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Thema: Belangbarkeit bei erweiterter erste Hilfe?

  1. #1
    Anyone Gast

    Belangbarkeit bei erweiterter erste Hilfe?

    Hallo

    ich wollte mich mal erkundigen inwiefern Helfer einer Hilfsorganisation zur Verantwortung gezogen werden können wenn diese im Rahmen einer Behandlung vom patient anschließend belang wird wegen angeblicher fehler oder nachwirkungen durch die Bahndlung.

    Beispiel:
    Ein San Posten ( beide nur eine SAN Ausbildung) auf einem sportplatz,
    Ein Patient nicht ansprechbar auf dem Boden, und man stellt fest es bedarf der Reanimation. Hierbei werden dem Patient Rippenfrakturen zugefügt und dieser will zu einem Späteren zeitpunk den helfer auf Schmerzensgeld verklagen.

    Geht das? Oder ist es so das der Helfer im Rahmen seiner Ausbildung richtig gehandelt hat und daher nicht belangt werden kann?

    Ist es überhaupt möglich den helfer zu belangen solange im Rahmen seiner Ausbildung handelt?
    Als Laienhelfer denke ich fällt man da ja unter das Kapitel das man nicht belangt werden kann aber wie ist das als SAN helfer?

    Danke

  2. #2
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    Naja, ich denke mal als San Helfer wirst Du warscheinlich eher auf der Laien-Schiene laufen als auf der professionellen.
    Lass mich Arzt, ich bin durch !!!!

    www.hp-weishaupt.de

  3. #3
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    Falsch! Als Sanitätshelfer wird man mehr erwartet als von jemanden der nen EH Kurs besucht hat. Also nix mit Laie usw. Aber das mit den Rippenfrakturen passiert auch erfahrenen RD-lern also wenn derjenige es nicht mit Vorsatz gemacht hat wird ihm nix passieren.
    Geändert von AkkonHaLand (18.07.2008 um 09:07 Uhr)

  4. #4
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    Und auch das ist völlig egal. Man kann nie belangt werden, so lange man nicht (gro) fahrlässig handelt. Rippenfrakturen gehören (so böse es auch klingt) zu den Komplikationen, die nicht unter Fahrlässigkeit fallen.
    Das kann auch einem erfahrenen Notarzt passieren.
    Zweitens ist in aller erster Linie die Organisation haftbar, in dessen Namen der Helfer gehandelt hat.

    Wie aber auch immer, ich würde solche "Anschuldigungen" nicht versuchen, abzuwiegeln, sondern den Vorwurf entgegennehmen und sich entschuldigen - auch wenn man keine Schuld hat. Für weitere Angelegenheiten gibt man dem "Kläger" die Kontaktdaten des Einheitsführers oder bietet eine Kontaktaufnahme von dessen Seite an, nachdem man die Daten des Beschwerdeführers aufgenommen hat. Und vor allem: Auf keine Diskussion einlassen! Das wäre nicht professionell.

    Gruß, Mr. Blaulicht

  5. #5
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    Also es wird das erwartet was deine Ausbildung hergibt. Von einem San.-helfer kann man mehr Wissen verlangen als von einem der nur LSM-Kurs hat aber natürlich nicht das Wissen eines RA oder Arztes.
    Und z.B. die gebrochenen Rippen sind bei einer Reanimation zu 80% häufiges Resultat. Solch eine Klage wird wohl nicht von großem Erfolg gekrönt sein, selbst wenn ein RS oder RA die Reanimation durchführt.
    Im Endeffekt wird dann eher schwerer wiegt, der Rippenbruch der heilbar ist oder die Reanimation.
    Alleine wer einen verklagt, der sein leben gerettet hat, gehört m.E. irgendwo in die Psychiatrie.

  6. #6
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    Zitat Zitat von robbyköln Beitrag anzeigen
    Alleine wer einen verklagt, der sein leben gerettet hat, gehört m.E. irgendwo in die Psychiatrie.
    ... was aber wiederum aber scheinbar so manchem (Hobby-)Retter moralisch Tür und Tor öffnet, frei nach dem Motto: "Da kann ich mich austoben, der wird mich schon nicht verklagen!"

  7. #7
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    ... grundsätzlich denke ich, dass niemand wegen "normaler" 1. Hilfe belangt werden kann und dazu zählt auch die Reanimation.

    Wer natürlich einen halben Ulmer Koffer mit sich rumschleppt sollte sich damit auskennen. Den wenn ich da jemanden falsch behandle kann einem ganz schnell einer verklagen.

    Und wenn ich die Möglichkeiten meines Koffers dann nicht ausreize (insbesondere als RA oder Arzt) kann ich so wie ich das verstehe auch belangt werden wegen Unterlassung.

    Selbes Problem gilt für Medizinstudenten im PJ die nebenher im RD fahren. Ich habe zwar die praktische Erfahrung und die Ausbildung mit Medikamenten, muss also eigentlich bei Verfügbarkeit von Medis auch damit helfen, darf es andererseits aber auch nicht, da ich noch keine Aprobation habe....

    Deswegen halte ich es für sinnvoll keine großen Medikamentenschränke (oder auch kolloidale Lösungen) mit sich rumzuschleppen, eine gute erste Hilfe zu leisten und den RD zu rufen... der ist ja meistens auch schnell da und meist besser rechtlich abgesichert.

  8. #8
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    Ha! da rettet man einen das leben und dann will er Geld für paar gebrochene rippen.
    er sollte doch froh sein, wenn jemand gleich mit Rea angefangen hat, ansonsten hätte er doch "Morbus Bahlsen*" oder wäre ganz weg vom Fenster.



    *** ZUR INFORMATION ***
    *Der Herr hieß Herman Bahlsen
    *Bevor jemand nach "Morbus Bahlsen" fragt: "Der hat einen am (Leibniz Butter-)Keks"
    Geändert von AkkonHaLand (18.07.2008 um 09:15 Uhr)

  9. #9
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    "Ein Patient nicht ansprechbar auf dem Boden, und man stellt fest es bedarf der Reanimation. Hierbei werden dem Patient Rippenfrakturen zugefügt und dieser will zu einem Späteren zeitpunk den helfer auf Schmerzensgeld verklagen."

    Also bei einer richtigen Rea werden meistens Rippen gebrochen. Sind meine erfahrungen
    Signatur geändert nach Aufforderung.

    بس سبتر الكس

  10. #10
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    Aus strafrechtlicher Sicht wäre es interessant zu wissen, ob besagte SAN Helfer auch der Garantenstellung unterliegen.
    Wenn ja, wären sie rechtlich verpflichtet zu Reanimieren. Tun sie es nicht und der Patient stirbt, würde eine Anklage wegen Totschlag durch Unterlassen in betracht kommen.
    Keine Garantenstellung -> strafbar wegen Unterlassene Hilfeleistung.

    Unabhängig davon:
    Da die Sanhelfer eine tiefer gehende EH Ausbildung haben, könnte ihnen daher eine tiefer gehende und qualifiziertere Erste Hilfe Leistung zugemutet werden. Sprich sie wären verpflichtet ErsteHilfe zu leisten, wenn dem Normalbürger dies nicht mehr zugemutet werden kann.
    Bsp: Otto Normalbürger erkennt den Kreislaufstillstand nicht, setzt Notruf ab und "behandelt" eine Bewusstlosigkeit mit stabiler Seitenlage, Patient stirbt. -> keine Strafbarkeit.
    Wäre der Otto Normalbürger ein Sanhelfer im gleichen Fall, so wäre zu prüfen ob er nicht fahrlässig gehandelt und deshalb den Kreislaufstillstand nicht erkannt hat -> Strafbarkeit
    Dies ließe sich daraus ableiten, dass der Sanhelfer dafür ausgebildet wurde bestimmte "Erkrankungen" richtig zu erkennen und dies ist bei Kreislaufstillständen der Fall.
    Wird nun der Patient hierbei verletzt (Rippenbrüche), so kann dem Sanhelfer nichts vorgeworfen werden, sofern er die Rippen nicht vorsätzlich bricht. Rein tatbestandsmäßig würde zwar eine KV nach 223 StGB vorliegen, allerdings kann hier Einwilligung des Patienten unterstellt werden, da es ja in seinem Interesse ist, sein Leben zu retten (vgl Literatur). Somit entfällt hier die Strafbarkeit der KV. Zivilrechtliche Ansprüche dürften nicht entstehen (in Bezug auf die Rippenbrüche).
    Geändert von AkkonHaLand (18.07.2008 um 09:16 Uhr) Grund: Lesbarkeit verbessert
    Hilfe! Ich weiß nicht was ich hier reinschreiben soll!?...

