen, lernt man dadurch die Eigenarten der modernen Geräte.
    So sind z.B. mindestens 3 verteile Einstellungen in verschiedenen Menues notwenig, um einen simplen Selektivrufauswerter hinzu zu fügen.
    Ist schon anspruchsvoll - aber durchaus auch für Laien begreifbar. Man muss halt nur erstmal das System an sich verstehen.

    Bei den aktuellen Motorola gibt es zwei Servicestufen:
    Das schlimmste was man mit der normalen Programmiersoftware machen kann, ist das verändern der Kanalfrequenz oder hinzufügen weiterer (nicht zugewiesener) Kanäle...
    Das stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, welche durchaus sehr teuer werden kann.
    Auffallen tut sowas spätestens bei einer Wartung oder Reparatur in der Funkwerkstatt.

    So richtig schlimme Sachen anstellen kann man hingegen nur mit der Tuner-Software.
    Nur damit kommt man in die Einstellungen der Motorola-Geräte, wo ausschließlich geschulte HF- bzw. Funktechniker mit entsprechenden Meßgeräten drann sollten.
    Dafür ist keine Schulung bei Motorola nötig - vielmehr muss man allgemein Kenne haben von den vielen möglichen Parametern die wichtig für die Funktion und für Einhaltung der Vorschriften sind, wie man diese exakt misst, und wie man diese geräteabhängig einstellt.
    Motorola GM/GP brauchen dafür schon gute Einarbeitung und Theoriewissen.

    Bei anderen Funkgeräten ist das schon anders. Bei Vertex Standart z.B. gibt es keine extra Tuner-Software. Diese gefährlichen und kritischen Menues befinden sich in den normalen gerätespezifischen Programmierprogrammen.
    Geht man da mit Halbwissen und oder ungeeigneten Meßmitteln ran, kann man solche Funkgeräte sehr schnell verhunzen - ebenso wie Motorolas und der Tuner-Software.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
    Registriert seit
    17.03.2010
    Beiträge
    14
    Herzlichen Dank schon mal für die Antwort!

    Nun ja - es geht mir natürlich nicht darum, das Gerät irgendwie für eine missbräuchliche Verwendung zu "tunen" - sprich: Nicht zugewiesene Kanäle zu programmieren, oder sonstwas "schlimmes" anzustellen. Das macht bei der praktizierten Verwendung im ausschliesslich beruflichen Bereich auch keinerlei Sinn! Die GP320er laufen bei uns in der 2m-Version ausschliesslich intern auf der Frequenz, die uns die offizielle Funkwerkstatt zugewiesen bzw. programmiert hat. Das GP380er (in der UHF-Version) hingegen habe ich von der Funkwerkstatt auf die C-Kanäle des alten analogen Zugbahnfunks programmieren lassen - inklusive diverser Tonrufe. Es wäre also unsinnig, an den "jusistisch bedenklichen" Parametern etwas zu drehen.

    Es geht mir lediglich darum, etwa die frei belegbaren Funktionstasten bei den GP's je nach Bedarf zu verwenden, oder Menüfunktionen freizugeben bzw. zu sperren. Gerade dort bietet das 380er ja zahlreiche Möglichkeiten, und es wäre einfach eine Kostenfrage, ob man nun für jede Änderung zur Funkwerkstatt fährt (30,- bis 70,-EUR pro Gerät + Kosten für Hinbringen/Abholen), oder selbst tätig wird.

    Und nebenher mal ehrlicher weise erwähnt: Es ist ja auch kein Nachteil für einen Arbeitnehmer (bin dort eigentlich "nur" Lokführer, der sich nebenher auch um diverse elektrische Angelegenheiten in der Firma kümmert), wenn man sich auf Eigeninitiative noch ein paar Kenntnisse zusätzlich aneignet.


    Gruss:
    Thomas

  4. #4
    Registriert seit
    21.09.2009
    Beiträge
    2.678
    Hallo!

    Zitat Zitat von Troubadix Beitrag anzeigen
    Es geht mir lediglich darum, etwa die frei belegbaren Funktionstasten bei den GP's je nach Bedarf zu verwenden, oder Menüfunktionen freizugeben bzw. zu sperren. Gerade dort bietet das 380er ja zahlreiche Möglichkeiten, und es wäre einfach eine Kostenfrage, ob man nun für jede Änderung zur Funkwerkstatt fährt (30,- bis 70,-EUR pro Gerät + Kosten für Hinbringen/Abholen), oder selbst tätig wird.
    Klar, das GP380 bietet da extrem viele Konfigurationsmöglichkeiten.
    Vielmehr sieht die Realität aber so aus, das man nur einen Bruchteil davon gebrauchen kann.
    Zum Beispiel ist der Compander im Bahnfunk nirgends einzusetzen, da man dafür kompatible Geräte im Funknetz braucht.
    Der Sprachspeicher...nunja, eine Spielerrei wo jeder selber wissen muss ob er das haben möchte oder nicht.

    Wichtig sind eigentlich nur die Untermenues für Kanäle und Adressliste sowie Rufspeicher.
    Eventuell noch, wenn nötig, der Flüstermodus...das war's dann aber auch schon wirklich.

    Wie gesagt...wenn du Lust hast dich da ein zu arbeiten, dann kauf dir ein Programmierkit bestehend aus der Software + RIB + Kabel.
    Kann dir jeder Funkhändler besorgen.
    Aber achte unbedingt darauf das es eine originale RIB-Box ist.
    Da gibt's reichlich nachbauten, auch vom Ribless-Kabel, womit es nur Probleme gibt.
    So manche Laien haben sich schon Geräte zerschossen, weil sie dachten mit 19EUR für nen Riblesskabel aus China ein Schnäppchen gemacht zu haben.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  5. #5
    Registriert seit
    17.03.2010
    Beiträge
    14
    Nun ja - der Sprachspeicher wäre gerade im Bahnfunk für mich von Interesse - sofern er nicht nur als "Diktiergerät" funktioniert, sonder kontinuierlich den Sprechfunkverkehr für eine gewisse Zeit aufzeichnet. Im alten Steckenbahnfunk sowie im heutigen GSM-R - Digitalfunk war/ist es ja auch so - nur dass hier MEIN Gerät die Sprache aufzeichnen würde. Wenigstens hätte man dann als Lokführer seinem Vorgesetzten gegenüber einen Nachweis, falls einmal eine Unregelmässigkeit aufgrund von falschen Anweisungen seitens des Fahrdienstleiters oder Weichenwärters passiert. Ob das dann juristisch verwertbar ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt, aber zumindest gegenüber seinem direkten Vorgesetzten steht man dann doch besser gegenüber.

    Ist nur die Frage, ob das GP380 das kann: eben eine gewisse Menge an Sprechfunkverkehr kontinuierlich aufzeichnen, und automatisch (wenn Speicher voll) den ältesten Teil kontinuierlich löscht. Daneben sollte sich der Sprachspeicher auch sperren lassen, damit relevante Aufzeichnungen nicht automatisch gelöscht werden. Das wäre nun fast schon wieder ein eigenes Thema.

    Grüsse:
    Thomas

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •