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Thema: Neues von DIGITALEM BOS Funk

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    @Frank: Du setzt für deine gesamte Antwort vorraus, dass das Netz schlecht sein wird. Es ist durchaus denkbar, dass eine Netzversorgung gut genug ist, dass man auch innerhalb von Gebäuden mit HandFuGs Empfang hat. Es gibt auch heute schon 4m-HandFuGs, die von Einsatzleitern eingesetzt werden. Diese funktionieren definitiv auch im Gerätehaus.
    Ich habe vorrausgesetzt, dass die Netzversorgung so gut ist, dass, wie geplant, jedes FuG - auch das der Atemschutzträger im Objekt - sicher im Netzwerk funktioniert. Wenn das gegeben ist, wird der DirectMode sinnvollerweise nicht gebraucht.

    Zweifellos kann es aber sein (daher meine Einschränkung am Ende), dass das Netz nicht so gut wird und folglich der DirectMode tatsächlich der Einsatzstellenfunk der Zukunft wird. Geplant ist das aber nicht und stellt, wie ich schon sagte, in meinen Augen ein Versagen von TETRA dar.

    jhr

  2. #2
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    Zitat Zitat von jhr-online
    Zweifellos kann es aber sein (daher meine Einschränkung am Ende), dass das Netz nicht so gut wird und folglich der DirectMode tatsächlich der Einsatzstellenfunk der Zukunft wird. Geplant ist das aber nicht und stellt, wie ich schon sagte, in meinen Augen ein Versagen von TETRA dar.
    Dir ist die Grundanforderung ans Netz (GAN) bekannt? Die Grundversorgung von Tetra bekommt keine InHouse-Versorgung. Handfunkgeräte sind nur in größeren Siedlungsflächen mit der trageweise "über Kopf" im TrunkMode betreibbar. Als Einsatzstellenfunk ist DirectMode vorgesehen.
    Man gibt seine guten 2m Funkgeräte ab und bekommt Digitale die dann aber auch nur im quasi Wechselsprechen funktionieren.
    Ich sage vorraus das auch im Großschadenfall DirectMode benutzt wird, weil das mit der Gruppenbildung praktisch versagen wird. Die Kapazitäten hier Fahrzeuge umzubuchen hat keine Leitstelle. Beispiel eschede: 429 Fahrzeuge müssen einzeln in mehrere neue Gruppen umgebucht werden. Wer soll das machen? Zusätzlich der eine (1) Disponent in Celle? Also DirectMode oder hoffentlich noch genug 4m Geräte innerhalb der 10 bis 20 Jahre des Parallelbetriebes.
    Gruß Kai Stollberg

    www.thw-oldenburg.de

  3. #3
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    Tetra erfordert natürlich auch ein Umdenken in taktischen Belangen. So muss keine Gruppe erst bei einem Einsatz neu gebildet werden - diese sollten vorher bereits eingerichtet sein (im Zusammenhang mit den Notfallplänen/ Einsatzunterlagen) und im Fall X schalten die entsprechenden Kraäfte dann einfach auf diese Gruppe um - oder mit einer vernünftigen Leitstellensoftware geschieht dies per Luftschnittstelle. Die dynamische Gruppenbildung sollte jedoch eher Ausnahme sein, da dann wirklich viel Arbeit auf die Disponenten zukommt. Also wie gesagt, Gruppen für entsprechende Einsatzlagen vorbereiten und dann im Beddarfsfall (wie heute die Kanäle) am Endgerät schalten.
    Und nun zum DMO: Auch bei guten Netzabdeckung werde ich nie Kräfte im TMO-Modus in irgendeine unübersichtliche Einsatzstelle bzw. zum Innenangriff schicken - oder macht das heute jemand über RS1 bzw. Gleichwelle??? Natürlich nicht, denn selbst bei unserer guten Handyversorgung 8x-fach besser als die Gleichwellen) fehlt des Öfteren im Keller mal das Netz. Daher ist es logisch, für solche Zwecke nur DMO als "Einsatzstellenfunk" zu nutzen - so wie halt jetzt Wechselsprechen.
    Bei großen Einsatzbereichen im Freien, z.B. Ölspuren durch Stadtgebiet oder..., da ist TMO die bessere Alternative, da dann auch die Frequenzökonomie durch das Bündelfunknetz zum Tragen kommt. Dafür müssen dann entsprechende "Einsatzstellenfunkgrupppen" im Netz administriert sein, die halt dann wieder geschalten werden.
    Und GAN ist nicht das, was fast überall aufgebaut wird. GAN ist das Mindeste, dazu gibt es in fast jedem Land GAN+, das sind dann nämlich die wirklichen taktischen Anforderungen der BOS, nach denen sich das Netz richtet. Dazu zählt dann auch in von den BOS ausgewählten Bereichen z.B. eine Inhouse-Versorgung. Ich weiß ja nicht wie das bei euch zuging, aber in vielen Ländern und besonders auch in Brandenburg waren ALLE BOS an der Festlegung dieser GAN+-Anforderungen beteiligt.

    Gruß
    Knut

  4. #4
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    Zitat Zitat von knutpotsdam
    Tetra erfordert natürlich auch ein Umdenken in taktischen Belangen.
    [...]
    Also wie gesagt, Gruppen für entsprechende Einsatzlagen vorbereiten und dann im Beddarfsfall (wie heute die Kanäle) am Endgerät schalten.
    Wofür war nun gleich das Umdenken erforderlich?

    Und nun zum DMO: Auch bei guten Netzabdeckung werde ich nie Kräfte im TMO-Modus in irgendeine unübersichtliche Einsatzstelle bzw. zum Innenangriff schicken - oder macht das heute jemand über RS1 bzw. Gleichwelle???
    Ist mein Ironiedetektor kaputt? Oder fragst Du das im Ernst?

    Natürlich nicht, denn selbst bei unserer guten Handyversorgung 8x-fach besser als die Gleichwellen) fehlt des Öfteren im Keller mal das Netz. Daher ist es logisch, für solche Zwecke nur DMO als "Einsatzstellenfunk" zu nutzen - so wie halt jetzt Wechselsprechen.
    Ja, und wo war jetzt genau der Vorteil gegenüber dem Analogfunk? Irgendwie müssen wir unseren Kämmerern ja was erzählen. Die Nachteile mit den teureren Geräten, die durch ihre Komplexität nicht mehr selbst gewartet/instandgesetzt werden können und zudem auch noch irgendeine Art von laufenden Betriebskosten verursachen, muß ich ja zumindest im Ansatz irgendwie kompensieren können.

    Bei großen Einsatzbereichen im Freien, z.B. Ölspuren durch Stadtgebiet oder..., da ist TMO die bessere Alternative, da dann auch die Frequenzökonomie durch das Bündelfunknetz zum Tragen kommt. Dafür müssen dann entsprechende "Einsatzstellenfunkgrupppen" im Netz administriert sein, die halt dann wieder geschalten werden.
    Wenn man diesen Faden weiterspinnt, bleibt nur eine definierte Anzahl von Gruppen, die auf jedem Funkgerät bundesweit vorhanden sein müssen, damit man bei überörtlichen Einsätzen ohne große Zeremonien mit den anderen Kräften kommunizieren kann. Also quasi Gruppe 01-92 oder 347-509...

    Und GAN ist nicht das, was fast überall aufgebaut wird. GAN ist das Mindeste, dazu gibt es in fast jedem Land GAN+, das sind dann nämlich die wirklichen taktischen Anforderungen der BOS, nach denen sich das Netz richtet. Dazu zählt dann auch in von den BOS ausgewählten Bereichen z.B. eine Inhouse-Versorgung.
    Die ausgewählten Bereiche werden aber auf urbane Bereiche beschränkt bleiben. Für den größten Teil der Feuerwehren und die ganzen Landrettungswachen und Dorfsheriffs wird das ein ewiger Traum bleiben.

    Ich weiß ja nicht wie das bei euch zuging, aber in vielen Ländern und besonders auch in Brandenburg waren ALLE BOS an der Festlegung dieser GAN+-Anforderungen beteiligt.
    Nun sind gerade bei den Feuerwehren die LFVe in dieser Angelegenheit nicht gerade schlagkräftig und in Bezug auf die Kommunen, die das Ganze letztlich finanzieren müssen, auch nicht entscheidungsberechtigt.

    MfG

    Frank

  5. #5
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    Hallo F64098,

    hast du etwa jemals erwartet, überall Netzversorgung zu haben? Das es Lücken gibt es doch wohl kein Nachteil sondern Normalität - selbst in guten Netzen hat man bekanntlich immer Flecken. Übrigens hat das zukünftige Netz eine 96%ige orts-/Zeitwahrscheinlichkeit - ich möchte mal meinen, dass ist in vielen Gebieten mehr als jetzt.

    Die Stärke von TETRA liegt bekanntlich im TMO-Modus. Und da fallen mir spontan Frequenzökonomie, Datenübertragung, Abhörsicherheit (daher nutzt z.B. auch der RD der BF Rostock im Normalfall keinen BOS-Funk, sondern schon Tetra) und dann eben auch die (ggf. aufwendige) dynamische Gruppenbildung ein. Das es einfacher ist, Gruppen vorzukonfigurieren sind nun mal Erfahrungen einiger BOS. Mit deinen Gruppen 01-92 und 347-509 wirste wohl nicht hinkommen - oder habe ich verpasst, dass Kanäle nicht mehr mehrfach in unserer Republik vergeben werden? Ich kann dir leider hier nicht sagen, wieviele Gruppen ich schon für einen Test mit ca. 400 Endgeräten verschiedener BOS erarbeitet habe - aber da wäre schon ein bedeutender Teil von 01-92 weg...
    Und genau daher meine ich das mit dem taktischen Umdenken: Ich muss die mir gebotenen Vorteile des neuen Systems erlernen und dann auch mit in meine Planungen einbeziehen und umsetzen.

    Warum seid ihr eigentlich alle so ablehnend bezüglich Digitalfunk - weil ihr das was ihr jetzt nicht dürft (aber könnt) dann nicht mehr könnt? Oder hat jemand Angst, er müsse nnoch mal was Neues erlernen?
    BOS-Funk geht nun mal keinen anderen was an - und wer eine Berechtigung zum Gerätemitführen/ -betrieb außerhalb eines konkreten Dienstauftrages hat, der wird dies auch später können.

    Natürlich kann man die 2m-Geräte noch weiterbetreiben und damit den Einsatzstellenfunk abdecken - doch auch die müssen irgendwann ersetzt werden. Jeder Träger von FW, RD etc. weiß seit mehreren Jahren, dass dieser Tag kommt. Also genügend Zeit für eine mittelfristige Finanzplanung. Oder gibts die Analogfunkgeräte kostenlos?
    Für ein Teledux9 bekomme ich ein gutes Digitalfunkfahrzeuggerät und bis zu zwei Digitalfunkhandgeräte nebst Zubehör.

    edit: Ich sprach nicht von der Einbeziehung der Landesfeuerwehrverbände. Die "wirklichen Nutzer" der nichtpol. BOS (Kreise, Feuerwehrleiter) waren einbezogen und gaben ihre Voten ab.
    Geändert von knutpotsdam (08.05.2006 um 22:32 Uhr)

  6. #6
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    Zitat Zitat von knutpotsdam
    Hallo F64098,


    Und wer sprach von der Einbeziehung der Landesfeuerwehrverbände? Die wirklichen Nutzer waren einbezogen und gaben ihre Voten ab.

    Hallo?!?!?!? :-/

    Die entsprechenden entsandten Vertreter (meistens die Leiter der FA IuK) dieser LFV vertreten aber (weil ja unmöglich jede Gemeinde ihren Wehrleiter in die Landesprojektgruppen etc. entsenden konnte!!!) in dieser Projektorganisation die Interessen ihrer Feuerwehren , also der zukünftig größten Nutzergruppe !

    Oder sind wir Feuerwehren nicht (auch) die "...wirklichen Nutzer..."????????

    Wenn diese Einstellung bei den anderen (zumeist polizeilichen) Vertretern/Mitarbeitern in den Landesprojektgruppen vorherrscht, brauch ich mich als ein solch Vertreter eines LFV nicht mehr über die polizeilastigkeit in fast allen Belangen des Digitalfunks zu wundern !!

  7. #7
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    Hallo und sorry,
    ich wollt nicht den LFV schlecht machen sondern bezog mich nur auf die vorhergehende Aussage, dass die sowieso nicht schlagkräftig in Bezug auf die Kommunen und Finanzierung wären.
    Genau daher schrieb ich dies nun mit den "richtigen" Nutzern und meinte die "Feuerwehrchefs" der Ämter/Kreise...
    Wobei das Thema Kostenverteilung in den Ländern noch nicht gelöst wurde. Einige Länder streben zum Beispiel an, den Netzinvest zu tragen und von den nichtpolizeilichen Nutzern nur die jeweils verursachten Betriebskosten zu
    erheben.

    PS: Bei uns im Land wurde jeder Kreis angeschrieben und um Zuarbeit bezüglich Funkversorgungsqualität gebeten.
    Geändert von knutpotsdam (08.05.2006 um 23:07 Uhr)

  8. #8
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    Ich habe den Direkt-Mode so verstanden, daß man bei fehlender Netzinfrastruktur eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zu Geräten aufbauen kann, die physikalisch in Reichweite sind.

    Für die Versorung der HFGs an einer Einsatzstelle können die Fahrzeuggeräte eine Quasi-Relais-Funktion übernehmen. Soll heißen: Fahrzeug empfängt alles und leitetet alles weiter, sodass alle HFG so arbeiten können, als ob sie eine direkte Netzversorgung hätten. Somit solle auch ein LF ein Haus, vor dem es steht versorgen können. Es hat also eine Repeater-Funktion.

    Aber lasst uns doch erstmal die Systementscheidung abwarten. Vielleicht bekommen wir ja die GSM-Lösung von Vodafone.......dann haben wir mit der Inhouse-Komm gar kein Problem....aber wahrscheinlich mit der monatlichen Rechnung......
    ***keine Signatur***

  9. #9
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    DMO kann genauso in Gruppen arbeiten wie im TMO, also jeder hört jeden (Voraussetzung: gleicher HF Träger (DMO-Kanal) und gleiche Gruppe am Endgerät geschalten).

    Zur Systementscheidung:

    Vodafone ist doch schon längst raus und außer Vodafone wurden nur TETRA-Angebote abgegeben.
    Wie bekannt, führt derzeit EADS, Motorola ist raus und behält sich rechtliche Schritte vor --> also Systemtechnik in beiden Fällen TETRA25.

  10. #10
    marcjoerg Gast
    Zitat Zitat von Kai.Stollberg
    Ich sage vorraus das auch im Großschadenfall DirectMode benutzt wird, weil das mit der Gruppenbildung praktisch versagen wird. Die Kapazitäten hier Fahrzeuge umzubuchen hat keine Leitstelle. Beispiel eschede: 429 Fahrzeuge müssen einzeln in mehrere neue Gruppen umgebucht werden. Wer soll das machen? Zusätzlich der eine (1) Disponent in Celle? Also DirectMode oder hoffentlich noch genug 4m Geräte innerhalb der 10 bis 20 Jahre des Parallelbetriebes.
    Aber auch mit dem momentanen Stand der Dinge klappt es nicht von selbst, dass sich 429 Fahrzeuge selbst organisieren. Ich kann mir vorstellen, dass es eine größere Herausforderung ist, 429 analoge Fahrzeuge zu einer Vernünftigen Kommunikationsmöglichkeit zu verknüpfen, wie mit der Digitaltechnik.
    Bei einem Einsatz mit so großem Funkaufkommen wird obligatorisch die Fernmeldegruppe und die Fernmeldesachbearbeiter als Organisator alarmiert. Die haben sonst nix zu tun als den Funkverkehr zu ordnen.

    Ich kann mir vorstellen, dass es leichter ist die einzelnen Funkgeräte der Fahrzeuge am PC zu verknüpfen und konfigurieren als dies die Fahrzeuge selbst machen zu lassen.

    Aber evtl. lebe ich auch nur in einer Phantasiewelt, in der die Realität vom Wunsch keine Ahnung hat. :-)

    Gruß
    Marc

  11. #11
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    I love Motorola!!! :)

    Hoffentlich dauert die Klage seeeeehr lange... :D
    Das grösste Technik-Forum für Rundumleuchten und Sondersignalanlagen! Schaut mal vorbei!
    http://www.sondersignalanlagen.com

  12. #12
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    Motorola baut digitalen Behördenfunk in Portugal auf

    Die portugiesische Regierung hat ein Konsortium um den US-Konzer Motorola mit dem Aufbau eines landesweiten digitalen Funksystems beauftragt. Das Projekt "Integriertes System des portugiesischen Notfall- und Sicherheitsnetzwerkes" (SIRESP) soll die nahtlose Kommunikation und den Datenfluss zwischen 53.500 Nutzern bei Polizei, Feuerwehr und dem Rettungsdienst sowie den zivilen Schutzbehörden gewährleisten. Die erste Stufe des Systems soll Ende Juni 2007 in Betrieb gehen und Lissabon, Setubal und Madeira abdecken. Der landesweite Aufbau wird für 2010 erwartet.

    Das Konsortium setzt sich neben Motorola aus der portugiesischen Telekom, Sicherheitsdienstleister Esegur sowie weiteren lokalen Partnern zusammen und ist für Aufbau, Betrieb und Wartung des Systems für eine Betriebszeit von 15 Jahren verantwortlich. Die Einführung erfolgt sukzessive in Phasen, um jeweils neue Nutzer in das Netzwerk einzubinden. Motorola übernimmt dabei die Planung, Bereitstellung und Wartung des Netzes. Zwar wurde die Abhörsicherheit des verwendeten TETRA-Standards zuletzt angezweifelt, dennoch ist in Portugal die Entscheidung zugunsten des Motorola-Konsortiums gefallen. Für Portugals Innenminister Antonio Costa war das Angebot "die dialogfähigste, kosteneffektivste und sicherste Wahl".

    Offenbar haben die Portugiesen mehr Vertrauen in Motorolas Fähigkeiten als die Entscheidungsträger hierzulande. Auch in Deutschland hatte sich das Unternehmen zusammen mit Telekom-Tochter T-Systems um den Auftrag zum Aufbau des Digitalfunks der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) beworben, war aber aus dem Vergabeverfahren ausgeschieden, weil das Angebot nach Ansicht des Innenministeriums die Anforderungen nicht erfüllt hatte. EADS blieb danach als einziger Bewerber im Rennen. Daraufhin hatte Motorola einen Nachprüfungsantrag gestellt und so ein möglicherweises langes Klageverfahren in Gang gesetzt.

    Für den Aufbau des digitalen Behördenfunks in Deutschland hat die Bundesregierung eigens die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben ins Leben gerufen. Diese zentrale Stelle soll die Interessen von Bund und Ländern bei der seit langem geplanten, aber jahrelang verzögerten Einführung des Digitalfunks koordinieren. (vbr/c't)

    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/75167
    Gruss Flo

  13. #13
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    Beitrag in MOZ

    "Hausgemachte Funk-Störungen

    Ein Fernsehteam wird heute die vor zwei Wochen eingeweihte Rettungsleitstelle "Oderland" an der Heinrich-Hildebrand-Straße besuchen. Arbeitstitel der Reportage: Funk-Störungen bei der Feuerwehr. Vor allem die Feuerwehr-Chefs des Kreises Oder-Spree seien über die Kommunika- tionsprobleme mit der Leitstelle verärgert. Doch Helmut Otto, Frankfurts oberster Feuerwehrmann, hält gegen: "Die Kritik aus LOS ist aus fachlicher Sicht gerechtfertigt. Doch sie steht in keinem Zusammenhang mit der neuen Leitstelle."

    Die Kritik kommt massiv: "Am Einsatzort müssen wir öfter nachfragen, was der Disponent sagt, hören manchmal nicht, wenn wir von der Leitstelle gerufen werden." Was Sven Majewski, der Schön*eicher Wehrführer, schildert, ist dramatisch - denn es kann dazu führen, dass die ehrenamtlichen Katastrophenhelfer nicht so helfen können, wie sie sollen. "Unter Umständen bringe ich meine eigenen Leute in Gefahr", sagt sein Woltersdorfer Amtskollege Ralph Utecht. Oft kämen auf dem Pieper nur Hieroglyphen an, beklagt Erkners Stadtwehrführer Frank May. Und der stellvertretende Feuerwehrchef von Fürstenwalde, Sandro Viehöfer, stimmt seinen Kollegen zu: "Die Qualität des Funkverkehrs zur Leitstelle ist schlechter geworden. Teilweise kann man sich nicht verständigen."

    Was ist dran an der Kritik, dass es zwischen den Wehren in LOS und der vor zwei Wochen eingeweihten Regionalen Leitstelle "Oderland" nicht richtig funkt? Frankfurts Feuerwehr-Chef Helmut Otto kann die Verärgerung der Kollegen teilen, fügt jedoch an: "Die Kritik aus dem Landkreis Oder-Spree ist aus fachlicher Sicht gerechtfertigt. Doch sie steht in keinem Zusammenhang mit unserer neuen Leitstelle." Seit 15 Jahren, so Otto, sei das Funk-Problem - vor allem in den Sommermonaten - den Einsatzkräften, Wehrführern und Vertretern der Landkreise ebenso bekannt wie dem Potsdamer Innen-Ministerium. "Damals, Ende der 90er Jahre, wurde mit EU-Mitteln für die Rettungsfahrzeuge eine so genannte Gleichwelle aufgebaut. Doch gegen die Überreichweiten, in denen besonders polnische und ukrainische Sender den Empfang in unserer Region stören, sind wir machtlos. Aus Potsdam wurden unsere ständigen Anträge auf Überprüfung der zugeteilten Frequenz mit dem Hinweis abgelehnt, dass neue Frequenzen wegen bundesweiter Abstimmungen und internationaler Abkommen nicht möglich seien. "

    Helmut Otto betont, dass der gestörte Funk schon seit Anfang der 90er Jahre kein Sicherheitsrisiko bedeutet. "Zur Verständigung kann man alle Möglichkeiten ausschöpfen. Notfalls hilft auch das Handy, um mit dem Einsatzleiter vor Ort zu kommunizieren."

    Auch Torsten Walther, Leiter von "Oderland", kennt die Probleme. Sie hätten aber nichts mit der Zusammenlegung der Leitstellen zu tun, denn alle drei Regionen hätten ihre drei verschiedenen Funkkreise behalten. Die Verbindungen seien nur umgeschwenkt worden. Die Schwankungen in den Funkverbindungen haben verschiedene Ursachen, weiß auch Walther. Neben den Überreichweiten ("Wir empfangen sogar manchmal Sachsen"), gäbe es auch lokale Ursachen. So sei in Woltersdorf der Funkturm ausgefallen. Walther schließt mit Blick auf die Beschwerden den "subjektiven Faktor" nicht aus: "Jetzt muss alles schlechter sein, weil die Leitstelle in Frankfurt ist."

