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Thema: Fasching-Sanidienst und kamera!!!

  1. #1
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    Fasching-Sanidienst und kamera!!!

    Hallo Leute,

    und zwar folgendes war heute in Mainz auf em Rosenmontagsumzug (zivil) und habe da eine Sache mitbekommen und würde gern eure meinung bzw. eure handhabung wissen!

    Folgende Situation: Mädel liegt auf einer Pritsche vom LKW und ist sehr angetrunken, auf gut deutsch voll!

    Wie man es so kennt, kommt auch gleich der Sanidienst mit 3 Mann (Frauen) und im Schlepptau ein kamerateam von SAT 1.
    Der Freund der Alk "Leiche" möchte nicht das seine Freundin während sie verarztet wird gefilmt wird und erklärt dies dem Kamera Mann erst freundlich und dann sehr grob, es kommt sogar zu einem kleinen Gemenge und die Polizei wird eingeschalten. Diese untersagt das filmen! da das Kamerateam ja aber mit dem Sanidienst unterwegs sind machen sie kurzerhand ein Interview mit einem der Sanis und im Hintergrund wie könnte es anderster sein, das Mädel das gerade behandelt wird!

    Meinen Frage dazu: Wie würdet ihr euch als Sanidienst verhalten wenn ihr so was mitbekommt das jemand nicht will das er (sie) nicht gefilmt werden möchte, was habt ihr für erfahrungen gemacht, weiß vielleicht einer sogar wie die Rechtslage aussieht??

    Also ich fand es nicht korrekt von dem Sani das er dann auch noch bereitwillig ein Interview gegeben hat bzw. nicht vorher schon mal gesagt hat ok jetzt ist schluß er will nicht gefilmt werden und kamera aus! bei jedem VU werden die personen geschützt vor kameras sogar mit Decken und Absperrband und bei so was nicht??
    meine meinung!
    Geändert von Maulwurf (20.02.2007 um 00:06 Uhr)

  2. #2
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    Hatten wir sowas ähnliches nicht mit dem Busfahrer schonmal?
    Wo am Ende rauskam, daß solche Dinge durch die Presse Freiheit gedeckt sind?
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  3. #3
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    Zitat Zitat von Alex22
    Wo am Ende rauskam, daß solche Dinge durch die Presse Freiheit gedeckt sind?
    Im Prinzip dürfen die Filmen was sie wollen ^^

    Wenn aber jemand untersagt, dass er gefilmt werden möchte ( oder eben ein angehöriger/freund usw. weil man selbst nichtmehr in der lage dazu ist ) dann darf das Gesicht später im Fernsehn nicht gezeigt werden, was zu diesen schönen pickselbildern führt ;)

    Deswegen find ich es immer gut, wenn im Fernsehn gezeigt wird, wie jemand sagt das er nicht gefilmt werden möchte und trotzdem gut zu erkennen ist *g*

    Da aber das vorgehen mit Gerichtlicher verfügung usw. eh nichtsmehr bringt, wenn die Bilder einmal ausgestrahlt wurden, gibt es hier und da mal wieder richtige assi-reporter die das einfach ausnutzen und draufhalten...

    MfG Fabsi

    P.S.: Keine Garantie ob das jetzt 100%ig richtig ist, bin ja kein Jurist :D

  4. #4
    Marco112 Gast
    Na immerhin steht doch über allem auch über dem Pressegesetz oder wie das heißt das Grundgesetz und da steht drin das die Würde des menschen unantastbar ist. Und wenn ich jetzt haggedicht und am end noch kotzend auf ner LKW-Pritsche liegen würde und man würde mich dabei filmen dann fände ich das schon irgendwie entwürdigend...

    Und wenn eine Organisation, die eigentlich zum schutz und Hilfe der Leute da ist des auch ncoh fördert dann hakts ganz aus.

