SMS-Alarmierung mal anders

Telefonterror aus Südafrika

Fehlgeleitete Kurzmitteilungen aus dem Ausland nerven die Bewohner von vier Städten und Gemeinden. Die Unternehmen unternahmen jahrelang nichts.

Das Telefon schrillt. Bernd Zigehaus, ein Feuerwehrmann aus Hemau nimmt den Hörer ab. Eine Stimme schnarrt: "Warum meldest du dich nicht? Wenn du bis Mittwoch nicht anrufst, ist es aus!". Der Text einer Kurzmitteilung, automatisch vorgetragen vom Sprachnachrichtenservice eines Mobilfunkbetrweibers. Bis zu 20 solcher anrufe erreichen den Kreisbrandmeister und seine Kameraden täglich., über die offizielle Nummer der Feuerwehr. Liebstes und Intiemes, Beziehungsstress, Urlaubsgrüße, Geschäftliches. Ziegaus verzeifelt: "Das nervt, vor allem während der Einsätze."
Schuld an dem Telefonterror sind fehlgeleitete SMS aus Südafrika und Tonga. Wer von Tonga aus nach Deutschland telefonieren will, muss die Vorwahl "0949" eintippen, aber: Beim SMS-Versand ist die Vorwahl überflüssig. Das Mobiltelefon leitet die SMS automatisch nach Deutschland weiter. Anrufer die trotzdem die "0949" eintippen, schicken die SMS nach Hemau...
...Die Mobilfunkbetreiber kennen das Problem seit Jahren, passiert war aber lange nichts...
...Dabei lassen sich fehlgeleitete SMSanhand der Ziffernlänge der Rufnummer einfach herausfiltern. T-Mobile macht das seit Ende Februar so und Vodafone verspricht Abhilfe ab "Ende März". Auch bei E+ und O² wird daran gearbeitet. Hemaus Feuerwehr will solange nicht warten, sie haben eine neue Telefonnummer beantregt. Um sich endlich wieder um Brandeinsätze statt um Beziehungsprobleme kümmern...

Quelle: Computerbild 07/2005 S.18