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Thema: Neues von DIGITALEM BOS Funk

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Ha Ha Ha Ha Ha Ha HA.........Vorsicht TETRA kommt........

    ...........auf Gleis 1 (allerding mit Verspätung - wie immer bei der Bahn) :-)


    Nächste Runde:

    Im Funkloch
    Deutsche Sicherheitskräfte müssen wegen Politik-Hickhack auf moderne Technik verzichten
    von Lutz Frühbrodt


    Die Polizei in Hamburg testet bereits ein Gerät, mit dem Daten beim BKA abgefragt werden können
    Foto: dpa
    Frankfurt/Main - Im Flugzeug Richtung Fernost saßen Otto Schily und Hartmut Mehdorn nebeneinander. Beim Plausch mit dem Deutsche-Bahn-Chef kam dem Bundesinnenminister plötzlich eine Idee. "Ließe sich nicht der digitale Sicherheitsfunk auf das Kommunikationsnetz der Deutschen Bahn aufsetzen?" wollte Schily wissen. "Na klar!" antwortete Mehdorn.


    So oder ähnlich soll sich der Bundesinnenminister entschieden haben, den geplanten Betrieb des digitalen Funknetzes der Deutsche-Bahn-Tochtergesellschaft DB Telematik zu geben. Damit konnte Schily nach zehnjährigem Hickhack endlich den gordischen Knoten durchtrennen. Bund und Länder sind sich zwar darin einig, den völlig veralteten analogen durch einen modernen digitalen Funk für Polizei und Feuerwehr zu ersetzen, doch stritten beide Seiten darüber, wer das Netz in welcher Höhe finanzieren soll. So preschte Schily dann im März vor, weil er vom Gefeilsche die Nase voll hatte. Seine klare Botschaft: Der Bund baut ein Rumpfnetz, die Länder können nachziehen - auf eigene Kosten wohlgemerkt.


    Schilys Coup erwischte nicht nur die Bundesländer auf dem falschen Fuß, auch für die Konkurrenten der DB Telematik war es eine böse Überraschung - allen voran für den britischen Mobilfunk-Giganten Vodafone, dessen Deutschland-Tochter den digitalen Polizeifunk über ihr GSM-Netz laufen lassen will. "Wir haben große Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Vergabe durch das Bundesinnenministerium", klagt Peter Schmitz, Vodafone-Projektleiter für den Digitalfunk. "Deswegen lassen wir das jetzt rechtlich von der Vergabekammer prüfen." Nach EU-Recht hätte der Betrieb des deutschen Netzes ausgeschrieben werden müssen, ist Schmitz überzeugt.


    Es steht viel auf dem Spiel: Der Betreiber des neuen Polizeifunks kassiert bis zu zwei Mrd. Euro - verteilt über zehn Jahre und bezogen auf das Gesamtnetz. Noch ist für Vodafone nichts verloren, denn die Länder haben über den Betrieb noch nicht entschieden. Und auch für das Bundesnetz gibt es bisher nur eine Absichtserklärung des Innenministeriums. "Wir haben noch keinen endgültigen Zuschlag", gibt Robert Simmeth, Chef der DB Telematik, zu. "Wir sind mitten in Verhandlungen."


    Allerdings läßt Simmeth auch keinen Zweifel daran, daß die Bahn-Tochter nicht nur den Zuschlag für das Bundes-, sondern auch für das Gesamtnetz bekommen will. "Mit über 150 000 Nutzern betreiben wir bereits das größte Privatnetz in Deutschland", preist er die Vorzüge seines Unternehmens an. Zudem habe die DB Telematik ihr Funknetz bereits vom analogen in den digitalen Modus überführt. Und last but not least: "Wir haben große Erfahrung in Verhandlungen mit Behörden und kennen die Mechanismen. Wir sind daher zuversichtlich, ein solches Projekt zeitnah zu realisieren." Was auch immer dies genau heißen mag.


    Ursprünglich wollte die Politik, daß alle Sicherheitskräfte bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 digital funken. Seit 2003 hieß es schon kleinlauter, zumindest die WM-Städte sollten mit der neuen Technik abgedeckt werden. Nun sind die Ziele noch weiter heruntergeschraubt worden. So hofft die DB Telematik, daß der alte analoge Funk technische Basis bleibt und um einige digitale Komponenten ergänzt wird. Doch andere Bewerber bezweifeln, daß bei der Fußball-WM überhaupt digital gefunkt wird. "Hunderte oder gar Tausende von Sicherheitskräften lassen sich nicht so schnell schulen", sagt Norbert Quinkert, Deutschland-Chef des US-Konzerns Motorola. "Technisch ließe sich die Digitalisierung hingegen schnell umsetzen."

    Nur muß der Bund auch hierfür erst einmal die Weichen stellen. Systemtechnik und Netzbau sollen rund 1,5 Mrd. Euro kosten, wobei der Großteil auf die Bundesländer entfiele. Ursprünglich wollte das Bundesinnenministerium an diesem Dienstag die Ausschreibung starten. Doch verschob Schily kurzfristig den Termin um vier Wochen. Zum einen weil sich das Ministerium noch nicht mit der DB Telematik einigen konnte. Zum anderen weil Schilys kurzfristig lanciertes Projekt einer "Bundesanstalt für Digitalfunk" äußerst umstritten ist. Die Länder fordern ein Mitspracherecht. Und die Opposition kritisiert den Vorstoß als frechen Versuch Schilys, ein Teil seines Personals kurz vor dem drohenden Regierungswechsel mit Pöstchen zu versorgen.


    Sollte die Union von Herbst an den Bundesinnenminister stellen, könnte sich einiges ändern. "So wird ein CSU-Minister sicher eine gütliche Einigung mit den Ländern suchen", glaubt einer der Bewerber. Ob dies den Entscheidungsprozeß beschleunigt oder nicht, weiß keiner. Die offizielle Linie lautet: Bis Ende des Jahres sollen die Würfel fallen. Dann würde Deutschland endlich Albanien überholen. Denn alle anderen Länder in Europa haben den digitalen Sicherheitsfunk bereits eingeführt.


    Der Link zum Drama:

    http://www.welt.de/data/2005/06/22/735262.html
    Mfg
    FunkerVogth

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  2. #2
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    Fahrplan zum digitalen Behördenfunk weiter offen

    Guten Abend,

    und mal wieder etwas über den Dauerbrenner.

    Fahrplan zum digitalen Behördenfunk weiter offen

    Auf einer Anhörung im Innenausschuss des Bundestags am heutigen Montag in Berlin waren sich Experten uneins in der Bewertung des rot-grünen Gesetzesentwurfs zur Errichtung einer "Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" (BDBOS-Gesetz). Die Regierungskoalition will mit dem Vorstoß zu der vom Bundeskabinett bereits beschlossenen Etablierung der Institution öffentlichen Rechts die marode Situation beim analogen Behördenfunk rascher beenden und insbesondere das Vergabeverfahren für die nächste Generation der Kommunikation zwischen den Sicherheitsbehörden erleichtern. Während die künftigen Anwender das Gesetz begrüßen, zieht sich durch die Länder eine Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern der Initiative.

    Laut dem Leiter der Berliner Feuerwehr, Andreas Broemme, hat die von der Opposition zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnte Bundesanstalt den "klaren Auftrag", für Abstimmung zwischen Bund und Ländern zu sorgen. Ihm käme die Gründung eines "kleinen, feinen, schlagkräftigen Bundesamtes" daher sehr gelegen, um das anstehende milliardenschwere Digitalisierungsprojekt "präzise zu verfolgen". Eile sei geboten, da die Unterhaltung des analogen Funksystem "sehr viel Geld" verschlinge und etwa beim Rettungsdienst Patientendaten bislang noch immer unverschlüsselt verteilt würden.

    Auch Rüdiger Korp vom nordrhein-westfälischen Innenministerium sprach von Dringlichkeit. Die geplante neue Anlaufstelle für die "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" (BOS) käme auch der Industrie zugute, da sie damit "einen rechtlich verbindlichen Auftraggeber" erhalte. Zudem seien alle Beteiligten mit der Anstalt besser in der Lage, "kurzfristig Entscheidungen über technische Neuentwicklungen zu treffen". Es sei aber wichtig, die Einbindung der Länder "über entsprechende Organe sicherzustellen". Der Landespolizeidirektor Wolfgang Pistol aus dem Innenministerium Schleswig-Holsteins sieht das Gesetz ebenfalls geeignet, ein wichtiges Instrument zur beschleunigten Einführung des Digitalfunks zu schaffen. Es gäbe dann "eine zentrale staatliche Stelle, die für Ausschreibungen zuständig ist." Eine "gewisse Gefahr" ist laut Pistol zudem "in Verzug", da für die Analogtechnik zum Teil kaum noch Ersatzteile zu bekommen seien und eine weitere analoge Zwischenlösung "völlig inakzeptabel ist".

    In Hessen sieht man die Sache anders. Staatssekretär Harald Lemke kritisierte scharf das "unakzeptable Vorgehen des Bundes." Bundesinnenminister Otto Schily hätte die gemeinsame Dachvereinbarung mit den Ländern bereits mit der Strategie, zunächst ein "Rumpfnetz" zu etablieren, verlassen. Die Innenministerkonferenz der Länder habe zwar die grundsätzliche Bereitschaft erklärt, das Vorgehen zu stützen. Doch noch sei die geforderte Klärung des Zusammenspiels zwischen beiden Seiten sowie der Kosten nicht erfolgt. Lemkes Schlussfolgerung: "Wir befinden uns mit diesem Projekt in einem rechtlich frei schwebenden Zustand." Bevor eine Bundesanstalt für den Aufbau und Betrieb eines konkreten Netzes ins Leben gerufen werden könne, sei erst ein Betreibervertrag in Eckpunkten sowie ein Verwaltungsabkommen mit den Ländern erforderlich. Ferner sorgte sich der Staatssekretär darum, wer künftig die Standards in dem "größten IT-Projekt für die Landespolizeien" setze. Es könne nicht angehen, dass "der Betreiber definiert, was er alles braucht, und wir können das dann alles zahlen."

    Ebenfalls für verfrüht hält Norbert Hauser vom Bundesrechnungshof den Zeitpunkt für die Errichtung der Anstalt. Er sieht die Gefahr, dass über die Länder doch wieder Sand ins Getriebe kommt. Zudem erinnerte er daran, dass im Bundeshaushalt 2005 "kein Euro" für die Anstalt eingestellt sei, die jährliche Betriebskosten von drei Milliarden Euro verursachen soll. Falk Peters von der "European Society for eGovernment" (ESG) bezeichnete den Entwurf ferner als "typischen Akt von Ratlosigkeit". Angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft bereits in den vergangenen fünf Jahren "80 bis 90 Millionen Euro Kosten" in die Vorbereitungen des Projekts gesteckt habe und nun allein eine neue Behörde vorerst dabei herauskomme, werde deren Ruf "von Anfang an schlecht sein". Besser wäre es, die Ausschreibung endlich auf den Weg zu bringen, was eine "eigene Abteilung im Bundesinnenministerium stemmen" könnte.

    Der Passauer Öffentlichkeitsrechtler Dirk Heckmann bezeichnete den Entwurf gar als "Rumpfgesetz passend zum Rumpfnetz" mit gravierenden Fehlern. So sei geplant, die Bestellungsverfahren für den Präsidenten und den Verwaltungsrat erst später zu regeln. Ohne die entsprechende Satzung könnten diese aber nicht berufen werden. Formal-juristisch hätte der Bund zudem die Gesetzgebungskompetenz, da Telekommunikationsrecht und bundespolizeiliche Angaben berührt würden. Materiell gehe es aber um die innere Sicherheit, wofür die Länder zuständig sind. Deren Interessen müssten daher stärker mit eingebracht werden.

    Heckmann sah es zudem als möglich an, dass der Bundesrat dem Gesetz zustimmen muss. Davon geht die Bundesregierung bislang nicht aus. Der rot-grüne Entwurf soll vielmehr im Eilverfahren schon am Donnerstag in den abschließenden Lesungen beschlossen werden. Stellt sich die Länderkammer danach quer, müsste ein Vermittlungsverfahren einberufen werden. Ob sich vor eventuellen Neuwahlen darauf hin noch eine "Kanzlermehrheit" für das Gesetz finden ließe, erscheint zweifelhaft.


    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/61118
    Gruss Flo

  3. #3
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    Bundestag beschließt Errichtung einer Bundesanstalt für den Behördenfunk

    Mit rot-grüner Mehrheit hat der Bundestag am gestrigen Donnerstagabend den umstrittenen Entwurf für ein Gesetz zur "Errichtung einer Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verabschiedet -- die Verabschiedung war der letzte Rechtsvorstoß eines wahren Gesetzgebungsmarathons der noch regierenden Koalition vor dem Stellen der Vertrauensfrage durch den Bundeskanzler. Eine Debatte fand nicht mehr statt, da die Abgeordneten ihre Reden zu Protokoll gaben. Die geplante öffentliche Einrichtung soll die Aufgabe haben, ein bundesweit einheitliches digitales Sprech- und Datenfunksystem für die Sicherheitsbehörden aufzubauen und zu betreiben. Zunächst geht es darum, ein "Rumpfnetz" in Zusammenarbeit mit der DB-Telematik zum Laufen zu bringen. Die Wahrnehmung der hoheitlichen Aufgaben der Länder soll im Rahmen eines Verwaltungsabkommens mit übernommen und koordiniert werden. Über den gleichzeitig zu bestellenden Verwaltungsrat sollen die Bundesländer Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte in der Bundesanstalt erhalten.

    Der bei einer Anhörung im Innenausschuss am Montag laut gewordenen Kritik an den formal-rechtlichen Bestimmungen versucht die Regierungskoalition mit kleinen Änderungen am ursprünglichen Entwurf beizukommen. Der Präsident der Anstalt soll demnach bereits vorab installiert werden, damit die Arbeitsrichtlinien der Behörde überhaupt korrekt erlassen werden können. Andernfalls wäre die Handlungsfähigkeit der Anstalt bedroht gewesen. Zudem wird die Stellung des Parlamentes bei der Kontrolle der Einrichtung verstärkt. So soll neben dem Bundesfinanz- und Bundesinnenminister auch der Haushaltsausschuss des Bundestags mit ein Auge auf wichtige, auch die Privatwirtschaft betreffende Entscheidungen haben.

    Die Opposition stimmte gegen den Gesetzesentwurf, der damit möglicherweise vom Bundesrat noch bis zu eventuellen Neuwahlen verzögert werden könnte. Die Länderkammer ist zwar nicht zustimmungspflichtig, könnte aber trotzdem ein Vermittlungsverfahren beantragen. Ob Rot-Grün dieses noch abweisen könnte, steht momentan in den Sternen. Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk, und der zuständige Berichterstatter Ralf Göbel hatten im Vorfeld der gestrigen Abstimmung "verfassungsrechtliche, vergaberechtliche und kartellrechtliche Bedenken" geäußert. Der Entwurf ist ihrer Ansicht nach "fehler- und mangelhaft". Die Errichtung der Bundesanstalt sei für das vorrangige Weiterbetreiben des Vergabeverfahrens für den Digitalfunk zudem gar nicht notwendig.


    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/61289
    Gruss Flo

  4. #4
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    So, eine Anstalt wurde ins Leben gerufen...:) ?
    Korrigiert mich, wenn ich was Falsches schreibe, aber ich bin der Überzeugung, dass der Digitalfunk wohl in diesem Jahrhundert nicht realisiert wird.


    Gruss
    Fuxe

  5. #5
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    .......Irrenanstalt........


    das erste was Du denen mal in die Hand geben mußt, aber auch allen anderen "EXPERTEN" ist ein Walkie Talkie und selbst damit wissen die noch nix G'scheites anzufangen.

    Und so sieht dann letztendlich das Gesamtkonzept aus.
    Mfg
    FunkerVogth

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  6. #6
    LA_Zi Gast
    ich versteh auch nicht, wieso jetzt noch so eine bürokratische Hürde etabliert werden musste. Jetzt zieht sich das ganze noch mehr in die länge! Wahrscheinlich muss man jetzt vor dem Funken einen Antrag stellen, der dann erst bewilligt werden muss. Ebenso ist mir das alles ein Dorn im Auge, was sollen den die Beamten tun, außer viel Geld verbrauchen und nutzlose Standarts zu etablieren?

  7. #7
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    Beckstein: Digitalfunk bis zur WM 2006 nicht einsatzfähig

    Beckstein: Digitalfunk bis zur WM 2006 nicht einsatzfähig


    In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt schließt der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) für den Fall eines Regierungswechsels im Bund ausdrücklich aus, bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 die neue Digitalfunktechnik einzusetzen. Im April hatte das von Otto Schily (SPD) geführte Bundesinnenministerien einen Teilnahmewettbewerb für die Beschaffung der Systemtechnik für den Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gestartet. Nach dem Willen von Schily sollte den BOS ein Rumpfnetz bis zur Fußball-WM an den Veranstaltungsorten zur Verfügung stehen.

    Diesen Plan hatte auch die -- im Mai abgewählte -- rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen unterstützt. Beckstein hatte schon damals vor einem überstürztem Start des BOS-Digitalfunks gewarnt. Bedingt durch die Dominanz unionsregierter Länder im Bundesrat bleibt der Fahrplan zum digitalen Behördenfunk weiter offen, angesichts der angestrebten Neuwahlen zum Bundestag ist außerdem zweifelhaft, ob die Pläne der amtierenden Bundesregierung, eine Bundesanstalt für Digitalfunk einzurichten, noch im Sinne Schilys umgesetzt werden.

    Im Interview mit der Welt gibt Beckstein, der als Nachfolger Schilys als Bundesinnenminister nach einem eventuellen Regierungswechsel gehandelt wird, Schily die Schuld daran, dass der als abhörsicher geltende Digitalfunk in Deutschland deutlich später aufgebaut werden könne als in den Nachbarstaaten. Schily habe die Verzögerung zu verantworten, weil er sich mit den Bundesländern nicht über die Finanzierung habe einigen können. Nun wolle Schily "in einer Art Torschlusspanik" zwar den Digitalfunk in den Stadienbereichen einsetzen. Die Quartiere der WM-Mannschaften solle die Polizei aber weiterhin mit dem alten Analogfunk schützen. Dieser Mix würde nach Becksteins Auffassung zu Sicherheitsproblemen führen: "Der Digitalfunk kann erst verwendet werden, wenn das System ordentlich erprobt wurde", resümiert Beckstein. Der Artikel Digitalfunk-Netze unter Spitzenlast auf heise mobil fasst Erfahrungen europäischer BOS mit dem Einsatz von Digitalfunknetzen im TETRA-Standard bei Großereignissen zusammen.

    Mit Blick auf das Verhältnis zwischen den Länderpolizeien und den Schily unterstehenden Insitutionen und Bundesgrenzschutz (BGS) und Bundeskriminalamt wirft Beckstein seinem Berliner Amtskollegen "Rambo-Mentalität" vor. Schily stelle den BGS, der Anfang Juli in "Bundespolizei" umbenannt worden ist, als die eigentlich richtige Polizei und die Landeskriminalämter als "Dorfpolizisten" dar. Damit habe er einer vertrauensvollen Zusammenarbeit schwer geschadet. Schilys "Zentralisierungswahn" sei falsch, warnt Beckstein. Bei umstrittenen Sicherheitsthemen wie etwa dem Großen Lauschangriff liegen Schily und sein potenzieller Nachfolger nicht weit auseinander. Doch beklagen nach Informationen von heise online zahlreiche Teilnehmer der regelmäßig stattfindenden Konferenzen der Innenminister des Bundes und der Länder (IMK), dass Schily mit seinem Umgangston das Klima in der IMK -- über Parteigrenzen hinweg -- nachhaltig vergiftet habe. In politischen Kreisen gilt der bald 73-Jährige als weitgehend "beratungsresistent"

    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/61440
    Gruss Flo

  8. #8
    Registriert seit
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    hi!

    ja die meldeempfänger sind globig und so gesehen unpraktisch, aber ich finde es durchaus nicht schlecht, dass die leitstelle ne rückmeldung über ankunft von alarm und die personalstärke hat.

    es werden ja nicht nur 300 man starke feurwehren alarmiert, sondern auch kleinere einheiten, und da ist es scho ganz gut, ob man weiß ob alle kommen oder ob notfalls noch ne weitere einheit alarmiert werden muss. und die rückmeldung is grad bei rettungsdienst und führungskräften ne sinnvolle sache, da man nicht einfach blind mal einen alarm raussendet und hofft, dass er angekommen ist und sich die besatzung meldet sondern man weiß, dass das personal alarmiert ist.

    das jetzt diese behörde eingerichtet wurde, find ich zwar auch weng komisch, aber es ist doch genau des, wonach hier geschiren wurde, nämlich ein bundeseigener betreiber des netzes.

    ich glaube, dass die digitaltechnik auf jeden fall eine wesentlich sinnvollere alternative zu der sanierung jetziger anologer systeme ist, denn sanierungsbedürftig sind die alten netze auf jeden fall, und warum sollte man da nicht gleich was ordentliches neues anschaffen, als weiter auf veraltete technik zu setzen?

    grüße

    loxi

  9. #9
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    Digitaler Behördenfunk: Feuerwehrverband stellt sich gegen Beckstein


    Der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), Albrecht Broemme, hält es weiterhin für möglich und auch für dringend erforderlich, dass "wenigstens die Führungsebenen der wichtigsten Organisationen" bei der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in die Lage versetzt werden, "abhörsicher und auf dem Stand der Technik" zu kommunizieren. Einschließlich der freiwilligen Feuerwehren stellen die Brandbekämpfer die größte Gruppe innerhalb der so genannten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), zu denen auch die Polizei und zum Beispiel das Technische HIlfswerk zählen. Mit seiner Forderung stellt sich DFV-Vize Broemme gegen die Position von Bayerns Innenminister Günter Beckstein (CSU), der gestern davor gewarnt hatte, bei der am 9. Juni 2006 beginnenden Endrunde der WM einen Mix aus bestehendem Analogfunk und neuer Digitaltechnik einzusetzen.

    Politische Beobachter gehen davon aus, dass Beckstein, der im Fall eines Regierungswechsels als Favorit für die Nachfolge von Otto Schily (SPD) als Bundesinnenminister gehandelt wird, Schily ein Versagen bei der Einführung des digitalen BOS-Funks -- mit Blick auf den erwarteten Wahlkampf -- aus rein taktischen Gründen vorwirft. Ansonsten beziehen die beiden als "Hardliner" geltenden Politiker in vielen Fragen der inneren Sicherheit nahezu identische Positionen.

    Feuerwehrmann Broemme appelliert hingegen in der in Deutschland seit Jahren festgefahrenen Debatte an Bund und Länder, ein Verwaltungsabkommen zum Digitalfunk möglichst bald unter Dach und Fach zu bringen. Wegen der föderalen Strukur der Bundesrepublik waren zahlreiche Anläufe zur Modernisierung des BOS-Funks gescheitert. Mit Blick auf die Fortschritte im Ausland beim Aufbau abhörsicherer BOS-Netze hatte Broemme dem Behördenfunk in Deutschland schon vor Jahren öffentlich bescheinigt, auf einem Niveau mit Albanien zu liegen.

    Um den gordischen Knoten zu zerschlagen, fordert der DFV-Präsident die Einrichtung einer BOS-Stelle, die die Lieferungen und den Netzaufbau koordiniert und für die notwendige Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen sorgt. Mit der vom Bundestag befürworteten, jedoch politisch umstrittenen Bundesanstalt für Digitalfunk stünde nach Aussage Broemmes eine geeignete Koordinierungsstelle zur Verfügung.

    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/61473
    Gruss Flo

  10. #10
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    Hallo!

    Hey mal was neues:

    jetzt fangen auch noch diejenigen an, die eigentlich Becksteins Meinung sein müßten - S U P E R!!!

    Aber es wird wahrscheinlich jetzt sowieso wieder losgehen:


    siehe London heute Vormittag -> Schreckliche Sache.

    und gestern lesen wir hier noch nen link zu Erfahrungsberichten der bestehenden Netze bei Vollbelastung wie z.B. beim Terroranschlag in Madrid.

    Dann gibts ja bald einen neuen Erfahrungsbericht. Na ja es gibt wohl jetzt Wichtigeres als diese Nebensächlichkeit
    Mfg
    FunkerVogth

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  11. #11
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    Hallo,

    Es ist einfach nur noch zum schreien!!!
    Wenn ich nun wieder das Statement des DFV Präsis höhre,
    dann bekomme ich echt zuviel!

    Es muss zumindest die "oberste" Führungsebene mit Tetra(pol) untereinander funken können... NEIN !!!
    Was für einen Hintergrund hat dieser Mensch eigendlich, war er wirklich mal in einer verantwortlichen Position bei einer (größeren) FW oder ist er nur ein Verbandsfunktionär ohne Praktische Erfahrung, wie ich bei solchen Äußerungen schon fast vermute.

    Denn mir währe es etwas neues, dass sich die obersten Führungsebenen bei planbaren Ereignissen per Funk untereinander absprechen. Soetwas wird doch über draht (BIG T)gemacht, da ist die Abhörsicherheit doch eh quasi gegeben.
    Dass sich die Stäbe untereinander per Funk absprechen währe mir etwas neues...

    Funk wird doch erst auf der Mittleren und unteren Ebene interessant und WICHTIG UND UNERSETZBAR, denn dem mobilen Polizist oder FM im einsatz kann ich halt NICHT einen Festnetzanschluss legen. Aber gerade hier hält er den Digitalfunk nicht für nötig...

    Über die Unmöglichkeit bis zur WM ein sinnvolles und zuverlässig arbeitendes Digitalsystem, was wenn auch nur als Insellösung zum späteren bundesweiten System voll kompatibel sein soll, aufzubauen möchte ich jetzt gar nicht weiter schreiben...


    Zu den heutigen Ereignissen:
    (Rein aus Funktechnischer Sicht)

    Durch die Anschläge hatte man ja heute wieder das sehr zweifelhafte vergnügen, wieder die Meinungen von vielen dieser sogenannten Terrorexperten zu höhren, die ja von "Bei so einer Situation würde bei uns das heillose Chaos ausbrechen und alles würde Schiefgehen" bis zu "Bei uns würde die ganze Rettungsaktion ähnlich (gut) wie in GB ablaufen"

    So habe ich z.b. auf N24 jemanden gehört, der behauptet hat, das wir ja ja so ein veraltetes Funksystem hätten und ebend KEIN EINHEITLICHES System, dadurch währe es nicht möglich gewesen bei uns sofort den ÖPNV Stillzulegen ????
    (HÄHH, weis der überhaupt was der da Labert? )

    Wenigstens meldete sich dann 1/2h später ein anderer "EXPERTE" zu Wort und meinte, das unser system wohl tatsächlich nicht mehr so ganz stand der Technik sei (Abhörsicherheit), aber gerade bei einer solchen Situation vollkomen zuverlässig sei und auchreichen würde, da es ja ein EINHEITLICHES System ist im Bedarfsfall sich die Einsatzkräfte auch Organisationsübergreifend unterhalten können.
    (Das könnte ich so schon eher unterschreiben)

    Ausserdem sollte wohl jeden klar sein, das auch wenn gerade mit dem Argument "Terrorgefahr" die schnellstmögliche Einführung des Digitalfunks gefordert wird, dieses wohl das am wenigsten stichhaltige Argumennt ist, denn verhindern lassen sich solche Anschläge durch Abhörsicherheit garantiert nicht (Spanien und GB sind ja Digital). Lediglich die Aufkärungsarbeit bei der "täglichen" Kriminalität wird dadurch etwas steigen...
    Und alles ausser Abhörsicherheit sind schöne "GIMMICKS" des Digitalen, aber nicht wirklich notwendig.

    Zu den spitzenbelastungen:
    Eigendlich waren die Ereignisse heute bei aller Tragik keine wirkliche Spitzenbelastung, weder für das Funksystem, noch für die Einsatzkräfte (nicht körperlich zumindest, emotional dafür sicherlich).

    Wenn ich mir die Aussagen auf der Pressekonferenz über die eingesetzten Kräfte anhöre (FW 40 KFZ, 200EK, Polizei 200 EK, nur BEamte die sowieso im Dienst waren, keine zusätzlichen Kräfte, das ganze dann verteilt auf vier Einsatzstellen und Strassensperren), so ist das keine wirkliche Spitzenbelastung mit 100 EK´s pro Einsatzstelle, die kommen hier bei größeren Sachen auch schnell mal zusammen!
    Das ganze in einer Stadt, in der sich zu dem Zeitpunkt angeblich 12 000 000 Menschen aufgehalten haben.
    Über diese Zahlen sollten auch mal alle die nachdenken, die der Meinung sind, das eine solche Sitation bei uns gleich ein K-Fall darstellen würde und der Rettungsdienst und die versorgung der Opfer schon nicht mehr möglich währe, denn das ist bei weiten nicht der Fall.

    Wobei man allerdings bedenken muss, das GB schon immer mit einer höheren Terrorgefahr umgehen musste und noch muss. Erst durch die IRA, danach durch den Golfkrieg II. Gerade durch die IRA vorgeschichte haben die schon relativ hohe Sicherheitsstandarts , wie keine (kaum) Mülltonnen an öffentlichen Plätzen, Kameraüberwachung, Ausbildung des ÖPNV Personals um verdächtige Umstände zu erkennen, wahrscheinlich auch eine höhere sensibilisierung der Sicherheitskräfte für solche Terrorsituationen.
    Dadurch war es ja anscheinend nicht möglich solche großen Mengen Sprengstoff wie in Madrid einzusetzen, was die Zahl der Opfer sicher deutlich verringert hat. Hier in DL könnte man mit dem selben Aufwand leider sicher einiges mehr anrichten.