  11. #11
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    was sich manche immer für unnötige gedanken machen über sachen die eh nie eintreffen werden....

    man ist schon direkt raus, wenn man sagt, dass man sich in dem moment körperlich und geistig nicht im stande gefühlt hat zuhandeln. punkt und fertig

  12. #12
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    In Deutschland ist bisher noch niemand wegen falscher Erste Hilfe verklagt worden, sondern nur wegen grob fahrlässiger Hilfe.
    z.B. wenn man bei einer Reanimation, auf den Patienten rumspringt, mit beiden Fäusten drauf einschlägt,
    vorsätzlich Schmerzen zufügt,"Na ist das Bein gebrochen, dann dreh ich das schnell mal grade", oder brech mal schnell den kleinen Finger, dann denken se nicht mehr an den Schmerz im Bein

    Oder den Druckpunkt mal schnell eintätowiert, damit man den leichter findet
    Oder mit irgendwelche Gegenständen an, oder in, der betroffene Person rummanipuliert, die Situation verschlimmert.

    Fremdkörper, im Rachenraum. Den dann versucht, mit einer Zahnbürste rauszupuhlen, und die Zahnbürste hinterher schmeisst. Oder mal eben eine kleine Blinddarm- OP, zu Hause in der Waschküche macht.

    Das mit den Rippenbrechen ist "relativ" normal, und passiert selbst lang gedienten Ärzten, also keine Panik, da gibt es keinen Ärger. Da muss man sich halt sagen: Ups, da sass der Druckpunkt nicht richtig, neu aufsuchen weiter geht´s!
    Geändert von AkkonHaLand (18.07.2008 um 09:18 Uhr) Grund: Lesbarkeit verbessert

  13. #13
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    Ich hatte mal eine Reanimation, da haben wir das Sternum gebrochen. :D Da haste schon gut die Krepitation und so ne kleine Stufenbildung in der Hand gespürt =)

    also Rippen halb so wild, alles im grünen ;)
    Geändert von AkkonHaLand (18.07.2008 um 09:20 Uhr) Grund: Lesbarkeit verbessert

  14. #14
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    Zitat Zitat von hänschenklein Beitrag anzeigen
    was sich manche immer für unnötige gedanken machen über sachen die eh nie eintreffen werden....
    So wie die Anfrage klingt, ist so etwas passiert. Vielleicht nicht bei einer Rea, sondern bei was "harmloserem".

  15. #15
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    Zitat Zitat von telemanne Beitrag anzeigen
    Aus strafrechtlicher Sicht wäre es interessant zu wissen, ob besagte SAN Helfer auch der Garantenstellung unterliegen.
    Wenn ja, wären sie rechtlich verpflichtet zu Reanimieren. Tun sie es nicht und der Patient stirbt, würde eine Anklage wegen Totschlag durch Unterlassen in betracht kommen.
    Keine Garantenstellung -> strafbar wegen Unterlassene Hilfeleistung.
    Wenn der San Helfer von dem Betreiber des Sportplatzes für San Dienste offiziell herangezogen wurde, dann denke ich, das auf jeden Fall eine Garantenpflicht besteht. Schließlich hat auch ein Bademeister eine Garantenstellung gegenüber seinen Badegästen ohne eine besonders ausführliche medizinische Ausbildung zu besitzen. Der San Helfer wurde dafür herangezogen, um die Sicherheit auf der Veranstaltung sicherzustellen, so wie der Bademeister auch.
    Ist besagter San Helfer jedoch privat auf dieser Sportveranstaltung, so hat er ganz klar keine Garantenstellung.

    Ein Ersthelfer bekam wie gesagt in Deutschland noch nie irgendwelche rechtliche Konsequenzen ohne Grob Fahrlässig gehandelt zu haben. Ich denke auch das dies bei Professionellen Helfer genauso ist. Das Beispiel Rippenfraktur bei Reanimation ist ein gutes Beispiel, da wie gesagt es jedem schon einmal passiert ist, der öfters reanimiert. Wenn da jeder Verklagt werden würde, würden es nicht mehr viele RettAss geben.

    EDIT: auf dieser Seite habe ich noch etwas zur Garantenstellung gefunden. Da steht "Vertrag, der in der konkreten Situation eine Besondere Vertrauenslage schafft". Das ist der Arbeitsvertrag des Bademeisters genauso wie der Vertrag zwischen Veranstalter und HiOrg, welche die Verantwortung auch den San Helfer weitergibt.
    Geändert von AkkonHaLand (18.07.2008 um 09:21 Uhr) Grund: Lesbarkeit verbessert
    Rechtschreibfehler sind gewollt, und dienen der Allgemeinen Belustigung

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