Bauplan für 2m BOS Antenne

[oszillator]

Hallo Freunde!!

Ich kann´s nicht lassen! Hier mal eine tolle Antenne, die ganz auf meiner Linie liegt: billig, schnell gebaut, unkompliziert und echt gut! Manchmal habe ich Ferien, und dann weiß ich nichts Intelligenteres mit mir anzufangen, als "solche Dinger zu bauen, die aussehen wie eine neue Wäschespinne!" ( Originalton meiner Frau!!)

Es handelt sich um eine sogenannte Doppelquad. Der Gewinn liegt bei etwa 7 dB. Man benötigt 2 Kabel von 177 cm. Man kann 1 Lautsprecherkabel dieser Länge nehmen ( oder so ein schwarzes Netzkabel ) und es auseinanderziehen. Dann braucht man noch 4 Holzstäbe von je 63 cm ( Diagonale im Quadrat, Pythagoras lässt grüßen! ). Das ist alles für die Antenne. Man bindet ( nagelt, klebt,...) die Holzlatten zu 2 Kreuzen zusammen, an deren Enden man die Drähte befestigt. Es sollten 2 Quadrate entstehen, deren Seitenlänge 44 cm ist. Wer sich belustigen will, kann ja mein Bild unten betrachten. Ist selbst gemalt ( sieht man das? ) und von einem PC, der wie ich Antiquitätenwert hat.

Das Kabel sollte mindestens 4m lang sein. Also ist das was für den Dachboden oder so. Aber wieso so lang? Sonst sollten die Kabel doch immer möglichst kurz sein!!! Nun, die Antenne hat am Anschlusspunkt 300 Ohm. Man müsste also einen Symmetrierübertrager anschließen, der aus 50 Ohm ( Kabel ) die 300 Ohm ( Antenne ) macht. ABER: die Praxis hat gezeigt, dass man mit einem etwas längeren Kabel ohne dieses Teufelsding auskommt.

Ich habe diese Antenne etwas aufwendiger für AFU gebaut. Ich kann sie auseinander nehmen, und dann ist kein Teil länger als 40 cm. Die Plastikrohre ( Elektroabteilung Baumarkt ) können mit Verbindern verbunden werden. ( ups!! Klingt gut!! ). Aber für das schnelle Experimentieren geht es auch mal mit Holzlättchen oder diesen Dübelstäben oder Muttis Besenstiel. ( Aber dann volle Deckung, falls man erwischt wird!! )

Diese Antenne kann bei 2m AFU auch 70 cm ( die Seitenlänge ist dann 53 cm ). Daneben geht sie noch ( echt kein Scherz! ) auf Flugfunk, BOS 4m, ja selbst Kurzwelle macht das Ding noch, so dass man die Deutsche Welle bei 6 MHz noch mit Vollausschlag hören kann. Natürlich muss man zum Senden aufpassen, wie das SWR ist.

Wenn man statt Kabel Schweißdraht nimmt, braucht man die Kreuze nicht.

Diese Antenne ist, wenn man mal den Materialwert betrachtet im Verhältnis zum Ergebnis, schon ein prima Teil. Aber versucht es doch mal selbst!!

Viele Grüße
Wolfgang

[Rudie]

...wie immer eine schöne Anleitung. Werde mich demnächst mal an den aufbau machen...

[C3Po]

Bau ich gleich mal nach :)

[wildtäler]

Hallo oszillator,

für mich als Laie bitte mal kurz eine Erklärung zu deiner Aussage:
Gewinn ca. 7 db. Was bedeutet das genau?
Für die anderen; Bitte auslachen wem es gefällt!!!
Aber für mich wäre eine Angabe wie z.B. 30-40% Verbesserung
etwas Verständlicher.

Viele Grüsse

Wildtäler

[oszillator]

Hallo!

Du bist doch schon auf dem besten Weg! Du sagst 30% Verbesserung. Nun, da fehlt nur noch die Bezugsantenne. Also 30% besser als ein Dipol, oder 40% besser als eine Lambda/Viertel Aufsteckantenne.

Man muss nun also eine Bezugsantenne haben, denn es gibt bestimmt jede Menge Antennen, die man miteinander vergleichen könnte. Und da hat man sich auf einen bestimmten Typ von Antenne eingeschossen. Es gibt den Kugelstrahler, also eine Antenne, die fast punktförmig anzunehmen ist und den Dipol. Um besser rechnen zu können, macht man das Ganze mit Logarithmen. Die Einheit ist dann das Dezibel ( dB ) oder auf den Dipol bezogen das dBd.

Der Gewinn wird dann definiert als G = 10 lg ( Leistung Antenne/ Leistung Vergleichsantenne )

Aber nach der Theorie mal lieber ein praktisches Beispiel:

Ich habe eine Antenne, die 8 mal besser abstrahlt ( empfängt ) als die Vergleichsantenne:

G= 10 lg 8 = 9dB . Der Gewinn wäre also 9 dB.

Will man umgekehrt rechnen, muss man 10 hoch G rechnen.

Bei unserer Antenne mit 7 dB wäre das also 10 hoch 0,7 = 5.

Die Antenne wäre also 5 mal besser bezüglich der Leistungsabstrahlung. Vielleicht noch zu dem Wert 0,7: dB ist eine Teilangabe. So wie 4 dm = o,4m sind , sind 7dB = 0,7 B . Und diese 0,7 B muss man oben an die 10 schreiben.

Die logaritm. Angabe hat den Vorteil, dass man schön addieren oder subtrahieren kann: eine Antenne hat, sagen wir mal, 14 dB Gewinn. Das Kabel ist 50 m lang und hat 3 dB Verlust, die Stecker haben 2 dB Verlust. Dann bleibt am Ende ein Gewinn von 14dB - 3dB -2dB = 9dB

So ist das natürlich praktisch.

So geht das auch bei den S-Werten eines Empfängers. Man hat festgelegt, dass eine S-Stufe etwa 6 dB sind. Rechnen wir mal schnell:

10 hoch 0,6 = 4 Also muss man die 4-fache Sendeleistung machen, um 1 S-Stufe mehr beim Empfänger zu erreichen.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu theoretisch. Aber leider ist das so definiert.

Viele Grüße
Wolfgang

[wildtäler]

Hallo Oszillator,

vielen Dank für deine tolle ausführliche Erklärung.
Ich werde es mir mal durchrechnen, damit ich es auch vollständig verstehe.
Für mich ist deine Bauanleitung zwar gut zu verstehen gewesen, aber
dennoch wollte ich auch gerne wissen woraus, sich deine Angaben ergeben.

Deine 4m Antenne habe ich ja bereits nach gebaut, mit umwerfendem Ergebnis.
Wollte sie immer mal Photographieren, aber sie ist zu hoch droben auf dem
Dach montiert, da sieht man leider nichts mehr von der Bauweise.
Was ich aber sagen kann und das ist noch untertrieben:
---- RIESIG !!!!----
Die nächsten Landkreise um mich herum sind alle so stark, das selbst
ein Landkreis mit dem gleichen Kanal unserer BF so deutlich reinkommt,
dass ich als nicht weiß wer nun spricht. Der Rufname verrät es natürlich
dann gleich. Dieser Landkreis ist aber ca. 70-80 km Luftlinie quer durch
die Berge entfernt.

Nun, das zeigte mir ganz klar was es aus macht, wenn man eine speziell für
die Frequenz ausgelegte Antenne baut.

Also nochmals Danke für die Erklärung.

Viele Grüße

Wildtäler