    Gruß
    Carsten

  12. #12
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    Zum schreien finde das Ganze garnicht! Mir ist auch bewußt, dass Menschen, die sich nicht umstellen und auf was Neues einlassen können, immer am Althergebrachten hängen. Das war schon so, als man die Schallplatte durch die CD ersetzt hat. Und wer meckert heute noch über CDs?
    Ob Digitalfunk ein Fortschritt ist oder nicht ist ganz leicht beantwortet. Die, die nur das machen wollen, was sie heute schon tun und sich nicht verändern wollen, für diese bringt Digitalfunk nicht viel - allerdings auch keine Verschlechterung. Und für die, die offen sind für Neuerungen, bietet Digitalfunk vieles Neues. Sicherlich kostet das Geld und lässt sich nicht von heute auf morgen realisieren.
    In Gesprächen sieht man immer wieder, dass lang gewachsene Strukturen ja nicht den neuen Gegebenheiten angepasst und verändert werden sollen. Wenn aber diese nicht angegangen werden, dann nützen modernere Hilfsmittel wie Digitalfunk auch nichts. Es wäre soviel möglich!
    In einigen Bundesländern haben das auch die oberen Führungsebenen erkannt. Warum wird in den Stäben heute so gearbeitet? Weil die teilweise veraltete Technik es nur so hergibt!
    Es ist schon richtig, ganz Oben wird mehr das Telefon benutzt als das Funkgerät. In Brandenburg und Berlin hat man aber erkannt, dass sich die Arbeit der Stäbe nicht den technischen Möglichkeiten anpassen muss, sondern die Technik den Erfordernissen eines Stabes bzw. einer Führungsebene. Sicherlich wird und muß es Änderungen in der Arbeit geben, da diese nun auch möglich wird.
    Wenn ich so manche Kommentare lese, muss ich an meinen Großvater denken, der immer sagte: "Was soll der neue Schiet, das brauchen wir nicht - ging doch immer so!"
    Tja- Stillstand kann tödlich sein!
    Aber wer eine grundsätzlich negative Einstellung zum Digitalfunk hat, hört auch nicht auf die sehr positiven Äußerungen der Nutzer in den Nachbarländern! Der hört nur auf die wenigen Berichte über irgendwelche Schwierigkeiten, die es bei neuen Dingen am Anfang immer geben wird.

    Bei einigen Äußerungen hier im Forum zum Thema Digitalfunk bin ich am zweifeln, ob einige Schreiber wirklich gegen die Technik sind. Ich habe eher das Gefühl, dass Einige nur dagegen sind, weil sie dann nicht mehr ihrem Hobby nachgehen und Funk mithören können. Wieviele Menschen leben mit BOS-Funk als Hobby - sie verstehen es, hören mit und sind voll im Thema. Und nun kommt Digitalfunk - und "das alles soll uns genommen werden"?

    Ich weiß, Digitalfunk wird eines Tages kommen! Und ich hoffe, möglichst ganz schnell!

  13. #13
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    @PCMAN
    Da ich ja jetzt mal annehme, dass du deine Äußerung auf mich beziehst dazu mal das folgenede.

    1. Ich bin nicht gegen den Digitalfunk allgemein, wie ich auch in anderen Postings dazu geschrieben habe ist es durchaus langsam mal zeit über ein neues, den Bedürfnissen angebrachtes System zu reden. ABER BITTE MIT EINEM VERNÜNFTIGEN KONZEPT UND SOLIDEN ZEITPLAN!!!
    Es geht mir nicht gegen den Strich, dass der Analoge Funk abgeschafft wird, schließlich bekommen wir als Ersatz ja auch dann Digitale FuG´s...
    ABER Es geht mir absolut gegen den Strich dass dies alles so Hop-la-Hop geschehen soll, mit Entscheidungen wo man merkt das dort nie ein Techniker ausschlaggebend mitgeredet hat.
    DENN WAS NÜTZT ES MIR, WENN ICH DIGITALE FUGS HABE UND NICHT VERNÜNFTIG DAMIT ARBEITEN KANN!

    2. Auch Das mit den "ES IST ZU SCHREIEN" hast du doch offensichtlich sehr falsch verstanden, dieses bezog sich nicht auf die Meinung zur WM bräuchten wir endlich mal Digitalfunk, sondern darauf, das dieser Herr der Meinung zu sein scheint, es währe sinnig sehr viel Geld dafür auszugebend um die oberste Führungsebene Digital funken zu lassen, die mittlere Führungsebene und dass Fußvolk aber nicht. Dieses würde dann schon ein mehr an Sicherheit bringen.
    Und das ist definitiv so Falsch.

    Es ist doch nun mal so, dass bei Ereignissen ab einer Bestimmten Größenordnung die vorher festgelegten (Krisen)Stäbe zusammentreten. Dies geschieht normalerweise in den dafür eingerichteten Räumlichkeiten, die ich jetzt Mal "Lagezentren" nennen will. Diese Räumlichkeiten befinden sich in der Regel in den Wachen der BF, den Polizeiprädien usw. Sie sind vorher bereits voll eingerichtet und verfügen dauerhaft über Telefonanschlüsse, deren Nummern allen zuständigen Stellen bekannt sind.
    Ich habe die Aussage des DFV Präsis jetzt so interpretiert, das diese Krisenstäbe, die jeder über eine voll ausgestattete Telefonzentrale verfügen für die verbindungung untereinander unbedingt Tetra brauchen, die verbindung zu den untergeordneten EAL und UEAL aber ruhig weiter über Analogfunk laufen könnte.
    Und das ist numal Taktischer unsinn, denn wenn der Stab in DO mit mit dem STAB in Gelsenkirchen in Kontakt treten möchte, dann nehmen die einfach Telefon... Wo liegt da also der zugewinn beim DIGIFUNK. Mehr als eine Symbolische Geste "Wir funken auch Digital" kann ich da nicht erkennen...

    Ich bezweifle gar nicht, dass es ein mehr an Sicherheit bringt, wenn die EK Digital funken, ABER DAS FORDERT DER DFV PRÄSI JA DOCH GAR NICHT!

    Achja, ich habe übrigends einen sehr engen Kontakt in die NL, direkt zu der verantwordlichen Stelle bei uns in der Region (RMC).
    Ich habe auch dort schon sowohl TMO wie auch DMO gefunkt.
    Dadurch kenne ich viele Vorteile des Digifunks schon sehr genau, aber ich kenne genausogut die Nachteile und vor allem die Probleme bei der Einführung, über die man nicht so viel hört.
    Mittlerweile haben die es bis auf zwei Dinge im Griff und können damit vollwertig arbeiten. aber es hat nunmal so seine Zeit gedauert. Wenn ich mit denen dort über UNSEREN Zeitplan und die dortige vorgehensweise Rede, dann kommt immer nur ein müdes Lächeln, denn so ein System einzurichten braucht nunmal seine Zeit und bringt immer viele Anlaufschwierigkeiten.
    Dazu sind die NL ja noch einiges kleiner als DL.
    Die zur Zeit noch vorhanden schwierigkeiten sind hauptsächlich einmal die mangelnde Inhouse versorgung, der jetzt durch eine weitere verdichtung des Netzes sowie anderer Mobilgeräte in den Streifenwagen Rechnung getragen wird die einfacher als Repeater einzusetzen sind (Entspricht dann unserer RS2 Schaltung).
    Zum anderen ist es noch folgendes Problem:
    DIe Geräte verfügen über eine Funktion, dass wenn eine Basistation ausfällt, diese sich die Nächst Basisstation suchen. Dieses funktioniert aufgrund der hohen Netzdichte bei Mobilgeräten auch fast immer, da die Zellengröße so gewählt ist, das die sich schon sehr gut überlappen. Die BAsisstation sind alle über Draht mit dem regionalen Zentralcomputer verbunden (In jeder RMC steht ein solcher Compi, diese sind dann wiederum vernetzt). Wird jetzt aber zb. durch Bauarbeiten diese Drahtverbindung "Gekappt" und diese Zelle arbeitet nur noch für sich. Es können jetzt nur noch Teilnehmer untereinander Kommunizieren die in dieser Zelle eingeloggt sind. Das problem dabei ist, die EK bekommen davon nichts mit, erst wenn sie mit der LST sprechen wollen...
    Aber hieran wird auch gearbeitet.

    Es ist halt nicht mit einem "wir bauen mal die Stationen auf und Gut ist" getan, Es braucht nunmal Zeit:
    1. das (endgültige) Netz vernünftig zu planen,
    2. eine vorentscheidung zu treffen wer diese Technik überhaupt realisieren könnte,
    3. unter den vorausgewählten eine Ausschreibung zu machen.
    4. Den Auftrag zu vergeben.
    5. für den "gewinner" Erstmal diese Geräte zu bauen, die stehen ja nicht im Lager rum, inbesondere muss ja evtl. eine neue Betriebssoftware geschrieben werden.
    6. Erstmal ein Probenetz mit der endgültigen Technik und SW aufzubauen im Betrieb zu nehmen und unter realbedingungen zu erproben. (Mit allen Problemen wie Standortsuche usw.)
    7. Nach einiger Zeit Probebetrieb die Auswertung zu machen und zu entscheiden ob dieses Netz der Engültige Standart werden soll.

    IF 7.=JA THEN
    8. der Gewinner muss große Mengen an Geräten zusätzlich bauen
    9. Bundesweit Standorte suchen, das Netz aufbauen
    10. Das Netz inbetriebnehmen, die Leitstellen umrüsten, die Endgeräte ausliefern, alles im Großen Umfang testen, Fehler und versorgungslücken korrigieren.
    11. Die EK in den Umgang mit den FuG´s unterweisen, dann kann das Netz in (Einsatz)Betrieb genommen werden.

    ELIF 7.= NEIN goto 4

    12. Deutschland Funkt nun auch Digital

    Um nun ein Digitalfunknetz zur WM, und sei es auch nur noch so eine kleine Insellösung aufzubauen, müssten die Schritte 1-6 mindestens gemacht werden, eigendlich ja sogar Schritt 7, denn das NEtz müsste bei der WM ja schon erpropt SEIN, oder will jemand sich allen ernstes bei einer solchen Veranstaltung auf ein Netz verlassen was gerade drei Tage läuft???
    Und gerade das geht Zeitlich nicht!!!

    Eine andere Möglichkeit währe, wir bauen ein einfaches (Betriebsfunk-Tetra, wie in Achen) Netz in den Spielorten auf, dann könnte mann recht schnell Digital Funken, allerdings hätte das ganze dann mit unserem Späteren DIGIFUNK soviel zu tun wie Äpfel mit Birnen.

    Ich habe wie gesagt überhaupt nichts gegen Digitalfunk allgemein, aber nur solange die Punkte 1-12 in sauberer Reihenfolge und gründlich eingehalten werden!.
    Eine Erklärung das dieses jetzt (wirklich) beginnt und im Jahre 2010 Die Polizei beginnt Digital zu werden und 2011 der Rest nachzieht, währe wünschenswert.
    Wie das nun umgesetzt wird, ob über eine Zentralstelle, eine Bundesanstalt, oder wie auch immer ist mir dabei SCH.... egal.

    Aber eine Erklärung "in 11 Monaten müssen wir Digital funken denn unser System ist ja SOO MIES...", da Kocht mir einfach die Galle hoch!!!

    @Ebi
    Was ja auch wieder eine emotionale Entscheidung ist...

