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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachnutzung von Sepura HRTs und MRTs



snjark
30.10.2020, 13:48
Gibt es wohl eine Möglichkeit die bald auszumusternden Geräte STP9000 und/oder SRG 3900 mit HBC1 andersweitig (im Nicht-BOS-Betrieb) weiter zu nutzen?
Hat hier schon jemand was gehört oder vielleicht Erfahrungen?

DB1VT
30.10.2020, 20:12
beide Geräte, aber ganz besonders das SRG3900 ( durch die kannten und das höhere gewicht) eignen sich hervorragend als Wurfgeschoss um es den Verantwortlichen ,die per software von heut auf morgen unmengen elektronikschrott erzeugen und steuergelder verbrennen, an den Kopf zu werfen.
Der HBC 1 ist durch das lange spiralkabel evtl. zum strangulieren geeignet.

Green Beret
31.10.2020, 08:14
Ich versteh die Antwort zwar vom Vorredner nicht....
Aber ja, für den Amateurfunk zum Beispiel...

WernerG
31.10.2020, 10:10
An den SRG3900 lassen sich doch auch zB die aktuellen HBC 3 mit dem entspr. SW-Update betreiben?! Warum dann das (früher mal S/E-Gerät genannte) SRG „entsorgen“!?


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EIB-Freak
31.10.2020, 14:10
Und auch die STP9000 können selbstverständlich weiterverwendet werden und erhalten weiterhin - sofern Notwendig - Updates.

Neoline
31.10.2020, 16:23
Soweit ich weiß wird nur alles was s/w ist unbrauchbar also HBC 1 und die Vorgänger der STP 8/9000 das wären dann die SRH Geräte die waren bei uns zum Glück nie im Einsatz.
Das mit den HBC 1 ist zwar unschön aber war in gewisser Weise auch abzusehen. Alles was es in der Generation zu kaufen gab hatte Farbe nur das Ding nicht.

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DB1VT
31.10.2020, 21:52
Ich versteh die Antwort zwar vom Vorredner nicht....
mir geht es halt gegen den strich, das funktionierende geräte wie der HBC1 ( Die STP800/9000 sollen meines wissens bald folgen)
wegen einer neuen software einfach ausgeschlossen werden ( die ältesten geräte bei uns sind z.b. gerade mal 10 jahre alt)
aber der steuerzahler zahlt das ja schon alles.....


Aber ja, für den Amateurfunk zum Beispiel...
hab die technischen daten jetzt nicht im kopf, aber ich meine die geäte gingen nur hoch bis 430Mhz, wie groß der aufwand ist das zu ändern weis ich nicht.
und dann braucht man noch die software zum programmieren, gibts da ne freeware?

EIB-Freak
01.11.2020, 09:26
Das Grundproblem liegt nicht am Hersteller, sondern an der Globalisierung.
Das ETSI fordert, das auf allen Tetra-Endgeräten weltweit alle verwendeten Schriftzeichen, also z.B. auch Mandarin oder Kyrillisch, dargestellt werden können müssen. Je nach verwendetem Display und Display-Treiber ist es eben möglich - oder auch nicht.

Dann kommen noch Bauteileabkündigungen hinzu und das Gerät kann nicht mehr produziert werden.

meierzwo
01.11.2020, 10:00
QUOTE=Green Beret;478595]Ich versteh die Antwort zwar vom Vorredner nicht....
Aber ja, für den Amateurfunk zum Beispiel...[/QUOTE]

Da gibt es zwei Dinge die das verhindern.
Frequenzbereich 380 - 430 Mhz.
BOS Firmware. Ohne Sika lassen sich die Geräte nicht betreiben.

Die Firmware lässt sich nur mit einer bestimmten Software ändern und die ist nicht frei erwerbbar. Das geht nicht mit dem Radio Manager. Ich kenne da nur einen Händler, der die ändern kann. Und darf.
Ob sich der Frequenzbereich durch Software ändern lässt, ist mir nicht bekannt. Anders als bei Motorola werden die Sepura mit unterschiedlichen Schaltbandbreiten angeboten.
Bei Motorola sieht es bei der Schaltbandbreite besser aus. Bleibt aber auch dort die Firmware.

DB1VT
01.11.2020, 13:29
...
Das ETSI fordert, das auf allen Tetra-Endgeräten weltweit alle verwendeten Schriftzeichen....

Dann kommen noch Bauteileabkündigungen hinzu und das Gerät kann nicht mehr produziert werden.

das macht ja auch nichts wenn geräte abgekündigt werden und nicht mehr produziert werden, aber noch in betriebliche funktionierende geräte einfach per softwareupdate zu elektroschrott zu machen finde ich unmöglich

snjark
02.11.2020, 09:58
An den SRG3900 lassen sich doch auch zB die aktuellen HBC 3 mit dem entspr. SW-Update betreiben?! Warum dann das (früher mal S/E-Gerät genannte) SRG „entsorgen“!?

Das ist ja richtig. Wie aber bereits in den anderen Kommentaren geschrieben, sind die HBC 1 ja nicht defekt nur weil eine neue Software sie nicht mehr unterstützt.
Hier in NDS können die HBC 1 ja derzeit noch benutzt werden aber kurzfristig werden diese nicht mehr unterstützt. Mit den SRG 3900 (S/E) und den STP 8000/9000 verhält es sich mittelfristig genauso.
Bei Hilfsorganisationen wie z.B. der DLRG, die nicht aus Steuermitteln die Geräte kaufen können, findet mittlerweile ein umdenken statt und man setzt wieder verstärkt auf einen eigenen Betriebsfunk.
Das kann sicher nicht im Sinne des Erfinders sein - wohl aber im Sinne des Vertrieblers.

Mich interessieren aber Lösungen, wie man mit genau diesen technisch einwandfreien Geräten eine Weiternutzung umsetzen kann.
Bei meinem Primär-Rettungsdienst tut mir der Austausch weit weniger weh als bei den HiOrgs und Feuerwehren.

Bei Selectric gibt es vom 9038 ja auch eine zivile Version https://www.selectric.de/shop/stp9038-mit-gps-motion-rfid-ip67-380-430-mhz-29003-06061.htm .

sschaebe
04.11.2020, 10:19
Mit den SRG 3900 (S/E) und den STP 8000/9000 verhält es sich mittelfristig genauso.


Auch im Bereich Funk müssen wir eben damit leben, dass nicht mehr alles 40 Jahre hält wie bei den analogen S-E-Blöcken. Die Funkgeräte sind mittlerweile IT-Komponenten. Du nutzt ja auch nicht mehr Dein Handy oder Deinen PC von 1998, auch nicht in der Hilfsorganisation/Feuerwehr. Und bei der teils einsatzkritischen Kommunikationsmittel will man das Sparen anfangen.

Wobei ich aktuell davon ausgehe, dass die SRG3900 noch mindestens 10 Jahre unterstützt werden. Die STP8/9000 werden sicher auch noch ein paar Jahre unterstützt, auch wenn diese nicht mehr produziert werden. Und bei Sepura kann man sowohl die Lizenzen als auch das Zubehör/Akkus/Antennen auf die neuen SC20/SC21 übernehmen.
Bzw. beim SRG3900 muss man den HBC1 nach dem Update gegen einen HBC3 tauschen. Selbst die Anschaltbox ist meiner Kenntniss nach noch kompatibel.
Von daher sehe ich das jetzt nicht so dramatisch.

Grüße
Simon

sschaebe
04.11.2020, 10:21
Mich interessieren aber Lösungen, wie man mit genau diesen technisch einwandfreien Geräten eine Weiternutzung umsetzen kann.
Bei meinem Primär-Rettungsdienst tut mir der Austausch weit weniger weh als bei den HiOrgs und Feuerwehren.

Bei Selectric gibt es vom 9038 ja auch eine zivile Version https://www.selectric.de/shop/stp9038-mit-gps-motion-rfid-ip67-380-430-mhz-29003-06061.htm .

Leider gar nicht, das wie schon weiter oben geschrieben wurde die BOS-Version nur mit der Sicherheitskarte funktioniert und die BOS-Version nicht an zivile Nutzer verkauft werden darf.

Carsten Gösch
09.11.2020, 13:00
Bei Hilfsorganisationen wie z.B. der DLRG, die nicht aus Steuermitteln die Geräte kaufen können, findet mittlerweile ein umdenken statt und man setzt wieder verstärkt auf einen eigenen Betriebsfunk.


Was heißt das? Der DLRG-Betriebsfunk hat eine spezielle Aufgabe, die sich von der BOS-Nutzung schon aufgrund des geschlossenen Benutzerkreises erheblich unterscheidet. Oder gibt es hier Änderungspläne?

wasserretter
10.11.2020, 08:52
Carsten,

Rückfallebenen bilden ... war mal "good old school" ... leider in Zeiten Digitalfunk sehr in den Hintergrund gedrängt, weil ...Digital is sowas von "IN" ... und gleichzeitig: weg mit dem analogen "Mist" :-(

Würde ein Umdenken auf Seiten DLRG sehr begrüßen ... aber schau mer mal, der nächste radio blackout kommt bestimmt ... und dann: wohl dem, der ohne große Panik einfach mal so nen Plan B aus der Tasche ziehen kann.

Just my 5 Cent

Grüße aus dem mittelhohen Norden

Michael

Micha04
11.11.2020, 17:47
Was heißt das? Der DLRG-Betriebsfunk hat eine spezielle Aufgabe, die sich von der BOS-Nutzung schon aufgrund des geschlossenen Benutzerkreises erheblich unterscheidet. Oder gibt es hier Änderungspläne?

Unser DRK Kreisverband hat zusätzlich auch noch eine Lizenz für Betriebsfunk. Wir nutzen sie aber nicht mehr so häufig wie zu prä Tetra Zeiten, als damals die Betriebsfunken deutlich handlicher waren wie die alten 2 Meter Backsteine. Falls aber mal wieder nicht genug HRTs zur Hand sind, werden Fußtrupps schon mal mit den Betriebsfunken losgeschickt. Der Gruppenführer hat in diesem Fall zwei Geräte, ein HRT und eine Betriebsfunkgerät.

Newty
13.11.2020, 11:13
Ich versteh die Antwort zwar vom Vorredner nicht....
Aber ja, für den Amateurfunk zum Beispiel...

Da gibt es zwei Dinge die das verhindern.
Frequenzbereich 380 - 430 Mhz.
BOS Firmware. Ohne Sika lassen sich die Geräte nicht betreiben.

Die Firmware lässt sich nur mit einer bestimmten Software ändern und die ist nicht frei erwerbbar. Das geht nicht mit dem Radio Manager. Ich kenne da nur einen Händler, der die ändern kann. Und darf.
Ob sich der Frequenzbereich durch Software ändern lässt, ist mir nicht bekannt. Anders als bei Motorola werden die Sepura mit unterschiedlichen Schaltbandbreiten angeboten.
Bei Motorola sieht es bei der Schaltbandbreite besser aus. Bleibt aber auch dort die Firmware.

Ich wüsste nun nicht, was mich hindern sollte, ne TEA0-Firmware auf BOS-Geräte zu flashen. Gilt sowohl für Sepura als auch für Motorola.

meierzwo
14.11.2020, 17:16
Wenn du Zugang zur Firmware und der entsprechenden Software zum flashen hast, mach.
Teile uns dann bitte noch mit, wie du die Schaltbandbreite der BOS Geräte auf den Afu-Bereich gebracht hast. Beispiel war ja die
Weiterverwendung als Amateurfunkgerät.
Für Betriebsfunkanwendungen in der ursprünglichen Schaltbandbreite lassen sie sich natürlich mit der zivilen Firmware verwenden.

Newty
18.11.2020, 13:51
Wie schon gesagt, einfach ne zivile Firmware flashen ist bei Sepura und auch bei Motorola kein Problem. Dann geht die Kiste zumindest schonmal ohne BSI-Karte an und läuft auch im "erlaubten" Band.
Bei Sepura habe ich mich nie damit beschäftigt, da über die erlaubten 430MHz zu schalten. Mir ist die Software zum spielen einfach zu sperrig, zumal du erstmal fröhlich programmierst und dann mit ERROR CUST rausfliegst. Und dann nach deinem Fehler suchen darfst.
Motorola... Der Abgleich sieht zumindest durch die Bank weg bis 470MHz vor. Wie tief man da rein muss in die Geräte, keine Ahnung

meierzwo
18.11.2020, 16:21
Natürlich geht das. Den umgekehrten Weg, von Zivil nach BOS haben wir schon gemacht.
Nur der normale Anwender wird die Firmware und auch die Software nicht bekommen. Die Geräte müssen zum Service.
Zumindest bei Sepura. Den Radio Manager für die Anwenderprogrammierung rücken die ja auch nicht einfach so raus.
Motorola hatte ich nicht in den Fingern. Und die Schaltbandbreite passt bei Sepura nicht für Amateurfunk. Motorola bietet dort mehr.
Für Sepura bleibt nur Weiterverwendung im Betriebsfunkbereich. Wenn es denn in dem Bereich überhaupt Tetra Netze und Abnehmer gibt. Und das Problem mit dem nicht mehr unterstützten Komponenten bleibt ja bestehen. Motorola ließe sich im Amateurfunk weiter verwenden. Allerdings ist Tetra dort nur eine verschwindend kleine Nischenanwendung. Kein Netz, nur DMO (Repeater). Meist nur eine kleine lokale Angelegenheit. Das meiste spielt sich auf D-Star und DMR ab.