Hallo!

Zitat Zitat von Matze90 Beitrag anzeigen
ich habe noch ein problem!

der fme hat eine bequarzung für den kanal 506. allerdings empfange ich nicht den örtlichen funk, sondern vermutlich den des kanals 505 (in seeeehr schlechter qualität + rauschen)

kann es sein das die potis verstellt sind? sie sind auf jeden fall von der versiegelung gelöst worden.
Naja, kein Wunder...
Die Resonanzfrequenz eines Quarzes driftet...man nennt dieses auch Alterung des Quarzes.
Daher sollte ältere Geräte (so spätestens nach 10...15 Jahren...allerspätestens) regelmässig gewartet werden. Wartung im Sinne von ausmessen welche Parameter nachbesserungsbedürftig sind.
Da zählt halt die Frequenztreue genauso dazu wie z.B. die Empfindlichkeit, Rauschsperre usw.

Und alleine mit der Quarzalterung ist es ja nicht getan.
Kondensatoren altern, Transistoren...Widerstände...

Typische Vorgehensweise:

Genaue visuelle Überprüfung und Reinigung (mit Pinsel) der Platine.
Exakte Spannungsverhältnisse herstellen: Akku wech und Netzteil mit 4,8V dran, dabei den Strom beobachten.
Dann mittels Frequenzzähler (notfalls nach Gehör, insofern man ein Testsignal griffbereit hat) die Quarzfrequenz wieder auf Sollfrequenz ziehen (Empfangsfrequenz plus/minus ZF).
Anschließend den Antennenkreis sowie die Kreise des Bandpasses auf maximale Empfindlichkeit justieren.

Erfahrungsgemäß kann man mutmaßen, das die gute alte Quarztechnik sehr genügsam ist.
In fachkundigen, pfleglichen Händen funktionieren heute noch zahlreiche Geräte aus dem Zeitalter des Fug6, der Teleport 2-5, der ganze gusseiserne SEL-Krempel usw.
Und wenn nicht, dann sind's nur Kleinigkeiten...fäuft schneller, als der Lötkolben abkühlt..:-)

Das einzige was (weniger bei deinem FME82) bei so richtig alten Pioniergeräten bissel nervt:
Es dauert ne ganze Weile, bis man heute die Kniffe erkennt, womit die damaligen Ing's gezaubert haben. Da gibt's die dolsten Dinger.

Da hat man z.B. damals in einer Storno CQM-613 (Betriebsfunk, Quarz, massives Stahlgehäuse) soeine Art "Simplex-Duplex-Funktionalität" eingebaut, die ich damals schlicht nicht verstehen konnte...:

Während das Gerät (Feststation) mit 6W auf der 147,690MHz sendete, konnte es gleichzeitig Aussendungen im Nahbereich (etliche hundert Meter von 2,5W-Handfunken)
auf der GLEICHEN Frequenz im Lautsprecher wiedergeben. Zwar verzerrt, aber immerhin.

So richtig Antennenrelais mit S/E-Umschaltung, keinerlei Hilfsantenne, massive Schirmung durch viele Schichten Stahl...
Zur Antenne gehen +38dBm, und von den vielleicht -40dBm der Funkgeräte im Nahbereich kam dennoch was in den Rx-Pfad.
Da steht man mit dem heutigen Wissesstand nur davor, und fragt sich welche Drogen damals nur diese Kreativität verursacht haben könnte..:-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser