Zitat:
Original geschrieben von Christian
Wenn ich nur einen Anruf habe nachts, VU Landstrasse, PKW gegen Baum, Einsatzort steht nicht 100% fest, weil Anrufer ortsunkundig. Ob eingeklemmt ist nicht bekannt, ob Betriensstoffe auslaufen ebenso wenig. Dann mache ich da einen VU schwer draus und alarmiere die hinterlegten Kräfte. Ok ?
Um diese Entscheidung ging es mir garnicht. Nur das Verhältnis sollte im Auge blieben: Auf wie viele internistische Notfälle kommt ein VU? Von daher sollte natürlich auf die notfallmedizinische Ausbildung mehr Wert gelegt werden. Bevor ich nach einsatztaktischen Fortbildungen schreie, sollte man erstmal den RS-Stoff wirklich in der Birne haben. Leider sehen das (grade viele - sorry - Feuerpatschen) anders.
Zitat:
Original geschrieben von Christian
Wenn ich weiß, hey da ist einer gegen den Baum gefahren, "nur" nen Schock, ich weiß genau wo es ist, und das Auto hält auch dicht, dann mache ich als Dispo nen RTW davon....
Genau das ist nämlich das Problem. Ein Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eine schnelle notärztliche Versorgung erfordert. So sehen das übrigens auch BAND und BÄK. Aber wenn der Disponent meint, er bräuchte das nicht, hat der Patient halt Pech gehabt.
Meiner Meinung nach sollte für LST-Disponenten pro Jahr - wie für das "fahrende Volk" eine Fortbildungspflicht bestehen und 40 Stunden auf einem RTW/NAW mitgefahren werden.
Zitat:
Original geschrieben von Christian
Und einen med. Notfall kann ich nich 100%ig diagnostizieren, ich kann allenfalls raten in welche Richtung es geht, Verdacht HI, Verdacht APOPLEX. Aber das kann ich auch mit RS Ausbildung und einer entsprechenden Zusatzausblidung für die Leitstelle. Im Übrigen kann man die Notrufabfrage auch lernen und sich ein System aneignen.
Egal, ob und wo Du RS oder RA bist - Du wirst nie diagnostizieren, denn das ist eine ärztliche Aufgabe. Du wirst immer sagen V.a. ... Eine Diagnose stellt immer der Arzt, das "Hilfspersonal" stellt immer Verdachtsdiagnosen. Genauso wirst Du als RS/RA nie behandeln, sondern immer versorgen. Eine Behandlung kann nur ein Arzt durchführen.
Zitat:
Original geschrieben von Christian
Ich arbeite zwar auf keiner Leitstelle aber ich nehme täglich Anrufe für eine Autovermietung entgegen (...) und ich schaffe es alle nötigen Informationen aus den Leuten heraus zu bekommen...
Naja, also das hat ja außer dem Prinzip eigentlich garnix miteinander vergleichen. Denn wenn der Ehepartner mit einer akuten Atemnot im Wohnzimmer sitzt, ist man vmtl. "etwas" angespannter als beim Auto reservieren.