Da haben wir ja Glück.... in der neuen ACLS ist Cordarex endlich enthalten! Leider ohne weiteres Zubehör.... :-( Ansonsten hat sich die Med-Liste nicht geändert :-(Zitat:
Zitat von Braunschweiger-RA
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Da haben wir ja Glück.... in der neuen ACLS ist Cordarex endlich enthalten! Leider ohne weiteres Zubehör.... :-( Ansonsten hat sich die Med-Liste nicht geändert :-(Zitat:
Zitat von Braunschweiger-RA
hallo zusammen.
wir gehören zu den wenigen landkreise BaWü oder sogar Bundesweit
Die Dormicum und ketanest s in der noko haben und bisher nur gue erfahrungen
weil wir relativ viel ausenwachen haben und da dauerts schon mal ne weile bis der na da ist .. und daher Dormicum/ketanest beim vu mit eingkl. pers. des schon recht hilfreich ist oder dormicum zum krampfunterbrechen..
Ich dachte, dafür nimmt man Diazepam? Bei uns (tm) hat noch kein Doc Dormicum für die Krampfdurchbrechung genommen.Zitat:
Zitat von firemaxx
thilo
die meiste notärzte (zu 80% anästhesisten)bei uns nehmen zum krampfunterbrechen dormicum und da es bei uns in der noko ist ergibt sich des recht gut
dormicum nasal bei krampfpatienten
soll wunder helfen
Mal was zur Aussage "H1/H2 Blocker, damit Supra-Gepansche wegfällt".
Suprarenin hat einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von einem allergischen Schock und kann auch nicht durch die H1/H2-Blocker ersetzt werden.
Daher ist diese NK-Vorgabe durchaus sinnvoll.
Hallo
Ich befinde mich derzeit auf einem RS Lehrgng, diese Woche haben wir sehr viel über die Medi´s und die Notfallkompetens-Medis geredet..
Wir sind eigentlich soweit alle einer Meinung gewesen, das in nur ein Gutes Schmerzmittel derzeit in der Notkompetens Fehlt.. Wie seht Ihr das ??
Gruß Marco
Erst mal zu dem ein Gutes Schmerzmittel: Es gibt kein Schmerzmittel, dass sich für alle Notfallsituationen gleich gut eignet. Esketamin ist ein sehr gutes Analgetikum für Traumapatienten, da es zum einen die Schutzreflexe und Atemantrieb aufrecht erhält, zum anderen durch seine sympathomimetische Wirkung den Blutdruck etwas hebt.Zitat:
Zitat von Buffy
Aber bei internistischen Erkrankungen, wie z.B. dem Herzinfarkt, der auch eine Schmerzmittelgabe erfordert, ist Esketamin völlig fehl am Platze, da hier die sympathomimetischen Eigenschaften natürlich das Herz zusätzlich belasten.
Desweiteren wird es rechtlich sehr schwer, Medikamente, die dem BTMG unterliegen, für nichtärztliches Personal freizugeben. Die anderen stärkeren Schmerzmittel (Tramal, Novalgin ...) sind auch für wirkliche Notfallsituationen zu schwach und auch NW-behaftet (Erbrechen/Übelkeit, Blutdruckabfälle).
Daneben stellt sich die Frage, inwieweit sich die Schmerzmittelgabe durch den rechtfertigenden Notstand (die Notkompetenz hat diesen Paragraphen zugrunde liegen) rechtfertigen lässt. Ein Schmerzmittel entspannt die Situation, senkt den Sauerstoffverbrauch des Patienten, macht manche Zustände ertragbar, aber es muss eine definitive Gefahr für Leib/Leben bestehen, die diese Gabe rechtfertigen, die Verhältnismäßigkeit muss gewahrt bleiben. Während dieses bei Suprarenin bei einer Reanimation relativ Problemlos ist (Reanimation - Gefahr für Leben - Suprarenin nach klar definierten Algorithmen geben, wenig Nebenwirkungen bei korrekter Gabe) ist das bei einem Schmerzmittel nicht mehr so einfach (Schmerzen - Gefahr für Leib wahrscheinlich, aber nicht zu beweisen - Schmerzmittel muss individuell dosiert werden, hat vielfältige Kontraindikationen und Dinge die beachtet werden müssen, viele, z.T. schwer beherrschbare Komplikationen) - so dass da die Verhältnismäßigkeit momentan nicht umbedingt stimmt.
Eher fehlt ne anständige Regelung, nicht immer dieses Sch**ßding "Notkompetenz" (rechtlich absoluter Müll).Zitat:
Zitat von Buffy
Anständige Unterweisung und Erfahrung mit Medikamenten sammeln, regelmäßige Überprüfung und dann Freigabe gewisser Medis würde es um einiges erleichtern.
thilo
Meine Wunschliste:
1. O2 (Ist ein Medikament-auch wenn es immer "wie selbstverständlich" gegeben wird
2. Adrenalin (Bradycardie/Antidot)
3. G40
4. Nitro-Spray
5. Fenoterol
6. Diazepam (als Rectiole UND iv)
7. VEL (NaCl/Ringer)
8. Metoclopramid
9. Fentanyl (in Kombi mit Etomidate oder DHBP)
10. Etomidate (in Kombi mit Fentanyl zur Intubationsnarkose)
11. Ketanest
12. Xylocain (Lokalanästhesie Kinder z.B. vor Venen-Punktion)
13. NatriumHydrogencarbonat (nur als Antidot!)
14. Dormicum (Status Epilepticus)
15. Prednisolon
16. Nifedipin
17. Flumazenil (Antidot)
18. Naloxon (Antidot)
19. Morphin
Nu kann die Diskussion weitergehen.... ;-)
P.S. Es ist in Deitschland endlich an der Zeit die leidige "Not"kompetenz abzuschaffen und die Regelkompetenz einzuführen. Meinetwegen als "Standing Order" wie sie in fortschrittlichen Ländern schon seit der "Steinzeit" üblich ist!
Zu 2.) ich denke, du meinst Atropin, oder???Zitat:
Zitat von AkkonHaLand
zu 16.) Nifedipin ist so etwas von out in Notfallsituationen
zu 14.) Es gibt deutlich besser geeignetete Benzodiazepine für die Krampfanfallbehandlung
zu 9) Oh - Neuroleptanästhesie - wo wird so etwas den noch gemacht?
zu 13.) Kann man drüber streiten - ich fände andere Dinge deutlich wichtiger
Die Liste hat so viele "nice to have" Dinge - hat also mit NK nix mehr zu tun. Einige genannte Dinge sind in der Notfallmedizin ziemlich out (Nifedipin), besser steuerbare Präparate (Urapidil) stehen zur Verfügung.
Wirklich lebensrettende Medikamente (Adrenalin, Amiodaron, HAES, HyperHAES) vermisse ich - warum willst du diese nicht aufnehmen - das führt doch alles ad Absurdum.
Ich habe gerade noch mal ein bischen hier gelesen, und überlegt, dass ich HEAS natürliche auch noch super fände. Denn die allergischen Reaktionen die dabei auftreten können habe ich bei der anwendung vielleicht 2-3x gesehen. Dagegen habe ich schon sehr viel öfter gesehen, wie diese Infusion hilft (Meiner Meinung nach ist es schwachsinn einen Patienten mit Volumenproblemen so lange mit VEL vollzupuimpen bis der Doc da ist.)
Und zu der Wunschliste von AkkonHaLand:
Ich fände doch manche Sachen aus deiner Wunschliste echt bedenklich:
Die Kombination Fentanyl + Etomidate ist zum Beispiel eine Sache die Wirklich der Arzt für sich behalten sollte. Analgesieren kann man auch mit Ketamin+Dormicum und das ohne eine Narkose einzuleiten.
Dann Dormicum bem Status Epilepticus: Da würde ich doch noch eher Diazepam vorziehen, was du dir ja schließlich auch i.v. wünscht. In Braunschweig ist jetzt auch Tavor als NoKo Medikament für diesen Fall aufgenommen worden. Das ist eine Tablette die der Krampfende in den Mund kriegt. Habe ich auch schon sehr gute erfahrungen mit gemacht,
Dann das NaBi: Wir haben dieses Medikament jetzt seit etwa 2 Jahren nicht mehr auf unseren RTW: Es wurde sowieso maximal 1x im Jahr benutzt und da wir vor Ort keinen pH Testen ist es ja ohnehin nur eine Blindpufferung, die ich selber nicht unbedingt machen möchte. Dafür haben wir schließlich (noch) unsere Akademiker
Das Morphin finde ich auch, ist ein Meidkament, auf das man im Rahmen der NoKo getrost verzichten kann. Ich denke jetzt einfach mal, dass es für den Fall HI gedacht ist. Wieso dann nicht auch gleich Heparin und Aspisol?
Hier nocheinmal meine persönliche, überarbeitete "Wunsch"liste.
Amiodaron (Tachycardien + Kammerflimmern)
Adrenalin (Rea + allergische Reaktion)
Atropin (Bradykardie + Rea)
(Es)Ketamin + Dormicum (starke Schmerzen)
Diazepam (rectal) (kindl. Krampfanfall)
Tavor (Krampfanfall Erw.)
HEAS (Volumenmangel)
O2
VEL
Nitrospray (AP + HI)
Fenoterol (Asthmaanfall)
G-40 (Hypoglykämie)
Junik (Rauchgasintoxikationen)
und evnt. sollte man (falls man es besitzt) auch Cyano-Kit geben dürfen:Diese Medikament hat quasi keine NW. Und bei Blausäurevergifungen kann man schließlich Reanimieren bis man schwarz uist, ohne Antidot wird das nichts....
Dann viel Spaß beim weiter diskutieren.
P.S. Ich bin natürlich auch dafür das aus Notkompetenz eine Regelkompetenz wird - allerdings sollten trotzallem manche Maßnahmen 8z.B. Narkosen) in den Händen des NA bleiben.
Coole Liste, ich bin beeindruckt. Zu den bereits genannten Einwänden habe ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, Ausser: Warum eigentlich noch auf die Arzt-Schule gehen, wenn hier sowieso jeder machen darf, was er will.Zitat:
Zitat von AkkonHaLand
Un im Vergleich zu den "fortschrittlichen" Ländern: Dort sieht die Ausbuildung des RD-Personals etwas anders aus. In der Schweiz zum Beispiel werden Rettungsdienstler regelmässig in der Anäösthesie eingesetzt, um Erfahrungen zu sammeln.
Kompetenz über die Anwendung von Medikamenten beinhaltet das Kennen und Beherrschen sämtlicher Wirkungen und Nebenwirkungen. Dies ist durch "hab ich vor zwei Jahren mal gesehen) nun wirklich nicht gegeben!
Gruß, Mr. Blaulicht
@MarkusB:
Sorry meine Finger waren etwas zu schnell...
- Natürlich ATROPIN (u.A. als Antidot für Organophosphatverbindungen)
- "FenHyDo"-Narkose (Fentanyl-Hypnomidate-Dormicum? Viele Ärtze im der Region Hannover!
- einig Dinge (HÄS, Cordarex, ...) die sollten ans Ende, und am Ende hab ich si doch vergessen...
@Braunschweiger-RA:
- Eine Tablette? Wie bekommst du die denn in den Mund? Wie bekommst du den Mund mitten im Krampf auf? Wie bekommst du deinen Abgebissenen Finger wieder aus dem Mund des Pat?
- NaBi NICHT als Puffer sondern als Antidot gegen Barbiturate/Salicylate!
- Ich bin ein entschiedener Ketamingegner! Nicht ohne Grund sind Pat mit Ketamin-Narkose im KH immer in eigenen Räumen mit Schalldämmung mit Sitzwache! ("Alpträume", hohe Krampfneigung, stark RR-Steigernd, Laryngospasmus, mit Adrenalin gibt es Herzrythmusstörungen, ...)
- Morphin als Schmerzmittel!
- Diazepam beim Status Epilepticus: Ich habe mit Dormicum wesentlich bessere Erfahrungen gemacht. Bei einfachen Krampfanfällen ist natürlich Diazepam die Wahl!
@all:
Natürlich sollte die geforderte Regelkompetenz nicht heissen "einmal lernen und nie auffrischen/üben! Eine mindestens 1x jährliche Weiterbildung in der Anästhesie (besser 1/2jährlich!) ist dann Pflicht!
Zu dem Einwand "nice-to-have-Liste": Natürliche ist es eine Wunschliste! Aber was nützt mir das beste Medikament, wenn ich es zwar auf dem Auto habe, aber der Pat erhält es erst 45 Minuten nach meinem Eintreffen, weil der NA noch einen anderen Einsatz fährt? (Ich arbeite immer noch nach dem guten alten "Stay-and-Play" sonst könnte ich auch Liegetaxi bei den gelben Autos in Hannovers Süden fahren!)
@BraunschweigerRA:
Junik hat in der Therapie des tox. Lüngenödem / Inhalationtrauma /Rauchgasvergiftung nichts mehr verloren. Es gibt keinerlei Empfehlung mehr für inhalative Corticoide bei o.g. Indikationen, ganz im Gegenteil: Es ist kein positiver Effekt nachzuweisen, allerdings steigt die Gefahr der Pilzbesiedelung in den Atemwegen stark an. Und das macht die Prognose für o.g. Patienten nicht unbedingt besser...
Empfehlung heute: 250 - 1000 mg Cortison i.v.
@AkkonHaLand:
Deine Aussage zu Ketamin kann auch nicht unwiedersprochen bleiben: Selbstverständlich hat Ketamin die von Dir beschriebenen NW, deswegen wird der Pat. ja sediert, und schon ist alles gut. Ich kenne kein KH, dass so wie von Dir beschrieben mit den K-Patienten umgeht...was ja nicht heisst, dass es das nicht gibt, ist aber sicher eher eine Ausnahme, die allermeisten werden den Pat. effektiv sedieren und somit die NW minimieren.