der Umgang mit Sterbenden
"der Tod in der modernen Gesellschaft"
Was muss ein schwer kranker Mensch in heutiger Zeit alles erleben, spüren ?
Ein menschenwürdiges Sterben in heutiger moderner Zeit ist fast nicht mehr möglich.
Es steht zwar alles an Technik bereit, doch an menschlicher Zuwendung mangelt es in
vielen Bereichen.
Durch eigener Erfahrung im Rettungsdienst bekommt man den Eindruck
das der Tod immer mehr verdrängt wird! Der Tod wird technisch + maschinell aus dem Leben“getrieben“.
Grundsätzlich wird alles getan um Leben zu erhalten, doch dem Sterbenden hilft es nicht viel.
Bsp.: die schwer kranke Patientin aus dem Pflegeheim wird durch diensth. Bereitschaftsarzt in die Klinik eingewiesen. Der Rettungsdienst mit RTW o. KTW rückt an und fährt seinen Einsatz.
Doch ist es wirklich noch normal ? Jede(r) der im RD tätig ist weiß wie brenzlig solche Situationen sich darstellen
Entscheiden zum Transport oder nicht mehr transportfähig.
( muss diese “Stadt - Tour“ mit der sterbenskranken 86 jährigen Patientin überhaupt sein, kommt sie bis ins Krankenhaus und was dann ? )
-In einem Raum in der Notfallambulanz alleingelassen sterben, im letzten Lebensabschnitt dann noch irgendwo liegen ? “im kalt wirkendem Klinikflur zwischen Fliesen und grellem Licht die letzten Minuten erleben“?
-In den Krankenhäusern kommt noch die alltägliche Hektik hinzu, Personalmangel und der ganze Trubel.
Welcher Notarzt / Arzt setzt sich schon gerne den Hut auf und lässt solche
Patienten zu Hause ? = einige führen es so durch
Welche Erfahrungen habt Ihr zu diesem Thema ? Meinungen ?
(sollte sich in heutiger Zeit jeder eine Patienten-Verfügung ausstellen ? )
Gruß Steiger
Tod und Sterben - Problem der modernen Gesellschaft
Zitat:
Zitat von Pipsi
Das Problem über den Umgang mit dem Tod / Sterben ist ein gesellschaftliches Problem. Und kein AH, RD oder KH eigenes Problem... Der Tod wird immer mehr und immer weiter verdrängt (vor allem in den Köpfen). Nur irgendwann lässt er sich nicht mehr weiter verdrängen oder aufhalten. Dann ist er einfach da.
Fakt ist: In den nächsten Jahren wird das immer komplizierter, es darf, es muß .....usw... - Personal wird noch mehr reduziert.
Die Sterbenden werden mit Ihren Ängsten+Sorgen immer mehr allein gelassen!
Wir erleben doch in jetziger Zeit schon oft den Trend "Deckel zu und fertig-total anonym weg gebracht"(ist das menschlich?)
doch drehen wir einmal die Zeit zurück:
vor vielen Jahren hat der Tod noch richtig zum Leben der Menschen dazugehört, Familienmitglieder vom Kleinkind aufwärts erlebten den Tod eines nahen Angehörigen mit.
Die Verstorbenen wurden damals im eigenen Hausflur aufgebahrt, es konnte
jeder in Ruhe und in gewohnter Umgebung Abschied nehmen. Es folgte der Abtransport mit einem Leichenwagen(mit Pferden bespannt) oft dahinter noch ein geschmückter Blumenwagen, die Verwandten, Freunde usw.folgten dem Trauerzug bis zum Friedhof.
bis weit in die 1960er Jahre wurde es so vollzogen o.ähnlich, damals musste bestimmt kein Orts-sanitäter mit ner Packung Valium losziehen um einige für gewisse Zeit zu"unterdrücken" - das Sterben als solches gehörte mehr zum Leben wie in heutiger Zeit!