Funkkontrolle bei Funkübungen
Mal eine Frage an die Kameraden BOS-Ausbilder:
Ich bin als Sprechfunkausbilder in unserem Funkverkehrskreis auch für die Funkkontrolle bei den regelmäßigen Funkübungen zuständig. Die Funkkontrolle hat die Funktion, die Funkübung im Optimalfall nur hörend zu verfolgen, hat aber auch die Berechtigung, bei groben Verstößen gegen die DV oder die Funkdisziplin einzugreifen.
Anschließend werden alle an der Übung Teilnehmenden von der Übungsleitung (also die Wehr/HiOrg, die die Übung ausgearbeitet haben und die Übungsleitung innehaben) zu Gerätehaus/Wache beordert, zwecks Abschlussbesprechung.
Hier gibt die Funkkontrolle dann ein kurzes Statement ab, in der die auffälligen Punkte angesprochen werden (Platt sprechen, nuscheln, Eigennamen übermittelt, Funkdisziplin, Duzen, etc. ...).
Früher war das so, dass sich die Person, die die Funkkontrolle ausübt, in der Feuerwehrzentrale ein mobiles 4-Meter FuG holt.
Vor der Funkübung wurde dann die Übungsleitung von der Funkkontrolle wiefolgt angerufen und über die Anwesenheit der Funkkontrolle informiert:
"Florian XY XX/YY/ZZ von Funkkontrolle - kommen"
"Hier Florian XY XX/YY/ZZ - kommen"
"Hier ist die Funkkontrolle, wir hören mit und wünschen eine erfolgreiche Funkübung und sind notfalls über Draht unter der bekannten Nummer erreichbar - kommen"
[...]
"Ende"
Meiner Meinung nach sollte aber, da bei uns die mobilen 4-Meter Geräte ebenfalls Funkrufnamen besitzen (Florian XX YY/99/ZZ, also 99 für nicht ortsfeste, keinem Fahrzeug zugeordnete Funkstelle), der Anruf mit dem korrekten Funkrufnamen durchgeführt werden. Erst im Gespräch selbst gibt man sich dann als Funkkontrolle zu erkennen.
Wie seht Ihr das, bzw. wie läuft das bei Euch?
BOS-Sprechfunk-Ausbilder mit Beitrag...
... zum Thema...
Hallo zusammen,
ich bin als BOS-Sprechfunkausbilder in BaWü bei einer HiOrg (DRK) unterwegs.
Ich finde die aufgeworfenenen Fragen durchaus legitim und besprechenswert, einige Beiträge allerdings bringen mich zum nachdenken....
Und erkenne, wie sensibel auch dieses Themenfeld ist - aber es ist auch klar, weshalb... Wieder werden wir als 'ehrenamtliche Helfer in unserer Freizeit' in einem Feld bevormundet... so kann die Message ankommen, manche ehrenamtlich Aktiven stehen damit (Bevormundung) echt unter Strom, das mag liegen an der eigenen Truppe, der Führung, der Umgebung oder auch einfach am Tag, der einfach mal schlecht sein kann.
Natürlich will ich als Ausbilder nicht der 'Kontrolleur' sein - mir liegt viel mehr daran,
Erkenntnisse für die Ausbildung / Weiterbildung oder vielleicht ein wenig neutraler und eventuell treffender- weil wichtiger - formuliert "Training im Umgang mit dem Werkzeug 'Funkgerät'" zu gewinnen.
Sind wir doch ehrlich - unser Standard-Handwerkszeug und die notwendigen Handgriffe haben wir doch nur durch üben-üben-üben in den Griff bekommen. Manche Dinge/Aktivitäten/Vorgehensweisen werden fast wie im Drill geübt, nämlich solange, bis sie 'Blind' und ohne nachdenken 'vollautomatisch' funktionieren - und der Grund liegt im Thema 'Sicherheit' - entweder für die, denen geholfen werden soll - oder gar die Helfer selber... (Strom? Atemschutz? Chemie? - nur mal so als Schlagworte, hier ist es selbstverständlich)
Und beim Funken ist da aus meiner Sicht nicht ganz grundlos bereits sehr früh in der BOS-Funkrichtlinie festgelegt, dass nur ausgebildetes Personal die Geräte bedienen darf. Im Einsatzfall geht es nun mal drunter und drüber, wie wir alle wissen. Und wer schon mal die Gelegenheit hatte, einen Tag eine Einsatzleitung oder verantwortlich für einen Einsatzabschnitt zu sein, der ist dankbar für alle Maßnahmen, die zu einer besseren Funkdisziplin führen.
Und in meinen Augen die beste Maßnahme ist üben - üben - üben.... denn Funken (richtig funken) ist wie eine Fremdsprache, die nur gut beherrscht werden kann, wenn sie auch regelmäßig gesprochen wird - also geübt wird....
Und zur Eingangsfrage - ich würde mich nicht über Funk als 'Funkkontrolle' melden, sondern idealerweise im Vorfeld den Übungsleiter über mein dienstliches Mithören der Übung informieren, während der Übung Notizen machen und im Nachgang mit dem Übungsleiter die festgestellten Mängel aber auch ggfs. Lobe durchsprechen. Daraus kann dann der weitere Trainingsbedarf von einzelnen abgeleitet werden - auf diese Weise muss keiner das Gesicht verlieren... Und der Spass bleibt.... Und ich bin mir sicher - manchem sind seine Fehler so was von peinlich, weil gesprochen ist gesprochen und alle habens gehört.... Dennoch sollten wir immer die Leistung unserer Kameraden/Kameradinnen wertschätzen - wir sind selber auch nicht als Meister vom Himmel gefallen. Spass soll immer dabei sein können - und wenn der nicht mehr ist, dann fehlen auch bald die Leute...
Nun - ich hoffe, ich darf künftig noch weitere Posts schreiben - als Neuling hab ich mich hoffentlich nicht gleich verbrannt - und wenn - man möge es mir verzeihen...
Viele Grüße aus dem wilden Süden...
Rechenknecht
Neues von der "Funkkontrolle"
So, nachdem das Thema hier ja schon teilweise hitzig diskutiert wurde, möchte ich doch abschließend noch mal kurz die Eindrücke der letzten Übungen schildern. Vielleicht kann das in anderen Landkreisen/Regionen ja als Anregung dienen...
Fazit:
- Bei allen Funkübungen wurde sowohl die Kontrolle und das Eingreifen über Funk, als auch die anschließende Anwesenheit bei der Abschlussbesprechung durchweg begrüßt.
- Allgemeiner Tenor: Schön, dass unsere Übungen auch von offizieller Seite gewürdigt werden.
- Offensichtlich fühlen sich die Wehren/HiOrgs durch uns besser betreut, denn es wurden viele Fragen zum Thema Sprechfunk und Aussichten (TETRA) gestellt.
- Unsere Auffassung, mehr Betreuer der Übungsgruppen und Schnittstelle zum Verband, denn Kontrollorgan mit Anscheißercharakter zu sein, wird von allen geteilt und getragen.
- Der offene und konstruktive Vortrag von Kritik wurde ausnahmslos als Hilfe, nicht als Rummäkeln aufgenommen.
- Selbst bei nahezu perfekten Übungen wurde fast schon um Kritik gebettelt.
- Es kamen konstruktive und kreative Vorschläge, wie man aus Sicht der Basis einige Dinge verbessern könnte. Als ein Beispiel wäre eine größere Funkübung, die mehrere Übungsgruppen (bestehen meist aus 4-6 HiOrgs/Wehren) beinhaltet, mit anschließendem Grillen zur Kameradschaftspflege zu nennen.
Alles in allem fühle ich mich in meiner Entscheidung bestätigt, diese Aufgaben (Ausbildung Sprechfunk und Funkkontrolle) angenommen zu haben.