Die Idee, die hinter den Führerscheinklassen steht ist gar nicht schlecht. Nämlich genau das, was du bemängelst. Es konnte früher jeder, der sonst Fiat Panda gefahren ist, sich einen LKW mieten und dann im Höchstfall mit immerhin 18 Tonnen durch die Landschaft donnern. Dies soll mit den Führerscheinklassen nicht mehr sein. Finde ich gut!
Nur die Kosten für den Führerschein jetzt wieder der Politik aufzubürden halte ich für reine Polemik.
Möchtest du sowas wie in Österreich? Dort gibt es einen "Feuerwehrführerschein". Was macht der? Er legitimiert Fahrten unter Alkoholeinfluß. So ist es mit diesem Schein erlaubt Feuerwehrfahrzeuge im Alarmfall mit 0,8 oder gar 1 Promille zu fahren. Sowas ist schlichtweg unverantwortlich.
Es werden Fahrzeuge für Summen > 150.000 Euro beschafft. Fällt es da noch in Gewicht 20.000 Euro für Führerscheine einzuplanen? Das wären dann immerhin mind. 10 Stück. Das sollte zu machen sein. dafür müßte man dann halt auf seine superduper-Eigenkonstruktionen verzichten und zurück zur guten alten DIN kommen, oder sich mal daran erinnern, daß man auch mit Wasser oder Wasser/NEtzmittel Gemischen Feuer ausmachen kann und dazu keine 40.000 € teure CAFS Anlage im Fahrzeug braucht. Statt dessen eine Class A Zumischung und schon hätte ich das Geld für 17 (!!) Führerscheine...
04.08.2004, 19:31
löschhund
Natürlich ist die Gewichtsbeschränkung der neuen Führerscheine sinnvoll. Aber Feuerwehrfahrzeuge sind eben nur sinnvoll wenn sie auch irgendwie zum Einsatzort kommen. Im Gerätehaus nutzen sie nichts. Also müssen Sonderregelungen oder Führerscheine her. Sonderregelungen gibt's in Deutschland nicht, weil man sich hier den EU-Führerscheinrichtlinien verpflichtet fühlt (anders wie in Italien mit der Klasse M).
Aber wer kann sich heutzutage für 5 Jahre oder mehr verpflichten und noch 1000€ drauflegen um ein LF fahren zu dürfen?
Wer weiß schon wo man in 3 oder 4 Jahren wohnt oder arbeitet? Also müssten die Kommunen die gesamten Führerscheine bezahlen, was garantiert einen kurzzeitigen Anstieg der Mitgliederzahlen zur Folge hätte.
Trotzdem sollte man sich auf der Seite der Kommunen Gedanken machen, denn Inhaber des deutschen Führerscheins werden auch älter!
Gruß
löschhund
04.08.2004, 19:34
Blinky
@ Flesch :
Erzähl mal mehr über den „Feuerwehrführerschein" in Österreich.
Bei uns ist sogar ein TLF 16 zum Fahrschulwagen umgebaut worden (3 Sitz für den Prüfer , Pedalanlage usw). Die Führerscheine für Klasse C werden voll bezahlt . Sogar die Amtsärztliche Untersuchung trägt die Stadt.
Am muß nur unterschreiben ,dass man 7 Jahre in der Feuerwehr bleibt. Wenn man ehr geht muss man anteilig zurück bezahlen.
Es werden jedes Jahr für jede Wehr die ein Fahrzeug über 7,5 t besitzt ein Führerschein bezahlt. Und in Planung ist jetzt auch schon das mit B zu verbinden.
Ein normaler Fahrerlehrer (nicht Feuerwehrmann) aus dem Stadtgebiet hat sich bereit erklärt das so durch zu zeihen und das klappt ganz gut.
Etwas lachhaft ist die Situtaion beim Einsatz werden einer Fahrstunde. Der Fahrleher darf das Auto nicht mit Sonderrechten fahren. Aber ich also blutiger Anfäger dürfte dasAuto mit Sonderrechten fahren wenn der Fahrerlehrer daneben sitzt. Das sind halt die deutschen Behörden.
Gruß Stefan
05.08.2004, 07:43
Rettungstaucher
Hallo,
es könnte noch schlimmer kommen:
Laut Aussage eines befreundeten Polizisten, wird darüber nachgedacht, im Rahmen der europäischen Harmonisierung die Grenzen für die Tonnagen der Führerscheine anzupassen. So soll der C1 und der C1E nicht mehr bis 7,49t sondern nur noch bis 6,8 oder 6,9t zugelassen werden. Dann würde es für die Feuerwehren eng, die LFs mit 7,49t haben. dann müsste immer der C und nicht der C1 gemacht werden.
05.08.2004, 10:24
löschhund
Meist wird sowieso nicht der C1 gemacht sondern gleich der Führerschein Klasse C. Der C ist nämlich nur wenig teurer als der C1. Der C1 lohnt sich deshalb kaum.