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Thema: analog... wie lange noch ?

  1. #16
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    Hallo,

    wie im digitalem System später mal alarmiert werden soll, ist noch gar nicht entschieden. Intelligenterweise haben die Planungsausschüsse an eine Alarmierung gar nicht gedacht, als sie das Pflichtenheft für das neue digitale Netz entworfen haben. Nicht zu verwechseln mit der derzeitigen Pocsag Alarmierung im 2m Band. Das sind 2 paar Schuhe.

    Und wie schon angesprochen, wird die Wellenausbreitung im neuen Netz schlechter sein als im derzeitigem Analogen. Vergleichbar mit Radioempfang gegenüber Handy. Bei ersteren reichen weiträumig verteilte Sender, wärend beim Handynetz in viel geringeren Abständen die Sendemasten verteilt sein müssen.
    Hier wird es auch ein Problem mit der Alarmierung geben. Da die Wellenausbreitungscharakteristik schlechter ist, kann es schnell passieren, das man im Keller keine Alarmierung mitbekommt.

    gruss

    JS
    Feuerwehrleute sterben nie..... Sie gehen zur Hölle und fahren den nächsten Einsatz

  2. #17
    TheBurgman Gast

    JoergS

    Tetra ist ein von der ETSI definierter Standart mit bestimmten teilweise definierten Schnittstellen. In Frankreich wird von der Gendamerie Tetrapol benutzt, Digitalfunk nach ETSI. Sollte in Deutschland der Digitalfunk Einzug halten, würde wahrscheinlich Tetra25 favorisiert werden, Digitalfunk nach ETSI. Beide digitalen Funksysteme haben gemeinsame Schnittstellen, daher wird eine Zusammenarbeit möglich sein. Dies wird seit Juli in Aachen im Dreiländerversuch getestet.

    best regards
    TheBurgman

  3. #18
    TheBurgman Gast

    JoergS

    Jedes System hat Vor- und Nachteile. Doch bedauerlicherweise werden hier in diesen Foren immer nur auf den Nachteilen bzw. den verbesserungsfähigen Eigenschaften von Tetra herumgeritten. Sicher kann man die Physikalischen Eigenschaften einer Welle schlecht wegdiskutieren, denoch sollte man die Vorzüge betrachten, die dieses System mit sich bringen würde. Datenfunk ist hierbei von ganz großer Bedeutung...da kann man ruhig ein oder zwei Masten mehr im Land verteilen, schließlich werden dafür die Masten der Polizei, der FF, der Rettungsdienste, des BGS..etc. nicht mehr benötigt. Man nimmt all diese Masten und setzt an deren Stelle nur einen!!! dafür aber eben dichter um ein flächendeckendes Netz zu ermöglichen.


    Best regards
    TheBurgman

  4. #19
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    Hallo,

    das hier im Forum lediglich die Nachteile des digitalen Funks angesprochen werden, dürfte daran liegen, dass es im Bereich der Feurwehren bzw HilfsOrgs keine grossen Vorteile zu erwarten sind. Für 99% der Anwender ist das "alte" Analoge vollkommen ausreichend .Sogar soch verbesserungswürdig wenn z.B. FMS weiterentwickelt werden würde. Für 1 % der Fälle, in dem das analoge Netz nicht ausreichend ist , werden Millionen an Geldern ausgegeben, zu einer Zeit , in der es sich keine Gemeinde leisten kann.
    Ich bin wahrlich kein Gegner neuer Wege und Techniken, aber mir konnte bisher noch niemand einen stichhaltigen Grund nennen, weshalb ich ein Digitales Netz im Bereich der Feuerwehren und HilfsOrgs unbedingt benötige.

    Zu dem 3-Länder-Versuch: Nach meinem Kenntnisstand arbeiten alle 3 Länder mit dem gleichen Netz (TETRA25). Und auch wenn alle Systeme (TETRA25, TETRAPOL) nach ETSI-Standard arbeiten sollen, glaube ich nicht, dass eine kompatibilität so ohne weiteres
    möglich ist.

