Hallo,
ich habe eben in Bezug auf den Digitalfunk im Netz gelesen, dass die Basisstationen mit einer GPS Antenne ausgestattet sind. Diese Antenne wäre für die Zeitsynchronisation sehr wichtig.
GPS kann doch im Kriegsfall jederzeit von den Amerikanern abgeschaltet werden. Das würde doch zu starken Problemen führen?
Warum wird hier nicht das Funkuhrensignal DC 77 verwendet?
Auf euere Antworten bin ich gespannt.
Gruß
Florian
Ich denke eher das sich die BTS anders Synchronisieren/die Zeit Stellen.
Und das GPS ist inzwischen komplett "offen" dahin gehend, das die Amis da nichts mehr abschalten/Verschlüsseln/Verschleiern dürfen.
Das ist m.E. seit min 3 Jahren so.
Des weiteren läuft GPS auf mehreren Frequenzen, darunter auch rein militärisch genutzte.
B2T: Unsere Dorfpolizei (Kreisstadt 22000 EW) hat seit einigen Wochen Tetra im Testbetrieb, habe ich heut nacht nur nicht Zeit gehabt nach Erfahrungen zu fragen. Wochendienst endet aber erst morgen, Chancen gibts noch....
Weil eine bundesweite Synchronisation mit DCF-77 mangels ausreichender Senderstandortdichte nicht möglich ist. Es gibt nur einen Langwellensender in Mainflingen, der für fast ganz Europa zuständig ist.
Die Laufzeiten zu den BS wären zu unterschiedlich und zu lang.
und
Alle BS werden über GPS synchronisiert, sind aber, wie auch die FuG, kompatibel zu Galileo.
Bei Erfordernis, bzw. im Spannungsfall, wird heute lediglich noch die Genauigkeit der GPS-Ortung herabgesetzt.
Geändert von Laurin88 (05.03.2011 um 16:26 Uhr)
GPS hat zwei Funktionen:
-Um eine bestimmte Art des Handovers zu erreichen, muss man die Zeitschlitze der Basisstationen miteinander synchronisieren. Hier dient GPS als Zeitgeber.
-GPS lässt sich auch als sehr genaues Frequenznormal nutzen. Somit können die Basisstationen auf Temperaturschwankungen etc. reagieren und halten ihre Sendefrequenzen stabil.
Wenn die Zeitreferenz wegfällt, ist ein Handover nicht mehr so reibungslos möglich, merken aber nur Nutzer, die in einem aktiven Ruf einen Handover machen.
Für die Nutzung als Frequenzreferenz reicht ein gelegentlicher Empfang des GPS-Signals.
Eine Basisstation funktioniert also auch ohne GPS weiter.
@Laurin88: Woher hast du das mit Galileo? Konnte darüber auf die schnelle nix finden.
Hatte letzten Sonntag gelegenheit, einen Polizeibeamten nach seinen Erfahrungen zu fragen. Seiner Aussage nach ist die Verständigung (Sprachqualität) schlechter als bei 2m oder 4m. Ich vermute bedingt durch die E2E-Verschlüsselung. Er sagte, das wurde schon "in Stuttgart" (ich vermute bei ersten Schulungen oder Geräteausgabe) bekannt gegeben.
Arbeitsumgebung sind die in BaWü üblichen Sepura-HRT`s, externes Mikro, Gürteltrageweise Waagerecht, im TMO-Betrieb.
Die Beurteilung von Sprachqualität ist ja immer eine sehr subjektive Kiste, von daher sind alle Aussagen natürlich relativ. Allerdings ist das Feedback der Anwender in Berlin fast durchweg positiv, negative Aussagen kommen fast ausschließlich aus Gegenden, in denen die Funkversorgung noch nicht im grünen Bereich ist. Was auffällt, ist die erforderliche Zeit der Umstellung. Wer analogen Funk gewohnt ist, benötigt einige Zeit, um sein Gehör an das andere Klangspektrum zu gewöhnen. Dann schneidet der digitale Funk aber eindeutig besser ab.
Für einen Bürger, der keine Erfahrung mit analogem Funk besitzt, ist es übrigens fast unmöglich, aus den Funksprüchen einen Sinn zu entnehmen, hier ist immer auch der entsprechende dienstliche Hintergrund erforderlich.
In Berlin werden Geräte aus dem Motorola-Lieferprogramm eingesetzt, ferner einige EADS-Geräte, die aus dem Systemliefervertrag beschafft wurden. Ein Teil des Roten Kreuz in Berlin hat Sepura-Geräte beschafft, der andere Teil setzt auf Motorola, die (ebenfalls subjektive) Aussage einiger Leute, die ich gefragt habe, gehen dahin, daß man mit der Bedienung und der Audioqualität der Sepurageräte nicht zufrieden ist. Dazu kann ich aber nichts sagen, dafür habe ich mit Sepura zu wenig Erfahrung. Ich persönlich werde mit der Menüstruktur der Geräte überhaupt nicht warm, da sie der vom Mobiltelefon bekannten Bedienung diametral entgegengesetzt ist.
Gegenwärtig wird in Berlin noch keine BSI-Karte eingesetzt, es bleibt abzuwarten, wie die Beurteilung der Sprachqualität, insbesondere des Teils des Roten Kreuz, das Sepura einsetzt, ausfällt, wenn Berlin die BSI-Karte einführt.
An EIB-Freak: Es wäre einfacher, wenn Du solche Themen zukünftig nicht mehr in dem Bandwurm abhandeln würdest, nun haben wir doch endlich eine eigene Rubrik, die wir auch nutzen sollten.
Zu a: Falsch gedacht. Auch beim Digitalfunk gibt es bis zum Abriss sinkende Sprachqualität.
zu b: wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich habe gesagt, daß das Feedback der Anwender diese Aussage begründet. Diese wiederum beruht auf einer subjektiven Annahme. Da ist also überhaupt nichts weit hergeholt. Wenn Du der Meinung bist, daß digitales Audio scheiße klingt, ist das für Dich eben so, da werde ich auch nichts dran ändern können.
Eine der wichtigsten Grundlagen der menschlichen Kommunikation ist, daß der Empfänger immer Recht hat. (Vereinfacht ausgedrückt!)
Zum Thema Digitalfunk in Berlin: http://www.berlin.de/digitalfunk
Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
... um mit der "Schere" anderen zu helfen.
Ist ja auch nicht wirklich ein Wunder. Da, wo analog nur einer redet, werden digital vier Sprachverbindungen zeitgleich übertragen. Den Bandbreitenvorteil erkaufen wir mit Dynamikeinbußen. Aber die Aussage, daß die digitale Sprachqualität besser ist, bedeutet ja nicht, daß die Sprache angenehmer klingt, vielmehr ist durch die weitgehend gleichbleibende Übertragung ohne Rauschen, Knacksen und Störungen, wie sie analog gefühlte 50% der Bandbreite einnehmen, die Verständlichkeit besser. Ist nicht von mir, kommt von den Mitarbeitern, die tatsächlich damit arbeiten.....
Hier mal wieder ein Bericht zum Probebetrieb in Bayern.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/po...loch-1.1088899
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