    Gruß
    Carsten

  14. #14
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    08.01.2002
    Beiträge
    268
    @DG3YCS
    meine Äußerung bezog sich nicht auf deinen Thread auch wenn er letztlich der Anlass zu meinem war. Mich nervt aber diese emotionale Behandlung dieses Themas.
    Mit deinen 12 Punkten stimme ich durchaus überein, wenn es um ein landesweites oder ein 50%-Netz geht. Die Firmen, egal welche, brauchen auch Zeit. Die Ausschreibung ist für den 1. August angekündigt. Beauftragung zum Jahreswechsel. Gehen wir mal davon aus, das es trotzdem der Wahlen usw., auch so kommt, brauchen die Firmen Zeit, denn erst mit der Auftragsvergabe wird investiert. Vom Thema Standortfindung gar zu schweigen, selbst wenn die DBTelematiks wohl einige bereitstellen kann - aber wo?
    Trotzdem denke ich, dass Insellösungen an den Austragungsorten denkbar sind. Berlin funkt heute schon digital in und um das Olympiastadion. Die Polizei ist darin auch geübt. Andere Kräfte waren bisher aber nicht beteiligt. Auch in Frankfurt wurde bereits beim Confederation Cup in und um das Austragungsgelände digital gefunkt. Es hat einwandfrei funktioniert. Technisch ist ein Aufbau bis dahin problemlos zu machen, wenn man jetzt beginnt.
    Das Problem ist nur, das es sich um ein begrenztes Gebiet handelt. Alle Kräfte, die von außen zukommen, müssen ein digitales Gerät bekommen, sind damit aber nicht vertraut. Also ist hier Vorarbeit auch bei den Anwendern notwendig. In Berlin klappt das immer sehr gut. Bei der Polizei ist dort aber jemand mit dem System betraut, der sowohl Techniker als auch Taktiker ist und jahrelange Einsatzerfahrung hat.
    Dies wäre aber woanders sicherlich nicht selbstverständlich.
    Große Planungen beginnen immer bei den Politikern und Nichttechnikern. Irgendwann wird das dann heruntergebrochen und irgendwann kommen auch mal die Techniker zu Wort. Doch wieviel Zeit hatten die Bundesländer bisher schon? Wie lange gibt es in jedem Bundesland eine Gruppe Digitalfunk! Warum waren die nichtgrünen BOS-Dienste in diesen Gruppen so wenig beteiligt? Irgendwann muss mal Schluß sein. So gut das föderale System auch ist, hier ist es hinderlich.
    Also, warum sollten autarke Einheiten nicht den Digitalfunk bei der WM nutzen (BKA, Bundespolizei...)? Aber das hat nichts mit dem großen System zu tun.
    Dein Infos zum holländischen System kann ich bestätigen. Auch ich habe dieses so gehört. Wenn, wie du schreibst, die Drahtverbindung eines Funkstandortes weg ist, geht der Standort in den sog. Local-Site-Trunking-Betrieb. Es können dann Teilnehmer, die im Versorgungsgebiet dieses Standortes sind, nur untereinander kommunizieren. Dies wird aber in den Endgeräten akustisch signalisiert und auch im Display angezeigt. Die Nutzer bekommen es schon mit. Außerdem ist zum holländischen Netz zu sagen, dass damals bei der Planung wesentlich mehr Standorte nötig zu sein schienen, als heute realisiert. Aus Kostengründen wurde die Anzahl verringert. Das ist der Tod jedes Systems und jeder meckert dann über die Technik oder den Hersteller. Meine Sorge ist, dass sowas auch in Deutschland droht!

    Trotzdem glaube ich, wie ich schon geschrieben habe, dass Einige, die hier im Forum über Digitalfunk meckern, nur Angst um ihr BOS_Hobby haben.

  15. #15
    Registriert seit
    17.12.2001
    Beiträge
    1.853
    Hallo!

    Bezüglich Emotional könnte ich auch ebenso sagen das es hier auch Leute gibt die vielleicht zu sehr "Motorola" angehaucht sind......

    DG3YCS hat recht. Tatsache ist, das es Probleme gibt, die natürlich nicht nach oben kommen. Die erfährt man dann dann vor Ort wenn man mal mit den betroffenen spricht.

    Und erzähl mir keiner das es nicht so ist!!!

    Ansonsten: Wir sind nicht die Niederlande oder Polen oder Tschechien oder Frankreich (wobei dort auch nicht alle Tetrapol haben).

    Die Strukturen sind hier etwas anders meiner Meinung nach, sonst hätten wir auch nicht das gerangel um die Finanzierung.

    Fakt ist: wenn ich das in ganz Deutschland und für jede Organisation haben will, dann muß ich auch mit einem Schlag die Kohle bereitstehen haben, sonst wird das nix.

    Dieser Insellösungsmist oder "mit-dem-Kopf-durch-die-Wand"-Variante ist auch nicht zu empfehlen.

    Klar das Motorola oder andere schon total heiß drauf sind den Reibach zu machen (sorry an an die Motorola-Fans).

    Aber wie gesagt sollte man das sehr sehr gut vorbereiten, dann auch das nötige Geld und dann aber alles in einem Zuge realisieren oder zumindest "zügig".

    Dann ist es auch sinnvoll.
    Aber nicht dieses hin- und hergequacke.
    Wenn es doch für die Innere Sicherheit unerläßlich ist, dann habe ich auch verdammt noch mal das Geld dafür bereitzustellen, basta.

    Hier im Kreis spricht man von 2010 bei RD/FW, woander 2007 abgeschlossen soll dann alles spätestens 2020 oder so ähnlich sein. Toll! Hoffe habe den Auszug aus der Ausschreibung nicht falsch verstanden.


    Übrigens ist schon interessant das Tetra25 hier in Aachen weiterläuft, bzw. wahrscheinlich auch weiter dran rumgebastelt, verbessert oder gar ausgebaut wird, obwohl das Pilotprojekt ja abgeschlossen ist.

    Nicht falsch verstehen, aber EADS wäre über so ein offizielles Testgebiet sicher auch froh.

    Ist ja auch ne tolle aktuelle Werbeplattform für Motorola.
    So müssen die ja zwangsläufig die besseren Karten haben...... :-)
    Mfg
    FunkerVogth

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