Folgendes: Ich bin Hauptberuflicher Rettungsassistent und noch in einer Freiwilligen Feuerwehr tätig. Ich finde aber das diese Sanitätskästen der freiwilligen Feuerwehren nicht gut genug bestückt sind .
Ich wollte euch fragen was ihr der meinung seit was auf so welche Kästen zusätlich gepackt werden könnte bzw was man den Sanis in der Feuerwehr zumuten kann wie z.b Blutdruck messen e.t.c.
Danke schon mal im voraus
MFG Marc
22.09.2003, 16:50
SHB
Also ich finde, die Sani-Kästen auf den FW-Fzg sind nur als Verbandskästen wie im Auto anzusehen. Also nur im Notfall für die allererste Hilfe zum mal was verbinden oder so.
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, bin ich der Meinung, dass die meisten freiwilligen Fwler im Ernstfall sowieso nicht wissen, was zu tun ist, trotz Erste-Hilfe Ausbildung. Grund ist doch der, dass bei Verletzten immer der Rettungsdienst mitalarmiert wird und im Regelfall eher da ist. Zumindest bei uns ist das so. Und aus genau diesem Grund, weil man es eben meist nicht braucht, sollte man auch nicht mehr reinpacken. Dafür gibts die RTWs.
MfG Steffen
22.09.2003, 17:07
Etienne
Hey Leute!
Bin ebenfalls hauptberuflich beim Rettungsdienst und freiwillig bei der Feuerwehr!
Ich würde vorschlagen einen kleinen Notfallrucksack auf dem ELW zu packen! Folgendes würde ich da reinpacken:
- evt. 2l Sauerstoff Flasche mit 2 Sauerstoffbrillen und 2 Sauerstoffmasken
Von Intubationsmaterial würde ich absehen! Dafür ist der hauptamtliche RettDienst bzw. Notarzt zuständig!
22.09.2003, 18:27
djdumbo
Kann mich Etienne nur anschließen.
Zusätzlich würde ich aber noch nen Beatmungbeutel (+ Guedeltuben) in die Notfalltasche legen. Muß ja kein teurer Ambu-Beutel sein.
-> aber alles nur unter der Voraussetzung, daß es genügend ausgebildetes Personal gibt.
25.09.2003, 22:41
Florian kommen
Hallo!
Der Vorschlag von Etienne ist bei uns seit knapp einem Jahr realität, und wir haben mit dem Rucksack nur positive Erfahrungen gemacht! Unser stellvertretender Wehrführer ist hauptberuflich Rettungsassistent, und wenn der mit rausfährt, dann kümmert der sich vorwiegend um die Verletzten bis der RTW eintrifft!
Blutdruckmanschette, Stetoskop, 2 Ringer , verschiedene Zugänge, 2 Stifnecks (select), 25 10x10 Wundkompressen, verschiedene Pflaster, 3 20x20 Saugkompressen, 2-liter Sauerstoffflasche, und Ambu-Beutel!
Kann euch nur raten auch so etwas in den Kdof (oder ELW) reinzupacken, seid wirs haben, hat es schon mehrmals verwendung gefunden!
Gruß Stefan!
26.09.2003, 16:33
Gleichwellensurfer
@Stefan
Hi!
Wie wird denn eine solche Zusatzausrüstung bei euch finanziert?
Gruß,
Holger
26.09.2003, 16:58
germania6
Hallo,
wie in Deiner Wehr gibt es auch bei uns Rettungsassistenten, die haben dafür gesorgt das wir auf 2 Fahrzeugen Notfallkoffer haben.
Die Leitstelle weis das, und wenn mal wieder die 2 RTW´s vor Ort unterwegs sind und ein RTW von ausserhalb kommt, dann fahren die hauptberuflichen Kräfte als First Responder.
An diese Koffer geht ausser den Rettungsassistenten keiner ran!
Für unseren Eigenschutz haben wir den Ortsverband des DRK, der auch 2 RTW hat.
Insfern sind die Sani-Kästen wirklich nur wie Autoverbandskästen zu sehen.
Die Ausrüstung hat die Stadt bezahlt, die weiterhin auch die AED´s bezahlt hat.
26.09.2003, 19:48
Florian kommen
@ Holger
Die Zusatzausrüstung wurde bei uns durch Spenden einer Ortsansässigen Spedition finanziert!
Und wie Germania schon sagte, muss man bei uns mindestens Rettungssanitäter sein!
Gruß Stefan!
26.09.2003, 21:46
otis112
Moin
Also erstmal danke für die ganzen Antworten aber bei uns ist das so das wir das aus eigener Tasche bezahlen müssen bzw wohl unsere Stadt . Desweiteren wollen wir nicht first Responder einsätze fahren denn dafür gibt es die Hilfsorganisationen.
Die Idee mit dem ELW klappt bei uns nicht oder ist zumindestens nicht so gut weil bei uns immer ein TLF bzw das erste TLF immer als erstes Ausrückt . Dann z.b bei VUPKL auf den ELW zu warten ist schlecht . Ich wollte auch keinen Koffer der nur für RA gedacht ist , weil wir nur drei davon haben . Ich wollte eine Tasche oder Koffer der für den ganz normalen FWSani gedacht ist .
Und die ganzen Ideen von euch werde ich garantiert mit einbringen
Danke und gruß Marc
27.09.2003, 18:09
Quietschphone
Hallo,
wir haben einen Ulmer Koffer im TLF, sponsored by AOK (Danke!).
Darin ist u.a.:
* BD-Manschette,
* Stethoskop,
* div. Tuben (oder Tubusse???),
* man. Absaugpumpe,
* div. Kompressen, Verbandmaterial, Pflaster,
* 2l-Sauerstoffflasche,
* Ambu-Beutel mit versch. Masken
* div. "Kleinwerkzeug", also Scheren, ...
Stifnecks wurden nach und nach selbst angeschafft, die lagern in der Sitzkiste im Mannschaftsraum. Wir haben in der Wehr ca. 15 Mann, die den SAN A abgelegt haben, einen RS und einen hauptamtlichen RA. Der Koffer wird ausschliesslich (ausser bei Entnahme von Pflastern, was aber auch in den normalen Verbandkästen ist) nur von diesen Personen benutzt.
09.10.2003, 19:41
feuerwehr-neuling
hallo,
ich schließ mich an etienne an!!!
bei uns haben viele eine rd- Ausbildung da viele bei einer werkfeuerwehr oder beim rd oder ein paar in der LST!!!!!
Ich bin in unserer FF der einzige hauptamtliche Rettungassistent. Ich habe mir vor einigen Jahren einen privaten Notfallrucksack mit allerhand nützlichem Material zur Basisversorgung und zur erweiterten Versorgung zugelegt. Da ich alles aus eigener Tasche bezahlt habe, liegt der Rucksack natürlich nicht in einem unserer Feuerwehrfahrzeuge, sondern im Kofferraum meines Privat-PKW. Wenn wir Einsätze bekommen bei denen aus der Alarmmeldung hervorgeht, dass Personen verletzt oder in Gefahr sind, nehme ich den Rucksack grundsätzlich zum Einsatz mit. Nicht selten sind wir mit dem ersten Fahrzeug der FF noch vor dem Rettungsdienst vor Ort. In diesen Situationen hat mir die Ausrüstung schon gute Dienste geleistet. Speziell wenn es sich um Einsätze mit mehreren Verletzten handelt, konnte ich den Rettungsdienst zumindest in der Akutphase mehrere Male adäquat unterstützen. Da sich potentielle Sponsoren zwar keinesfalls mit Lob aber mit finanzieller Unterstützung zurückhalten bleibt die Wiederbeschaffung des verbrauchten Materials organisatorisch und auch finanziell an mir hängen. Dafür ist der Rucksack aber auch zu 100% mein Eigentum. Ich hatte allein in den letzten 3 Jahren sieben Notfallsituationen außerhalb der Feuerwehreinsätze in denen es mir zu Gute gekommen ist, eine private Notfallausrüstung dabei zu haben.
MfG,
Holger
24.10.2003, 13:49
Florian kommen
Deine finanzielle Aufwendung in allen Ehren, aber muss das sein, dass man das Matereal das bei einem FW-Einsatz verbraucht wurde wieder selber neu beschafft, da würde ich meiner Wehrleitung auf die Füße treten, das wird die Gemeindkasse gerade noch bezahlen können.
Gruß Stefan!
24.10.2003, 14:11
Gleichwellensurfer
Hey Stefan!
Ich habe das Problem ja auch schonmal gegenüber unserer Wehrführung geäußert. Da habe ich offene Türen eingerannt. Seitens unserer Wehrführung bekomme ich uneingeschränkte moralische Unterstützung. Unsere Kommune sieht das aber in etwa so: Medizinische Versorgung vor Ort obliegt dem Rettungsdienst und fällt nicht in das Aufgabengebiet der FF. Daher erhalte ich auch keine finanzielle Unterstützung.
Wenn ich die laufenden Kosten des Materialersatzes nach Feuerweheinsätzen für ein Jahr beziffern sollte so käme ich auf rund 150-180 Euro. Diesen Betrag kann ich noch verkraften und ich habe mich mit dieser Situation bereits abgefunden. Mein prsönlicher Vorteil dabei ist, wie gesagt, dass der Rucksack mit allem Inhalt mir gehört und nicht zum Teil der Feuerwehr oder der Gemeine und ich diese Ausrüstung im Bedarfsfall auch privat nutzen kann.
Gruß,
Holger
25.10.2003, 09:47
brause
Frag doch den RD, ob er dir dein Material ersetzt. Normalerweise sollte das doch kein Problem sein, schliesslich hätten die das Mat. ja auch verbraucht, wenn du mit deinem Rucksack nicht da gewesen wärst.
Ansosnsten kannst du dir als Ersthelfer das Zeug natürlich auch von der Haftpflichtversicherung des Verusachers wiederholen.