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Thema: Einsatzgeilheit

  1. #61
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    @ florian kommen
    Du hast völlig recht: Die RA-Ausbildung dauert zwei Jahre, aber von vielen Seiten her wird eine drei-Jährige Berufsausbildung gefordert. Genau das schrieb ich auch.

    Beispiele für Helfen ohne Hilfsmittel:
    - Sich mit dem Patienten unterhalten (geht oft unter, wenn man "Hilfsmittel" einsetzten muss, z.B. Infusion richten)
    - Patient bei Atemnot richtig lagern (Oberkörper hoch), wird bei einer O2-Gabe auch ab und zu mal vergessen
    - Schon mal eine Patientenanamnese erstellen, um so dem alarmierten Rettungsdienst einen Informationsvorsprung zu verschaffen
    - Bodycheck: Geht ganz ohne Hilfsmittel (Ausnahme Handschuhe, die sollte man aber immer und überall dabei haben!)
    - Bei Verstauchungen: Exträmität hochlagern, kühlen (Eis gibt es zum Beispiel in Supermärkten, Schnellrestaurants etc.
    - Frakturen ruhig stellen mit Kissen, Decken, was gerade greifbar ist.
    - Stifneck brauche ich nur für den Transport. Ich weiss nicht, wie andere das machen, aber ich nehme niemanden mit einem möglichen HWS-Traum in meinem Auto mit. Ich lasse den Kopf einfach liegen, wo er ist. Ausserdem halte ich persönlich die ausschliessliche HWS-Immobilisation für überschätzt.
    - reden reden reden. Nichts hilft einem verängstigten Patienten mehr als reden (lassen)
    - bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage. Kaum ein Profi macht das heute noch (zumindest ist das mein Eindruck!)
    und und und

    Die Liste lässt sich beliebig lange fortsetzen.
    Es ist ja nicht immer ein Herzkreislaufstillstand. Und selbst da gilt: Herzdruckmassage und Beatmung gehen auch ganz ohne Hilfsmittel (Bei Ekelgefühlen seien die Beatmungsfolien von Leardal oder Ambu empfohlen.

    So nebenbei: Handschuhe und Beatmungsfolien gibt es im Set als Gürteltasche. Kostet nur ein paar Euro und sieht mindestens so wichtig aus wie ein Piepser!

  2. #62
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    Wenn wir schon mal beim Thema sind, wie unterhaltet ihr einen Patienten eigentlich? Ich rede mit meinen Patienten meistens über ihre Hobbys oder so. Zwischendurch erkläre ich ihnen was ich gerade an ihnen mache, und das sie keine Angst haben brauchen.

    Bin mit dieser Methode immer ganz gut gefahren.

    Handschuhe habe ich auch überall dabei. Die hab ich in einem Überaschungsei. Und ich trag se immer in der Hosentasche mit, wie mein Handy. Hab ich mir so angewöhnt. Wenn ich aus dem Haus gehe stecke ich die Handschuhe genauso ein wie ich meinen Schlüssel und meinen Melder mitnehme.

    -Bei Verstauchungen Exträmitäten hochlagern: Da kann man sich auch darüber streiten. Kühlen stimm ich dir voll und ganz zu. Aber hochlagern tu ich eigentlich nie. Ich bring se immer in einen möglichst Belastungsfreien Zustand. Z.b. Das ich den Fuß auf ein Kissen, oder eine Jacke lege und dann kühle. Das bringt meines Erachtens mehr.

    Zum Stiffneck: Ich lege dem Patienten eigentlich so gut wie immer einen Stiffneck an wenn er irgendwo runter gefallen ist, oder nach einem VU. Da lege ich den Stiffneck gleich nach eintreffen und kurzer Erstuntersuchung an. Bei einem Patienten mit Hals-Wirbelsäulen-Trauma fordere ich eigentlich so gut wie immer einen RTH bzw. NA an. Denn das Ausmaß dieser Verletzung kann meiner Meinung nach nicht mal der erfahrenste Rettungsassistens abschätzen.

    Stabile Seitenlage führe ich eigentlich nur durch wenn ich mich noch um mehrere Patienten kümmern muss und den einen allein lassen muss. Aber solange ich den Patienten überwachen kann heb ich ihm nur die Füße an, und überwache Atmung und Puls. Das reicht vollkommen aus.

    Gruß Stefan!
    Ich nehme Diazepam gegen Durchfall! Das hilft zwar nicht gegen Durchfall, aber ich rege mich nicht mehr so auf, wenn ich ins Bett scheiße!

  3. #63
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    Original geschrieben von Florian kommen
    Stabile Seitenlage führe ich eigentlich nur durch wenn ich mich noch um mehrere Patienten kümmern muss und den einen allein lassen muss. Aber solange ich den Patienten überwachen kann heb ich ihm nur die Füße an, und überwache Atmung und Puls. Das reicht vollkommen aus.
    Beim BEWUSSTLOSEN Patienten??? Und was soll das bringen? Und wie kontrollierst du den Puls, während du die Beine hochhebst?

    Bei Dir hat nicht schon mal zufällig ein Patient aspiriert?

    Original geschrieben von Florian kommen
    Bei Verstauchungen Exträmitäten hochlagern: Da kann man sich auch darüber streiten.
    Nein, darüber kann man sich nicht streiten. Dies ist das von allen Seiten vorgeschlagene Behandlungskonzept: Der Pechverband: Pause (keine weitere Belaslung)
    Eis (kühlen)
    Compression (um eine Schwellung zu verhindern
    Hochlagern

    Übrigens: Handschuhe in Ü-Eiern haben fast immer Löcher (passiert beim Zusammenschieben der Kunststoffhälften). Schau mal nach.

  4. #64
    djdumbo Gast
    Das geht jetzt zwar ziemlich off-topic aber:

    Ich halte es erstens für übertrieben, jedem Pat. der nen VU oder Sturz hatte nen Stifneck anzulegen. Wenn er keine entsprechende Symptomatik zeigt, muß nicht zwingend ein Stifneck dran ...

    In Sachen stabile Seitenlage, stimme ich Florian kommen ausnahmsweise mal zu.
    Bei entsprechender Überwachung kann man einen Patienten durchaus auch mal auf dem Rücken lassen (außer es besteht die besondere Gefahr des Erbrechens (z.B. SHT, etc.)).
    Und mal ganz ehrlich: Wird denn in jedem Rettungsdienst jeder Bewußtlose immer in die stabile Seitenlage gebracht???

  5. #65
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    Ich finde es ganz und gar nicht übertrieben den Stiff Neck immer anzulegen, wenn entsprechende Symptome anliegen. Lieber einmal zu oft angelegt als einmal zu wenig!

    Aber jeder hat halt so seine eignen Behandlungsmethoden!

    Gruß Stefan!
    Ich nehme Diazepam gegen Durchfall! Das hilft zwar nicht gegen Durchfall, aber ich rege mich nicht mehr so auf, wenn ich ins Bett scheiße!

  6. #66
    djdumbo Gast
    Ich sagte ja auch nicht, daß ich keinen anlege, auch wenn eindeutige Symptome vorliegen.

    Meine Aussage ist dahingehend, daß der Patient nur dann einen Stifneck bekommt, wenn er entsprechende Symptomatik aufweist.

  7. #67
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    114

    Stifneck

    Hallo

    mal nur ganz kurz, wenn der Patient entsprechende Symtome hat
    ist es evtl. schon zu spät mit dem Halskragen, ich würde mich
    eher auf den Unfallmechanismus berufen, und wie schon gesagt
    lieber einmal mehr.
    Handschuhe im Ü Ei, warum nich lose in der Tasche?
    Wie oft brauchst du die eigentlich, ich hab welche im Auto
    und brauch Sie eigentlich nur um tote Katzen wegzuräumen.
    Ach ja, ich fahr ca. 40 T Km im Jahr komme im Schnitt alle
    5 Jahre zu einem VU woch ich meine Tasche brauche.

    Zum hochlagern, --> absolutes Mittel der Wahl !!

    verringert die Schwellung und erhöht die Möglichkeit, das sofort
    eine OP (wenn nötig) gemacht werden kann.
    Ich arbeite im Krankenhaus auf einer Notaufnahme und kann nur
    sagen, Kühlen und hochlagern, so einfach und soooooooo
    hilfreich! --Viel anderes machen wir auch nicht--

    Zum Pulsmessen bei Beine hochheben -->
    Auch im Fuss hat man Puls, :-)

    Aber meist ist noch jemand anderes da, der kann dann die
    ARBEIT machen und die Beine anheben.


    Über Hobbys sprche ich sehr selten mit den Patienten.
    meist frage ich nach Ablauf des Unfalls, Ereignissen
    und der Vorgeschichte. Wenn mann dann noch erklärt,
    was mann warum und wie macht, hat man denke ich wenig Zeit
    um über Hobbys zu sprechen

    mfg

  8. #68
    Registriert seit
    01.07.2003
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    Re: Stifneck

    Original geschrieben von fme.ch
    Hallo


    Über Hobbys sprche ich sehr selten mit den Patienten.
    meist frage ich nach Ablauf des Unfalls, Ereignissen
    und der Vorgeschichte. Wenn mann dann noch erklärt,
    was mann warum und wie macht, hat man denke ich wenig Zeit
    um über Hobbys zu sprechen

    mfg
    Hi,

    sicher muss der Unfallhergang auch erst geklärt werden. Aber ich denke dass man sie erst im KH oder so mit dem Unfall konfrontieren sollte, denn ich war selber mal Unfallopfer, und da geht einem einiges durch den Kopf. Vor allem wenn du von den eigenen Kollegen gerettet wirst. Ist aber mindestens schon 10 Jahre her. In der erstphase des Einsatzes red ich lieber über etwas anderes mit den patienten, als über den Unfallhergang.

    Gruß STefan!
    Ich nehme Diazepam gegen Durchfall! Das hilft zwar nicht gegen Durchfall, aber ich rege mich nicht mehr so auf, wenn ich ins Bett scheiße!

  9. #69
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    337
    Moin,

    obwohl der Unfallhergang ggf. entscheidende Hinweise auf die (möglichen) Verletzungen gibt? Redest du mit erkrankten auch nicht über ihre Erkrankung?!?

    Aaalso, gängig hier ist HWS-Krause und VTI für alle, wenn's jetzt net grad die Bagatelle schlechthin ist. IMHO schdet es auch nix, wenn sich der Verdacht im Röntgen als unbegründet rausstellt kann das Teil immer noch ab.

    Gruß, otti
    Geändert von MatthiasO (25.03.2004 um 13:55 Uhr)

  10. #70
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    Hi,

    so war das ja nicht gemeint. Ich frag sie ggf. erst einmal ob sie irgendwelche Krankheiten haben. Dann wo sie schmerzen haben. Das weiß man ja meistens schon wenn man das Auto sieht, z. B. bei nem VU was für Verletzungen vorliegen. Ich geh halt zwischendurch mal auf den Unfall ein, dass ich sie nicht direkt mit dem Unfall konfrontiert werden. Aber meistes erzählen sie dir es eh gleich wenn du kommst, was passiert ist.

    Gruß Stefan!
    Ich nehme Diazepam gegen Durchfall! Das hilft zwar nicht gegen Durchfall, aber ich rege mich nicht mehr so auf, wenn ich ins Bett scheiße!

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