Auch ich fand Deinen Post bewundernswert und hat mich selbst nachdenklich gestimmt. Mir ging auch der ein oder andere Einsatz sehr nahe. Und ich denke es ist wichtig, auch wenn der Einsatz schon Monate/Jahre zurückliegt, dass man sich nochmal dran erinnert und so verarbeitet. Manchmal sehen wir Dinge die uns alles andere als gefallen, besonders wenn Menschen denen wir helfen wollen ums Leben kommen. Vielleicht noch Familien hinterlassen.
Naja ich schweife schon wieder zu sehr aus.
Ich kann mich den anderen nur anschliessen, hoffe und wünsche Euch eine besinnliche einsatzfreie Weihnachtszeit.
Und kommt immer heile vom Einsatz zurück.
mkg
KugelFish
23.12.2001, 20:28
AndreasP
@Etienne
Hey,
weißt Du was das für ein SCH... Gefühl ist jemanden eine Todesnachricht zu überbringen?
Ich hab es schon des Öfteren machen müssen! Es ist ein SCH... gefühl glaub es mir!
Du weißt nicht WAS Du sagen sollst!
Du weißt nicht WIE Du es sagen sollst!
Du weißt nicht WIE Du dich verhalten sollst, wenn Du die Nachricht überbringen mußt!
Der schlimmste Moment ist der, wenn man an der Haustür klingelt, und man sieht wie jemand zur Haustür kommt um sie zu öffnen,
weil man nicht weiß womit man Anfangen soll! Dann hörst Du noch lustige Musik und Kinderlachen aus der Wohnung herraus, und Du mußt dann alleine oder mit (meistens) einen Polizisten den Angehörigen diese Nachricht überbringen! Du weißt auch nicht WIE Sie dann reagieren! Die einen fangen an dich plötzlich zu verprügeln, andere fallen einfach um, die anderen fangen an wie ein Wasserfall an zu weinen, und andere sind einfach "Die Ruhe in Person". Da weiß man auch nicht was man dann sagen oder machen soll.
Ich finde diese Manschen habe Respekt verdient! Weil Sie sich Wunderbar in die Gefühle der Betroffenen mit Einfühlen können,
und die richtigen Worte im richtigen Moment finden!
Mit freundlichen Grüßen
AndreasP
26.12.2001, 11:13
Exolon
@fms garfield
erstmal freue ich mich für dich dass du dir auf dem weg des darüber schreibens die sorgen und den druck eines solchen einsatzgeschehens zumindestens teilweise reduzieren kannst. sicherlich ist unser job (ich selber arbeite als notarzt in einem hessischen landkreis und habe vorher 10 jahre als rettungssanitäter mein geld während des studiums verdient) belastend und anstrengend, aber gezwungen zu dieser tätigkeit werden wir nicht! deessen müssen wir uns immer bewusst sein. im endeffekt ist meine auffassung, dass wir sogar von dem gesehenen/erlebten sehr profitieren können. zwar wird mit fortschreitender zeit im rettungsdienst die sichtweise des lebens und der gesellschaft sehr rationell und kühl geprägt, die freude an gesundheit, freundschaft und menschlicher wärme die man im privatleben erlebt wirkt aber um so intensiver und schöner.
ich bin zwar häufig traurig und entsetzt (ich könnte wie jeder auch seiten von horroreinsätzen aufschreiben, verzichte aber lieber mal drauf), möchte mein leben aber niemals ohne meinen beruf und ohne diese erfahrungen leben - obwohl es mich interessieren würde was für ein mensch ich dann geworden wäre.