Völlig unerwartet machte in den letzten Tagen die Meldung über die bevorstehende Einstellung des Rettungshubschrauberstützpunktes in Scharnstein die Runde. Neben der Versorgung von Notfallpatienten durch die Teams der beiden NEF-Stützpunkte Bad Ischl und Gmunden stellt als wertvolle und mitunter lebensrettende Ergänzung für den flächenmäßig größten Bezirk Oberösterreichs die Stationierung eines Rettungshubschraubers dar.
„Airmed II“, der von einem burgenländischen Primar betriebene und seit Frühjahr 2009 stationierte und für das Salzkammergut „zuständige“ Rettungshubschauer wurde in diesem Zeitraum mehr als 600 Mal zu Hilfe gerufen. Gerade Einsätze im alpinen Gelände sowie die rasche Verfügbarkeit bzw. kurze Anflugzeit zum Notfallort sind wertvolle Pluspunkte gegenüber den Stützpunkten Hörsching, Salzburg, St. Johann und Öblarn, die oft lebensrettend sein können.
Doch Rettungshubschrauber ist nicht gleich Rettungshubschrauber. Leider muss „Airmed II“ ohne Förderungen bzw. Subventionen auskommen, die jedoch der größte Mitbewerber vom Land Oberösterreich gewährt bekommt und diesem damit eine kostendeckende Flugrettung ermöglicht. Aus diesem Grund sieht sich der Betreiber von „Airmed II“, Primarius Dr. med. univ. Günther Schamp gezwungen, den Stützpunkt per 4. Oktober 2010 zu schließen.
Die Junge Generation des Bezirkes Gmunden spricht sich für die Stationierung eines Rettungshubschraubers im Salzkammergut aus
„Neben dem bereits angeführten und bewährten NEF-System ist vor allem für das Innere Salzkammergut ein rasch verfügbarer Rettungshubschrauber unbedingt erforderlich“, so Andreas Stadlmayr in seinen Ausführungen. Vor allem Einsatzorte im alpinen Gelände sind nur mit einem Helikopter erreichbar und untermauern so seine Feststellung. Auch der direkt mögliche Flug zum Einsatzort ist ein entscheidender Vorteil gegenüber einem Einsatzfahrzeug, das auf das vorhandene Straßennetz angewiesen ist.
Einheitliche und gleiche Förderungen für jeden Rettungshubschrauberstützpunkt
Ein wichtiger Punkt, der auch bereits in den Medien veröffentlicht wurde, ist die Tatsache der unterschiedlichen Förderung der Rettungshubschrauberbetreiber. Diese Praxis ist umgehend abzustellen - die Aufrechterhaltung eines Stützpunktes darf nicht durch willkürliche Geldvergabe abhängig sein.
Hier ist die Politik gefordert, um in Absprache mit Betreiber, Land Oberösterreich Krankenkasse, Roten Kreuz und Versicherungen einheitliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um so eine flächendeckende Versorgung - auch für das Salzkammergut - zu gewährleisten, so Andreas STADLMAYR, Gmundens Bezirksvorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ.