Retten, was zu retten ist - Die Männer von der Feuerwache
Folge 1/2,
Freitagnacht 1.35 Uhr. Die Flure in der Feuerwache Rankestrasse in Berlin sind mit einem Schlag hell erleuchtet. Aus dem Lautsprecher ertönt ein Einsatzbefehl für die Wache. Matthias Palmowski, 'Palme' genannt, und seine Männer stürzen sich im Eiltempo aus ihren Betten, schnappen sich die Einsatzkleidung und rennen zu den Löschfahrzeugen. Maschinist Martin Wunderlich schaut schnell auf dem riesigen Lageplan im Flur nach der Adresse. Sobald die Mannschaft komplett im Löschfahrzeug sitzt, geht es los - natürlich mit Blaulicht. Ob Feuer oder Gas, letztlich ist es für die Männer immer eine Fahrt ins Ungewisse. 'Angst hat man keine mehr. Darf man keine haben. Wenn du zu viel nachdenkst, dann hast du schon verloren.' Das ist eine Lektion, die jeder Feuerwehrmann lernen muss.

Martin Wunderlich, genannt 'Wunne', ist Brandmeister und kam über Umwege zur Feuerwehr. Ohne Absicht - früher wollte der 33-Jährige nie Feuerwehrmann werden: 'Aber ich kann mir nicht mehr vorstellen, etwas anderes zu machen. Der Beruf ist so abwechslungsreich, da ist es auch egal, dass wir Schichtdienst schieben müssen. Nur für unsere Frauen ist das schwierig, die sehen uns nicht oft.'
Neben den Brandeinsätzen mit dem großen Löschfahrzeug sind die meisten Einsätze der Berliner Feuerwehr Rettungswageneinsätze - und das sind die Nervenaufreibendsten. Alle Notrufe kommen in Berlin bei der Feuerwehr an, die sofort einsatzbereit sein muss. Bis zu 40 Mal täglich rücken die mit zwei Mann bestückten so genannten 'RTWs' aus. Ob zur Geburt eines Babys, zur Bergung von Betrunkenen oder zur Rettung von Menschen in Not: Mit Defibrillator, Blutwert-Messgeräten und Gummihandschuhen bewaffnet treffen die Jungs von der 'Rankestraße' auf die härtesten menschlichen Schicksale. Auch wenn Feuerwehrmänner im Allgemeinen als hart gesotten gelten - gerade sie haben ein Herz: 'Man denkt immer darüber nach, welches Schicksal daran hängt. Das bekommt man auch nicht so einfach aus dem Kopf.'
Matthias Palmowski, Chef der Truppe und Feuerwehrmann aus Leidenschaft, ist genau in diesen 'schwachen' Momenten für seine Jungs da. Denn die Schichten der Männer sind 24 Stunden lang, der Stress ist groß, Pausen gibt es oft keine. Ausgetauscht und diskutiert werden Gefühle und schwierige Momente im Team. Und Teamarbeit ist lebenswichtig für einen Feuerwehrmann. 'Denn du kannst einen Einsatz nicht alleine fahren, und nur zusammen können wir unser Bestes geben.'
Die zweiteilige Dokusoap begleitet das Team der 3. Wachabteilung Rankestraße der Berliner Feuerwehr über viele Wochen. 14 Männer von rund 4000 in Berlin, die für das Wohl der Bürger ihr Bestes geben. Von Wohnungsbränden, kollabierten Familienmüttern, verrückten Nachbarinnen bis hin zu Bienen, die einfach einen Ausflug in die Stadt gemacht haben: Das Leben der Jungs von der Feuerwehr ist spannend, abwechslungsreich, rasant und unberechenbar.

Retten, was zu retten ist - Die Männer von der Feuerwache - Doku-Soap-Serie, D 2004 Sonntag, 22.08.2004
Beginn: 23.10 Uhr Ende: 23.45 Uhr Länge: 35 Min.