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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Statusmeldung im digitalfunk



florianxxx
12.10.2015, 20:34
Hallo, zusammen,

ich habe mich etwas mit der Thematik Digitalfunk beschäftigt, aber die Informationen und Ansprechpartner dazu sind recht dürftig.

Konkret habe ich zum thema Status/SDS/Organisationskanal Fragen, bzw. widersprüchliche Aussagen. Meines Verständnisses nach werden die Statusmeldungen per SDS in eine spezielle, nicht schaltbare Gruppe gesendet und dann entsprechend von der Leitstelle, die ja per Kabel angebunden ist, ausgewertet. Diese SDS werden über den Organisationskanal verschickt (Korrekt?) und damit würde ein FRT, welches diese Statusmeldungen (auch) empfangen will/soll dazu führen, dass der Organisationskanal in der Zelle des FRT (natürlich abhänig von der Zahl der statusmeldungen, aber angenommen diese Zahl ist durch etliche Landkreise recht hoch) dadurch be- wenn nicht sogar überlastet wird. Ist das so korrekt?

Grüße und Danke im Vorraus

florianxxx

Zentrale Leitstelle
13.10.2015, 08:21
Hallo,
rein vom Verständnis her betrachtet, glaube ich nicht, das die Zelle überlastet sein könnte.
Technisch (organisatorisch) wird sicherlich auch hier der Organisationskanal nicht etliche Statusmeldungen quer über die Bundesrepublik übertragen.
Siehe Tetra-Alarmierung (ist ja nichts anderes).
Gruß
ZL

MeisterH
13.10.2015, 08:36
Diese SDS werden über den Organisationskanal verschickt (Korrekt?) und damit würde ein FRT, welches diese Statusmeldungen (auch) empfangen will/soll dazu führen, dass der Organisationskanal in der Zelle des FRT (natürlich abhänig von der Zahl der statusmeldungen, aber angenommen diese Zahl ist durch etliche Landkreise recht hoch) dadurch be- wenn nicht sogar überlastet wird. Ist das so korrekt?

Wie ist es denn in dem Fall, wenn du eine Text-SDS an eine GSSI schickst? Wird da etwas überlastet?

Anders gesponnen hast du die Vorstellung, dass du mit der Post Briefe ohne Probleme verschicken kannst, aber die Post durch eine Postkarte überlastet wäre.

ahk
13.10.2015, 09:16
Das hängt wohl davon ab, wieviele Geräte ihren Status in diese Gruppe schicken.

In Hessen hat jeder Landkreis eine Status GSSI, da mag das noch einigermassen überschaubar sein.

Ich glaube jedoch gelesen zu haben, dass es z.B. in Rheinland Pfalz nur eine Status Gruppe für das ganze Bundesland gibt.
Diese Daten werden per Draht an die Leitstellen übertragen.
Wenn jemand diese Gruppe auf einem TETRA Gerät schalten würde, dann kann ich mir gut vorstellen, dass der Control Channel der Zelle, in der das Gerät eingebucht ist, ziemlich gut ausgelastet ist. Insbesondere wenn dann noch GPS dazukommt.

Grüße
ahk

FF LeipzigM
13.10.2015, 10:23
Hallo,

im Gespräch mit der ASDN auf der Interschutz hatte ich die Thematik auch angeschnitten. Wie schon angeklungen ist, ist es unproblematisch was den Upload angeht, da dieser ja meist dezentral (nicht in der gleichen Zelle) von "vielen" Geräten erfolgt. Ebenso ist der Download in den Leitstellen unkritisch, da diese ja (meist) über Draht angebunden sind (gibt ja aktuell noch einige die zwar digital funken aber noch per Luftschnittstelle angebunden sind).

Problematisch wird es eben wenn der Download per Funk erfolgt, da dann alle Daten gesammelt in einer Zelle rausgehen und das natürlich einen Flaschenhals darstellt.

Paul

Alex22
14.10.2015, 20:09
Es ist auch möglich einen eigenen Datenzeitschlitz dafür zu verwenden, aber dann ist der eben für die Gespräche weg.

AkkonHaLand
15.10.2015, 20:08
Hallo,

im Gespräch mit der ASDN auf der Interschutz hatte ich die Thematik auch angeschnitten. Wie schon angeklungen ist, ist es unproblematisch was den Upload angeht, da dieser ja meist dezentral (nicht in der gleichen Zelle) von "vielen" Geräten erfolgt. Ebenso ist der Download in den Leitstellen unkritisch, da diese ja (meist) über Draht angebunden sind (gibt ja aktuell noch einige die zwar digital funken aber noch per Luftschnittstelle angebunden sind).

Problematisch wird es eben wenn der Download per Funk erfolgt, da dann alle Daten gesammelt in einer Zelle rausgehen und das natürlich einen Flaschenhals darstellt.

Paul

Also sehe ich es richtig, dass damit die Kernaufgabe der ELW2 der Feuerwehr ad absurdum geführt wird? Die sollen doch gerade bei größeren Einsätzen die Leitstelle in der Form entlasten, dass sie eigenständig die Funktion der Leitstelle für den Bereich übernehmen. (zum bessern Verständnis: 3(+1) ELW2 teilen sich im äußersten Fall die gesamte Region Hannover. (+1) wegen der BF Hannover, da ja nach Meinung ihres LtdBD die Stadt Hannover (bzw der Bereich der BF-Leitstelle) nicht zur Region Hannover gehört.).
Dazu gehört aber auch die Auswertung aller Stausmeldungen (zumindest in dem übernommenen Bereich), Alarmierung ggf. erforderlicher Kräfte und die komplette Doku aller Sachen, die auch in der Leitstelle dokumentiert werden, um diese nach Wiederherstellung der Betriebsbereitschsft der Lst in der Lst-Rechner zu übertragen.

ahk
15.10.2015, 21:17
Naja, ganz so ist es nicht.
Ersteinmal kann der Leitstellenbetrieb auch ohne (FMS/TETRA) Status abgewickelt werden. Zumindest mal im ELW2-Notbetrieb bei Leitstellen-Ausfall. Dann müssten die Einheiten halt mal Klartext Funken.

Und das mit einer Statusgruppe für das ganze Bundeland habe ich bisher nur von Rheinland-Pfalz gehört (in einer offiziellen E-Mail von einem Mitarbeiter der AS, also einigermaßen verlässlich).
Dort gibt es aber eine "Drahtschnittstelle" (d.h. Zugriff über Netzwerk) für die Status-Daten. Diese kann prinzipiell auch von den ELW2 oder anderen berechtigten Stellen genutzt werden.

In Hessen sind die Status-Gruppen der jeweiligen Landkreise im Fleetmapping der ELW2 Funkgeräte enthalten. Auch dort ginge also der Leitstellen-Ersatz.

Keine Ahnung wie das in Niedersachsen gelöst ist, aber irgendwas zwischen den beiden beschriebenen Varianten wird es wohl sein.

Grüße
ahk

nederrijner
16.10.2015, 08:36
Also sehe ich es richtig, dass damit die Kernaufgabe der ELW2 der Feuerwehr ad absurdum geführt wird? Die sollen doch gerade bei größeren Einsätzen die Leitstelle in der Form entlasten, dass sie eigenständig die Funktion der Leitstelle für den Bereich übernehmen.
Hä? Die Leitstelle ist als rückwärtige Führungseinrichtung Führungsmittel des Einsatzleiters und der ELW2 ist ein weiteres Führungsmittel des Einsatzleiters beim Führen von Verbänden bzw. beim stabsmäßigen Führen an der Einsatzstelle. Beide haben (gerade bei großen Einsätzen) ihre Berechtigung und ihre Aufgaben, so dass ich nicht sagen würde, dass der ELW2 Aufgaben der Leitstelle übernehmen soll.

Fabpicard
16.10.2015, 23:47
Ach her je...

Das ist doch mal ganz davon abhängig, wie die FW in den jeweiligen Gebieten organisiert sind...

Der ELW-2 der BF-Trier ist Auch dazu da, die LST bei Ausfall ersetzen zu können...
Der ELW-2 vom Kreis Trier-Saarburg ist Nicht dazu gedacht... Kann aber bei großen Unwetterlagen auch in einem Bereich Einsätze komplett organisieren, nach dem die ILS-Trier die Notrufe angenommen und die Daten an den ELW-2 weitergegeben hat...

Also ---> Abhängig von der jeweiligen Organisation Vor Ort ;)

MfG Fabsi

nederrijner
17.10.2015, 09:11
Ja, aber eben nicht die vorgesehene "Kernaufgabe", sondern zusätzliche Nutzung.

(Dies vor dem Hintergrund der Bewertung technischer Rahmenbedingungen - wobei ich bisher ehrlich gesagt noch nicht gehört habe, dass das Auswerten der Statusmeldungen über Funk ein Problem darstellen würde.)

florianxxx
24.10.2015, 15:32
Wie ist es denn in dem Fall, wenn du eine Text-SDS an eine GSSI schickst? Wird da etwas überlastet?

Anders gesponnen hast du die Vorstellung, dass du mit der Post Briefe ohne Probleme verschicken kannst, aber die Post durch eine Postkarte überlastet wäre.


Hallo,

im Gespräch mit der ASDN auf der Interschutz hatte ich die Thematik auch angeschnitten. Wie schon angeklungen ist, ist es unproblematisch was den Upload angeht, da dieser ja meist dezentral (nicht in der gleichen Zelle) von "vielen" Geräten erfolgt. Ebenso ist der Download in den Leitstellen unkritisch, da diese ja (meist) über Draht angebunden sind (gibt ja aktuell noch einige die zwar digital funken aber noch per Luftschnittstelle angebunden sind).

Problematisch wird es eben wenn der Download per Funk erfolgt, da dann alle Daten gesammelt in einer Zelle rausgehen und das natürlich einen Flaschenhals darstellt.

Paul

Schön, dass ich auch hier die beiden Antworten bekomme die ich bisher auch bekommen habe.

Allerdings habe ich inzwischen herausgefunden, dass wohl auf "unserer" Statusgruppe "nur" die Feuerwehren aus 4 Landkreisen sind, in denen das Aufkommen jetzt nicht so eklatant groß sein dürfte, insofern sollte das vermutlich ohne nennenswerte Auswirkungen auch per Luftschnittstelle andockbar sein.

jocologne
06.01.2017, 20:51
In Niedersachsen ist ja mittlerweile überwiegend der verschlüsselte Digitalfunk eingeführt. Weiss jemand, ob auch die Statusmeldungen verschlüsselt sind?
Vielen Dank

Zakownik
07.01.2017, 11:45
Reine Statusmeldungen auf 16-bit Basis sind nicht verschlüsselt.

flachrelais_48
07.01.2017, 15:14
Ui. Ich denke, da müsste jocologne seine Frage genauer stellen. Meint er die E-E-Verschlüsselung? Ich stecke da nicht so im Detail. Gibt es nicht eine Plattformverschlüsselung (Stichwort SCK)? Die ist doch immer aktiv, oder?

Zakownik
07.01.2017, 15:36
Reine Statusmeldungen 15 Bit sind nicht verschlüsselt, ja die Aussage bezieht sich auf die E2E-Verschlüsselung.
Die Luftschnittstellenverschlüsselung im Netzbetrieb ist natürlich aktiv, im DMO nur dann, wenn SCK genutzt werden.
Da der Netzbetrieb der Betrieb ist, wofür das ganze Netz aufgebaut wurde, gehe ich immer bei der Beantwortung davon aus, dass wir als allererstes über den Netzbetrieb sprechen.
Aber all das ändert nichts am Fakt, dass Statusmeldungen im Sinne des Digitalfunks nicht verschlüsselt sind.

jocologne
08.01.2017, 11:12
Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Ich bin da leider nicht so bewandert, aber meine Frage bezog sich auf die Statusmeldungen von Fahrzeugen zur Leitstelle und ggfls. von der Lst. zum Fahrzeug in einem Landkreis.. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese unverschlüsselt sind.
Viele Grüße

P.S. habe mich eingelesen. Ja, ich meine den Netzbetrieb also TMO.

Florianschule09
17.01.2017, 21:44
Bezüglich der Auswertungen von Statusmeldungen gab es eine Info im November 2016.
Grob gesagt ging es darum, dass eine Feuerwehr ein berechtigtes Interesse an den selbst generierten Daten (Satusmeldungen) hat.

Zitat:

Grundsätzlich ist die Aufgabe des Brandschutzes und der Allgemeinen Hilfe eine
kommunale Aufgabe. Alle für die Abwicklung und ordnungsgemäße Dokumentation
dieser Aufgabe erforderlichen Informationen oder Daten stehen der Kommune zu.
Insofern ist auf Seiten der Feuerwehren ein berechtigtes, nicht abweisbares Interesse
vorhanden, die durch eigene Endgeräte generierten Daten (SDS, Status, GPS,
Callout, Callout-Rückmeldungen/Verfügbarkeiten, Remote Control Steuerungen) im
Rahmen der kommunalen Selbstverwaltungsaufgabe „Feuerwehr“ auch selbst nutzen
zu können (Dies gilt aufgrund des rechtlichen Status als „beliehene Einrichtung“
analog auch für die Werkfeuerwehren).

Nachzulesen in der: HSG42 - Betrieb zum Thema Datenanwendungen (Hessen).

Damit ist das Verschlüsselungsthema doch keine Frage.

Zakownik
18.01.2017, 18:31
@Florianschule09

Was möchtest Du uns mit dem Beitrag sagen? Irgendwie fehlt mir der direkte Bezug zum Thema, ich steh' da etwas auf dem Schlauch.

Florianschule09
18.01.2017, 20:21
@Zakownik:

ich hatte das so verstanden, dass scheinbar der Wunsch einiger besteht/bestand die Statusmeldungen mitzulesen bzw. auszuwerten (für welche Zwecke auch immer, wir werden das z.B. künftig in unserem ELW nutzen)
Daher mein Beitrag bzw. die Info aus dem Rundschreiben das es möglich ist.

Grüße

ahk
18.01.2017, 23:13
Niedersachsen != Hessen

C-A-F-S
19.01.2017, 15:59
.....wir werden das z.B. künftig in unserem ELW nutzen)


Wie setzt ihr das Hard- und Softwaremäßig um?

Florianschule09
21.01.2017, 20:42
Niedersachsen != Hessen

sry, war n bissi schnell mit antworten, bevor ich alles gelesen hatte. Aber so ganz off Topic war mein Post ja auch net ;-)

Florianschule09
21.01.2017, 20:58
Wie setzt ihr das Hard- und Softwaremäßig um?

Meldung und Freischaltung für Datennutzung (ein MRT) bei der LBD ist beantragt und läuft derzeit.
Wir haben vier MRT im ELW verbaut die über LARDIS (zwei Funkarbeitsplätze: jeweils PC mit 2 Bildschirmen und Besprechungseinrichtung etc.) gesteuert werden.

Statusmeldungen sollen dann künftig auch direkt ins FIREBOARD laufen.
So ist der Plan und nach vielen Gesprächen auf der PMR-Expo sieht es auch ganz gut aus. Es haben alle auf die Freigabe der Datennutzung gewartet, aber die gibts es ja seit November (in Hessen, sags nur dazu, bevor wieder was falsch ist ;-) )

Wir warten warten jetzt auf die Freischaltung und testen dann.
Danach kann ich mehr sagen.

ahk
21.01.2017, 21:13
Also bei uns (ebenfalls Hessen) ist die Freischaltung schon da.
Läuft einwandfrei. Status + GPS. Software Lösung siehe Signatur
Alarmierung ebenfalls kein Problem. Jetzt warten wir noch auf die neue Firmware für den P8GR mit dem man die Rückmeldungen auch an weitere ISSIs schicken kann, um die 'komme/komme nicht' Anzeige auch bei Alarmen zu realisieren, die nicht vom eigenen Gerät ausgelöst wurden.
In der nächsten Version hat TC auch die Möglichkeit, die eingehenden Status so zu filtern, dass nur die eigenen ISSIs verarbeitet werden um die Nutzungsregelungen der AS Hessen einhalten zu können.

Grüße
Arne

Pringman
23.01.2017, 09:06
Hallo zusammen,

wir wollen bei uns im Gerätehaus den Status der eigenen Stadt auswerten. Wie das technisch geht weiß ich.

Wie ist in NRW die rechtliche Lage. Ist das erlaubt? Hat jemand damit Erfahrungen?


Gruß

TetraS6
23.01.2017, 12:00
Hallo zusammen,

wir wollen bei uns im Gerätehaus den Status der eigenen Stadt auswerten. Wie das technisch geht weiß ich.

Wie ist in NRW die rechtliche Lage. Ist das erlaubt? Hat jemand damit Erfahrungen?


Gruß

Sprech deine VSt oder TTB an. Da bekommst du ein Ja oder Nein. Alle weiteren Gedanken sind zwecklos, denn man kann sehen, welches Gerät wann und wo eingebucht ist/war.