    Gruss

    JS
    Feuerwehrleute sterben nie..... Sie gehen zur Hölle und fahren den nächsten Einsatz

  5. #20
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    tetra

    Hallo alle zusammen...

    Mit den Kosten habt ihr schon recht, doch wenn man sich mal die Kosten des derzeitigen Systems ansieht und mit den zu erwartenden Kosten vergleicht, wird sich das neue Funksystem innerhalb kürzester Zeit amortisieren.

    Gehen wir doch einfach mal von einem Bundesland „X“ mit ca. 16 Landkreisen aus.
    In jedem Landkreis existieren mehrere BOS (Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Zoll, THW...). Jede Organisation des Landkreises hat seinen eigenen Kanal, um Störungen untereinander zu vermeiden. Somit muss für jeden Kanal eine flächendeckende Gleichwelle im Landkreis existieren. Wir kommen also auf ca. 5 Gleichwellennetze pro Landkreis (bei den Einen mehr und bei den Anderen weniger). Das macht ca. 80 Gleichwellennetze pro Bundesland. (Großleitstellengebiete mal außeracht gelassen).

    Die derzeitigen Gleichwellennetze sind ständig in Betrieb und durchgehend auf Empfang.
    Man geht derzeit von einer ca. 5%’igen Nutzung (Gesprächsaufkommen) der Gleichwellen aus. Das heißt, dass zu 95% die Ressource „Gleichwelle“ gar nicht genutzt wird. Die fixen Kosten der Gleichwelle stehen aber trotzdem im vollen Umfang zu Buche.

    Bei einen neuen digitalen Funknetz (egal ob TETRA oder TETRAPOL) wird es nur ein „Funknetz“ innerhalb der gesamten Bundesrepublik geben. Dieses Funknetz wird dann für alle BOS zur Verfügung stehen. Somit fallen unzählige Überkapazitäten und unwirtschaftliche Gleichwellen weg.

    Derzeit ist noch nicht einmal jeder Landkreis bzw. jede BOS eines Landkreises mit der Gleichwelle versorgt. Wenn man nun nach und nach die restlichen Landkreise mit der Gleichwelle versorgt, dann würden die Anschaffungskosten der Gleichwelle etwa ein Fünftel der Anschaffungskosten des gesamten digitalen Funknetzes der Bundesrepublik entsprechen.

    Ahoi dg3awe

  6. #21
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    653

    Re: tetra

    Original geschrieben von dg3awe
    Bei einen neuen digitalen Funknetz (egal ob TETRA oder TETRAPOL) wird es nur ein „Funknetz“ innerhalb der gesamten Bundesrepublik geben. Dieses Funknetz wird dann für alle BOS zur Verfügung stehen. Somit fallen unzählige Überkapazitäten und unwirtschaftliche Gleichwellen weg.
    Hier stellt sich mir die Frage nach den Kapazitätsengpässen, nicht nach den -überschüssen. Die Erfahrung zeigt ja leider, daß im öffentlichen Bereich oftmals zwar behauptet wird, alle Unwägbarkeiten eingeplant zu haben, jedoch drängt sich mir bei der Kapazitätsfrage der Vergleich mit den GSM-Mobilfunknetzen auf, die zumindest im D-Netzbereich akute Kapazitätsprobleme haben.
    Und das ist alles, was ich dazu sagen kann,

    Tim

  7. #22
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    Hallo,

    >>Die derzeitigen Gleichwellennetze sind ständig in Betrieb und durchgehend auf Empfang.
    Man geht derzeit von einer ca. 5%’igen Nutzung (Gesprächsaufkommen) der Gleichwellen aus. Das heißt, dass zu 95% die Ressource „Gleichwelle“ gar nicht genutzt wird. Die fixen Kosten der Gleichwelle stehen aber trotzdem im vollen Umfang zu Buche. <<

    Das ist eine sehr seltsame Rechnung. Die Kosten sind identisch, egal ob die Gleichwelle gerade genutzt wird oder nicht.
    Darüberhinaus ist der Unterschied, dass das analoge Netz vorhanden ist. Also im Prinzip nur Ersatzbeschaffungen anstehen. Bei dem digitalem Netz fallen aber auch die kompletten Neubeschaffungen an (Funkgeräte, Meldeempfänger, Alarmgeber etc). Und das sind kosten, die sich keine Gemeinde/Landkreis derzeit leisten kann/will .Rechnet doch mal aus , wieviele Meldeempfänger, Funkgeräte, Sirenensteueranlagen es derzeit in euerm Landkreis existieren. Die müssen alle neu beschafft werden. Und wer glaubt dass die Digitalen günstiger sind als die alten ist sehr blauäugig.Der Bund wird auch nur das nötigste zusteuern (wahrscheinlich wird eher sein, dass er die Kosten nach unten weitergibt).

    Ebenso wird es mit der Argumentation sein, dass das Digitale Netz nicht unter der Überbelastung in Grossschadenslagen zu leiden hat wie das alte . Wahrscheinlich wird es so sein, dass aus Kostengründen nur die nötigsten Funkeinrichtungen aufgebaut werden. Was mit dem Netz dann passiert kann sich jeder an dem Beispiel "Sylvesternacht im Handynetz" vorstellen. Bei dem analogen Netz kann ich Notfalls sehr schnell eine RS 2 Relaisstelle einrichten und einen neuen Kanal nutzen. Wenn das digitale Netz überbelastet ist, war es das. Dann wird wieder getrommelt.

    Gruss


    JS
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  8. #23
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    125

    tetra

    Genau JoergS du hast recht... die Kosten sind die gleichen, das sagte ich ja schon.
    Doch der genaue Hintergrund ist... wer kann es sich schon leisten, sein Geld in ein System zu pulvern, was nur zu 5% genutzt wird, und wenn es hart auf hart kommt mit bis zu 200% und mehr überlastet ist... Ich würde mir als normaler Steuerzahler da schon meine Gedanken machen.

    Übrigens, wenn diese neuen Endgeräte (TETRA) auf den Markt kommen dann rechnet man mit ca. 1 Mio. Endanwender. Da aber Deutschland nicht der einzige Abnehmer ist, sondern weltweite Projekte laufen, ist mit einer hohen Anzahl an Endgeräte zu rechnen. Im Endeffekt werden die Funkgeräte sogar billiger zu haben sein als die heutigen Analogen.

    Das sich die Blitzumstellung nicht jede Gemeinde leisten kann ist klar. Aus diesem Grund lassen sich die digitalen Funknetze parallel und sogar kombiniert in das bestehende Funksystem integrieren. Somit kann jede Gemeinde nach und nach die Umstellung realisieren.



    Ahoi dg3awe

  9. #24
    TheBurgman Gast

    JoergS

    Nach umgehenden Recherchen muss ich eine Fehlinformation meinerseits eingestehen. Tetrapol ist kein ETSI Standart, lediglich eine Eigenentwicklung von ehemals AEG. Ich bitte daher um Verzeihung.
    Um auf die angesprochenen Auslastungen und Ansprüche an ein bestehendes und zukünftiges Funksystem einzugehen, bleibt mir nur folgendes zu sagen: Setzt Euch nur einmal mit dem System Tetra auseinander und versteht es, dann werden viele Eurer Befürchtungen der Zuversicht weichen. Man hat sich wahrlich Gedanken gemacht um ein neues leistungsstarkes System zu entwickeln, sicherlich werden hier und da Makel am Anfang auftreten, das war bei jeder Neuerung bisher so aber auch dieses wird sich geben...


    best regards
    TheBurgman

  10. #25
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    411
    Hallo
    Wegen den Kosten, bei uns in der Gemeinde haben gerade mal 88% der Feuerwehrkameraden einen FME weil zuwenig Geld da ist! Was ich damit sagen will: Wenn noch nicht mal genug Geld da ist um die Restlichen 22" mit FME auszustatten, dann wird erst recht kein Geld da sein um für ALLE neue Melder und sogar noch Funkgeräte zukaufen!

