Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwendung eines Fahrzeuges als MZF
Instler2
11.02.2002, 15:51
Hallo,
wer kann mir Tips und Info's geben bezüglich einem Ausbau eines Feuerwehrfahrzeuges zum einem als Mannschaftstransportfahrzeug und als zweite Verwendung als ELW 1.
Also ein sogenanntes MZF. Der Typ des Fahrzeuges steht noch nicht genau fest, aber in der Größenordnung MB Sprinter, VW LT, usw.
Wer hat evtl. Erfahrung oder Info's für einen Ausbau als "Wechselfahrzeug bzw. MZF" ? Wie könnte man soetwas sinnvoll und vorallem einsatztauglich lösen ?
Also nochmal kurz zusammengefaßt:
1. Verwendung als MTF (mit Sitzbänken)
2. Verwendung als ELW 1 mit Funkarbeitsplatz (Klapptisch, etc.)
und dieses je nach Bedarf !
Vielen Dank für Eure Bemühungen.
mfg
Experte112
11.02.2002, 22:26
Tach,
Also bei uns ist das so:
Wir haben einen VW T4 mit langem Radstand.
Hinten sind die 2 Sitzreihen. 2 2er und jeweils 1 Sitz zum herausnehmen an der Schiebetür.
Im Einsatzfalle (SEG Einsatz) läuft das so ab:
Das Auto wir mit Mannschaft (möglichts 9 Leute) vollgemacht und zur Einsatzstelle gefahren. Dort Steigen alle aus und gehen auf andere Fahrzeuge. 2 bleiben am Auto.
So kann sich ein Funker auf die letzte Rückbank setzen und die vordere Bank umklappen, Tisch drauf fertig.
Telefon, 2m und 4m sind auch hinten.
Dann kommen Einsatzleiter, LNA oder ... und dann ist das unser "DRK ELW Rettungsdienst" im Kreis. Heisst auch immer 2-11-6.
Gruss Exp
KugelFish
14.02.2002, 02:50
Wir haben uns bei den Neuanschaffungen (ELW 2000 und MTF 2001) beide male für einen Mercedes Sprinter entschieden.
Als ELW1
Mercedes Sprinter 212
kurzer Randstand ohne Hochdach.
Ist ungefähr so gross wie ein T4.
Zur Austattung:
- Beider Vordersitze drehbar
- fester Funktisch mit:
- 2x 4Meter fest
- 2x 2Meter fest
- 1x 4Meter HFG
- 1x 2Meter HFG
- Mobiltelefon
- Mobilfax
- div. Karten- und Absperrmaterial
- Türöffnungsset
- Meßgeräte
- Wichtig: Standheizung!!! (wer im Winter Sprechfunker macht wird es dir danken *g*)
MTF:
Mercedes Sprinter 313 cdi
- langer Radstand, kein Hochdach
- herausnehmbare Sitzbänke
- 1x 2Meter BOS/Betriebsfunkgerät
(besonderheit, hiermit können wir eine Relaisstelle beim örtl. Bauhof ansteuern und dort eingespeicherte Telefonnummern über Funkgerät "anrufen". Super Sache!)
- 1x 2Meter HFG
Ich muss sagen beide Fahrzeuge haben sich mehr als bewährt und ich möchte sie, insbesondere den ELW, nicht mehr missen.
Auch bei Grossschadenslagen kann man im ELW (auch wenn nur ein "11er" ist) ausgezeichnet arbeiten.
P.S. urpsrünglich sollten wir T4 bekommen aber aus eigenen Mitteln haben wir die differenz bezahlt ...und bis heute nicht bereut.
mfg
KugelFish
KugelFish
14.02.2002, 02:51
ups, das MTF ist natürlich ein 213 cdi...
AkkonHaLand
14.02.2002, 10:59
@Kugelfish:
Ich denke Instler2 meinte EIN Fahrzeug, welches je nach Anlaß jeweils schnell umgerüstet wird.
@Instler2:
Ein MZF ist kein Kombi-Fzg sondern einfach ein Material-Transporter mit Sitzen (meist 6-Fahrer, Beifahrer, 1x4er-Bank)
Aufbau eines ELW-Kombi´s (der dann auch als MTW genutzt wird) z.B. durch umgedrehten Einbau der ersten Bank, sodaß die Personen auf der ersten Bank rückwärts sitzen auf der Fahrt (somit die 8/9 Plätze vorhanden für MTW) zwischen der ersten und zweiten Bank ist ein Tisch (evtl Klappbar, aber eigentlich nicht erforderlich), auf dem die Funkhörer angebracht sind (Geräte zwischen den Sitzen). An der Fahrerseite ist an/vor dem Fenster eine Pin-/Magnetwand angebracht zur Erstellung von Lageplänen usw. Zwischen 1.Bank und Fahrer-/Beifahrersitz ist eine weitere Pin/Magnetwand eingeschoben, die bei Bedarf einfach von außen in das Beifahrerfenster eingehängt wird, um Info´s auszuhängen.
Das Fzg hat eine Einspeisung für 230V (sehr sinnvoll bei längerer Einsatzzeit, das Kabel lässt sich leicht in einer Kiste unter der Bank verstauen).
Das ganze ist auf Basis eines VW/Mercedesbusses oder ähnlich (also eigentlich "normaler" MTW/MZW nur mit gedrehter Bank, Zusatz-Tisch und Zusatz-2-Meter-Festgerät+die 2 Hörer). Das ganze lässt sich (wenn nicht bei der Beschaffung bestellt) durch 4 fleißige Hände an einem Nachmittag ein-/umbauen. Vorarbeiten (Pin-/Magnettafeln gelocht/gebogen, Werkzeug/Funkgeräte vorhanden) vorausgesetzt!
Wie gesagt: ein ELW1-also zum Führen von max 1 Zug ohne Führungsgehilfen!
Und das ganze ist einmal eingebaut und kann dann ohne weiteren Umbau sofort für beide Aufgaben eingesetzt werden (wenn das überschüssige Personal rausgeschmissen wurde...).
Hallo Kameraden,
@AkkonHaLand: Ein MZF ist gemäß Baurichtlinie "Mehrzweckfahrzeuge" aus Brandwacht 7/87 (ist eine bayerische Baurichtlinie) sehr wohl ein Kombi-Fahrzeug, das mindestens eine Staffel (1/5) mitsamt PSA (Persönliche Schutzausrüstung) zum Einsatzort bringt (Verwendung als Mannschaftstransporter) sowie als Einsatzleitwagen (im übertragenen Sinne, hat ja nicht die Abkürzung ELW) genutzt werden kann. Darüber hinaus können MZF's optional auch feuerwehrtechnische Beladung wie Armaturen, Schläuche oder Geräte zum Sichern von Unfallstellen bzw. THL-Ausstattung mitführen. Dazu dürfen die Fahrzeuge aber nicht die 3,5-T Grenze überschreiten.
Summa Sumarum ist ein MZF ein Mannschaftstransporter , der als Einsatzleitwagen genutzt werden kann und auch feuerwehrtechnische Beladung mitführen darf.
Dieses Fahrzeugkonzept hat sich in Bayern sehr bewährt. Deshalb werden bei vielen Wehren eher MZF's als MTWs (Mannschaftstransportwagen) vorgezogen, da sie multifunktionaler sind, wenngleich sie dafür nicht ganz so viele Leute mitnehmen können.
MkG
Jürgen
AkkonHaLand
15.02.2002, 11:12
Ups.... ich hatte vergessen, daß Bayern in solchen Sachen dann doch wieder zu Deutschland gehören will.....
Nichtsdestotrotz: Ein MZW/MZF ist ein MATERIAL-Transporter unter 3,5 Tonnen mit Sitzgelegeheit für 1 Staffel OHNE ELW-Eigenschaften! (Außer evtl man meint, daß für einen ELW1 ein einzelnes 4m-FuG reicht..) Daher auch der Rufname xx/61 (ELW1-xx/60 für den ELW2 bzw ELW3)! MTW haben xx/62 bis xx/69!
Ich verweise mal auf DIN 14 507 Teil 1 bis 4!
Da kann nachgelesen werden, was in GANZ Deutschland vorgeschrieben ist!
Bevor jetzt wieder die Diskusssion aufbricht nach Aufbau der Rufnamen: Ich weiß, daß einige Kreise immernoch mit Wachen und Fzg1, Fzg2, Fzg3... arbeiten (Nach Modell 1/83/95673 für den 95673ten Retter einer Stadt 1, statt der DIN-Norm 29/41 für den Retter der WACHE 29)
Wusstet Ihr eigentlich, daß Bayern ein Teil des Norddeutschen Bundes ist und ALLE Schlösser in Bayern den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen gehören?
