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Ich bins elbst Hauptamtlicher Ra, wo ist das Problem ?
Ich müsst auch das ";)" von unserer Unterhose beachten... hab auch zuerst überlegt :)
War wohl mehr wegen dem "Ist fast wie eine Rettungswache." gewesen...
Aber Spaß muss ja auch mal sein... :)
MfG Fabsi
!ACHTUNG!
Ich beziehe mich auf das FAST aus meinem letzten Posting!!!
Und jeder der das HvO-System kennt müsste eigentlich wissen, dass es keine Arbeitsplätze im hauptamtlichen RD kostet.
Dann willich Deine Erwartung mal befriedigen:
Auch wenn ich es schon öfters schrieb: Der Grundgedanke der HvO war die organisierte Nachbarschaftshilfe für die Ausnahmefälle, in denen der RD die Hilfsfrist nicht einhalten kann.
Und wenn ich dann von HvO-Wachen lese, die durchschnittlich sogar mehr als einen Einsatz am Tag haben, so hat das mit der guten Grundidee nicht mehr viel zu tuen. Hier werden Systemfehler des RD kaschiert (z.B. keine Erfüllungsquote einer eh schon viel zu langen Hilfsfrist). Nicht umsonst findet man die höchste HvO-Dichte in Ländern mit (zu) langen Hilfsfristen. Um diese Systemfehler zu beheben, müssten dann sehr wohl etliche hauptamtliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Das wird aber niemals passieren, solange die Systemfehler so gut kostenlos kaschiert werden können (zur Not mit SoSi-Anlagen in Privat-KfZ).
Es war ein stummer Schrei.
Und wenn dann noch Räumlichkeiten angemietet werden, weil normalerweise nicht so viele Helfer vor Ort sind dann ist das ganze in meinen Augen krank.
Hier wäre eine Rettungswache mehr als angebracht. Aber zu einem Missbrauch gehören immer 2.
Einer der missbraucht, einer der sich missbrauchen lässt.
ich sehe das ganze genau so.
Klar werden hier hauptamtliche stellen ersetzt.
Gäbe es das system nicht, würde die hilfsfrist nicht gehalten werden, ergo-> neue Rettungswache.
Und wie gesagt, wenn man so viele Einsätze hat, das man ne wache mieten kann, um ein HvO-System zu betreiben, dann ist, zumindest meiner persönlichem Meinung nach, irgendwas falsch gelaufen...
Eigentlich nicht. Der HvO hält die Zeit nicht an. Diese läuft weiter bis ein RTW, KTW oder NA also ein öffentliches Rettungsmittel vor Ort ist. Ein Einsatz mit HvO wird genau so ausgewertet wie einer ohne. Die Zeit die der HvO braucht zählt nicht. Eigentlich gibts den HvO bei einer Auswertung nicht.
Zur Verfügung gestellt, nicht mieten !!!
Und das ist schlicht und ergreifend einfach nur Falsch ^^
HvO, FirstResponder und wie sich die Gruppen nicht alle nennen, sind lediglich dazu da um die Zeit bis zur qualifizierten Hilfe zu verkürzen...
Damit die Erstdefibrillation früher geschieht... Damit die Rea früher "richtig(er)" gemacht wird... Damit der Patient schneller fachgerecht betreut werden kann... usw. usw. usw...
Allerdings NICHT um die Hilfsfristen künstlich zu "verkürzen"...
In dem Film wurde ja auch gesagt (zwar nicht wortwörtlich ^^): "Wir halten die Hilfsfristen zu einem großen Prozentsatz ein, aber sind eben nicht in 3 Minuten vor Ort..."...
MfG Fabsi
So sehe ich das auch. Die Hilfsfrist läuft immer von Ereignis bis Ankunft geeignetes Fahrzeug (in manchen Ländern RTW, bei uns NEF+RTW). Es ist völlig egal, wie schnell Personen mit diversen Qualifikationen früher vor Ort sind. Auch der Nachbar, Notarzt ist und zufälligerweise seinen Notarztkoffer sogar im Flur stehen hat, verkürzt diese Frist nicht!
Was allerdings (oft sogar deutlich) verkürzt wird, ist das therapiefreie Intervall. Und was daran falsch sein soll, verstehe ich nicht.
Nehmen wir den Ort A. In ihm gibt es eine Rettungswache, die mit einem RTW besetzt ist. Im Umkreis gibt es ein paar kleinere Dörfer. Im Schnitt fährt der RTW 2x täglich raus. Bis an die Grenzen braucht er (von der Mitte aus 15 Minuten). So kann er statistisch bei allen Einsätzen von der Wache aus die Hilfsfrist von 15 Minuten zu jeder Zeit erfüllen.
Vorgeschrieben sind jedoch "nur" 95%.
Nun lassen wir im Grenzgebiet mal einen Notfall sein. RTW fährt von der Wache an, HvO werden ebenfalls alarmiert. RTW trifft nach 15 Minuten ein (vielleicht sogar schneller, weil er vom HvO eine genaue örtliche Einweisung erhalten hat), HvO sind nach 5 Minuten da. Macht eine Zeitersparnis von 10 Minuten! Und das, obwohl der RTW noch "im Rahmen" angekommen ist.
Nun lassen wir den RTW in 1 von 20 Fällen mal an der gegenüberliegenden Bereichsgrenze sein. Selbst wenn er dann 25 Minuten bräuchte, ist das immer noch in der geforderten Hilfsfrist von 15 Minuten in 95% der Einsätze. Dann wird das therapiefreie Intervall sogar noch deutlich mehr verkürzt, wenn HvO eingesetzt werden.
Zusätzlich bringen HvO-Gruppen auch weitere Vorteile:
Erstens hat man zwei (oder mehrere) Hände mehr, und zuviel Personen bei einem Notfall gibt es nicht, solange man sich nicht gegenseitig im Weg rum steht.
Zweitens besitzen HvO meist die genauere Ortskenntnis und sorgen so, dass es nicht zu langen Irrfahrten des RTW kommt.
Drittens ist eine genauere Lagemeldung an die Leitstelle möglich - zumindest genauer als durch die meisten Laien. So ist eine frühere Nachforderung weiterer Einsatzmittel (NEF, FW bei komplizierter Rettung, RTH etc) möglich.
Wer jetzt behauptet, dass HvO dem hauptamtlichen Rettungsdienst die Stellen wegnimmt, der führt die Diskussion mit den falschen Stellen. Das einzige, was die Situation verbessern würde, wäre dann nämlich eine (gesetzliche) Verkürzung der Hilfsfrist. Und da muss man einfach sehen, was uns ein medizinischer Schutz im Notfall wert ist.
Wer gegen HvO ist, muss konsequenterweise auch gegen Betriebs- und Schulsanitäter sein. Denn dann müsste man für jede Eventualität einen RTW hinstellen - also in jeden größeren Betrieb, in jede Ortschaft ab - sagen wir - 1000 Einwohner (und selbst da kann es zu einem Paralleleinsatz kommen), in jeder Schule, in jedem größeren Supermarkt etc. Damit würde man vielleicht ein paar arbeitslose Rettungsdienstler von der Straße holen und die (Einsatz-)Fahrzeugindustrie ankurbeln, aber das System würde so teuer werden, dass man in diesem Fall sehr deutlich an der Qualität sparen würde. Und dann hätten wir das, was wir jetzt schon haben: Etwas besser Qualifizierte mit meinetwegen EH-Ausbildung!
Denkt mal drüber nach!
Gruß, Mr. Blaulicht
Grundsätzlich finde ich die HvO-Geschichte ja auch sehr sinnvoll. Aber nur, um die Ausnahmesituation zu überbrücken, wo der RD die Hilfsfrist nicht halten kann. Was ich nicht korrekt finde ist, wenn der HvO klare Systemlücken des RD füllen soll, und das ist bei durchschnittlich mehr als einem Einsatz am Tag sicherlich der Fall.
Dadurch werden auch viel zu lnage Hilffristen, die ggf. auch noch nicht einmal eine Erfüllungquote kennen, auf Dauer festzementiert, weil es geht ja auch so...
Und beim Thema Hilfsfrist sollte Bayern ganz still sein, denn im Grunde genommen gibt es die hier mangels Erfüllungsquote eigentlich gar nicht, und die im bayr RD-Gestz vorgegebenen 15 Min. sind (wie in vielen anderen Ländern) einfach viel zu lang. Von daher ist es fast egal, ob die Hilffrist eigehalten wird oder nicht. Um es vielleicht noch mal deutlicher zun machen, in Bayern muss der RTW nicht nach 15 Min. beim Pat sein, es ist vollkommen ausreichend wenn eine RW in 15 Min. Fahrtzeit vom Pat. entfernt steht. Wie oft es jetzt an dieser RW zu Duplizitätsfällen kommt und die Hilffrist (tlw. deutlich) überschritten wird, ist erst einmal egal, dem Gesetz ist genüge getan. Und diese vorsätzlich geschaffene Versorgungslücke kaschiert man dann gerne einmal mit ehrenamtlichen HvO-Einheiten...
Jetzt wird es sicherlich heissen, wer soll das denn bezahlen? Kein Problem wie Hessen (wahrscheinlich der Leuchtum bezüglich RD-Gesetzgebung in .de) zeigt:
Es geht auch mit einer flächendeckenden Hilfsfrist von 10 Min. Dafür wurden in den letzten Jahren auch neue Wachen in Dienst gestellt, teilweise mit zusätzlichen RTWs, teilweise nur eine bessere Umverteilung vorhandener RTWs. Die Erfüllungsquote liegt bei 90% und der NA soll überall in 15 Min. verfügbar sein. Allerdings dürfen die 90% Erfüllungsquote nicht als Planungsgrundlage verwendet werden, Planungsgrundlage müssen 100% sein, die 10% Toleranz sind wirklich für so Sachen wie grosse Strassenbaustellen (verlängerte Anfahrtswege) oder strenge Winter mit besonders starken Verkehrsbehinderungen vorgesehen. Ausserdem beginnt die Hilfsfrist mit der Notrufabfrage, d.h. die Dispositionszeit und die Ausrückzeit mit jeweils einer Min. sind darin enthalten, bleibt also eine Fahrtzei von 8 Min. über (in Bayern und eingen anderen Bundesländern beginnt die Hilfsfrist erst mit der Meldung des RTW oder ab der Alarmierung, sodass sich hier nochmals ein Zeitunterschied von 1-2 Min. ergibt). Daraus ergibt sich ein Einsatzradius von ca. 8 Km für eine RW, es steht also durchschnittlich alle ca. 16 Km eine RW im ländlichen Raum. Genau aus diesen Gründen gibt es in Hessen auch verhältnismässig wenig HvO-Gruppen. (Übrigens ist auch Hessen in weiten Teilen sehr ländlich strukturiert und hat auch viel schöne Mittelgebirgslandschaften, topografisch also eher anspruchsvoll.)
Um es nochmals klar zu stellen, ich habe nix gegen HvO-Gruppen, nur etwas gegen solche Auswüchse wie 1,3 Einsätze/Tag oder HvO-Wachen. Interessanterweise kenne ich solche Auswüchse auch nur aus Bayern, wo ja sowiso schon vorgegeben ist, dass 30% der RD-Leistungen ehrenamtlich erfolgen sollen. Hätten wir eine Vollbeschäftigung, hätte ich damit kein Problem, aber wir haben nach wie vor viele Arbeitslose (nicht nur RettAss, aber eben auch da) und da ist es in meinen Augen kontraproduktiv, staatl. Pflichtaufgaben durch Ehrenamtliche wahrnehmen zu lassen statt sinnvolle Arbeitsplätze zu schaffen.
Und nein, ich hab auch nix gegen Bayern, in vielen Bereichen der öffentlichen Gefahrenabwehr liegt Bayern sicher ganz weit vorne, aber das RD-Gestz ist eines der schlechtesten in der BRD (und ich habes hier mit dem wahrscheinlich besten RD-Gesetz verglichen).
Warum soll mehr als ein Einsatz pro Tag für FR gleich eine Systemlücke im Rettungsdienst sein?
Sicher ist es manchmal wirklich so aber Pauschal kann man des nicht sagen.
Bei uns werden die zuständigen FR bei Notarzteinsätzen und bei reinen RTW Einsätzen lagebedingt mitalarmiert.
Trotzdem sehe ich an den meisten FR Standorten bei uns im Kreis keine grundlegendes Struckturprolem im RD, da um die meisten FR Standorte normal genügend RTW stehen die inerhalb der Hilfsfrist eintreffen können. Nur der Ort halt ziemlich genau auf der grenze zwischen den Wachgebieten liegt...
und deshalb nochmal einen RTW hinsetzen? für die 3 mal im jahr wo ich die Hilfsfrist nicht enhalten kann??
find ich leicht übertrieben
Ich denke auch, dass die Einsatzhäufigkeit eines HvO nichts über das System aussagt.
Aber ind en Dingen Bay. RD Gesetz und 30% Ehrenamtlichkeit und 15 min. Hilfsfrist gebe ich "brause" absolut recht. Aber das haben wir einfach auch einer gewissen Organisation mit dem Plus zu verdanken, die versuchen doch alles was neu komtm unter den nagel zu reißen und wenn es sein muss dann eben ehrenamtlich. Da kommt einen Organisation, die wirtschaftlich denken muss (wirtschaftlicher als diese andere da sie ja zum teil noch Staatlich finanziert wird) gar nicht zum Zuge. Ausserdem lässt eine solche Orga auch auf keinen Fall einen Wachwechsel bzw. eine Wachverschiebung zu. Getreu dem Motto: War schon immer so.....
Aber ich denke, so etwas kann man nur abstellen, wenn man dan RD ohne Orgas komplett aus staatlicher Hand schmeisst.