    Experten bestätigen, dass es im Landkreis Oder-Spree seit Jahren Probleme mit dem analogen Funk gibt. Bereits lange vor Einweihung von "Oderland" habe der damalige Leiter der zuständigen Leitstelle in Beeskow, Hans-Dietrich Fuchs, immer wieder Beschwerden betroffener Feuerwehren annehmen müssen. Allerdings geschah sehr wenig. Der technisch miserable Zustand des analogen 4-m-Bandes im Bereich des Landkreses Oder-Spree sei somit hausgemacht.

    Helmut Otto: "Eine endgültige Verbesserung der Kommunika- tion ist erst in zwei bis drei Jahren mit dem geplanten Digitalfunk wahrscheinlich. Alle vorherigen Investitionen sind zunächst kritisch zu überprüfen."

    Auch Wolfgang Welenga, Chef des Stadtfeuerwehrverbandes, "will und kann nicht klagen." Um das Funk-Problem in den Griff zu bekommen, müsse man das Innenministerium "mehr in die Pflicht" nehmen.

    Was aus Frankfurter Sicht aber moniert wird, bringt Karl-Heinz Winter, Wehrleiter in Lossow, so auf den Punkt: "In der neuen Leitstelle sitzen auch Ortsfremde. Die schickten uns dieser Tage zum Beispiel zu einem Brand nach Pillgram - obwohl die Lichtenberger viel näher dran sind." Aber manche Sorge sollte man wirklich noch unter dem Begriff Kinderkrankheiten einordnen. moz

    Seit einiger Zeit wird die Einführung von digitalem Bündelfunk für Einsatzfahrzeuge diskutiert. Ein Zeitpunkt steht nach wie vor nicht fest. Man spricht von 2008. Allerdings gibt es enorme Diskussionen über die Finanzierung dieser Umstellung:

    Die Ausstattung eines Fahrzeuges mit Digitalfunk beläuft sich auf ca. 3000 Euro. Damit wird das Einsatzfahrzeug in die Lage versetzt, am Digitalfunk teilzunehmen. Parallel dazu wird in der Übergangsphase der Analogfunk weiter zu betreiben sein, denn die Handgeräte werden per Stück je nach Ausstattung bis zu 1600 Euro (für ein Komfortgerät) kosten. Das Standardgerät dürfte bei etwa 1000 Euro liegen. Pro Fahrzeug würden bei vollständiger Umstellung mindestens vier dieser Geräte benötigt. Da die Finanzierung dieser Geräte noch nicht geklärt werden konnte, hat man in der ersten Kostenplanung vielerorts nur die Ausstattung für vorhandene Fahrzeuge berücksichtigt.



    Mittwoch, 19. Juli 2006 (19:52) "
    http://www.moz.de/index.php/Moz/Arti...der)/id/147193

  14. #14
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    Dazu frage ich mich doch, woher die die angegebenen Preise für Digitalfunkgeräte genommen haben.
    Meine Erhebungen sehen für Einzelpreise wie folgt aus:
    MRT mit Zubehör ca. 1000 Euro
    HRT ca. 650-750 Euro (je nach Hersteller)

    Zum Vergleich: Teledux9 (kmpl. mit FMS, Zubehör) als 4m-Gerät gegenwärtig ca. 3000€.

    Haben da wieder Feuerwehrleute diese Daten verbreitet um länger bei ihrem Analogfunk zu bleiben und diesen mithören zu können? Langsam scheint es mir des Öfteren so.
    Geändert von knutpotsdam (20.07.2006 um 10:15 Uhr)

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