Schönen Gruß also an alle SÜDPREUSSEN!! ;-))
Quietschphone
15.02.2002, 12:06
@AkkonHaLand:
Deine Spitzfindigkeiten in Bezug auf Bayern kannst Du Dir denke ich bei diesem Thema sparen! In Zeiten der sog. "Globalisierung" und der Europäischen Union auf eigene Landsmänner (ja, Bayern gehört schon zur Bundesrepublik Deutschland, nicht zum Norddeutschen Bund!) in dieser Weise rumzuhacken finde ich äusserst unkameradschaftlich und es ärgert mich diese Sachen im Forum immer wieder lesen zu müssen. Anstatt nur einen sachlichen Beitrag abzuliefern wird dieser an sich brauchbare Einwand immer wieder mit Sticheleien "garniert". Ich frage mich was das zur Sache beiträgt? Wenn es wenigstens lustig wäre, dann könnte man zumindest während des Lesens ein bisschen grinsen. Bei mir bewirkt es leider das Gegenteil.
Aber nun zur Sache:
Es wurde hier weder behauptet, dass das MZF nach bayer. Baurichtlinie (eine RICHTLINIE, keine NORM!!!) in ganz Deutschland genormt ist, noch, dass Bayern nicht zu Deutschland gehören will (aber das hab' ich ja oben schon erwähnt). Es wurde nur geschrieben, dass dieses Fahrzeug ".....ein Mannschaftstransporter...." ist "....der als Einsatzleitwagen genutzt werden kann und auch feuerwehrtechnische Beladung mitführen darf."
Dass das MZF (nach bayer. Baurichtlinie) in Bayern als solches genehmigt, bezuschusst und immer wieder gern gekauft wird kannst Du nicht verhindern. Dass es sich vom Einsatzwert her bewährt hat wurde auch schon erwähnt. Und dieses Fahrzeug wird auch nicht das einzige in ganz Deutschland sein, das nicht nach Norm aufgebaut ist und trotzdem zum Einsatz kommt.
Hierzu noch eine Anmerkung, die ich auf der HP der FF Buxtehude gefunden habe und die allgemeine Aussagekraft besitzt:
Die Normen für Feuerwehrfahrzeuge:
Art und Beladung von Feuerwehrfahrzeugen sind durch DIN-Normen festgelegt. Freiwillige Feuerwehren (und damit die Städte und Gemeinden, die deren Träger sind) müssen sich bei der Beschaffung von neuen Fahrzeugen nach diesen Normen richten, um in den Genuss von Zuschüssen des Landes zu kommen. Berufsfeuerwehren werden nicht vom Land bezuschusst, und deshalb sieht man dort sehr oft Fahrzeuge, die auf die speziellen Anforderungen und Bedürfnisse der jeweiligen Stadt ausgelegt sind und dabei von der Norm abweichen. Auch einige Freiwillige Feuerwehren sind auf diese Weise in den Besitz von "Unikaten" gekommen.
http://www.feuerwehr-buxtehude.de/allgemein/fahrzeugtechnik/fahrzeuge.htm#Die%20Normen%20fuer%20Feuerwehrfahrz euge:
@all:
Entschuldigt meine Verärgerung, aber das musste jetzt mal raus!
Gruss
Alex
Carsten Gösch
15.02.2002, 14:05
Wenn es wenigstens lustig wäre, dann könnte man zumindest während des Lesens ein bisschen grinsen.
Also ich fand das ganze ziemlich amüsant und denkte ich habe es richtig verstanden. Nämlich als Scherz und nicht als Kritik an Bayern.
Zum Thema:
Ein MTF, daß die Mannschaft an der Einsatzstelle abgeliefert hat, vierliert hiermit seinen eigentlichen Einsatzwert. Daher kann es doch ohne Probleme als 'Führungsstelle' verwendet werden. Dies wird bei uns seit geraumer Zeit auch so angewendet. Auf Umbauarbeiten am Fahrzeug haben wir weitestgehend verzichtet und ausschließlich mobile Ausrüstung verstaut. Außerdem haben wir ein D2-Telefon und ein festes Betriebsfunkgerät und eine zusätzliche 2m-Antenne für Handfunkgeräte installiert. (Eine Standheizung haben wir auch, da sich ggfs. auch Taucher in dem MTF umziehen)
Trotzdem behält das Fahrzeug seine MTF-Kennung (24/19/3), da sich die Fahrzeugart hierdurch nicht ändert.
Grüße aus Dormagen,
Carsten Gösch
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