Auszug von der "Bekanntmachung" der KF Osnabrück !
Standpunkt der Kreisfeuerwehr zur Einführung des Digitalfunks
Osnabrück
Sowohl der tägliche Einsatzdienst als auch die Katastrophen der letzten Jahre haben gezeigt, dass das vorhandene, analoge Funksystem in Deutschland nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und insbesondere hinsichtlich der Anforderungen an die Kommunikation bei Großschadensereignissen Mängel aufzeigt. Zur Lösung dieser Problematik soll bis zur Fußball-WM 2006 ein bundesweit einheitliches, digitales Kommunikationsnetz aufgebaut werden.
Die von der Innenministerkonferenz eingesetzte Arbeitsgruppe "Anforderungen an das Netz" haben ihren - nicht zur Veröffentlichung freigegebenen Bericht im Oktober 2002 vorgelegt. Über einige Eckpunkte hat das Innenministerium inzwischen informiert. Dies ist insbesondere ein deutlich reduzierter Grad der Funkversorgung beim Basisnetz ("TETRA-Light"). In der Basisstufe
ist eine flächendeckende Funkversorgung nur mit Fahrzeugfunkgeräten vorgesehen.
wird nur für 12% der Fläche Niedersachsens (Siedlungs- und Verkehrsflächen in Ballungsräumen) eine Funkversorgung mit Handsprechfunkgeräten sichergestellt. Dies gilt zunächst für Hannover und die Bereiche Osnabrück und Oldenburg.
ist eine generell geplante Funkversorgung innerhalb von Gebäuden (in-house-Versorgung) nicht vorgesehen. Die Alarmierung der Feuerwehr ist in der Basisstufe allenfalls bedingt gewährleistet.
Die Finanzministerkonferenz (FMK) hat im November 2002 festgestellt, dass auch die Finanzierung der Basisstufe nicht realistisch erscheint und fordert daher eine weitere Absenkung des Standards. Die Innenministerkonferenz (IMK) hat im Dezember 2002 den Bericht der Arbeitsgruppe "Anforderungen an das Netz" zustimmend zur Kenntnis genommen und eine weitere Reduzierung der Anforderungen aus operativ-taktischer Sicht heraus abgelehnt.
Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus FMK und IMK soll die noch offenen Fragen abschließend klären und die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für den Beginn des Vergabeverfahrens im Laufe des Jahres 2003 schaffen.
Für die Einrichtung der Basisstufe - ohne Endgeräte - werden zurzeit Kosten in Höhe von rund 3,06 Mrd. EUR veranschlagt. Nach dem Königsteiner Schlüssel würden auf Niedersachsen rund 226,4 Mio. EUR entfallen. Für den Aufbau einer dem heutigen Deckungsgrad entsprechenden "in-house-Versorgung" würden daneben erhebliche Kosten anfallen, die den Kommunen als Trägern der Feuerwehren zugeordnet werden.
Für Niedersachsen wird mit laufenden jährlichen Kosten in Höhe von 44 Mio. EUR ab 2006 gerechnet. Bei ca. 8 Mio. Einwohnern landesweit ergibt sich ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von rund 5,- EUR je Einwohner.
Hieraus ergeben sich folgende Forderungen der Kreisfeuerwehr Osnabrück:
Es ist von der Einführung eines Funksystems abzusehen, das ausschließlich polizeilichen Anforderungen gerecht wird und das die grundlegenden Anforderungen der Feuerwehren nicht hinreichend umsetzt. Diese sind insbesondere
- Flächendeckende Versorgung in städtischen und ländlichen Gebieten einschließlich der "in-house-Versorgung".
- Paging (das heißt Aussenden von Alarmierungen und Mitteilungen an einen oder mehrere Empfänger einer Gruppe mit und ohne Quittung).
Für eine Übergangszeit von 10 bis 15 Jahren ist neben dem digitalen Funk die bisherige analoge Alarmierung sicher zu stellen.
Die Kosten für Bau und Betrieb des neuen Funksystems dürfen den Bestand der kommunalen Freiwilligen Feuerwehren nicht in Frage stellen.
was soll das noch werden *g*
Grüße
Sascha
Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen zur allgemeinen Belustigung=)