Ich bin seit einigen Jahren (5) als Bild und Ton gebender Journalist in diesem Bereich tätig. Ein Problem damit habe ich nicht und schon gar kein schlechtes Gewissen. Der Beruf ist ein Job wie jeder andere auch und der Zweck ebenfalls. Unfälle passieren, ob ich da bin oder nicht. Die Argumentation von einigen ahnungslosen Feuerwehrleuten die behaupten man halte die Kamera einfach nur drauf ist kurz gesagt lächerlich. Wie bereits oben erwähnt, ist es nicht mein Wille und meine Aufgabe möglichst gute Bilder von Leichen oder Verletzten zu erhaschen. Professionelle Arbeit benötigt keine solchen Bilder. Was viele Feuerwehrleute als solches empfinden ist das "Draufhalten", wie manche es nennen, wenn Personen aus ihrer Notlage befreit werden. Klar, das sind die Bilder die die Öffentlichkeit sehen will. Aber hierbei sind zwar die arbeitenden Rettungskräfte zu sehen, nicht aber der Verletzte und wenn doch, wird retuschiert. Eine Leiche filmen? wofür? was habe ich von der Leiche? Wenn man keine Ahnung von solchen Dingen hat einfach mal.....! Leichen werden im deutschen Fernsehen so oder so nicht gezeigt, außerdem schauen u.U. auch mal Kinder Nachrichten. Wenn sich noch Leichen beispielsweise in Fahrzeugen befinden, wird eh erst gefilmt wenn sie mit einem Tuch bedeckt sind. Bilder vom Bestatter und seinen Särgen werden natürlich gemacht, aber da sieht man keine Körperteile.
Klar gibt es auch schwarze Scharfe in diesem Bereich, diese gibt es aber überall. Ändern kann man es jedenfalls nicht. Presse verjagen bringt auch nix, außer möglicherweise viel Ärger für denjenigen der es versucht hat. Presserecht bzw. Öffentlichkeitsrecht ist sehr weit reichend. Lediglich wenn man sich selbst oder andere gefährdet oder behindert gibt es einen Grund den Vertreter in seine Schranken zu weisen. Das ist allerdings extrem selten. Manche Feuerwehrleute, vor allem freiwillige, fühlen sich schon behindert wenn man von 15 oder 20m Entfernung Bilder macht. Zum Glück gibt es aber noch die Polizei die sich i.d.R. mit solchen Angelegenheiten auskennt.
Ich habe ein gutes Verhältnis zu den meisten Behördenvertretern. Inzwischen kennt man sich auch. Die wissen wie ich arbeite und ich weiß wann ich die Kamera ausmache. Im übrigen kann ich einiges an Bildmaterial auch für die Ausbildung gebrauchen, denn so ganz nebenbei bin ich auch noch LRA und Feuerwehrmann. Ich hoffe das jetzt nicht für einige Kollegen eine Welt zusammenbricht.




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