Also was das Thema Helme angeht muß ich MWinkler absolut Recht geben. Es wird wohl nie einen perfekten Helm geben.
Bei uns ( Nds.) sind meines erachtens nach ausschlieslich die guten alten DIN-Helme zulässig, was einige unserer Feuerwehren schon bitter erfahren haben. Denn die haben sich damals als der DRÄGER-GALLET auf den Markt kam gleich dutzendweise diesen Helm inkl. Maske gekauft. Und die, wohlgemerkt, aus eigener Tasche bezahlt.
Ungefähr ein vierteljahr später haben dann die hohen Herren entschieden das dieser Helm auf keinen Fall getragen werden darf. Und Nun Stauben die Dinger in irgendeinem Kellerregal voll und warten darauf wieder verkauft zu werden.
Hallo nochmal,
wer mir nicht glaubt, dass einem Kameraden die Luft durch den neuen DIN-Helm abgeschnürt worden ist, sollte sich die Sendung Frontal vom 22.01.2002 anschauen. Hier wird über den "Beulenhelm" aus Osnabrück berichtet. So ich wünsche noch einen schönen Tag.
Peter
04.02.2002, 19:31
firetronic
@ Petrer:
Da hast du voll und ganz Recht ! Bei einer ATS-Schulung haben wir ein Muster von diesem Helm nach Hitzeinwirkung (im Brandcontainer) erhalten ! Das ist echt erschreckend !
Solange es keine überzeugende Lösung eines Herstellers zur neuen Helmnorm gibt, werden wir auf jeden Fall bei unseren alten FW-Helmen bleiben...
04.02.2002, 21:13
JoergS
Hallo,
schaut euch doch mal den Helm aus Osnabrück an. Und dann stellt euch mal vor, dass wäre nicht in einem Brandcontainer geschehen bei dem die Tür 2m hinter einem ist, sondern in einem Gebäude mit mehren Minuten Rückzugsweg. Und dann soll mir mal einer erzählen das durch so einen Helm niemand sterben wird.
@MWinkler: Tut mir leid, aber hier hast du ganz bestimmt unrecht.
@Hilfe-Hilfe: Das Problem ist doch, dass der gute alte DIN Helm NICHT mehr zugelassen ist, da er elektrisch Leitfähig ist. Dadurch ist doch die Problematik mit dem Kunstoffhelm von Sch..... erst entstanden.
Den perfekten Helm wird es nicht geben(nichts ist perfekt). Aber ein Helm , der im Einsatz lebensgefährlich wird .....< Kein Kommentar.>
Der Dräger Gallet ist von den FUK zugelassen. Das heist man kann ihn auch benutzen. Wenn allerdings die Führung etwas dagegen hat, sollte man es lieber lassen, da es sonst nur unnötige Diskussionen entfacht weren.
@ MWinkler :Wenn ein Metalhelm risse hat, so kann man das durch regelmässige Sichtkontrolle feststellen und ggfs austauschen (ebenso lose Schrauben. Ein Schraubendreher und notfalls etwas Schraubenfest hilft hier Wunder) . Ein Helm der im Brandeinsatz aufblüht kann man nicht mehr austauschen dann ist es nämlich zu spät..
@Otto: Das Visier wird ab ca 100 ° weich. Das heisst bei einem heissen Innenangriff schmilzt das Visir und legt sich wie eine Haut über die Maske. Daher : Bei jedem Inneneinsatz runter mit dem Ding. Geht ja auch schnell. Die vier Schrauben losgedreht und man hat es in der Hand. Das Gestell kann ja dranbleiben
Und für alle die es noch nicht wissen: Die FUK-Nord hat den Helm für Innenangriffe VERBOTEN. (Nachzulesen unter www.FUK-Nord.de )
@firetronic: Dann pflege deinen Helm gut. Eine neue Alu-Schuessel wird es nicht mehr geben. (Meiner wird übrigens auch mit Samthandschuhen angefasst afz dass er noch viele Jahre macht ;-) )
05.02.2002, 16:52
112Fighter
DIN - Helme
Meiner Meinung nach ist der gute alte DIN - Helm immer noch der beste Helm. Das hat nichts mit aussehen oder anderem zu tun, sondern wurde auch in verschiedenen Tests von verschiedensten Stellen auch bestätigt. Aber zu deiner Frage: Ich leg mich jetzt nicht fest, aber ich glaube der Gallet von Dräger hat mal in einem Test Blasen geworfen. (Hab ich irgendwo gelesen). Vom Auer Helm weiß ich leider nix. Sorry
05.02.2002, 16:59
PeterOs
So hallo,
wer den Beitrag nicht sehen konnte, aus welchen Gründen auch immer kann dieses auf der folgenden Seite vom ZDF machen. Hier gibt es auch noch mehr Hintergrundberichte, etc.
@JoergS: Habe gerade meinen AGT-Lehrgang abgeschlossen und hier wurde uns geraten, dass Visier ruhig dran zulassen. Unser Ausbilder sagte, dass wenn das Visier anfängt zu schmilzen er sich sofort zurückzieht!! Ist quasi eine Hilfsmittel. Und wenn es anfängt zu schmilzen, kann man es ja auch noch schnell vom Helm "reißen".
Gruß Peter
05.02.2002, 19:15
JoergS
Hallo alle
@PeterOs : Ist wahrscheinlich ein guter Temperaturfühler so ein Visier. Das Problem (bzw die Gefahr) ist aber, dass es u.U. auf einmal richtig heiss werden kann und dann klebt einem das Visier auf der Maske.
Darüber hinaus müsste ich dann im Innengriff neben den ganzen anderen Aufgaben auch noch regelmässig die Festigkeit des Visiers überprüfen; nicht das ich vom wegfliessendem Visier Überrascht werde.
Gruss
JS
05.02.2002, 23:06
PeterOs
Hi Joerg,
Ich kann auch nur das sagen, was uns unsere Ausbilder gesagt haben. Naja ich werd es früher oder später auch noch miterleben.
Peter
07.02.2002, 10:47
PeterOs
Noch einmal zu dem "Horrorhelm" aus Niedersachsen. Die Feuerwehrunfallkasse Hannover hat diesen Helm jetzt offiziel für den Brandeinsatz verboten. Es wird jetzt versucht eine bessere Norm zu finden.
Gruß Peter
07.02.2002, 13:19
JoergS
Hallo PeterOS:
das habe ich schon vor ein paar Tagen geschrieben. Lies mal mein Posting weiter vorne und folge dem Link ;-)
Gruss
JS
07.02.2002, 15:54
PeterOs
Ups!! ;-))
Naja doppelt hält besser.*fg*
Stand heute bei uns in der Zeitung.
So ich wünsche noch einen schönen Tag!!
Peter
07.02.2002, 16:22
MWinkler
Hallo JoergS
ich denke, das gute chancen bestehen, das ein feuerwehrmann dennoch überleben kann, wenn ihm der kinnriehmen durch aufschäumendes material im helm, die Luft abschnürt. ist es nicht so das man den kinnriehmen verstellen kann?(weiter oder enger?). klar ist, das die betreffende person sofort zurück muß. eine sofortige stangulation ist nach meinen vorstellungen nicht gegeben- das material schäumt auch nicht von jetzt auf sofort auf. es schäumt zügig auf- das ist wohl war. wo ich eher das problem sehe ist der kopf an sich- auf ihn wird ein enormer druck ausgeübt das sehe ich als eine ebenso große gefahr wie den kinnriehmen. ich entschuldige jedoch nicht das absolut schlechte material was hier verwendet wurde auch entschuldige ich nicht diejenigen die dieses material zugelassen haben. dieser vorfall muß uns als AST eine lehre sein und muß uns verstärkt sensibel machen auf kleine ungereimtheiten im einsatz. unsere schutzkleidung hat seine grenzen und wir sollten uns davor hüten zu meinen durch die neuesten kleider uns unbeschwert ins feuer stellen zu können.
07.02.2002, 19:04
JoergS
Hallo
Ich bin der Meinung, dass man vom "WorstCase" (vom schlimmsten Fall) ausgehen sollte. In Standart-Situationen wird wohl niemand in die Situation kommen, in der sich der Helm aufschäumt. In diesen Fällen ist auch die Einsatzjacke nach HupF nicht notwendig, sondern dort reicht die "alte" Jacke.
Aber die Jacken (und Hosen, Handschuhe etc) wurden eingeführt, weil es Situationen gibt, die von Standartsituationen abweichen. Wo es auf einmal ungemütlich wird, nämlich Rauchdurchzündung und Rauchexplosion (auf Neudeutsch: Flash over und Backdraft) In solchen Situationen hat früher niemand überlebt. Jetzt mit der neuen Schutzkleidung besteht eine gute Chance halbwegs unbeschadet aus der Sache rauszukommen.
Aber eine Kette ist nur so gut wie das schwächste Glied und das ist derzeit der Helm. Und der ist auch noch für das wichtigste Organ am Menschen zuständig. Das schlimme ist ja, das die Feuerwehren einen ausgezeichneten Helm zur verfügung hatten (siehe Test im FF-Magazin 98) und NUR weil ein Bürokrat (oder mehrere ) auf den Gedanken kammen, dass der Helm elektrisch Leitfähig ist und daher nicht mehr beschafft werden darf. Und das obwohl noch nicht ein einziger Fall von Stromunfällen bekannt ist, bei dem der Helm der Verursacher war.
@MWinkler: Wenn du den Riemen richtig fest ziehst, bekommst du diesen nicht mehr los, da durch das Prinzip des Verschlusses dieser erst ein wenig angezogen werden muss. (in Osnabrück musste der Riemen mit einem Messer durchschnitten werden) Sicherlich dehnt sich der Helm nicht von jetzt auf gleich aus, aber wenn man wirklich in eine heisse Situation kommt, merkt man es vieleicht erst wenn es zu spät ist.
Der Helm sollte nicht den AGT's eine Lehre sein, sondern denen, die diesen zugelassen und vorgeschrieben haben, denn wir Löschknechte müssen das was vorgeschrieben ist tragen.
>>wir sollten uns davor hüten zu meinen durch die neuesten kleider uns unbeschwert ins feuer stellen zu können.<<
hier gebe ich dir absolut Recht. Die neue Schutzkleidung ist nicht dafür da , dass der AGT in die Hölle geht, und meint ihm kann nichts passieren.
Gruss
JS
07.02.2002, 23:03
PeterOs
@MWinkler
Die Berufsfeuerwehr Mönchengladbach hatte genau das gleiche Problem, wie die Osnabrücker Kameraden. Hier musste der Kinnriemen mit einem Seitenschneider durchtrennt werden, dass man den Riemen los bekam. Ich weiß ja nicht, wie das bei eueren Helmen ist, bei uns ist es so, wie JoergS es beschrieben hat. Diese Helme haben auch keinen Panikverschluss, wo man einfach draufdrücken kann und den Helm dann einfach absetzen kann. Aber am Besten schaust du dir mal den Bericht von Frontal an. (Webadresse siehe oben). Dann wird dir die Situation vielleicht etwas klarer.
Gruß Peter
16.02.2002, 10:31
112Fighter
@ Peter Os
Hat die BF Mönchengladbach darauf reagiert und Helme anderen Typs angeschafft?