    MfG
    Dennis
    Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit

  11. #26
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    307
    Hallo Kammeraden,
    ich denke auch, daß sich der Termin für die Einführung des digitalen funksystems erheblich in die Zukunft verschieben wird. Zum einen wegen des Geldes (man bedenke nur viel Landkreise erst vor kurzem auf Gleichwelle, FMS und Pocsag umgestellt haben oder derzeit noch dabei sind und dann auf einmal wieder was neues?) zum anderen sind unsere Techniker bei weitem noch nicht soweit um dieses Projekt verwirklichen zu können. Allerdings können wir da wieder von unseren Nachbarn lernen. Im aktuellen Feuerwehr-Magazin ist ,wie ich finde, ein sehr interessanter Bericht über das digitale Funksystem in Finnland und dessen relativ schnelle Einführung zu lesen. Es ist also nicht unmöglich!
    Aber bis dahin bilden wir weiterhin im herkömmlichen analog Funk aus .
    Mfg Micha
    Die letzten Worte eines Elektrikers:" Was isch´n des fier a Kabel..."

  12. #27
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    239
    N'abend!!

    Ich bin der Meinung, dass Digitalfunk über Kurz oder Lang, eher Lang, eingeführt wird. Zunächst wird es wohl die Polizei sein. Denn allein die Kosten die da auf Vater Staat zukommen, sind imens und ich denke nicht, dass es sich jede Gemeinde einfach so auf Kommando leisten kann das komplette Funksystem ihrer Feuerwehren auf Digital um zu stellen.
    Ich bin der Meinung, dass es noch mindestens 15 Jahre dauert, bis Digitalfunk flächendeckend eingeführt und betrieben wird.

    MfG
    xcom

  13. #28
    TheBurgman Gast
    Heya
    quitschephone hat Recht mit seinen Aussagen, ich muss denoch stark betonen, dass eine Verschlechterung der Sprachqualität wohl kaum zu erwarten sein wird. Hatte selbst einmal das Vergnügen mit Tetra zu arbeiten, daher kann ich folgendes sagen. Wir haben einen Test in Bezug auf die Übertragungsqualität gemacht. Ein User stand mit seinem Funkgerät direkt an der Autobahn. Bisher war so eine Kommunikation nehezu unmöglich aufgrund der hohen Nebengeräusche. An den Funkgeräten der selben Gruppe, die eine Mitteilung von der Autobahn empfangen sollten, war nicht nachzuvollziehen, dass der Sender an der Autobahn stand, keine Nebengeräusche oder ähnliches waren zu hören. Absolut top.
    Dies beruht auf den eingebauten Sprachfiltern in den Funkgeräten...muss man erlebt haben

    best regards
    TheBurgman

  14. #29
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    Sprachfilter sind aber auch mit analogen Geräten nutzbar, meines Wissens nach soll das Kennwood FuG 11b in dieser Richtung ebenfalls gewappnet sein und recht gute Ergebnisse aufweisen. Vielleicht kann sich ja ein Kenwood-Nutzer äußern?
    Und das ist alles, was ich dazu sagen kann,

    Tim

  15. #30
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    Richtig,
    das Fug 11 von Kenwood ist diesbezüglich hervorragend. Allerdings auf Motorola hat einiges getan in diese Richtung. Aber dies ist ja das wenigste was sich durch tetra verbessern sollte.Wer sich mal entsprechende berichte durchliest, wird feststellen das die Möglichkeiten enorm sind. Die Frage wird nur sein was für jede BOS Sinn mach bzw was unsere Arbeit unnötig erschwert weil zu kompliziert.
    Mfg Micha
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