Ergebnis 1 bis 15 von 1088

Thema: Bauanleitung Groundplane 4m/2m

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registriert seit
    21.09.2009
    Beiträge
    2.686
    Hallo Wolfgang!

    Zitat Zitat von oszillator Beitrag anzeigen
    Hallo Jürgen,
    vielleicht war das mit dem T-Stück etwas unklar. Ich meinte, dass das die einfachste Lösung wäre, wenn es funktioniert. Das heißt, wenn beide Geräte genügend Energie erhalten. Wie die jetzt verteilt wird, ist egal. Hauptsache, beide funktionieren.
    Genau das ist aber fraglich, da die Signalverteilung ebenso unvorhersagbar "undefiniert" wird wie die Geräte die da drann sollen. Und da rede ich nicht von 3-6dB, sondern locker vom zehnfachen:

    Mal rein hypotetisch angenommen sowohl der Heimzusatz als auch der Scanner hätten immer exakt 50 Ohm, dann ergäbe es im T-Stück eben eine Last von 25 Ohm.
    Nicht optimal, aber für Scanneranwendungen durchaus verschmerzbar, ebenso wie ein 75 Ohm-Bauteil in der 50 Ohm-Anlage.

    Allerdings ist die obige Annahme unrealistisch:

    Ein Heimzusatz eines Piepsers hat kaum exakte 50 Ohm.
    Habe ich nie ausgemessen, aber von den üblichen Schaltungen gehe ich mal von irgendwas zwischen 10 und 200 Ohm aus, abhängig auch davon ob der Piepser drinnen steckt oder nicht.

    Kommen wir zum Scanner:
    Ein Scanner kann irgendwas zwischen 25-75Ohm haben, wenn er zufällig gerade auf dem selben Band empfängt wie die andere Last (Pieper).
    Aber sobald der Scanner in ein anderes Band schaltet (z.B. 2m oder 70cm-Kanäle) wird er mittels PIN-Dioden den dazu passenden Bandpass aktivieren.
    Und jener hat dann im 4m Band absolut keine 25-75 Ohm mehr, sondern irgendwas nahe 0 oder auch viele kOhm. Aus HF-Sicht also Totalreflektion.

    Das selbe auch dann, wenn der Scanner abgeschaltet wird:
    Alle PIN-Dioden spannungslos = annähernd offener Antenneneingang.

    Man hat mit einem T-Stück also locker eine dynamische Pegelverteilung die irgendwo zwischen mindestens -6db (optimalfall) und -60dB liegt.

    BTW: Was ich mit Heimzusätzen nie gemacht habe (weil eh vorhersagbar), habe ich aber schonmal mit nem Scanner gemacht:
    Antennenanalyzer an Scanner, und scannen lassen.
    Eindrucksvoll! Kann die Tage gerne mal nen Video von soeiner Aktion drehen, falls hier jemand fest überzeugt sein sollte das ein Scanner immer 50 Ohm haben sollte, nur weil's so in der Anleitung/dem Prospekt steht..:-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #2
    Registriert seit
    21.09.2009
    Beiträge
    2.686

    Universale Mini-GP

    Hallo Leute!

    Die Tage hat mich jemand vor einer kleinen Herrausforderung gestellt die halbwegs passabel hier in das Thema passt.
    Auch wenn es hier in dem riesigen Thread vielleicht untergehen mag, aber es passt vor allem zum Thema Geometrie als auch Stabilität einer GP im Fußpunkt.

    Das hier haufenweise Bauvorschläge existieren die auf Antennen mit vier Radialen basieren, ist verständlich:
    So hat es sich eingebürgert das man als Grundelement ein Winkelblech nimmt, welches nun mal eine quadratische Grundfläche mit wunderbar annimierenden vier Löchern in jeder Ecke besitzen.

    Ob eine GP nun 3 oder 4 Radiale hat, ist relativ irrelevant. Für Leute die eine möglichst gute Impedanz von 50 Ohm erhalten wollen sollten nur beachten das die Winkel der Radiale bei vier Radialen deutlich steiler sein muss als die berüchtigten 45° welche nur für "echte GP" mit drei Radialen gelten.

    Ein Praktiker wie ich hält aber davon Abstand ein viertes Radial an eine GP drann zu friemeln:
    Nur ein weiteres Element welches kaput gehen kann, Platz raubt und unnötiges Gewicht erzeugt.

    Meine Herrausvorderung letztens, genaugenommen am Freitag Nachmittag:
    Mal eben "aus nichts" ganz dringend eine Behelfsantenne für eine 790MHz Funkstrecke basteln welche ein zerbrochenes Breitband-Panel (LPDA) ersetzen und möglichst unaufdringlich erscheint. Eine GP schien da angebracht.
    Wurde heute vormittag gebraucht und spielte wie ich eben hörte vorzüglich.

    Also ran an die Aufgabe von gestern Abend:

    Als Basis irgendwas dreieckiges...erstmal bei Blechen gesucht die man zurechtschnibbeln könnte. Alles zu labbrig oder zu fett für "mal eben kurz"...

    Doch als mir eine uralte Rolle Lötzinn auf den Fuß viel, kam mir der Gedanke:
    Von einer CAT6-Installation hatte ich noch die Abfallkiste rumstehen, dadrin gute 2m Abschirmgeflecht.
    Lässt sich beliebig falten und verflechten und mittels Lötzinn versteifen!

    Also fluchs eine dreieckige Pyramide gefaltet, zusammengequetscht und verlötet.
    Da zu noch ein Griff in die Kiste mit M3 Distanzboltzen, Schrauben und M3 Ringösen.
    Und keine 10 Minuten später war ich dort:

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP01.jpg

    Jeder M3-Gewindebolzen ist am Ende mit einer Ringöse verschraubt die durch das Gefecht gesteckt und unten verquetscht wurden.
    Vor allem damit die Gewindebolzen da bleiben wo sie hin sollen, während man sie auf der Oberfläche mit Löthonig und viel Leistung möglichst gut mit dem Geflecht verlötet.

    Im nächsten Schritt wird noch ein 2,2-2,5mm dickes Loch möglichst mittig durch das Geflecht bohren:

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP02.jpg

    Dort dann von unten RG174 durchgesteckt:

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP03.jpg

    Dann das Geflecht des RG174 komplett entflechten, z.B. mittels Stecknadel o.ä.
    Die Abschirmung dann in drei gleichmässige Stränge zu den Seiten der Grundfläche legen und großflächig mit dieser verlöten:

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP04.jpg

    Dabei darauf achten das die Innenisolierung nicht wechschmilzt.
    Am besten am anderen Kabelende während diesen Schrittes permanent den Isolationswiderstand am anderen Kabelende messen.
    Im Megaohmbereich sollte permanent "Unendlich" angezeigt werden...flackert da etwas ist das Dielektrikum zu heiß geworden und man kann direkt zum Seitenschneider greifen und neu anfangen.

    Und diese gesammte Masseebene nun vom späteren Strahler zu isolieren, und allgemein die Fläche ein wenig ebener zu bekommen, kippt man einfach eine Schicht geeignete Klebe drauf.
    Man darf dafür freilich auch Heißkleber nehmen...ich griff hingegen zu UHU Plus Schnellfest.
    Wird richtig hart und wird im Sommer garantiert nicht weich..:-)

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP05.jpg

    Nach Aushärtung (etwa 15-20 Minuten bei UHU Plus Schnellfest) den Innenleiter kürzen und abisolieren.
    Um die Kontaktfläche ein wenig größer zu bekommen (Impedanz!) habe ich den Innenleiter leicht umgeknickt.

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP06.jpg

    Dann den vierten Gewindebolzen mit umgebogener Ringöse und Schraube an den Mittelleiter gelötet:

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP07.jpg

    Nun musste dieser fragile Strahlerfußpunkt noch so weit stabilisiert werden, das er immer senkrecht stehen bleibt und beim einschrauben von M3 Gewindestangen die Windungskräfte von Lötstelle und Verschraubung effektiv ferngehalten werden.

    Also nochmals beherzt eine ordentliche Menge UHU Plus Schnellfest angerührt.
    Damit das Zeug nicht runtersifft das Gehäuse eines alten DIN-Steckers abeschnitten und als Schaft aufgeklebt.

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP08.jpg

    Und diesen dann mit dem Kleber weitestgehend verfüllt.

    http://www.funktechnik-hueser.de/service/mGP/mGP09.jpg

    Das Dingen kommt mit vier Stück M3 Gewindestangen bei jeweils 75mm Länge auf ein VSWR von 1,05 im geplanten Frequenzbereich von 770-810MHz.
    Mit anderen Längen kommt der selbe Fuß problemlos auch bis 2m herrunter.
    4m wäre vielleicht auch noch machbar, allerdings werden bei diesen Längen M3 Gewindestangen etwas zu wabbelig und instabil.

    Wer aber einen großen Lötkolben hat (so 100-200W) kann aber nach dem selben Schema auch was mit M4 oder gar M6 zusammen braten.
    Wie man aber auf den Bildern 2-4 sieht saut sowas ganz gut mit Flußmittel rum.
    Die eine Hälfte zieht einem gasförmig um die Nase, die andere Hälfte folgt der Schwerkraft und sifft alles zu.
    Seine Gesundheit sollte man mit einem geeigneten Rauchabzug und guter Belüftung schützen, und die Gewinde der Gewindebolzen mit endstrechenden Schrauben.
    Sonnst kann es sein das sich da Flußmittel rein zieht und man keine Gewindestange mehr rein bekommt.

    Gerne hätte ich die Bilder ein wenig komprimierter (90-180kB je Bild) hier angehängt, allerdings lässt das Forum maximal 5 Bildanhänge zu.
    Daher habe ich auf übermässige komprimierung verzichtet und meinen eigenen Webspace genommen.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 3 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 3)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •