Ist bei uns im Atemschutzkonzept mit drinne, dass wir automatisch mit dem ELW Abschnitte auf 2m bilden. 4m Kanalwechsel bei größeren Lagen wie Unwetter usw. auch regelmäßig.
Wo kommt der zeitliche Unterschied her? Ob ich jetzt an einem 2m/4m FuG den Kanal per Tastenkombination umstelle oder bei TETRA mich durch ein Menü klicke. Dauert beides genauso lang.
Warum ist der Erfolg mäßig? Wenn RDler bei analog nicht wissen was sie tun sollen, warum sollten sie es bei TETRA wissen?
Auch hier die Frage, wo kommt deine Auffassung von "erheblich" her. Beleg mir das mal. Beim Analogfunk hab ich eine Menge von Kanälen aus denen ich wählen kann. Umschalten und fertig. Bei TETRA kann ich das genauso mit den Gruppen machen. Die Zeit ist also bestenfalls identisch. Bei TETRA hab ich aber ggf. noch organisatorischen Overhead auf der Leitstelle, die das ganze ja auch mitbekommen und EDV mäßig steuern können muss. Schlimmstenfalls ist der Aufwand der Gruppenorganisation also schlechter als das bloße Umschalten eines Kanals.
Du setzt vorraus, dass die Leitstelle immer und überall Herr über die Zuordnungen ist und initial die Zuordnungen vornimmt. Das mag im Einzelfall funktionieren, aber spätestens bei einer Lage, bei denen mehrere hundert FuG im Einsatz sind (HRT und MRT) kommt auch das Personal auf der Leitstelle an seine Grenzen. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Gruppenwechsel durch die Endgeräte selbst, auf Anweisung geschieht, und nicht automatisch durch die Leitstelle. Und dann verpufft dein Vorteil wieder.
Und gegen tun kann er sehr wohl was, nämlich die Gruppe am FuG einfach händisch ändern. Es wird am FuG durch Programmierung ggf. nicht möglich sein, eigenständig in die POL Gruppe zu wechseln, aber ein Wechsel zwischen den Gruppen FW 1 , FW 2 und FW 3 ist sehr wohl jedem Teilnehmer erlaubt. (Die Gruppennamen sind mal fiktiv)
Das ist falsch. Ein Repeater kann die Reichweite und Sendeleistung verbessern, aber nicht die Kapazität an Endgeräten und einen Netzausfall auffangen. Ein Repeater gibt 1:1 weiter, was zwischen Sendemast und Endgerät passiert. Ist die Kapazität der Basisstation erschöpft, macht der Repeater nix mehr. Ist die Basisstation tot, bekommt auch der Repeater kein Netz mehr.
Was man hier braucht ist eine mobile Basisstation, die von einigen Bundesländern vorgehalten werden sollen/wollen (1-2 Stück). Diese sind primär aber für planbare oder langfristige Ereignisse gedacht, wie Hochwasser o.Ä. Einen Ausfall einer Basisstation während einer Großschadenslage kannst du nicht in sinnvoller Zeit kompensieren.
Auch hier nochmal. Die Anzahl der Gruppen ist nicht unendlich und die Arbeit der Leitstelle ist es nicht vordergründig, irgendwelche Grüppchen zu bilden. Außerdem wird nicht bei jedem Einsatz eine neue Gruppe eröffnet und bei der Alarmierung sowieso nicht. Wie auch heute schon im Analogfunk wird irgendwann im Einsatzverlauf entschieden werden, dass man eine eigene Gruppe braucht. Dann wird die Leitstelle diese Gruppe ggf. zuweisen, oder der Einsatzleitung das eigenständige Umschalten auf diese Gruppe erlauben (jeder einzeln).
Wenn die Leitstelle dich einer anderen Gruppe zuordnet. Wenn du das selbst machen musst, isses wieder Problem der Disziplin und damit das gleiche Problem wie beim heutigen Analogfunk.
Da 2m/4m auch deutschlandweit einheitlich ist, kannst du auch heute schon behördenübergreifend funken. Wir sind regelmäßig auf dem Kanal des Nachbarkreises oder auf dem der Polizei unterwegs, wenn es für den Einsatz erforderlich ist. Auch hier sind die Möglichkeiten TETRA/Analog sehr sehr ähnlich und das ist kein Alleinstellungsmerkmal von TETRA.
Das klingt ein wenig arg überheblich oder? Das was du hier aufzählst sind sinnvolle und durchaus nötige Anforderungen an ein Funknetz. Da bin ich gerne bei dir. Aber es sind alles keine Argumente, die einzig und alleine auf TETRA zutreffen und Milliardeninvestitionen rechtfertigen. Mit dem Analognetz mit heutigem Stand lassen sich 90% deiner Argumente auch umsetzen. Die restlichen 10% sind sicher Vorteile von TETRA und mit TETRA wird manches vielleicht einfacher, auf Grund der Tatsache, dass die Endgeräte einfach etwas weiterentwickelt sind, als die des Analogfunks. Die Analogfunkgeräte können heute immernoch nur das, was die TR-BOS 1970eppes gefordert hat.
Das ist so nicht richtig. Er würde funktionieren, hätten nicht die Verantwortlichen seit Jahren die Mittel gekürzt, da ja "bald" TETRA kommt. Hätte man die letzten 20 Jahre kontinuierlich in Funknetze und Endgeräte investiert, hätte man heute ein 1A analoges Funknetz und nicht solche Krücken, die teilweise mit über 30 Jahre alter Technik, die mit viel Spucke und Klebeband am Leben gehalten wird. Was willst du von sowas auch erwarten?? Im analogen Betriebsfunk gehts doch auch....
Die waren nicht "anders" organisiert, sondern besser. Und nur weil die jetzt "AUCH" TETRA bekommen, heißt das ja nicht, das TETRA das beste ist. Deutschland bekommt ja TETRA auch nur deshalb, weil wir ja außer Albanien das letzte Land sind, was KEIN TETRA hat. Das kann doch kein Politiker auf sich sitzen lassen, dass Deutschland technisch zu rückständig ist.
Nein nein... mit 4m BOS hatten wir ein System, das von Nord nach Süd gleich war. Da konnte man durch Zusammenschaltung von Funknetzen auch von Berlin nach München funken. Aber das war zu teuer und wurde nicht genutzt, also wurde die Infrastruktur der Netze vergammeln lassen. Heute haben wir 4m Netze, die gerade noch so das tun, was sie sollen. Wenn überhaupt.
Es sagt ja auch niemand, dass die Technik TETRA an sich scheiße ist. Aber die Einführung in Deutschland in dieser Form ist scheiße. Das hat, wie schon angesprochen, ähnlich wie TollCollect schon viel zu viele Millionen gefressen und zu lange gedauert. Im Endeffekt wird es dann irgendwann irgendwie funktionieren, aber ob dass Geld und Zeit wert war? Man hätte ja ggf. noch andere Alternativen gehabt, wie die Modernisierung des analogen Funknetzes, aber die politische Vorgabe war ja aus genannten Gründen immer, es kommt TETRA, koste es was es wolle.....
Nein im Gegenteil. Man sollte heute sehr wohl inverstieren und hätte es auch damals schon tun sollen. Die Frage ist nur, wieviel man in was investiert. Gerade in Zeiten knapper Kassen. Ist denn die Einführung von TETRA wirtschaftlich die richtige Wahl gewesen? Nach den Planungen sicher schon, aber wenn man sich das mal nach Endausbau des Netzes anschaut, wie viel Mehrkosten das verursacht hat? Plus die laufenden und Folgekosten?
Gruß Joachim