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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lagerung von Akkus /Wiederbelebung tiefentladener



florian M.
11.12.2003, 16:25
Wie lagert man eigentlich Funkgeräte-Akkus die lange Zeit nicht benutzt werden und noch original verpackt sind? Gehen die Akkus durch die lange Lagerung kaputt? Wie bekommt man tiefentladene Akkus wieder flott. Gibt es da einen Trick? Verhalten sich NICD; NIMH oder bleiakkus verschieden?

MFG
Florian

steinyx
11.12.2003, 16:56
Gute Frage. Ich häng mal meine Frage mit dran:

Sollte man bereits benutzte Akkus besser in vollem oder leerem Zustand auf Dauer lagern?

Patrick
11.12.2003, 17:50
Moin!
Ich bin leider kein Fachmann, daher darf man mich gerne korrigieren.

Ich würde Akkus grundsätzlich voll lagern. Tiefentladene Akkus kriegt man - wenn überhaupt - mit einem guten Ladegerät wieder flott. Ebenso NiCd-Akkus, bei denen der Memoryeffekt deutlich auftritt. Ich besitze ein Ladegerät von ELV, welches intelligente Ladetechniken einsetzt und mit Funktionen wie Zykeln (solange auf- und entladen, bis kein Kapazitätsgewinn mehr auftritt) arbeitet. Ein ähnliches Gerät gibts bei Conrad.

Bleiakkus sollte man regelmässig auf und entladen, da sie bei längerem Stillstand auch leiden. Dafür bietet sich wieder das oben genannte Ladegerät an (Funktion: "Wartung") oder ein günstiges Gerät namens Akku-Jogger, welches für Autobatterien ist.

Wie gesagt, ich lasse mich gerne korrigieren, aber das sind meine Erfahrungen.

Patrick

DeP
11.12.2003, 18:03
Moin,

Also ich versuche mal auf die getsellten Fragen eine Antwort zu geben.
MIt original verpackten Akkus passiert nach meinem Wissen nichts, wenn sie lange rumliegen. Schon benutzte Akkus entladen sich mit der Zeit durch sogenannte Kriechströme selbst. Da sollte auch nicht viel passieren.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen NiCd, NiMH und Blei Akkus. Bleiakkus gibt nicht als Funkgeräteakku.
Von den anderen beiden ist der NiMH der bessere und meist teurere und für manche Funkgeräte auch gar nicht verfügbar. Er hat einen kleineren Memoryeffekt, d. h. man kann ihn auch mal teilentladen wieder ins Ladegerät stecken, ohne dass er großen Schaden davonträgt, was man mit dem NiCd nicht machen sollte. Um diesen Memoryeffekt wieder rückgängig zu machen, sollte man den Akku mehrmals laden und entladen. Dann könnte er wieder genügend Kapazität erhalten. Hat ein Akku allerdings seine Lebenszeit (Anzahl der Lade/Entladezyklen) überschritten, so ist er ein Fall für den Müll.
Es gibt auch Ladegeräte mit verschiedenen Ladeprogrammen. Mit denen kann man z.B. automatisch Entladen und dann Laden, Zyklusladeungen durchführen (mehrmaliges Laden/Entladen) oder Regenerieren (für defekte Akkus als letzte Rettung). Bei diesen Geräten kann außerdem der Akku am Ladegerät hängen bleiben, da er eine abgestimmte Erhaltungsladung bekommt.
Diese Geräte kosten natürlich. muss man mal bei ELV oder Conrad gucken.

Ich hoffe ich konnte eztwas helfen.

Gruß DeP

Der Namenlose
11.12.2003, 18:54
Original geschrieben von DeP

MIt original verpackten Akkus passiert nach meinem Wissen nichts, wenn sie lange rumliegen. Schon benutzte Akkus entladen sich mit der Zeit durch sogenannte Kriechströme selbst.

Auch noch originalverpackte Akkus unterliegen der Selbstentladung, zumal Akkus nur teilgeladen ausgeliefert werden. Wenn also ein nagelneuer Akku längere Zeit liegt, dann kann er genauso tiefentladen und beschädigt werden wie ein bereits in Benutzung befindlicher.

NiCd-Akkus sind recht robust und halten auch schon mal eine Tiefentladung aus, NiMH-Akkus sind deutlich anfälliger, LiIon-Akkus sind nach einer Tiefentladung oftmals defekt und müssen ausgetauscht werden.



Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen NiCd, NiMH und Blei Akkus. Bleiakkus gibt nicht als Funkgeräteakku.
Von den anderen beiden ist der NiMH der bessere und meist teurere und für manche Funkgeräte auch gar nicht verfügbar.

NiMH-Akkus sind nur insofern besser, als daß sie höhere Kapazitäten enthalten können als NiCd-Akkus (und weniger umweltbelastend, soll aber hier nicht weiter ausgeführt werden). NiCd-Akkus haben ggü. NiMH-Akkus den großen Vorteil der geringeren Selbstentladung, d.h. ein voll gelagerter und dann länger nicht mehr geladener NiCd-Akku ist noch voller als ein gleichkapazitativer NiMH-Pendant.



Er hat einen kleineren Memoryeffekt, d. h. man kann ihn auch mal teilentladen wieder ins Ladegerät stecken, ohne dass er großen Schaden davonträgt, was man mit dem NiCd nicht machen sollte. Um diesen Memoryeffekt wieder rückgängig zu machen, sollte man den Akku mehrmals laden und entladen.

Richtig ist, daß die NiMH-Technologie keinen Memory-Effekt mehr kennt, hier heißt dieses Phänomen dann Lazy-Battery-Effekt und tritt genauso auf, wenn auch nicht ganz so schnell wie bei NiCd. NiMH-Akkus sollten also genau wie NiCd-Akkus bis zur Schlußspannung entladen werden. Wenn das nicht vor jedem Ladevorgang geschieht, so sollte das Entladen zumindest jedoch alle paar Ladevorgänge erfolgen, um den besagten Effekten vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken.



Es gibt auch Ladegeräte mit verschiedenen Ladeprogrammen. Mit denen kann man z.B. automatisch Entladen und dann Laden, Zyklusladeungen durchführen (mehrmaliges Laden/Entladen) oder Regenerieren (für defekte Akkus als letzte Rettung). Bei diesen Geräten kann außerdem der Akku am Ladegerät hängen bleiben, da er eine abgestimmte Erhaltungsladung bekommt.
Diese Geräte kosten natürlich. muss man mal bei ELV oder Conrad gucken.

Ich selbst verwende ein solches Ladegerät aus dem Modellbaubereich (Robbe Power Peak Ultimate, besser noch wäre das Power Peak Infinity II), welches ich mittels diverser selbst gebauter Adapter für mehrere Akkus (Handlampen, Funkgeräte) nutzen kann.

Mein Fazit ist auf alle Fälle: Der beste Akku (nach einhelliger Meinung der Akkuexperten im Internet: Sanyo, GP) erreicht seine Kapazität nie und/oder ist schnell defekt, wenn die Ladetechnologie nicht auf ihn abgestimmt ist. Ein Billigladegerät von Aldi (oder auch wie in der letzten Woche bei Lidl erhältlich) taugt nichts, sondern wird früher oder später zum Akkukiller.

Rettungs-Zivi
12.12.2003, 15:42
Original geschrieben von Der Namenlose
Mein Fazit ist auf alle Fälle: Der beste Akku (nach einhelliger Meinung der Akkuexperten im Internet: Sanyo, GP) erreicht seine Kapazität nie und/oder ist schnell defekt, wenn die Ladetechnologie nicht auf ihn abgestimmt ist. Ein Billigladegerät von Aldi (oder auch wie in der letzten Woche bei Lidl erhältlich) taugt nichts, sondern wird früher oder später zum Akkukiller.

Dem kann ich nur zustimmen! Bei uns wurden über Jahre hinweg die Akkus der Bosch 2m Geräte (die mit den Stabakkus) in den Ladegeräten von Bosch gequält. Genauso war es mit den Handlampen.

Wir haben jetzt neue NiMh-Akkus und Ladegeräte von ELV (ALC 7000, und ein älteres ALM 7004). Aus den alten ladegeräten habe ich Adapter gebaut.
Seitdem gibts viel weniger Probleme!

Der Namenlose
12.12.2003, 18:16
Original geschrieben von Rettungs-Zivi
Dem kann ich nur zustimmen! Bei uns wurden über Jahre hinweg die Akkus der Bosch 2m Geräte (die mit den Stabakkus) in den Ladegeräten von Bosch gequält. Genauso war es mit den Handlampen.

Wobei allerdings die Bosch-Lader doch sogar eine Abschaltautomatik besitzen, wenn der Akku voll ist, so daß zumindest eine Überladung halbwegs verhindert werden kann/konnte. Wenn man natürlich immer nur halb entladene Akkus lädt, dann schlägt der Memory-Effekt dennoch zu...



Wir haben jetzt neue NiMh-Akkus und Ladegeräte von ELV (ALC 7000, und ein älteres ALM 7004). Aus den alten ladegeräten habe ich Adapter gebaut.
Seitdem gibts viel weniger Probleme!

Das mit den Adaptern kommt mir irgendwie vage vertraut vor... ;-)

florian M.
15.12.2003, 17:07
Kann jemand noch den Trick verraten wie man die alten Akkus wieder flott kriegt(dir tiefentladenen)?

MFG

Florian

Der Namenlose
15.12.2003, 18:56
Bei NiMH- und NiCd-Akkus kann es helfen, ihnen kurze Stromstöße im Ampère-Bereich zu verpassen. Vorher aber immer einen normalen Ladevorgang probieren, manchmal hilft das schon.

Sollte keine positive Reaktion des Akkus erfolgen, dann mit der Stromstärke für die Stöße nicht höher als auf ein bis zwei Ampère gehen (und selbst diese Stärke auch wirklich nur ganz kurz anlegen, es sei denn, es handelt sich um schnellladefähige Akkus, die solche Stromstärken aushalten können).

NIEMALS tiefentladene LiIon-Akkus so behandeln, diese können explodieren! Wenn ein anscheinend toter LiIon-Akku sich auch nach einiger Zeit am Ladegerät nicht wieder auflädt, dann muß er entsorgt werden.

Franki112
17.12.2003, 11:24
Hallo@all

habe zu Euren Beiträgen auch eine Frage. Auf welche Pole gebe ich die Stromstöße drauf? Habe ein Akku vom Motorola MX 1000 der auch tot ist. An der Seite, wo das Ladegerät die Pole abgreift habe ich ja 4 Kontakte, oder mache ich das dan den 2 Polen, wo das FuG Strom abnimmt. Kann man die Stromstöße mit einem Autoladegerät durchführen. Für was hat der Akku eigentlich 4 Kontaktstellen?


Danke



Grüße

Frank

Der Namenlose
17.12.2003, 13:21
Bei diesem Akkutyp solltest du am besten die Pole nutzen, über die das Gerät seine Versorgungsspannung erhält. Dieses Vorgehen liegt darin begründet, daß die externen vier Anschlußkontakte a) nur teilweise verbunden sein werden (ich nehme an, daß ein Kontakt nicht beschaltet ist) und b) die externen Kontakte mit einer Schutzschaltung ausgestattet sind, die das Überladen des Akkus verhindern soll (s. Akku des GP300 unter: http://www.batlabs.com/images/gp300bat.gif) und damit auch die eigentlich zu hohen Stromstärken unterbindet, um die es hier gerade geht.

Du benötigst ein Netzteil, welches bei 7,2 bis 7,5V Spannung die gewünschten Ampèrezahlen liefert, wenn das dein Autoladegerät kann, dann warum nicht? Wenn es sich aber um ein Ladegerät für Autobatterien handelt, dann Finger weg!