  5. #5
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    Ich finde das eine Frechheit, sowohl vom Kamerateam, als auch vom San - Dienst. Ich bin generell der Meinung, das Presse im allgemeinen Medien nichts an Einsatzstellen verloren haben, denn A) Stören sie nur die Arbeitsabläufe der Helfer und B) Greifen sie durch ihre Fotos und Neugier sehr stark in die Privatsphäre des Verunfallten ein ... und rutscht einem Helfer da schon mal was aus der Hand (ihr wisst was ich meine) hat man dann hinterher noch mehr Probleme ...

    Bei uns ist das ganz extrem irgendwie, bei jedem kleinen scheiß, wird die Presse sofort "mitalarmiert" ... das habe ich herausgefunden, in dem ich unseren Pressewart mal interviewt habe, weil ich mich auf dauer gewundert hatte, das die Presse teilweise schneller am Einsatzort war, als wir ... dieser hat mir das dann bestätigt, was ich obendrein auch eine Frechheit finde ... (zur Verständnis: Feuerwehr ist gemeint ...)

  6. #6
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    Zitat Zitat von Anton
    bei jedem kleinen scheiß, wird die Presse sofort "mitalarmiert" ... das habe ich herausgefunden, in dem ich unseren Pressewart mal interviewt habe, weil ich mich auf dauer gewundert hatte, das die Presse teilweise schneller am Einsatzort war, als wir ... dieser hat mir das dann bestätigt, was ich obendrein auch eine Frechheit finde ... (zur Verständnis: Feuerwehr ist gemeint ...)
    Wie wird sie "alarmiert"? Mit Meldeempfängern, eure Schleife drauf? Per Anruf von Lst?

  7. #7
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    Moin moin,

    so weit ich weiß, beschränkt sich die Pressefreiheit nur auf Geschehen, die in Zusammenhang mit einem öffentlichem Interesse stehen. Das trifft zum Beispiel für Verkehrsunfälle auf Autobahnen zu, die einen größeren Umfang haben, wie zum Beispiel Vollsperrungen über einen längeren Zeitraum oder ähnlich.
    Ein Betrunkener, der etwas hilflos in der Gasse liegt, steht bestimmt nicht im öffentlichen Interesse.
    Und wenn er den Filmaufnahmen ausdrücklich widerspricht, haben diese auch zu unterbleiben!
    Auf der anderen Seite finde ich auch Berichte über die Einsatzkräfte gut, da sie unsere Arbeit mehr ins Bewußtsein bringen. Aber alles sollte seriös sein.

    Die oben geschilderte Szene rückt unsere Arbeit leider ins Abseits. Schade!

    Gruß, Mr. Blaulicht

  8. #8
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    Zitat Zitat von überhose
    Wie wird sie "alarmiert"? Mit Meldeempfängern, eure Schleife drauf? Per Anruf von Lst?
    Das geht per SMS, ist kein Witz, das steht sogar auf den Einsatzberichten die wir uns immer von der LST per Fax zukommen lassen ...

  9. #9
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    um zur eingangs gestellten frage zurückzukehren und die immer wieder geführten diskussionen abzuwürgen, die nur entfernt mit dem thema zu tun haben...

    wie würde ich mich verhalten?

    ein beispiel wie ich mich verhalten habe, ich bin mir sehr wohl im klaren, das ich mich mit den aktionen auf dünnem eis bewege, die ich da beschreibe, aber in der situation war ich der meinung und würde heute nicht anders handeln.

    bei uns in der nähe ist jedes jahr zu pfingsten ein open air. da kommen so um die 5000 zusammen, liegen 4 tage im schlamm rum, saufen sich de leber wund, rauchen sich de lunge und das hirn zu und hören musik, de woanders vom lärmpegel her die BG auf den plan rufen würde:-)))

    aber nichts desto trotz eigentlich lauter lustige und nette leute, so gut wie keine gewalt und wenig agressionen.

    nun gut, san dienst 14 mann und NA, ich als EL.
    usere zelte füllten sich und es waren schon viele da, die einfach nur ein wenig ruhe brauchten, andere kotzten sich de seele raus :-))
    ein nachwuchskamerateam war auf dem gelände unterwegs um dies und das zu filmen und schliesslich wurden wir das ziel ihrer begierde. erst von weitem, dann immer näher kommend hielten sie drauf, in die zelte rein und auch voll auf die verladeaktion einer 17 jährigen in nen RTW. am liebsten wären sie mitgefahren.
    auf meinen nicht sehr freundlichen gesichtsausdruck hin sprach mich deren chefin an, ob ich was dagegen hätte, wen sie hier filmen würden (nett, gell, nach ner halben stunde), was ich auch bejahte, ich hätte was dagegen.
    der einwand, sie würden die gesichter verpixeln zog nicht bei mir, das kann ich ja nicht nachprüfen. meine patienten können selber nicht mehr wiedersprechen, also erledige ich das für sie.
    die masche mit dem interview versuchten sie dann auch.
    ob ich den ein interview geben würde. klar sagte ich und führte sie zum abstellplatz unserer RTWs, weg von den zelten. mit dem hintergrund, war dann das interview auch nicht mehr wichtig, es sollte schon vor den versorgungsplätzen stattfinden...

    ich weiss, es war rechtlich nicht ganz ok, aber ich würde jederzeit wieder so handeln
    ...man muss kein Meister oder Dipl. Ing. sein, man muss es können...

  10. #10
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    kommt auf die sicht der dinge an

    als aussenstehender hab ich keine möglichkeit, da pressefreiheit

    als helfer kann ich mit dem kameramann reden, weitere maßnahmen müssen aber über den el laufen

  11. #11
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    in einer spontanen Situation würde ich - egal in welcher Funktion - die betreffende Pressemanschaft einfach an den offiziellen Pressesprecher meiner Organisation oder des Veranstalters schicken...

  12. #12
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    Moin ..

    Aus der Perspektive eines dem/der Patienten/in nahestehenden folgende
    Tipps ;)

    Es gibt da einen "zauberhaften" Satz ...

    Zuerst fragt man ein wenig naiv (kommt gut, so ein EB-Team fühlt sich
    dann ganz gross), von welcher Redaktion die Jungs denn sind - traumhaft
    wäre es, einen Namen zu bekommen.. diese Angaben gilt es sich natürlich
    im Sichtbereich des EB-Teams aufzuschreiben (noch denken die Jungs "ok,
    der will nur wissen, wann er zu sehen ist) ...
    Und dann sagt man im Beisein einiger Zeugen laut und vernehmlich

    "Ich mache von meinem Recht am eigenen Bild gebrauch und untersage Ihnen,
    Aufnahmen zu machen oder schon gemachte Aufnahmen zu verwenden."

    Dieser Satz ist so universell .. und Presse-Rechte hin oder her, verwenden
    sie das Material, wo man nicht in einer Gruppe, sondern auch nur ansatzweise
    als "Individuum ausserhalb der Gruppe" erkennbar bist, bringt man, da es einen
    ja gestört hat, die vorher gewonnenen Daten zu seinem Anwalt ...
    ... und Verletzung des Persönlichkeitsrechts sind sicher kein Kavaliersdelikt..

    Ich musste als Cutter oft genug Szenen rausschneiden oder Inserts setzen,
    weil eine Person offensichtlich zu weit von einer Gruppe weg war, das man
    das Material hätte verwenden können.. übrigens sind die Pixelbilder auch
    nur schwer haltbar - ein Zeuge, der nach der Ausstrahlung bei der gefilmten
    Person anruft und fragt "hey, du hattest doch diese Kleidung an" ist schon
    der störende Eingriff ...

    Kann man übrigens immer und überall anwenden.. und auch das Filmen des
    bewusstlosen Patienten kann man damit als Nahestehender/Angehöriger
    unterbinden.. zu dem "zufälligen" Interview: jedwelige Aufnahme wird nach
    dem Persönlichkeitsrecht untersagt, bei diesem "Zufall" kann man fast noch
    von mutwilligem Eingriff ausgehen.. ABER das sind dann Einzelfälle, generalisieren
    kann man das nicht.

    Gruss,
    Tim
    --
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  13. #13
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    Zitat Zitat von Shinzon
    Dieser Satz ist so universell .. und Presse-Rechte hin oder her, verwenden
    sie das Material, wo man nicht in einer Gruppe, sondern auch nur ansatzweise
    als "Individuum ausserhalb der Gruppe" erkennbar bist, bringt man, da es einen
    ja gestört hat, die vorher gewonnenen Daten zu seinem Anwalt ...
    ... und Verletzung des Persönlichkeitsrechts sind sicher kein Kavaliersdelikt..
    So universell ist dein Satz nicht, denn die Pressefreiheit steht oft über deinem Recht am eigenem Bild.
    Hier kommt es nur drauf an, inwiefern man eine Faschingssauferei zum im Zeitgeschichtlichen Geschehen ist und inwieweit das öffentliche Interesse íst.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  14. #14
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    Dann stell dir die Frage:

    Wie kann die Pressefreiheit höher stehen als eines der Grundrechte eines Individuums?

    ..ist ja nicht so, das ich nicht auch "Presse" wäre, als ich das letzte Mal
    nachschaute, war der entsprechende Ausweis noch in meinem Portemonaie ;)

    So mancher "Reporter" bewegt sich selbst meist auf sehr dünnem Eis mit
    seinen "Argumenten", sein Ego pflegend und das Unwissen der anderen über
    "seine" Gesetze und Regeln ausnutzend.. eine Schande für den Rest, der
    zu leicht über denselben Kamm...aber das ist ein anderes Thema ;)

    Ich persönlich reagiere wie zuvor beschrieben, egal ob "privat" oder "im Dienst",
    sofern das Kamerateam "rumstreunt" .. sollte das Filmen eines Einsatzes
    durch EL abgesegnet sein und die Jungs manierlich auch Patient usw. fragen,
    ob sie denn dürfen (und DANN erst die Kamera aus Filmrichtung Boden aufs
    Motiv nehmen und einschalten), stelle ich mich "zufällig" so, das der Zuschauer
    nicht unbedingt "alles" sieht - man weiss ja, wie die Jungs ticken und filmen
    wollen ..

    Gruss,
    Tim


    Gruss,
    Tim
    --
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  15. #15
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    Hi Maulwurf,

    Zitat Zitat von Maulwurf
    Meinen Frage dazu: Wie würdet ihr euch als Sanidienst verhalten wenn ihr so was mitbekommt das jemand nicht will das er (sie) nicht gefilmt werden möchte, was habt ihr für erfahrungen gemacht, weiß vielleicht einer sogar wie die Rechtslage aussieht??
    Das lässt sich von außen schlecht beantworten. Ich würde als Sani nur dann die Presse zulassen, wenn das in Absprache mit der EL läuft und die Teams durch die EL betreut werden (S5-Bereich). Da müssen vorab die "Rules of engagement" festgelegt werden. Wenn die Patienten gepixelt werden (d.h. sie sind im Fernsehen später nicht erkennbar), habe ich persönlich kein Problem damit. Gibt es dabei Probleme sollte die Einsatzleitung offiziell eine Abmahnung an die entsprechende Redaktion senden.

    Zitat Zitat von Maulwurf
    Also ich fand es nicht korrekt von dem Sani das er dann auch noch bereitwillig ein Interview gegeben hat bzw. nicht vorher schon mal gesagt hat ok jetzt ist schluß er will nicht gefilmt werden und kamera aus! bei jedem VU werden die personen geschützt vor kameras sogar mit Decken und Absperrband und bei so was nicht??
    meine meinung!
    Über die Rechtslage von Wolldecken gibt es ja auch innerhalb der BOS unterschiedliche Ansichten. Wenn die Aufnahmen gepixelt werden (wie z.B. hier) finde ich das in Ordnung. Nur merkt das der Patient bzw. die Angehörigen natürlich beim Drehen nicht. Aber darauf kann entweder das Team oder - besser - der Sani hinweisen ("Die Gesichter werden später nicht sichtbar sein" der so halt).
    Viele Grüße

    Tobias
    ---
    » Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste. «
    Konfuzius (551-479 v.Chr.), chinesischer Philosoph

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