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erste hilfe in schullehrpläne ist sinnvoll. dass man die kurse aber auf internistische notfälle gewichten soll find ich quatsch. was will denn der laie tun bei nem Hi apo oder atemnot. mehr als oberkörper hoch ist nicht drin, und das sitzt meistens jetzt schon.
glaub das problem liegt nicht an der ausbildung oder an den ausbildern, die ist in sachen rea-maßnahmen mehr als ausreichend. die teilnehmer sind häufig das problem, die lustlos und unmotiviert da sitzen und die ganze sache nicht ernst nehmen.
mehr ausbildung ist garnicht nötig, haben die niederländer auch nicht, und da ist die erste hilfe top, die reanimieren alles, was zu reanimieren ist.
find es sollte ein kleiner test in die lsm-kurse rein, was das bestehen nicht ganz leicht macht. und jedes jahr einmal zur auffrischung.
ok das ist ein argument ;) hatte jetzt nicht soooo weit vorne angefangen zu denken ^^
Ich wage zu bezweifeln, dass das zu einem Anstieg der Motivation bei deutschen EH- Kurs- Teilnehmern führen würde...
Ich denke auch, dass es an der mangelhaften Einstellung des deutschen Durchschnittsbürgers liegt ("Wie? Meinem Nachbarn geht's nicht gut? Aber warum soll denn gerade ich ihm helfen? Sind doch genug andere da...!")
So etwas selektiert sich in der Regel selbst. Aber beim Thema Schlaganfall kann ich nette Geschichten erzählen.
Eine davon: Pat (Mitte 40) wacht morgens auf und spürt ein Kribbeln im linken Arm und Bein. Außerdem hat er vernichtende Kopfschmerzen. Was tutu die gute Ehefrau? Sie gibt ihm ein Gramm (in Zahlen: 1000 mg!!!) ASS. Der Schmerz wurde besser (wen wundert´s?), die Symptome nahmen allerdings immens zu. Als er dann nach einigen Stunden (!) ins Krankenhaus kam (natürlich im Privat-PKW) ging er sofort ins CT - wurde dort intubiert und eine riesige Blutung entdeckt. Auch die sofortige OP konnte nur noch bedingt helfen. Der Patient starb nach wenigen Stunden.
Sehr wahrscheinlich hätte er die anfangs kleine Blutung überlebt, wenn er sofort den RD gerufen hätte, der den wahrscheinlich sehr hohen Blutdruck auf ein erträgliches Maß gesenkt hätte. Und vor allem kein Aspirin gegeben hätte!!!
Das ist nur eine von vielen Geschichten. Die meisten Patienten, die mit V.a. Schlaganfall in die Klinik kommen, haben diese Symptome schon über 6 Stunden.
Und das, nachdem auch hier in der Gegend vor vielen Jahren eine große Aufklärungskampagne lief!
Da könnte man doch auch mal ansetzen!
Gruß, Mr. Blaulicht
Vor allem, wer hat denn Heute noch einen richtigen "Erste-Hilfe-Kurs" ??? Alle die ich kenne, haben nur den "Sofortmaßnahmen am Unfallort-Kurs" gemacht... Da wird einem sowas nicht beigebracht. Und bei wievielen ist selbst der Kurs 10 Jahre her?
Aber einen Infarkt resp. eine Atemnot zu erkennen ist auch Lehrgangsinhalt in einem LSM-Kurs. Und "große" EH-Kurse laufen viele, halt überwiegend für Betriebe oder, wenns hoch kommt, Übungsleiter.
Freiwillig hab ich sehr sehr wenige Teilnehmer in einem EH-Kurs sitzen gehabt (zumindest bis jetzt)
thilo
...wird auch so bleiben - und diese Thematik setzt sich auch in einigen Feuerwehren so durch => Keinen Bock auf EH - das soll doch der RD machen...???
-ohne Worte-
Bei uns in der FW ist der EH-Kurs teil der Grundausbildung. Und mindestens einmal pro Jahr wird das Wissen aufgefrischt. Es ist schon öfters vorgekommen, dass der RD später als die FW am Unfallort eingetroffen ist, weil der nächste RTW im Einsatz war und einer von weiter weg kommen musste oder aus diversen anderen Gründen. Sich nur auf den RD zu verlassen ist leichtsinnig.
Genau das ist das Grundsätzliche Problem. Da können wir noch so lange und gut die Kurse anbieten und die Leute schulen, wenn die Einstellung sich net ändert, wird sich an der Situation auch nichts verändern.
Denn, ändern wir die Einstellung, wird mehr Erste Hilfe geleistet. Und für mich fängt DIE Erste Hilfe beim mal nachfragen "geht es Ihnen nicht gut" oder dem absetzten eines Notrufes und des betreuens an. Rea oder so kommt dann erst weit danach... vorher schon fangen die Sachen an, die heute kaum noch einer macht. Da kannst tot in der Innenstadt umfallen... 100 Leute gehen vorbei ohne sich zu kümmern. DAS ist der Ansatzpunkt, dann kommt erst der Rest.
Tja, das liegt aber auch zum Teil an uns. Wieviele Leute habt Ihr in Eurem sozialen Umfeld, die nicht aus dem Bereich Krankenhaus, Rettungsdienst oder Hilfeleistung kommen, und die keine Ahnung von Erste Hilfe haben. Bei mir sind´s genug! Und auf diese Leute haben wir einen direkten Einfluss. Wenn wir den nutzen würden und auf die Freunde, Bekannte etc. einwirken würden, dann wäre schon viel genwonnen.
Ebenso muss das "Problem" der Ersten Hilfe mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht werden. Sei es durch die Medien, Öffentlichkeitsarbeit (Tag der offenen Tür o.ä.) usw.
Des weiteren sollte das Thema auch Bestandteil der Ausbildung sein. Statt irgendwelcher Projekttage in der Schule kann man auch dort einen (altersangepassten) EH-Kurs anbieten, ebenso im Kindergarten.
Auch sollte ein EH-Kurs Pflicht für jede Berufsausbildung sein.
Da muss der Ansatz liegen. Und nicht in der VErpflichtung für Führerscheinneulinge. Die haben andere Sachen im Kopf!
Gruß, Mr. Blaulicht
Nur ein paar Anmerkungen dazu:
- Es wurde damals, als der "neue Plastik-Führerschein" eingeführt wurde, von den legal ausbildenden Organisationen gefordert, den Lappen generell (für ALLE Klassen!) auf 5 Jahre zu begrenzen, wer ihn verlängern will muss eine 16stündige EH-Ausbildung nachweisen.
Ist es so passiert? NEIN! Denn die Autoindustrie schrieh laut auf "Dann verkaufen wir keine Autos mehr!", "Wir gehen dann ins Ausland und Deutschland kann sehen wo sie ihre Autos herbekommen!"
Der wichtigste Satz der (leider sehr unbeachtet von der Presse!) fiel war so in der Art: "Liebe Politiker, wenn ihr dem zustimmt schmeißen wir Euch aus den Aufsichtsräten und mit den "kleinen Geschenken" ist es auch vorbei!"- Die EH-Kurs sind bei allen legal ausbildenden Organisationen geändert und wesentlich Praxislastiger geworden. Aus 1/4 Praxis und 3/4 Theorie sind 2/3 Praxis und 1/3 Theorie geworden. Der Theorieteil ist massiv "entstaubt" worden. Was interessiert einen Ersthelfen auch der Unterschied zwischen "rotem" und "weißem" Schlaganfall?
- Solange die Zulassungsstellen nicht wesentlich intersssierter werden, was den Kurs anbetrifft, solange wird sich mit der Qualität der meisten Fahranfänger in Bezug auf Erste Hilfe auch nicht viel ändern.
Beispiel dazu? In einem meiner 16-Std-Kurse saß eine junge Dame(laut Liste seit 14 Tagen 18). Auf die Frage warum sie da sei sagte sie: "Ich glaube ich muss endlich selber einen Kurs machen!" Da sie mit dem Auto vorgefahren war und ihr daraufhin diese Beobachtung mitteilte, sagte sie mit, dass sie mit dem vor 35(!) Jahren, von ihrem Opa (!!) gemachten, EH-Schein den FS beantragt hatte. Dem Straßenverkehrsamt fiel weder auf, dass der Schein 35 Jahre alt ist, noch dass weder Vorname noch das vom Vornamen ableitbare Geschlecht stimmten auch der Lehrgangsort lag ca. 600km weit weg vom Wohnort der Fahranfängerin...
So weit zur Motivation und Verantwortung der Straßenverkehrsämter.....- Zudem sind die Kurs m.E. immernoch zu komplex. In einigen anderen Ländern bekommen schon 3jährige eine gute Ausbildung ala "Tritt dem, der auf der Straße liegt gegen das Schienbein. Schreit er "AUA" entschuldige dich und geh weiter, sagt der nichts, schreih um Hilfe, reiß die Klamotten auf und drück einfach bis der Rettungsdienst kommt auf den Brustkorb!" Die Überlebensrate liegt in den Ländern übrigens eklatant höher als bei uns...