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Thema: Bald flächendeckender Digital-Alarm in RLP?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Das mit dem Verschleiß der Errichter der Anlagen stimmt. Da können die Errichter (also oft Subunternehmen !) i.d.R. nichts dafür: Montage darf nur stattfinden wenn der Blitzschutz sichergestellt ist - und der fehlt häufig oder ist nicht ausreichend, Diskussionen über Bestandschutz... alles Dreck den nicht der Errichter zu verantworten hat....

    Joe
    Ja genau, es war aber (bezahlte) Aufgabe des Auftragnehmers alle Leistungen rund um die Suche und Standortertüchtigung zu erbringen. Wenige Monate nach Auftragserteilung hieß es dann Standorte können nicht gesucht werden, dafür haben wir kein Personal. Dann hat das Land das übernommen für enorme Summen. Als es dann um Planungsdetails der Standorte ging das gleiche, die Errichter sollten das plötzlich mitmachen, allerdings nicht vergütet. Funkanbindung der FEZ im Regelbetrieb, sorry bekommen wir nicht hin, wieder mehr Aufwand und Kosten für das Land. Für das weniger an Arbeit für den Auftragnehmer sind offensichtlich zum Ausgleich die Kosten dreimal so hoch und um über 20 Millionen Euro gestiegen. Ich frage mich wo die vielen Millionen versickert sind.....in eine flächige digitale Alarmierung anscheinend nicht. Das berühmte Fass ohne Boden und es wird immer mehr hinterhergeworfen....

  2. #2
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Ja genau, es war aber (bezahlte) Aufgabe des Auftragnehmers alle Leistungen rund um die Suche und Standortertüchtigung zu erbringen.
    Autsch! Bekommt man bei einer Ausschreibung den Zuschlag, steht eine fixe Angebotssumme und Übergabefristen.
    Jeder, aber auch wirklich jeder Mensch der sich das Thema Funknetzplanung mit mehreren Standorten jemals angetan hat, begreift das sowas mit den Verfahren der Ausschreibungsregeln massiv kollidiert.

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Wenige Monate nach Auftragserteilung hieß es dann Standorte können nicht gesucht werden, dafür haben wir kein Personal.
    Personalmangel ist die letzten Jahre ein Massenphänomen.
    Allerdings wenige Monate nach Zuschlag?
    Ähem, bei so ziemlich jeder noch so piefigen Ausschreibung gehört diese leidige Eignungserklärung dazu mit der man auch bestätigt ausreichend Personal vor zu halten.

    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Das berühmte Fass ohne Boden und es wird immer mehr hinterhergeworfen....
    Ja, das scheint die allgemeine staatliche Reaktion bei Großprojekten zu sein.
    Probleme verdrängen mit Geld, wobei das Ziehen der Notbremse vernünftiger wäre.

    Ganz allgemein mal etwas aus meinem Nähkästchen:
    DME-Netze und BDBOS sind nicht meine Baustelle.
    Dafür aber der Bereich DMR-Netze u.a. für Ordnungsbehörden und vergleichbare Nutzer.

    Ausschreibungen in diesem Bereich fahren regelmäßig vor die Wand, weil die Leistungsbeschreibung nicht selten radikal der physikalischen Realität widerspricht.

    Denn die Funknetzplanung ist eine Dienstleistung die nicht selten Monate dauert...:
    Man schaut sich das Versorgungsgebiet und die Mindestfeldstärken an, und teilt darauf hin das Gesamt-Versorgungsgebiet in realistische Funkzellen auf.
    Dann werden anhand Topologie und Bebauung mögliche Standorte gesucht.
    Diese physikalischen Standorte werden dann vom funktechnischem Wert vorsortiert.
    Viel später, nach reichlich eMail, Telefon, Briefverkehr und Besichtigungen hat man dann weitere Parameter wie Standortmiete, Blitzschutz vorhanden, eventuelle andere Funknutzer (Frequenz?) je Standort.

    Erst dann, also wenn man plausible Daten zu den fraglichen Standorten hat, kann man überhaupt die Installations- sowie die Betriebskosten abschätzen.
    Alleine der Bereich Standortmiete reicht von etwa 45€/Monat bis hin zu 4800€/Monat!!!
    Eine Ertüchtigung des Blitzschutzes je nach Gebäude und Kabelwegen 650-12000€.

    Wobei es eine einfache Regel gibt: Nimmt man einen "billigen" Standort bezüglich Standortmiete, hat man dort meißt gar keinen Blitzschutz, ja-mitunter nicht mal einen alten Blitzableiter. In Sachen Blitzschutz-Ertüchtigung wird das teuer.
    Ist man aber Bereit eine hohe Standortmiete zu zahlen (Betriebskosten), hat man mehr als ausreichend Erde und Blitzschutz.
    Weil da am oberen Ende reden wir von Mitnutzungen von Mobilfunkstandorten.
    Dort zählt der mehr als zukunftsichere und übererfüllte Blitzschutz zum Mietvertrag, in der Regel 3 x 25mm² zur POT.

    Bei kommunalen Behörden liegt es nah kommunale Liegenschaften (z.B. Schulgebäude) zu betrachten.
    Eben weil die Kommune sich selber warscheinlich keine Standortmiete in Rechnung stellen wird.
    Allerdings, baut man dort heute eine Mastkonstruktion auf solche Gebäude muss das gesamte Blitzschutzkonzept des Gebäudes nach aktuellen Regeln betrachtet werden. Ist das Konzept 40 Jahre alt heißt das:
    Ohne Mast, Bestandschutz, darf noch unverändert weiter betrieben werden.
    Mit einem neuen Mast: Ertüchtigung des Blitzschutzes für das ganze Gebäude!

    Das alles sind riesige Kostenpunkte die nicht über das Ausschreibungsverfahren taktierbar sind.
    Ansatzweise kalkulieren braucht Parameter die nicht selten Monate dauern bis man diese hat.

    Erst wenn das alles erledigt ist, durch den Auftraggeber selber, oder durch Ankauf der qualifizierten Kompetenz, kann man eine Ausschreibung starten.
    Wenn also Standorte und deren Parameter fest stehen, genau beschrieben werden kann was beim Blitzschutz nach zu rüsten wäre, sowie Anschaffung und Montage der Antennen und Geräte.

    Jürgen

  3. #3
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    Testbetrieb

    Hallo zusammen,

    mal ein kurzes Update.
    Der vorab Testbetrieb läuft sehr gut.
    Bei den kleineren Feuerwehren laufen sogar die richtigen Alarmierungen parallel auf den DMEs auf.

  4. #4
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    Das Ministerium des Innern hat im Februar anscheinend nochmal was zum Zeitrahmen des Wirkbetriebs im Rettungsdienstbereich verkündet:
    https://fragdenstaat.de/anfrage/anal...eschwaerzt.pdf

    Rettungsdienstbereich:
    Bad Kreuznach 08/2023
    Trier 10/2024
    Koblenz 01/1026
    Montabaur 10/2027
    Mainz 01/2029
    Ludwigshafen 01/2030

  5. #5
    Registriert seit
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    Hallo Jürgen, hallo Frank

    - volle Zustimmung :-)
    Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
    "Connect the Motherboard with the powerport"
    Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".

  6. #6
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    Die Landeshauptstadt ist erst 2030 dran ? Oh, wow.
    Jede Wette dass ich auch in 10 Jahren noch analoge FME und FuG zumauf reparieren auf den Tisch bekomme 😉
    Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
    "Connect the Motherboard with the powerport"
    Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".

  7. #7
    Registriert seit
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Die Landeshauptstadt ist erst 2030 dran ? Oh, wow.
    Jede Wette dass ich auch in 10 Jahren noch analoge FME und FuG zumauf reparieren auf den Tisch bekomme 😉
    Höhöhö...hab gerade zwei FuG7b zur Reparatur auf dem Tisch..:-)

    Im Ernst: Analoger BOS-Funk wird in den kommenden Jahrzehnten weiterhin Bestand haben.
    Bestimmt niemals wieder so flächendeckend wie damals, aber für manche Situationen und Anwendungen wird er auf lange sicht genutzt werden.
    Aktuell eher als Katastrophenreserve, aber in den diversen Gesprächen mit Fachleuten seitens der BnetzA weis ich das allein im polizeilichen Bereich immer mehr eigenständige Frequenzzuteilungsanträge vorwiegend für 2m aber auch 4m dort durchgewunken werden. Stadt Landesbehörden sind es in den letzten Jahren tatsächlich einzelne Fachabteilungen die sich so den analogen BOS-Funk weiter sichern.

    Und das was ab letzten Herbst angeht bezüglich vielerorts analoge Backup-Netze für Blackoutfälle scheint ähnlich zu laufen.
    Denn letztes Jahr noch war von vielen Landesbehörden zu hören das der Neuaufbau von Relaisfunkstellen für analogen BOS-Funk nicht mehr gewünscht sei und man keine Frequenzzuweisungen dafür mehr vergeben wollte.
    Ich vermute die vereinzelten Relais die alleine rund um den nichtpolizeilichen Gefahrenabwehrbereich herrum neu aufgebaut wurden, laufen ganz ähnlich abseits der Landesbehörden mit Zuweisung direkt von der BnetzA.

    Jürgen

  8. #8
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    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Die Landeshauptstadt ist erst 2030 dran ? Oh, wow.
    Kleiner Insidertipp: Die Landeshauptstadt und die umliegenden Landkreise alarmieren schon seit etlicher Zeit digital. Deswegen gibt es auch keine Eile, auf das Landesnetz umzusteigen...

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