Mahlzeit,

hab ich hier gefunden : http://www.dfv.org

Digitalfunk: Einigung über Standards für Feuerwehr
DFV und zentrale Planungsgruppe formulieren technische Leistungsmerkmale

06.12.2001, Berlin – Schnelle Alarmierung und problemloser Sprechfunk an Einsatzstellen – die Interessen der Feuerwehren sollen auch im künftigen Digitalfunksystem gesichert sein. Deshalb hat der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) durch Präsident Gerald Schäuble und Vizepräsident Albrecht Broemme mit der Zentralstelle Digitalfunk (ZED) von Bund und Ländern entsprechende Standards erörtert. Sie sollen in das zurzeit laufende Interessenbekundungsverfahren einfließen, mit der die ZED bis April kommenden Jahres den Markt der Digitalfunkanbieter erkundet.

Im Digitalfunk, der das überalterte derzeitige analoge System ab dem Jahr 2006 ablösen soll, sind nach dieser Übereinkunft unter anderem folgende technische Leistungsmerkmale zu realisieren:

· Einsatzstellen-Funkverkehr muss auch ohne Netzinfrastruktur (heute Relaisstationen) zwischen zwei oder mehreren Funkgeräten funktionieren.
· In diesem „Direkt Mode“ (DMO) muss auch Datenübertragung möglich sein.
· DMO-Kanäle müssen – wie bisher – als voreingestellte Kanäle vorliegen.
· Im Digitalfunk darf die Alarmierung von 2000 Einsatzkräften (200 Gruppen à zehn Personen) 15 Minuten nicht überschreiten.
· Mit den Funkempfängern (Pagern) müssen Einzel- und Gruppenruf möglich sein.
· Die Pager müssen über eine Antwortfunktion verfügen, mit der die Quittung der eingegangenen Alarmierung an die Leitstelle möglich ist.

In der „Zentralstelle Einführung Digitalfunk“ mit Sitz in Berlin sind die Feuerwehren durch den Hamburger Branddirektor Andreas Kattge als Stellvertreter von ZED-Leiter Thomas Adling vertreten. Für das neue digitale Funksystem der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) soll nach derzeitigem Zeitplan das Ausschreibungsverfahren bis zum Herbst kommenden Jahres vorbereitet werden. Es liegt dann an den politisch zuständigen Gremien, wie der Innen- und der Finanzministerkonferenz sowie den Parlamenten der Länder, den Startschuss zu geben. Der Deutsche Feuerwehrverband als Spitzenverband des Feuerwehrwesens hatte die Einführung des Systems vor allem unter dem Eindruck der neuen Sicherheitslage noch einmal angemahnt. Deutschlands Feuerwehren werden mit 1,3 Millionen Angehörigen die größte Nutzergruppe sein.

Als Interessenvertretung wird der DFV deshalb auch kritisch darüber wachen, dass das neue System den Einsatzanforderungen der Feuerwehren entspricht. DFV-Präsident Gerald Schäuble hat darüber mit der Zentralstelle Digitalfunk regelmäßige Vorträge und Veröffentlichungen vereinbart. Die ZED wird so die nötige Transparenz und Akzeptanz für das Projekt Digitalfunk erzeugen. Ein weiteres Gespräch mit Vertretern der Feuerwehren ist noch für dieses Jahr angesetzt.

Ein Digitalfunksystem wird zurzeit in einem umfassend angelegten Pilotprojekt in Aachen von den BOS erprobt. In Berlin wird ein lokales Digitalfunknetz nach einem Feldversuch weiter betrieben.