Feuerteufel zündelt nach Termin
Gestern Nacht schlug der Siegener Feuerteufel am Wellersberg in Siegen erneut zu. Eine Pferdestallung brannte komplett nieder. Der Täter konnte in der Dunkelheit unerkannt entkommen. Fotos: kalle/eda
Siegen Alle drei Wochen ist er in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch unterwegs
Gestern Nacht erneut Brandstiftung – in einem Pferdestall am Wellersberg.
kalle ♦ Gestern Nacht hat der Siegener Feuerteufel wieder zugeschlagen. Gegen 1.30 Uhr brannte ein Pferdestall auf dem Wellersberg, oberhalb des Geländes des Gebrauchshundevereins, nahe der DRK-Kinderklinik. Und wieder blieb außer verkohltem Holz nichts übrig. Und wieder verschwand der Brandstifter im Dunkel der Nacht unerkannt. Nur der fast runde Vollmond begleitete ihn auf der Flucht vor der Polizei.
Die hatte vom Giersberg aus den hellen Feuerschein am Himmel gesehen und innerhalb von Minuten weite Teile des Stadtgebietes abgesperrt sowie die Feuerwehr alarmiert. Doch in den Wäldern in Richtung Trupbach hätte man schon einige Hundertschaften von Polizeikräften einsetzen müssen, um die Suche zu einem Erfolg zu führen. Polizeihunde wurden eingesetzt. Vergeblich.
Doch was geht in dem Feuerteufel vor? Warum hält er sich exakt an einen, von ihm persönlich erstellten, Zeitplan? Erstmals trat er am 13. Mai in Erscheinung, danach am 3. und 24. Juni. Vor seiner gestrigen Tat hatte er am 15. Juli eine Gartenlaube in der Kleingartenanlage Mittelberg-Häusling in Brand gesteckt. Er muss Ortskenntnisse im Stadtbereich besitzen, denn auch der Pferdestall, am Waldrand gelegen, ist ohne Weiteres nicht zu finden. Er sucht sich Orte für seine feigen Taten aus, von denen aus er schnell im Dunkeln verschwinden kann. Es ist keine leichte Aufgabe für die Fahnder, ihn dingfest zu machen. Im Schnitt, so die Polizeistatistik, benötigt die Polizei bis zu einem Jahr, um solch einem Täter das Handwerk zu legen.
Für die Polizei steht nun zweifelsfrei fest, dass ein Feuerteufel unterwegs ist. Die letzten fünf Brände in Kleingartenanlagen und Stallungen passen exakt zusammen, so ein Brandermittler noch in der Nacht gegenüber der Siegener Zeitung. Die anderen, noch ungeklärten Feuer, sei es etwa in einem alten Gebäude auf dem Gelände der Irle-Brennerei in Kaan-Marienborn oder sei es der verheerende Brand an der Marienborner Straße am 14. Juni in Siegen, passen bisher nicht in die Serie hinein. Doch wer will das beweisen?
Zusammenhänge will die Polizei nicht ausschließen. Doch nicht erst seit gestern ist die Kreispolizeibehörde fieberhaft auf der Suche nach dem irren Feuerleger. Bereits beim Feuer vor drei Wochen hatten sich Polizisten im Stadtgebiet postiert, um schnellen Zugriff auf den Feuerteufel zu haben. Während die Beamten auf dem Giersberg lauerten, brannte es plötzlich am Häusling. Das war Pech. Dort hatten übrigens zwei Feuerwehrleute den Pyromanen gesehen, wie er über einen Zaun kletterte, dann aber verschwand.
Video zum Text:
http://www.siegener-zeitung.tv/index.php?&vid=159&r=2
Orginal :
http://www.siegener-zeitung.de/news/...n-kopie-1.html