Softwaredecoder für andere Verfahren?
Hallo Leute!
Ich hoffe einfach mal, das hier einige Programmierer von FMS und Pocsag-Decodern mitlesen.
Seit Jahren schon suche ich hier und da nach Decoderprogrammen für digitale Funkprotokolle welche im Betriebsfunk verwendet werden.
Nichts - absolut nichts! Dafür aber gleich erschlagend viel Auswahl an FMS und Pocsag-Decodern.
Dabei sind die "zivilen" Verfahren mit den BOS-Varianten enorm verwand!
ZVEI-Digital, von Bosch damals auch "Digi-S" genannt, beschrieben in der AK SRDS87-3D:
Parallelentwickelung zu FMS! 64bit inkl. Trägervorlauf in 1200Bd mit FFSK 1800/1200Hz.
Hört sich nicht nur exakt so an wie FMS, nein selbst der Telegrammaufbau ist idetisch.
Lediglich das Syncwort sowie die CRC-Berechnung (BCH-Wert), sowie die Bedeutung der 8 Infoblöcke (jeweils 4bit) unterscheiden sich.
Angewendet wird ZVEI-Digital fast durchweg in mindestens 90% aller deutschen Nahverkehrsbetriebe, aber auch in den Funknetzen von komunellen Fuhrparks, Straßendiensten, Autobahnmeisterreien, Justitz, Banken und hin und wieder auch vereinzelt von diversen Bauunternehmern und Handwerkern auf Gemeinschaftsfrequenzen.
VDEW-Digital ist der nachläufer von dem analogen VDEW-Durchwahlverfahren, der noch mittels 5-Ton (spezieller Tonreihe) sowie DTMF funktionierte.
VDEW-Digital gibt es nun auch schon seit gut 20 Jahren, fast alle Funknetze der Energieversorgungsunternehmen, aber auch von Bahnbetrieben, basieren auf dieses Protokoll.
Guckt man sich dieses an, sieht man das es eigentlich nichts anderes ist als ZVEI-Digital, lediglich mit ein paar Erweiterungen (u.a. einem Folgetelegramm).
Achja, zu Pocsag gibt es auch einen Abkömmling, nämlich so um 468-469MHz in den Personenrufanlagen mit "nur Text"-Pagern. Allerdings ein Thema was ich noch nicht ganz zerpflückt habe. Muß ich die Tage mal machen und gucken was da nicht mit dem offiziellem Pocsag-Standard übereinstimmt. Schätze mal abweichendes Syncwort, oder modifizierte CRC-Berechnung.
Wo ich gerade bei Personenrufanlagen bin:
Das überwiegend verwendete Protokoll für Personenrufanlagen und Grundstücksfunk (Anlagen von Bosch, Telenorma, AEG usw) liegt mir hier vor. Exakter Protokollaufbau inklusive BCH-Formel.
Achja, und das im Taxifunk so weit verbreitete und angeblich ja soooo derbe verschlüsselte Textübertragungssystem von Heedfeld erwies sich bei meinen Versuchen als recht triviales Verfahren mit Preamble, Syncwort, Wagennummer (als Zieladresse) in BCD, gefolgt von stinknormalem ASCII-Text in 7Bit mit Parity je Zeichen, am Schluß ein braves <EOT>.
So wandern die ganzen Adressen und Textmeldungen von der Taxizentrale zu den Fahrzeugen. Achja, die Wagennummer vor dem Text wird bei Auftragsannahme vom Taxi aus mittels ZVEI-Digitalkennung übertragen...
Würde mich sehr freuen wenn der eine oder andere FMS/Pocsag-Decoderentwickler bei einer der diversen Softwareaktualisierungen mal kurz darüber nachdenkt, ob sich die Implementierung solcher "Betriebsfunk-Varianten" nicht vielleicht lohnen könnte.
Schließlich ist alles nur FFSK und FSK. Wer eine FMS-Decoderroutine geschrieben hat, hat schon das wichtigste. Alles andere sind nur noch feine Unterschiede im binären Datenstrom dahinter.
Wer ernsthaftes Interesse hat solche Protokolle zu implementieren, kann von mir die nötigen Protokollinformationen erhalten.
Grüße aus Dortmund
Jürgen, DG7GJ
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Hi nochmal!
Zitat:
Zitat von
MiThoTyN
Alles bis auf die letzten beiden genannten funktioniert schon. Ist schon cool, wenn man sich mit QC1 die "Station-Tones" von Notruf California generieren kann, die bei einem Alarm immer aus dem Lautsprecher gequäkt haben. ;-)
Hehe...:-)
Könnte ja auch vieles von im deutschen Betriebsfunk eingesetzt werden. Hat sich halt nur nicht so weit verbreitet. Was eigentlich schade ist.
Zitat:
Zitat von
MiThoTyN
Wenn das mit dem MDC1200 so problematisch ist, dann stell ich das auch hinten an. Ich hab mich noch nicht genauer mit befasst, las nur auch was von PTT und dachte mir, das kann dann ja nicht so schwer sein.
Nunja, meine ersten Versuche (abendliche 2h bisher) waren halt bissel verwirrend, ausserdem war das Interesse eh fraglich. Denn bisher kenne ich nicht eine Funkanwendung in Deutschland, welche MDC1200 benutzt.
Geht ja offiziell/professionell auch garnicht.
Denn die hier vermarkteten Funkgeräte können gerade mal die PTT-Kennung.
Aber weder Motorola (der Erfinder) noch irgendeine andere Firma bietet hier einen Auswerter dazu an. Selbst das AFM490 von ATS unterstützt dieses Verfahren von der Stange nicht. Ob eine problemlose, bezahlbare Kundenwunschapassung möglich ist, wage ich zu bezweifeln.
Will ein Anwender in Deutschland tatsächlich MDC1200 als PTT-Kennung in seinem Funknetz benutzen (also auch auswerten), gibt es bisher nur eine unprofessionelle Hobbylösung. Hab ich mal angehängt...ist der einzige Softwaredecoder bisher.
Also wirklich komplex kann das ja nicht sein. Inklusive GUI schlappe 400kb.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
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Ich hab mir den Encoder mal angeschaut. Irgendwie blick ich da noch nicht so durch.
Anbei mal meine bisherigen Erkenntnisse.
Die 7 Bytes mit dem Fragezeichen werden irgendwie aus den vorherigen 7 Bytes berechnet. Was der Zweck ist weiß ich allerdings nicht.
Im Nachhinein werden dann alle 14 Datenbytes nochmal irgendwie bearbeitet. Auch hier hab ich den Sinn noch nicht verstanden.
Gruß Joachim
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Hi Tim!
Zitat:
Zitat von
Shinzon
Bisher hatte ich aber keine nennenswerte Zeit, einfach selbst mal den Bitstrom des
hier örtlich ansässigen ÖPNV zu zerlegen, geschweige denn komplette Empfangs/Sende-
Routinen einzubauen.
Nundenn, ich weis nicht ob bei euch das selbe RBL-Verfahren benutzt wird wie hier in Dortmund. Könnte aber sein, da ja hin und wieder auch Fahrzeuge gegenseitig vermietet werden zwischen ÖPNV's verschiedener Städten.
Hab eben mal grob auf das dortmunder System geschaut.
Offensichtlich ist es kein FSK oder FFSK. Ich kann nur die Frequenz 2400Hz nachweisen, keinen anderen. Phasensprünge sehe ich auchnicht, womit PSK/DPSK auch flach fällt.
Offenbar bedeutet jede Periode 2400Hz eine logische 1.
Also sozusagen Highspeed-Morsen...:-)
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser