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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Notruf via VoIP und Mobilfunk auch bei Stromausfall



florian M.
14.09.2014, 11:08
Hallo,

was haltet ihr von dieser Petition?

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2014/_05/_15/Petition_52244/forum/Beitrag_321003.$$$.batchsize.10.tab.1.html

Gruß
Florian

PS: Diese Petition ist nicht von mir.

abc-truppe
14.09.2014, 11:51
Da stellt sich ja die Grundsatzfrage: Man kann die Mobilfunkmasten und die Vermittlungsstellen schon mit Notstrom versorgen.
Aber die Endkunden?
- Wer kümmert sich um die korrekte Verkabelung beim Endkunden?
- Wer stellt sicher, dass die Batterien beim Endkunden gewartet/ersetzt werden?
- Wer stellt sicher, dass auch in 5 Jahren die Verkabelung beim Endkunden passt?
- Der Router (Keller), die Fritz Box (im Gang im Keller) und das schnurlose Telefon (1. Stock) müssen notstromversorgt werden.
- Das Mobiltelefon muss notstromversorgt werden (iPhone nach anderthalb Jahren binnen 12 Stunden leer).
- Die Notstromversorgung muss länger als 15 Minuten laufen (welche USV kann das? Wer garantiert, dass der Endkunde nicht den Kühlschrank, Omas Beatmungsgerät oder den WOW-süchtigen Sohn dranhängt?)

Ich sehe den Ansatz und die Gedanken dahinter als sehr proaktiv mitgedacht, die Realisierung ist allerdings nicht so einfach machbar. Kosten und Personalaufwand sind hier unermesslich.

Alex22
14.09.2014, 13:44
Da stellt sich ja die Grundsatzfrage: Man kann die Mobilfunkmasten und die Vermittlungsstellen schon mit Notstrom versorgen.
Aber die Endkunden?
- Wer kümmert sich um die korrekte Verkabelung beim Endkunden?
- Wer stellt sicher, dass die Batterien beim Endkunden gewartet/ersetzt werden?
- Wer stellt sicher, dass auch in 5 Jahren die Verkabelung beim Endkunden passt?
- Der Router (Keller), die Fritz Box (im Gang im Keller) und das schnurlose Telefon (1. Stock) müssen notstromversorgt werden.
- Das Mobiltelefon muss notstromversorgt werden (iPhone nach anderthalb Jahren binnen 12 Stunden leer).

Kurz und knapp POE.
Ein Hauptgrund, warum die ISDN und Analog weghaben wollen, weil sie die Stromversorgung auf den Endkunden abwälzen wollen.

Kater 9
14.09.2014, 16:12
Die Stromversorgung ist sicher nicht der Grund. Die Versorgung von Routern und DSL Modems ist erheblich stromfressender als einen ISDN Notapparat zu speisen.

Alex22
14.09.2014, 18:59
Die Stromversorgung ist sicher nicht der Grund. Die Versorgung von Routern und DSL Modems ist erheblich stromfressender als einen ISDN Notapparat zu speisen.

Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun, denk doch nur mal ein bißchen nach.
Sicher braucht ein Router und Modem mehr Strom, ändert aber nichts daran, daß die Telekom über 22 Millionen Telefonanschlüsse hat.
Selbst wenn jeder Anschluß nur 1Watt braucht sind das pro Jahr satte 200.000.000Kw/h an Stromverbrauch und ich glaube nicht das ISDN und Analog Telefone "nur" ein Watt an Leistungsaufnahme haben.

J@n
14.09.2014, 19:42
Hallo Alex,

das mit dem Stromfressend hat sehr viel damit zu tun. Laut Wikipedia liefert der Notbetrieb eines NTBA's 0,4 Watt bei 60V sind das ungefähr 7mA.

Das Netzteil meiner Fritzbox liefert bis zu 24 Watt welches bei 60V immerhin 400mA sind.

Und allein schon dieser Strom ist für das Netz der Telekom viel zu hoch.

Abgesehen von der angesprochenen Endkunden Problematik welche Geräte noch alles versorgt werden müssen damit man überhaupt Telefonieren kann.

Das nächste Problem gibt es auch schon und das ist der Glasfaseranschluss.

Gruß Jan

Alex22
14.09.2014, 19:54
Hallo Alex,

das mit dem Stromfressend hat sehr viel damit zu tun.
Für mich ist der Stromverbrauch ja der Hauptgrund warum die Telekom von Analog und ISDN weg will.
Und der Telekom ist es auch egal, ob insgesamt wesentlich mehr Strom verbraucht wird durch ein reines VOIP Netz. Hauptsache die brauchen gar kein Strom mehr bezahlen.

Kater 9
14.09.2014, 23:03
Ein Analogtelefon benötigt im Standby überhaupt keinen Strom, nur im Gesprächszustand einige wenige mA. Und ISDN Telefone benötigen auch nur Strom im Notspeisefall der eher selten ist da sich kaum einer ISDN leistet um dann nur ein Nottelefon dran zu hängen.

Dominic
15.09.2014, 17:18
Hallo,
die Frage ist doch, wie zahlreich die Nutzer überhaupt noch sind, die so richtige Kabelgebundene Telefone nutzen.
Ich gehe davon aus (hab noch nicht die Zeit gefunden es zu testen, oder mal die tatsächlichen Verbrauchswerte zu messen), dass mein Router und meine schnurloses Telefon an der USV 30-60min funktionieren sollten.
Ist aber eigentlich nur Nebeneffekt, da die USV eigentlich nur den NAS bei Netzausfall ordentlich herunterfahren soll.

Da ich aber keine Ahnung habe, inwieweit und für welche Dauer die Telekom ihr Netz stromtechnisch puffert, kann ich auch nicht sagen, ob mir dass überhaupt was nutzt.
Ich denke hier sollte es für die Netzbetreiber entsprechende verbindliche Leitlinien geben.

Für seine Haustelefonie sollte der Endkunde schon selbst verantwortlich sein. Mein Stromversorger garantiert mir ja noch nicht mal die Straßenbeleuchtung.
Allerdings befinde ich mich am Rande des Ruhrgebiets im dichter besiedelten Raum in der glücklichen Lage, von Stromausfällen bisher weitgehend verschont geblieben zu sein; ich meine jetzt einmal in vier Jahren über eine Stunde. Da hatte ich mehr Probleme die Taschenlampe zu finden. ;-)

Bis dann

Dominic

Angriffstrupp
16.09.2014, 08:14
Ich denke das es ein viel zu großer Aufwand wäre, bei geringem Nutzen. Wie wäre es nur öffentliche Gebäude ( Feuer und Rettungungswachen, Polizei , Schulen Rathäuser usw. ) damit zu versorgen? Dort müssen Technische bzw. Elektrische Anlagen eh regelmäßig überprüft werden. Und die Bürger hätten ihre Anlaufstelle.

EIB-Freak
16.09.2014, 19:12
Richtig. Auf diesen Weg wird es wohl hinauslaufen (Stichwort KatS-Leuchttürme). Der heutigen Generation kann man (leider!) nicht mehr zumuten, sich für "unvorhergesehene" Dinge vorzubereiten. Die AKNZ z.B. hat sehr gut gemachte Broschüren zu dem Thema - aber wer liest das wirklich? Die Generation Facebook? Bestimmt nicht :-(

DG7GJ
17.09.2014, 01:50
Hallo!


Für mich ist der Stromverbrauch ja der Hauptgrund warum die Telekom von Analog und ISDN weg will.
Und der Telekom ist es auch egal, ob insgesamt wesentlich mehr Strom verbraucht wird durch ein reines VOIP Netz. Hauptsache die brauchen gar kein Strom mehr bezahlen.

Nein, mit Stromverbrauch - egal ob beim Kunden oder bei der Telekom - hat das alles gar nix zu tun.
Denn der Strom der via POT oder ISDN zum Kunden raus geht, ist ein reiner Furz gehen das, was in den Vermittelungsstellen und Systemräumen der zig-tausend Telekom-Standorte verbraten wird.
Damals zur guten alten analogen POT-Zeit waren es nur wenige mA die sich auf wenige Ampere auf den Schienen addierten.
Problematisch waren da noch eher die Stromstöße wenn mehrere Wähl-Relais anfingen zu rattern.
Darum hatte auch jedes dieser Wähl-Relais seine eigenen NiCd-Naßakkus nebendrann stehen, denn mit Elkos wäre sowas niemals auf Zack gekommen.

Als dann die ganze Netzstruktur in den 90'ern nach und nach "digitalisiert" wurde - das war die Stufe wo alles Netzinterne über ISDN lief und über POT's-Interfaces die Kunden bedient wurden die kein ISDN wollten, hat nur der Ratter-Lärm in den Systemräumen nachgelassen.
Stromverbrauch (im Durchschnitt!) stieg gegenüber der analogen Zeit aber, nicht zuletzt auch die Abwärme die mit elektrischer klimatisierung wieder gedämmt werden musste damit die Vermittelungsschränke nicht heiß liefen.

Seid der Jahrtausendwende aber fing die Telekom aber ihre zweite Digitalisierungswelle an.
Netzintern läuft da bei denen nix mehr über IDSN, sondern inzwischen fast alles nur noch über VoIP.

Kostet noch mehr Strom, eben weil viel mehr Rechenpower und Bandbreite zusammen kommt. Und neben POTS-Interfaces für die knapp 20% Altkunden die von ihren 30 jahre alten Analoganschlüssen nicht weg wollen, braucht man dort ebenso seit über 10 jahren schon VoIP<->ISDN Interfaces für alle Kunden die an ihrem ISDN festhalten (ich gehöre dazu).

Die Telekom kennt im Stromverbrauch nur eine Richtung: Steil nach oben!
Macht denen aber nichts, die sind so groß und Stromhngrig, das sie kaum noch was zahlen dafür.

Ne, die Telekom will einfach von den unterschiedlichen Mehrfach-Netzen weg.
Statt Internet, VoIP, ISDN und POT wünschen die sich halt irgendwann ein reiner ISP für Internet und VoIP zu werden.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Angriffstrupp
17.09.2014, 08:13
Aus Fehlern gelernt - totale Sicherheit gibt’s nicht

Von Wolfgang Schneider und Mike Roth

Vor einem Jahr, am 21. Januar 2013, warf der Brand in der Telekom-Vermittlungsstelle in Siegen eine ganze Region in die Telekommunikations-Steinzeit zurück. In den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie den angrenzenden Gebieten in Rheinland-Pfalz und Hessen waren eine halbe Million Menschen bis zu vier Tage lang ohne Festnetz, Mobilfunk und Internet.

Der Netzausfall war ein Desaster für die gesamte Region. Neben Privatpersonen waren hunderte Firmen betroffen und mussten teilweise die Produktion einstellen. Tausende von Bankkunden konnten kein Geld an den Automaten abheben oder per Karte zahlen. Und selbst die Notrufnummern 110 und 112 waren vom Netzausfall betroffen. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren stundenlang nicht erreichbar. Die Behörden fuhren teilweise mit Lautsprecherwagen durch die Straßen und informierten die Bürger über die Situation.
Desaster für die ganze Region

Politiker und Behörden sprachen später von großem Glück, dass niemand wegen fehlender Hilfe ums Leben gekommen sei. Die Telekom selbst sprach damals von einem "in dieser Dimension bisher absolut einzigartigen Ereignis". Doch was ist seitdem passiert? Welche Konsequenzen hat der Netzausfall gehabt?

Im Gebäude der Telekom brannten Schaltkästen.

Aus dem Brand habe man beim Wiederaufbau der Vermittlungsstelle gelernt, betont André Hofmann, der Pressesprecher der Telekom: "Wir haben das Ganze so geregelt, dass wir die komplette Internettechnik von der Telefonietechnik jetzt räumlich getrennt haben, so dass wir dort die Möglichkeit haben, über verschiedene Stockwerke an die jeweilige Technik zu kommen. Dadurch soll vermieden werden, dass Telefon und Internet bei einem Brand gleichzeitig ausfallen."
Telekom wegen Informationspolitik in der Kritik

Heftige Kritik musste die Telekom vor einem Jahr vor allem wegen ihrer zögerlichen Informationspolitik einstecken. Unter anderem waren die Medien betroffen, die zeitweise keine Informationen erhielten und weitergeben konnten. In einer Sondersendung des WDR Siegen erhoben später unter anderem Siegens Landrat Paul Breuer und Bürgermeister Steffen Mues schwere Vorwürfe gegen die Telekom. Das sei auch dem Innenministerium nicht verborgen geblieben, berichtet der Burbacher Landtagsabgeordnete Falk Heinrichs, der Mitglied des Innenausschusses ist. Es sei erkannt worden, wo die Probleme lagen, sagt er.
Probleme erkannt

Beate Schmies vom WDR Siegen, Siegens Landrat Paul Breuer und Bürgermeister Steffen Mues kritisierten die Telekom.

"Dass man vor Ort eine bessere Einweisung durch die Deutsche Telekom AG bekommt, dass die Kommunikation besser sein muss und ich glaube, dass man da einiges noch verbessern kann." Die Politik hat Druck gemacht – und die Telekom hat Besserung gelobt. Sprecher André Hofmann kündigt an, "dass wir demnächst in einer solchen Notsituation einen Ansprechpartner vor Ort haben, der auskunftsfähig ist, der als Bindeglied zwischen den Einsatzkräften und der Stadt fungiert, so dass gewährleistet ist, dass alle Personen immer auf dem aktuellsten Stand sind".
Gemeinsame Leitstelle geplant

Auch aus dem Ausfall der Notrufe haben die Behörden Konsequenzen gezogen. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren damals stundenlang nicht erreichbar. Das soll in Zukunft nicht mehr passieren. Deshalb sind die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie der Hochsauerlandkreis dabei, eine gemeinsame Leitstelle einzurichten. Die ersten Grundsatzbeschlüsse dafür sind schon gefasst. Durch diese sogenannte Verbundleitstelle soll die jederzeitige Erreichbarkeit der Notrufnummern 110 und 112 garantiert werden – auch, wenn in einem der drei beteiligten Kreise die Leitstelle wegen eines Ausfalls nicht erreichbar ist.
Feuerwehren werden geschult

Die Notrufnummern von Polizei und Feuerwehr waren nicht erreichbar.

Lehren aus dem Brand in Siegen hat man auch bei den Feuerwehren im Land gezogen. So werden am Institut der Feuerwehr in Münster spezielle Schulungskonzepte erarbeitet. Dabei wird den Wehrleuten gezeigt, wie man Brände in Vermittlungsstellen und Serverräumen löschen kann, ohne den Strom abstellen zu müssen. Denn die Stromabschaltung war vor einem Jahr in Siegen der Grund dafür, dass es zum totalen Blackout kam.
Schadensersatz in Millionenhöhe

Vor allem viele Firmen hatten unter dem Netzausfall zu leiden. Teilweise stand die Produktion still, teilweise gingen Aufträge verloren. Die Wirtschaft klagte laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Siegen über Schäden in Höhe von mindestens fünf Millionen Euro. Ob und in welcher Höhe Schadensersatz geleistet worden ist, dazu will sich die Telekom nicht äußern. Sie betont aber, Klagen gegen die Telekom habe es nicht gegeben.
Kunden bleiben bei der Telekom

Außerdem ist der große Wechsel zu anderen Netzbetreibern ausgeblieben. Nach Auskunft der Telekom sind die Kundenzahlen im Vorwahlbereich 027 nahezu identisch mit denen vor dem Netzausfall. Auch in den Reihen der Wirtschaft habe sich die Wechselbereitschaft in Grenzen gehalten, berichtet Hermann-Josef Droege von der Industrie- und Handelskammer Siegen: "Einzelne Unternehmen haben wohl gewechselt. Weitere Unternehmen haben zumindest ernsthaft Verhandlungen geführt. Es gibt aber auch Unternehmen, die trotz des großen Frustes gleichwohl gesagt haben: Wir bleiben bei der Telekom, weil wir letztendlich keine echte Alternative sehen."
Kreise mit eigenem Richtfunknetz

Bankkunden konnten kein Geld abheben.

Der Siegener Landrat Paul Breuer zieht ein Jahr nach dem Netzausfall folgende Bilanz: "Wir haben festgestellt, dass Abhängigkeiten von einem Netz in der Zukunft vermieden werden sollen und müssen. Und wir sind dabei, in den Bereichen, in denen wir Einfluss darauf haben, eine zweite Möglichkeit, sprich eine Redundanz herzustellen." Mit Blick aufs Internet ist die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG) eine Alternative, deren Gesellschafter die fünf südwestfälischen Kreise sind. Sie arbeitet auf Richtfunkbasis und ist somit unabhängig vom Telekomnetz. Sowohl Internet als auch Telefon gibt es über den Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Damit ist das Kabelnetz eine wirkliche Alternative, die aber längst nicht überall in Südwestfalen verfügbar ist.
Kein zweites Notfallnetz der Telekom

Gefordert worden war nach dem Totalausfall eine Absicherung durch ein zweites Notfallnetz der Telekom, eine sogenannte Redundanz. Doch das bleibe auch in Zukunft ein Wunschtraum, betont Telekom-Sprecher André Hofmann: "100-prozentige Sicherheit werden sie nicht erreichen können, egal was sie für ein Netz aufbauen. Und darüber hinaus ist ein komplett redundantes Netz leider Gottes utopisch, da diese Kosten sämtliche Rahmen sprengen würden."

Quelle:
http://www1.wdr.de/studio/siegen/themadestages/telekombrandsiegen100.html

Alex22
17.09.2014, 13:29
Kostet noch mehr Strom, eben weil viel mehr Rechenpower und Bandbreite zusammen kommt. Und neben POTS-Interfaces für die knapp 20% Altkunden die von ihren 30 jahre alten Analoganschlüssen nicht weg wollen, braucht man dort ebenso seit über 10 jahren schon VoIP<->ISDN Interfaces für alle Kunden die an ihrem ISDN festhalten (ich gehöre dazu).


Ich will auch nicht weg.
Nur kann ich mir das nur unschwer vorstellen das alles schon über VoIP läuft.
Denn komischerweise fallen immer nur reine VoIP Anschlüsse aus und nie die guten alten Analog/ISDN Anschlüsse.
Ich glaube nämlich nicht das nur die "letzte Meile" Anschlüsse das Problem von VoIP ist, sondern das ganze System nicht ausgereift ist.

DG7GJ
17.09.2014, 14:27
Hallo!


Ich will auch nicht weg.
Nur kann ich mir das nur unschwer vorstellen das alles schon über VoIP läuft.
Denn komischerweise fallen immer nur reine VoIP Anschlüsse aus und nie die guten alten Analog/ISDN Anschlüsse.

Naja...ich merke seid Jahren das die Verbindungsqualität an meinem ISDN immer mehr nach lässt. Das liegt weder an meiner TK-Technik (schon mehrfach getauscht) noch an der "letzten Meile" zu meinem komunellen TK-Anbieter (Dokom24).

Vielmehr kommen die gelegentlichen Echoeffekte sowie fragmentiertes knistern bis hin zu komletten Verbindungsabbrüchen alle aus den oberen Netzebenen.
Hab meinem ISP mehrfach gedrängelt genauere Fehlerprotokolle mit zu loggen...und ws kam da raus:
Die regelmässigen Verbindungsabbrüche mitten in eingehende Gespräche stehen im Log mit dem Status "von Gegenstelle-Netz getrennt".
Ebenso bekommt man bei slchen Gelegenheiten regelmässig von den Technikern erklärt das die Telekom seid Jahren nur noch mit VoIP im Kernnetz rumstrickt.


Ich glaube nämlich nicht das nur die "letzte Meile" Anschlüsse das Problem von VoIP ist, sondern das ganze System nicht ausgereift ist.

Da bin ich ganz deiner Meinung.
VoIP mag brauchbar sein für spezielle, begrentzte Insellösungen.
Aber als Massenanwendung einfach so über das Internet...niemals!

Vor allem auch das Thema Datensicherheit:
Wenn ich eine eMail von Dortmund nach München schicke, wundere ich mich nicht das im Header anschließend Serveradressen aus halb Europa (und darüber hinaus) stehen.

Müssen wir unsere Telefonate genauso erst mal rund um den Globus schicken, nur weil "Digital" heute so "Geil" ist?

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Dominic
17.09.2014, 15:54
Hallo,

Wenn ich eine eMail von Dortmund nach München schicke, wundere ich mich nicht das im Header anschließend Serveradressen aus halb Europa (und darüber hinaus) stehen.

Müssen wir unsere Telefonate genauso erst mal rund um den Globus schicken, nur weil "Digital" heute so "Geil" ist?
ich denke, aber das gerade die größere Flexibilität bei den Kabelstrecken Voip für die großen Netzbetreiber so charmant macht. Erdbau ist teuer, wenn man sich da ein paar physische Verbindungen sparen kann.....

Bis dann

Dominic

EIB-Freak
17.09.2014, 19:04
Und selbst ohne VoIP kann es Probleme geben:
http://www.lippeschutz.de/aktuelles/single/?no_cache=1&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&tx_ttnews%5Btt_news%5D=374&cHash=87422bbea5341d302ddf2202a2476c2e

klickklack
10.10.2014, 19:16
Was soll man dann im Notfall tun?

EIB-Freak
11.10.2014, 13:10
Es gibt diverse Ideen, eine, die wohl bekannteste, sind "KatS-Leuchttürme". Damit sind Anlaufstellen für die Bevölkerung gemeint, die über entsprechende Kommunikationsnetze verfügen. Das können Feuerwehrgerätehäuser, Polizeidienststellen oder Rettungswachen sein.
Oder auch Landratsämter, Bürgermeisterämter...

DG7GJ
13.10.2014, 15:29
Hallo!


Was soll man dann im Notfall tun?

Wie EIB-Freak schon schrieb: Fällt Festnetz aus und Mobilfunk geht auch nicht, dann heißt es eben zufuß Hife holen.
Ein wirklich unabhängiges Alarmierungsnetz auf der Schnittstelle Bürger -> Notrufzentrale gibt es nicht in Deutschland.

Eine mögliche Art solch ein absolut autonomes zu realisieren, sieht man sehr schön am REGA-Netz in der Schweiz.
Ursprünglich geplant als Notrufnetz für Bergsteiger, dient es heute aber inzwischen in weiten Landesbereichen der Schweiz als unabhängiges Notrufnetz.
Die diversen abgesetzten Feststationen stehen alle sammt im Gebirge und haben daher naturgemäß eine immense Reichweite.
Jeder der sich ein in der Schweiz frei verkäufliches REGA-Funkgerät kauft (quasi ein für REGA endsprechend programmiertes Betriebsfunkgerät) kann dann unabhängig von Festnetz, Internet/IP, und Mobilfunk.
Ordnung wird dort gehalten durch strenge Regeln.
Privatgelaber auf den REGA-Frequenzen ist strikt verboten, bei Verstoß gibt es saftige Strafen.
Bedienung geht über zwei Knöppe mit Selektivrufen:
Ein Selektivruf zum signalisieren eines Notrufes mit nachfolgender Sprechfunkverbindung zum Disponenten, sowie ein Selektivruf zum Erreichbarkeitstest: Kommt von einer Feststation eine Quittung signalisiert das Gerät das man eine REGA-Station erreichen kann.

Aber in Deutschland gibt es sowas nicht.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Angriffstrupp
13.10.2014, 15:46
Das mit dem REGA Netz finde ich eine gute Sache. Ist aber Weltweit nur in der Schweiz zu finden.

DG7GJ
14.10.2014, 17:58
Hallo!


Das mit dem REGA Netz finde ich eine gute Sache. Ist aber Weltweit nur in der Schweiz zu finden.

Ja, leider.
Selbst andere Länder der Alpenregion haben sowas nicht, bzw. deutlich restiktiver.
Heißt: In vielen Alpenregionen gibt es schon vergleichbares, aber die Funkgeräte dürfen nicht durch jedermann gekauft und benutzt werden.
Je nach Land nur entsprechend zugelassene Skilehrer, Bergführer usw...nicht selten läuft das dann auf den selben Frequenzen wo die regionale Bergrettung funkt.

Hier in Deutschland versucht man sowas (bundesweite Notruffrequenz) seit enigen Jahren für den Taxifunk, steht aber auch mehr und mehr in Frage ob das jemals was wird.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Angriffstrupp
14.10.2014, 20:02
Hallo!



Ja, leider.
Selbst andere Länder der Alpenregion haben sowas nicht, bzw. deutlich restiktiver.
Heißt: In vielen Alpenregionen gibt es schon vergleichbares, aber die Funkgeräte dürfen nicht durch jedermann gekauft und benutzt werden.
Je nach Land nur entsprechend zugelassene Skilehrer, Bergführer usw...nicht selten läuft das dann auf den selben Frequenzen wo die regionale Bergrettung funkt.

Hier in Deutschland versucht man sowas (bundesweite Notruffrequenz) seit enigen Jahren für den Taxifunk, steht aber auch mehr und mehr in Frage ob das jemals was wird.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Wäre da per Petition nicht was auf den 2m Bos Frequenzen zu machen? Jetzt wo Tetra mehr als vor der Tür steht...

EIB-Freak
15.10.2014, 11:58
BaWü wird den nPOL-Funkverkehr bis min. 2019 weiterhin auf 2m durchführen.
Ansonsten wäre das eine gute idee.

Kater 9
15.10.2014, 13:13
Und wer kauft sich für viele hundert EUR ein Betriebsfunkgerät, unterhält dieses (Akku etc.) über Jahre obwohl er unterschwellig immer vermutet das er es nie brauchen wird?

Angriffstrupp
15.10.2014, 13:43
Ist ja kein muss, so ein Gerät zu haben. Aber dann wäre eine Möglichkeit da...
http://www.motcom.ch/produkte_info.php?idp=6391

EIB-Freak
15.10.2014, 18:36
Ich glaube beim Großteil der dt. Bevölkerung würde soetwas nicht funktionieren.
Hier werden ja die einfachsten Verkehrsregeln nicht beachtet, Rettungsgasse kennt kaum einer und genausowenig das richtige Verhalten, wenn sich ein Fahrzeug mit Blauhorn anschleicht...
Dann wird so ein Notruf-Netz auch nicht funktionieren.
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
1) Man versucht, die Mobilfunknetze so sicher wie möglich zu machen
2) Man versucht, im Notfall anzulaufende Stellen (KatS-Leuchttürme) der Bevölkerung klar zu machen.

Angriffstrupp
15.10.2014, 18:50
Ich glaube beim Großteil der dt. Bevölkerung würde soetwas nicht funktionieren.
Hier werden ja die einfachsten Verkehrsregeln nicht beachtet, Rettungsgasse kennt kaum einer und genausowenig das richtige Verhalten, wenn sich ein Fahrzeug mit Blauhorn anschleicht...
Dann wird so ein Notruf-Netz auch nicht funktionieren.
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
1) Man versucht, die Mobilfunknetze so sicher wie möglich zu machen
2) Man versucht, im Notfall anzulaufende Stellen (KatS-Leuchttürme) der Bevölkerung klar zu machen.

Da muss man sich ja mal die Frage stellen warum sowas in der Schweiz funktioniert aber in Deutschland nicht.

EIB-Freak
15.10.2014, 19:43
Weil die Schweiz etwas kleiner ist und solche sachen vielleicht viel früher, und besser, "ausgebildet" werden.
Meine Vermutung...

Jakob HiOrg
16.10.2014, 08:58
Wie EIB-Freak schon schrieb: Fällt Festnetz aus und Mobilfunk geht auch nicht, dann heißt es eben zufuß Hife holen.
Ein wirklich unabhängiges Alarmierungsnetz auf der Schnittstelle Bürger -> Notrufzentrale gibt es nicht in Deutschland.

Die Risiken eines "längeren" Stromausfalls oder nur partieller Beeinträchtigungen sind bekannt; z.B. über mehrere veröffentlichte Studien eindrucksvoll belegt worden. Aber so ist halt Politik. Obwohl der Bund für die Telekommunikationsgesetzgebung zuständig ist, schafft er es nicht, die Ziele des Bundesinnenministers (KRITIS, NPSI, etc.) und des Bundeswirtschaftsministers (Post- und Telekommunikationssicherstellungsgesetz, PTSG) selbst zur präventiven Krisen- und Katastrophenvorsorge unter einen gemeinsamen Hut zu bekommen. Nach dem , was nicht sein kann, was nicht sein darf. Da der erweiterte Katastrophenschutz, sowie die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr sowie in Länderverantwortung liegt, existieren 16 zuständigkeiten für ein zentrales Existensproblem. Die Ländervertreter reden zwar hier und da mit; hoffen aber das es sie selbst nicht trifft. Denn das kostet ministerielle Anstrengungen und eine schöne Stange Geld. Für die nPol-Vorsorge ist sowieso kein Geld da; auf kommunaler Ebene erfolgt die Erfüllung von Pflichtaufgaben inzwischen immer mehr nach Kassenlage. Da sollten wir uns nichts vormachen.

Sachliche verweise ich zu künftigen Telekommunikationsgrundlagen unter VoIP- bzw. NGN-Gesichtspunkten auf die Ausführungen und Schaubilder des "ifkom.de".
http://www.ifkom.de/42.0.html?&tx_ttnews%5BbackPid%5D=32&tx_ttnews%5Bpointer%5D=3&tx_ttnews%5Btt_news%5D=3423&cHash=a031cb1c73fe1bbc9576359267702e79
(Stichwort: BMWi und Einwendungen zum PTSG-Entwurf 2010)

Die Telekom hat in den letzten Wochen mehrfach angedeutet -und testet somit öffentliche Reaktionen-, das 2018 das Telefonvermittlungsnetz für ISDN und analoge Anschlüsse (mit zentraler Stromversorgung aller Teilnehmerleitungen) zwangsweise abschalten, d.h. auf IP-Grundlagen umstellen wird. Zu lange Anschlussleitungen werden dann "verdeckt" auf Mobilfunkrouter umgestellt, wo normale Telefone anschließbar sind. Notrufe werden bei Störungen oder Stromausfällen dann nicht mehr möglich sein.

Einsatztaktisch7 technisch sehe ich für BOS nur noch eine Telekommunikationsinfrastruktur für die Sprachkommunikation und Alarmierung mehr als kritisch. bis auf wirklich verlässliche Alternativen sollte zumindest die digitale Alarmierung im 2m-Band beibehalten werden. Es ist sicherlich sinnvoller zukünftig nur noch eine einzige, aber dann flächendeckenden Infrastruktur ggf. auf Basis von interkommunalen Zweckverbänden, zu unterhalten. Möglicherweise sind auch Lösungsansätze wie im Ausland, hier Österreich überlegenswert:
http://www.pagernetz.at/wb/pages/referenzen.php

Eins sollte aber unmißverständlich klar werden. Öffentliche Mobilfunkgrundlagen (GSM, UMTS, LTE) kommen dafür nicht in Frage. SMS-Gruppenalarm erscheint für viele Fälle ausreichend oder als erste alarmierungshilge angemessen zu sein. Wenns aber mal richtig losgeht, ist dies die erste TK-Technologie die nur noch rudimentär odr gar nicht mehr zusammenhängend zur Verfügung steht!

klickklack
16.10.2014, 16:49
Hallo!



Wie EIB-Freak schon schrieb: Fällt Festnetz aus und Mobilfunk geht auch nicht, dann heißt es eben zufuß Hife holen.
Ein wirklich unabhängiges Alarmierungsnetz auf der Schnittstelle Bürger -> Notrufzentrale gibt es nicht in Deutschland.

Eine mögliche Art solch ein absolut autonomes zu realisieren, sieht man sehr schön am REGA-Netz in der Schweiz.
Ursprünglich geplant als Notrufnetz für Bergsteiger, dient es heute aber inzwischen in weiten Landesbereichen der Schweiz als unabhängiges Notrufnetz.
Die diversen abgesetzten Feststationen stehen alle sammt im Gebirge und haben daher naturgemäß eine immense Reichweite.
Jeder der sich ein in der Schweiz frei verkäufliches REGA-Funkgerät kauft (quasi ein für REGA endsprechend programmiertes Betriebsfunkgerät) kann dann unabhängig von Festnetz, Internet/IP, und Mobilfunk.
Ordnung wird dort gehalten durch strenge Regeln.
Privatgelaber auf den REGA-Frequenzen ist strikt verboten, bei Verstoß gibt es saftige Strafen.
Bedienung geht über zwei Knöppe mit Selektivrufen:
Ein Selektivruf zum signalisieren eines Notrufes mit nachfolgender Sprechfunkverbindung zum Disponenten, sowie ein Selektivruf zum Erreichbarkeitstest: Kommt von einer Feststation eine Quittung signalisiert das Gerät das man eine REGA-Station erreichen kann.

Aber in Deutschland gibt es sowas nicht.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Und was ist, wenn zu Fuß mal eben paar KM bedeutet?

klickklack
16.10.2014, 16:49
Finde das irgendwie schon ein starkes Stück!

DG7GJ
17.10.2014, 12:59
Hallo!


Und wer kauft sich für viele hundert EUR ein Betriebsfunkgerät, unterhält dieses (Akku etc.) über Jahre obwohl er unterschwellig immer vermutet das er es nie brauchen wird?

Nunja, geeignete Neugeräte gibt es schon für um oder knapp unter 200€.
Klar ist das nix für 100% der Befölkerung.
Aber: Für Deutschland nicht in bezahlbar realisierbar...siehe weiter unten...

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

DG7GJ
17.10.2014, 13:04
Hallo!


Ist ja kein muss, so ein Gerät zu haben. Aber dann wäre eine Möglichkeit da...
http://www.motcom.ch/produkte_info.php?idp=6391

Ein VX-231 würde schon reichen.

Allerdings:
Als echtes "Notfunkgerät" wäre eh etwas optimal, was seid Jahren ausser Mode gekommen ist.
Währe vielleicht ein Anreiz für die Hersteller...

Ein HFG ohne Akku, aber statt dessen mit AA-Leergehäuse wo man ganz nach belieben Eneloop oder gar sauteure Lithium-AA's reinpacken kann.
Ab ins Handschuhfach und vergessen...

Motorola hatte sowas zu anständigen HFG's noch nie (AP73/GP68 zähle ich nicht zu "anständigen Geräten").
Das Vertex VX-160 war glaube ich das letzte, wozu es solche Batterie-Leerpacks gab.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

DG7GJ
17.10.2014, 13:36
Hallo!


Da muss man sich ja mal die Frage stellen warum sowas in der Schweiz funktioniert aber in Deutschland nicht.

Das ist schlicht und einfach in einem Wort zusammen fassbar:

Topologie!

In der relativ kleinen Schweiz brauchst du nur eine handvoll autonom arbeitende Feststationen hinstellen, und hörst selbst Handfunkgeräte die selbst noch an den Landesgrenzen rumgeschleppt werden.

Deutschland hat dummer weise eine deutlich größere Fläche und weitaus schlimmere topologische Strukturen.
Alle Berge die richtig was taugen würden, liegen an unserer Südgrenze.
Mittig von Deutschland gibt es da nicht viel, ausser eine willkürliche Kraterlandschaft aus buckeligen Mittelgebirgsgipfeln die alle so zwischen 400~700m ASL liegen und sich gegenseitig abschatten.
Oben im Norden haben wir garnix, braucht man endsprechende Türme die hunderte von Metern Höhe bringen müssten.

Was vielleicht geht, und wo einige Freaks im Automobilbereich schon seid Jahren sich was wünschen, währe eine Abdeckung von 70~80% mit 2m Mobilfunk.
Das ist die Grenze des Machbaren, wenn man mit grob 100 Stationsstandorten hantiert.
Wollte man sowas für Handfunkgeräte machen, würden selbst 1000 Standorte nicht reichen.

Eventuell geht da irgendwann was mit X-Stations:
http://www.stratxx.com/

Ich meine zu dem Thema vor Jahren auch schonmal was vorvormuliertes von der BnetzA gesehen zu haben welche Frequenzbereiche und Rahmenbedingungen gesehen zu haben.

Diese Technologie wird aber ausgebremmst aufgrund der selben Problematik woran die Drohne Eurohawk leidet:
Jedes Fluggerät braucht eine Definitionsklasse worunter es eine Betriebszulassung bekommen würde.
Solch eine Klasse von schweren, großen Fluggeräten die keinen Piloten an Bord, und auch keinen Piloten am Boden der ständig Blickkontakt zum Flugobjekt hat, scheint nicht einfach zu definieren sein.
Ein Gordischer Knoten...denn bisher darf nur selbstständig frei fliegen was so klein und leicht ist, das weder eine Kollision mit einem anderen Fluggerät noch ein Abstrutz einen realistischen Schaden anrichten darf. Beispiel: Wetterballons.

Früher oder später muss aber auch die deutsche Politik sich dem Fortschritt beugen, in der Schweiz z.B. lässt man schon seid knapp 15 Jahren militärische Drohnen zu Übungsflügen ausrücken.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

nederrijner
17.10.2014, 13:48
Hallo!

Hallo!
Das ist schlicht und einfach in einem Wort zusammen fassbar:

Topologie!

In der relativ kleinen Schweiz brauchst du nur eine handvoll autonom arbeitende Feststationen hinstellen, und hörst selbst Handfunkgeräte die selbst noch an den Landesgrenzen rumgeschleppt werden.

Deutschland hat dummer weise eine deutlich größere Fläche und weitaus schlimmere topologische Strukturen.
Vor allem ist die Ausgangssituation in der Schweiz auch eine andere. Dort gibt es (Topographie) abgelegene Täler, kleine Bergsiedlungen, Einsiedlerhöfe usw., außerdem regelmäßige schneereiche Winter. Ich denke, dass man sich dort aus nachvollziehbaren Gründen eher mit der Notruffrage befasst als in weiten Teilen Deutschlands.

In großstädtischen Regionen wie Genf oder Zürich dürfte die Nutzung des diskutierten Systems vmtl. auch nicht so verbreitet sein wie in anderen Gegenden der Schweiz.

DG7GJ
17.10.2014, 13:50
Hallo!


Ich glaube beim Großteil der dt. Bevölkerung würde soetwas nicht funktionieren.
Hier werden ja die einfachsten Verkehrsregeln nicht beachtet, Rettungsgasse kennt kaum einer und genausowenig das richtige Verhalten, wenn sich ein Fahrzeug mit Blauhorn anschleicht...
Dann wird so ein Notruf-Netz auch nicht funktionieren.

Sind zwei getrennte paar Schuhe:
Wer in solch einem Notfunknetz Unfug baut, hat heftige Strafen zu bekommen.
Und jede störende Spielerrei fällt auf: Denn am anderen Ende hängen optimierte Feststationen, optional auch gleich mit Doppler-Peiler.



Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
1) Man versucht, die Mobilfunknetze so sicher wie möglich zu machen

Na, da müssten wir aber mal kurz 25 Jahre zurück spulen.
Ich kann mich noch drann erinnern wie zu den Anfängen der ersten GSM-Netze (D1 und D2) für alle Netzbetreiber das Ziel war, sich in sachen Betriebssicherheit an dem Telekom-Festnetz zu orientieren.
Notstromversorgungen für Wochen (!) Netzausfall und Autonomie an jeder einzelnen BTS.

Aufgrund Gewinnmaximierung und dem Vollstopfen der Standorte mit neuerer Technik, spaarte man sich immer mehr und mehr Platz+Geld für sowas.
Heute sitzt im Mobilfunkschrank vielleicht noch eine 12V/18Ah AGM, aber selbst das nicht mehr bei allen.
Und es dürfte klar sein das sowas nicht für Autonomie sorgt, sondern eher als USV an zu sehen ist. Nur Strom für die paar Minuten, die man braucht um alles ordentlich runter zu fahren ohne Datenverlust.


2) Man versucht, im Notfall anzulaufende Stellen (KatS-Leuchttürme) der Bevölkerung klar zu machen.

Das in jedem Fall - denn es ist das einzige was definitiv immer funktioniert, egal welch Probleme irgendwelche Netze haben.
Aber genaugenommen ist es auch ein Notrufweg der über Funk läuft.
Denn wenn Netze ausfallen, braucht ein KatS-Leuchturm eben ein Funkgerät mit dickem Akku.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

nederrijner
17.10.2014, 14:17
Na, da müssten wir aber mal kurz 25 Jahre zurück spulen.
Ich kann mich noch drann erinnern wie zu den Anfängen der ersten GSM-Netze (D1 und D2) für alle Netzbetreiber das Ziel war, sich in sachen Betriebssicherheit an dem Telekom-Festnetz zu orientieren.
Notstromversorgungen für Wochen (!) Netzausfall und Autonomie an jeder einzelnen BTS.
Und was hat man für die Nutzung dieses exklusiven Dienstes damals bezahlt?


Das mit der Ausfallsicherheit der Netze ist ja alles schön und gut und richtig, aber "früher" hat man halt auch im Festnetz für einen simplen Telefonanschluss der Bundespost ordentlich DM auf den Tisch gelegt. Außerdem musste man das Telefon gegen Gebühr mieten, wobei die Auswahl recht übersichtlich war (mit Wählscheibe oder Tasten, Farben: dunkelgrün, dunkelrot, beige und braun)[1].

Für alles höherwertige oder ein längeres Kabel zahlte man extra - jeden Monat (zum Teil haben ältere Leute heute noch jeden Monat das Bundespost-Telefon aus den 80ern auf der Telekomrechnung stehen!). Auch Ferngespräche kosteten schnell mal mehrere DM je Minute.

Wie gesagt, Ausfallsicherheit richtig und wichtig, aber alles nur auf den Profit der Konzerne zu schieben ist auch unfair. Die Kunden verlangen heute wesentlich mehr zu einem deutlich niedrigeren Preis.

[1] Bewusst etwas überspitzt formuliert.

DG7GJ
17.10.2014, 21:21
Hallo!


Wie gesagt, Ausfallsicherheit richtig und wichtig, aber alles nur auf den Profit der Konzerne zu schieben ist auch unfair. Die Kunden verlangen heute wesentlich mehr zu einem deutlich niedrigeren Preis.

Och, im Prinzip aber:
Immer mehr Menschen halten einen (deutlich ausfallsicheren) Festnetzanschluß für Obsolet, weil GSM/UMTS/LTE ja auch daheim funktioniert und mah eh mehr am Smartphone hängt als an soeinem festgekabelten Staubfänger daheim.
Das solche Netze von der Betriebssicherheit heute sehr fragwürdig sind im Vergleich zum beinahe gußeisernen POTS oder ISDN ist vielen dieser Leute nicht bewusst.
Sie setzen einfach vorraus das man selbstverständlich dann noch damit Feuerwehr/Rettungsdienst erreicht, wenn bereits die Welt untergeht.

Und was Marktgrundsätze angeht, vonwegen "mehr haben wollen zu immer niedrigeren Preisen"...:
Man darf das nicht immer einseitig sehen.

Handel geht nicht alleine, es sind mindestens 2 Seiten nötig.

Klar war telefonieren damals deutlich teurer als heute.
Aber die heutige Pfennichpfuchserrei bei Verbrauchern wird nicht zuletzt produziert durch einzelne Anbieter der Gegenseite die Preise immer weiter drückt.

Telefonieren mit UMTS für schlappe 0,07€ je Minute...wer hätte das damals gedacht?
Ein Smartphone für um die 60€...nein, nicht gebraucht, sondern nagelneu mit voller Garantie!
Eine Jeans für 15€...T-Shirts für 3€...

Wer als Anbieter/Hersteller/Markeninhaber derart die Preise drückt, verursacht erst auf der Kunsumentenseite dieses "noch billiger!" - und verheimlicht das er an anderen ecken spart, eben bei Obsolizenz, Qualität und in immer mehr Produktbereichen auch an Menschenrechten.

In meiner eigenen kleinen Marktwirtschaft gilt an erster Stelle Fairniss.
Uns Fair heißt für mich das ich keine Wegwerfprodukte verkaufe, nix verkaufe wofür ich nicht selber Service (z.B. Reparaturen) anbieten kann, und meine Preise im Mittelfeld liegen.
Weder will ich der unverschämt-billigste sein, noch der Teuerste.

Aber solche Fairness wird von manchen Geschäftsleuten eben missachtet. Die kennen immer mehr nur Masse statt Klasse.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

klickklack
11.11.2014, 21:03
Da hier ja über VoIP gesprochen wird, würde mich mal interessieren, ob man dafür eigentlich eine bestimmte Internetgeschwindigkeit braucht, wenn man es via PC oder Laptop betreibt. Hatte es bisher nie im Einsatz, aber wäre durchaus mal interessiert. Stehe kurz vor einem Anbieterwechsel und tendiere zum DSL Anbieter 1&1. Es soll eine 6.000er Leitung werden. Dürfte das ausreichen?

Fabpicard
11.11.2014, 21:23
@klickklack:

Lies dir doch mal den Wiki-Artikel dazu durch:
http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Telefonie#Gespr.C3.A4chs.C3.BCbertragung

Denn im Unterpunkt "Durchsatz" findest du den Absatz:
mit einer Bandbreite von mindestens 100 kbit/s in beide Richtungen empfehlenswert

MfG Fabsi

klickklack
11.11.2014, 22:18
Hm, da hätte ich natürlich auch selber drauf kommen können. Dank dir!

abc-truppe
11.11.2014, 22:56
Wichtig ist auch der Jitter und die verwendeten Codecs.
Nur mal rein nebenbei gesagt, damit kämpft man auch bei bester Bandbreite.

florian M.
10.12.2014, 11:23
Hallo,

kann jemand was zu der Erreichbarkeit des Telekom Krisenstabes bei Ausfall des Telekomnetzes sagen? (siehe Anhang)

Wieso funktioniert dann noch T-Mobile Austria?

Hab diese Folie irgendwie nicht kapiert.


Gruß

Florian

EIB-Freak
10.12.2014, 12:59
Nebenbei gefragt:

Wie kommt man als nicht-PMR-Expo-Teilnehmer an die Vorträge? Würde mich und sicherlich die Kameraden(innen) der Führungsgruppe auch interessieren...

Kater 9
10.12.2014, 13:57
Hallo,

kann jemand was zu der Erreichbarkeit des Telekom Krisenstabes bei Ausfall des Telekomnetzes sagen? (siehe Anhang)

Wieso funktioniert dann noch T-Mobile Austria?

Hab diese Folie irgendwie nicht kapiert.


Gruß

Florian

Weil die österreichsche Karte sich dann bei Vodafone (DL), E+ oder O2 (DL) einbucht.

etueu35u35
25.12.2014, 22:10
Die Notstromversorgung muss länger als 15 Minuten laufen (welche USV kann das?Es gibt Anlagen damit versorgst du nen kleines Bürohaus ne Stunde DAS ist kein Problem eher die kosten.
Das nächste Problem gibt es auch schon und das ist der Glasfaseranschluss.die 3000 Haushalte die zb in Wien einen Glasfaser Anschluss hätten? Vergiss Glas das ist eher ein exot als die regel.
Ist aber eigentlich nur Nebeneffekt, da die USV eigentlich nur den NAS bei Netzausfall ordentlich herunterfahren soll.Naja bei jeder gescheiten USV kannst ein paar Batterie Module zusätzlich dazu hängen.
Im Gebäude der Telekom brannten Schaltkästen.Für mich stellt sich eher die frage wieso hatten sie kein Lösch System?! Das kostet ja extrem wenig.
Vor allem viele Firmen hatten unter dem Netzausfall zu leiden. Teilweise stand die Produktion still, teilweise gingen Aufträge verloren.Und da werde ich für verrückt gehalten wenn ich den Firmen gesagt hatte das sie auf Sat als Fallback setzen sollen...

Aber als Massenanwendung einfach so über das Internet...niemals!

Vor allem auch das Thema Datensicherheit:
Wenn ich eine eMail von Dortmund nach München schicke, wundere ich mich nicht das im Header anschließend Serveradressen aus halb Europa (und darüber hinaus) stehen.

Müssen wir unsere Telefonate genauso erst mal rund um den Globus schicken, nur weil "Digital" heute so "Geil" ist?Wenn ich 2 VoIP Telefone mit einen Ethernet Kabel verbinde wie sollte jemand was abhören?
Da gibt es genug möglichkeiten um sowas zu verhindern. Abgehört wird man sowieso ständig.
Das mit dem REGA Netz finde ich eine gute Sache. Ist aber Weltweit nur in der Schweiz zu finden. Sonst darf jeder Amateurfunker auch gewisse rechte im Notfall bzw Notfunk.
Im unumkehrlichen Notfall bleibt sowieso nur 121,500mhz übrig.

Als echtes "Notfunkgerät" wäre eh etwas optimal, was seid Jahren ausser Mode gekommen ist.
Währe vielleicht ein Anreiz für die Hersteller...

Ein HFG ohne Akku, aber statt dessen mit AA-Leergehäuse wo man ganz nach belieben Eneloop oder gar sauteure Lithium-AA's reinpacken kann.
Ab ins Handschuhfach und vergessen...PMR446?
Da gibt es von Motrola Geräte mit Bat Pack.
Aber mein Chinese schafft wenn überhaupt 12h Passiv mit den eingebauten 1800mAh Akku.

Was vielleicht geht, und wo einige Freaks im Automobilbereich schon seid Jahren sich was wünschen, währe eine Abdeckung von 70~80% mit 2m Mobilfunk.ok 2m das ist ein fettes teil dann...
Mit CB kannst eh ordentlich fahren von der Reichweite her.
Solch eine Klasse von schweren, großen Fluggeräten die keinen Piloten an Bord, und auch keinen Piloten am Boden der ständig Blickkontakt zum Flugobjekt hat, scheint nicht einfach zu definieren sein.Sowas ist definiert. Die Leute die es Steuern brauchen einen echten Pilotenschein dafür.
Und jede störende Spielerrei fällt auf: Denn am anderen Ende hängen optimierte Feststationen, optional auch gleich mit Doppler-Peiler. Sorry wie weltfremd ist das bitte?
Stelle dir vor ich funkte mit einer kleinen Handgurke die im Rucksack ist in einer Stadt oder auf einen Büroturm. Ich bin schneller weg als die nächste Polizeistreife in der nähe.
Mich erinnert es an die Streiche die paar Nachbars jungen gemacht hatten an der Telefonzelle.
kann jemand was zu der Erreichbarkeit des Telekom Krisenstabes bei Ausfall des Telekomnetzes sagen? (siehe Anhang)
Wieso funktioniert dann noch T-Mobile Austria?Das Stichwort heißt das Roaming.
Wenn du mit deiner Simkarte ins Ausland fährst kannst auch auch mit allen Netzen arbeiten.
Zb in Italien zahle ich mit meiner (alten) Simkarte keine Roaming kosten im 3 Netz weil die Netzbetreiber 3AT <-> 3IT sich nichts verrechnen gegenseitig.