Hallo!
Hmjam...ähm...mit der RJ45 einstecken...*heul*...
Prinzipiell kann man sich sowas ja basteln, aber das macht man so generell nicht.
Du willst die Funk70/75 ebenso an die Geräte anschließen, wie man allgemein Sprechstellen (z.B. Majors oder alte BTO's sowie Line-Interfaces) anschließen würde.
Dazu geht man aber generell NICHT an die Mikrofonbuchse (RJ45) des Funkgerätes, sondern immer über die Zubehörbuchse der Funkgeräte.
Der Betriebsfunk hat sich im Gegensatz zu allem was TR-BOS geregelt ist schnittstellentechnisch weiter entwickelt.
So sind Betriebsfunkgeräte seit spätestens den 80'er Jahren generell für Elektretkapseln statt dynamische Sprechkapseln ausgelegt.
Ne, an der Zubehörbuchse einer GM900 (nicht die MIC-Buchse vorne) hast du alle Möglichkeiten beliebige Geräte an das Gerät zu klemmen, viel unproblematischer und einfacher als über diese kombinierten Mikrofonbuchsen wo ja teilweise sogar Digitalbusse drüber laufen.
Bei diesem Kondensator geht es generell nur um die DC-Entkopplung:
Elektretkapseln benötigen einen Betriebsstrom, eine über einen Widerstand eingespeißte Spannung. Quasi so ähnlich wie bei einer LED. Je nach Kapsel reden wir hier über einen Gleichstrom von 2-15mA, weswegen Betriebsfunkgeräte auch auf bis zu 10-15mA ausgelegt sind.
Wenn man dort eine dynamische Sprechkapsel anschließt, welche ja geauso funktioniert wie ein Lautsprecher, verursacht dieser Strom eine dauerhafte Ablenkung der Membrane.
Die Mikrofonmembrane liegt also nicht mehr in Nullposition und schwingt in beide Richtungen leichtgängig beim besprechen, sondern pappt je nach Polung entweder am Negativ- oder am Positiv-Anschlag.
Hierdurch wird die Mikrofonkapsel schwerhörig und verzerrt, ebenso tut es der Kapsel überhaupt nicht gut derartig mit Gleichstrom ausgelenkt zu werden.
Ein einfacher Kondensator lässt nur solange einen Gleichstrom fließen, bis er voll geladen ist.
Bei 10-15mA sind das ein paar Millisekunden. Ist er dann geladen, lässt ein keine Gleichströme mehr durch, nur noch eben Wechselspannungen.
Daher braucht es generell diesen Kondensator, wann immer man eine dynamische Sprechkapsel (BOS-Technik eben) an ein Mikrofoneingang für Elektretkapseln anschließen will.
Die sinnvollste Kapazität aber ist ein wenig komplexer, findet man nur durch "Try&Error".
Denn solch ein Kondensator verzerrt den Frequenzgang:
Je kleiner die Kapazität, um so leiser kommen tieftönige Laute durch, die Modulation wird relativ schrill.
Geht man mit der Kapazität höher steigen auch wieder die Bassanteile der Modulation.
Zu allem übel aber stellt eine Dynamische Kapsel durch die Tauchspule ebenso auch eine Induktivität dar, welche mit dem Kondensator einen Serienschwingkreis bildet.
Jawoll!
Der Kondensator sollte mit dem "Plus" in Richtung Funkgerät, und mit seinem "minus" eben Richtung Kapsel liegen.
Anders herrum geht der Kondensator schnell kaputt, weil er eben verpolt aufgeladen würde.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser