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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FW zu Übung der Nachbarwehr alarmiert



Lars Zerpich
09.05.2014, 10:17
Eine freiwillige Feuerwehr wird zu einer größeren unklaren Rauchentwicklung mit Feuerschein in einem Industriegebiet alarmiert, der genaue Ort konnte von den Anrufern nicht genau definiert werden. Die FW rückt aus und fährt auf Verdacht mehrere Stellen an, aber es ist nichts zu finden. Dann kommt man auf die Idee, mal drei Kilometer weiter zu fahren, weil da auch noch ein Industriegebiet ist, allerdings liegt das schon im Nachbarkreis und somit auf dem Gebiet der anderen Leitstelle. Egal, man fährt hin und findet auch ein großes Feuer mit Rauch. Ausspritzen braucht man es allerdings nicht mehr, denn die zuständige Feuerwehr ist schon da und macht gerade eine Übung, wie man Feuer ausmacht.

Ohne Worte ...

Rund wäre die Sache ja gewesen, wenn jetzt einer die Situation aufgegriffen und das als Nachteil des Analogfunks verkauft hätte: "Mit dem neuen tollen Digitalfunk wäre das nicht passiert, denn damit kann man auch problemlos mit anderen Behörden und Leitstellen kommunizieren"

Angriffstrupp
09.05.2014, 12:44
Ich kann doch sowohl Digital und Analog die LS ansprechen. Versteh ich jetzt nicht Lars.

nederrijner
09.05.2014, 13:11
Eine freiwillige Feuerwehr wird zu einer größeren unklaren Rauchentwicklung mit Feuerschein in einem Industriegebiet alarmiert, der genaue Ort konnte von den Anrufern nicht genau definiert werden. Die FW rückt aus und fährt auf Verdacht mehrere Stellen an, aber es ist nichts zu finden. Dann kommt man auf die Idee, mal drei Kilometer weiter zu fahren, weil da auch noch ein Industriegebiet ist, allerdings liegt das schon im Nachbarkreis und somit auf dem Gebiet der anderen Leitstelle. Egal, man fährt hin und findet auch ein großes Feuer mit Rauch. Ausspritzen braucht man es allerdings nicht mehr, denn die zuständige Feuerwehr ist schon da und macht gerade eine Übung, wie man Feuer ausmacht.

Ohne Worte ...
Kommt schonmal vor.


Rund wäre die Sache ja gewesen, wenn jetzt einer die Situation aufgegriffen und das als Nachteil des Analogfunks verkauft hätte: "Mit dem neuen tollen Digitalfunk wäre das nicht passiert, denn damit kann man auch problemlos mit anderen Behörden und Leitstellen kommunizieren"
Äh?

Lars Zerpich
09.05.2014, 13:31
Ich kann doch sowohl Digital und Analog die LS ansprechen. Versteh ich jetzt nicht Lars.

Eben ;)
So ähnliche Argumente hat man aber auch schon gelesen.
Was ich damit meine: Natürlich war es auch bisher problemlos möglich, analg eine "fremde" Leitstelle anzusprechen, aber ob es gemacht wurde, ist eine andere Sache. Und wenn es versucht wurde, hieß es noch lange nicht, dass es von den Rufnamen her so gut funktionierte.

Larynxtubus
09.05.2014, 17:07
Was ich damit meine: Natürlich war es auch bisher problemlos möglich, analg eine "fremde" Leitstelle anzusprechen, aber ob es gemacht wurde, ist eine andere Sache. Und wenn es versucht wurde, hieß es noch lange nicht, dass es von den Rufnamen her so gut funktionierte.
Sorry, aber ich verstehe irgendwie nicht was du damit meinst. Was funktionierte von den Rufnamen her nicht so gut?

Gismo
11.05.2014, 21:08
Verstehe das Problem auch nicht so recht. Hat die FF sich denn nicht im Nachbarfunkkreis angemeldet? Dann hätte das EVTL auffallen können, dass vor Ort eine FF ist.
Aber wenn ein Bürger anruft und unklare Rauchentwicklung festgestellt wird dann wird die Feuerwehr alarmiert. Selbst schon erlebt. Geplante Übung mit mehreren Wehren, somit auch Rauch und Verletzten und ein aufmerksamer Bürger stellt im vorbeifahren fest das was los ist und wählt 112. Die Übung ist dann 15 Minuten vorverlegt worden ;-) Passiert halt, Leben in der Lage nennt sich das.

QuattroFan
11.05.2014, 21:55
Wenn ein Notruf über die 112 eingeht, dann muss dem natürlich nachgegangen werden. Und wenn der Anrufer meldet, daß ungefähr dort und dort eine Rauchentwicklung zu sehen ist, dann wird eben die zuständige Feuerwehr (oder mehrere) alarmiert. Der Anrufer hatte eben "ungefähr" das falsche Gewerbegebiet angegeben. Auch wenn klar gewesen wäre, daß drei Kilometer weiter die Übung stattfindet, wäre bestimmt die Feuerwehr alarmiert worden aufgrund der Angaben des Anrufers. Es wäre ja auch möglich gewesen, daß da tasächlich "was ist". Ein Feuer kann nämlich auch entstehen, wenn im Nachbarkreis gerade eine Großübung abgehalten wird.
Ich will damit einfach nur sagen, daß sich die Ereignisse auch manchmal überschneiden können. Und dann wäre es fatal, wenn man sagt: Ach, die da drüben ham doch die Übung. Des wird bestimmt von denen kommen. Klar hätte es bekannt sein sollen/können, aber sicher ist eben sicher. Ausrücken muss man. Irrtum des Meldenden ist immer noch besser als gar nicht hin fahren.
Ich finde, hier wurde von der Alarmierung her zumindest absolut korrekt gehandelt.

Lars Zerpich
12.05.2014, 11:06
Naja, ich wollte daraus nicht ein Problem machen, nur etwas überspitzt die Situation darstellen, dass man ja vielleicht einfach mal bei der Nachbarleitstelle hätte fragen können, ob dort schon etwas bekannt ist oder sich zumindest in deren Funkverkehrskreis anzumelden um mitzuteilen, dass man ein Feuer sucht.

Und dass es mich nicht gewundert hätte, wenn irgendjemand diese Situation als Vorteil des Digitalfunks angeführt hätte, obwohl das natürlich nicht zutrifft, weil man das auch über Analogfunk hinbekommt. Man muss die Technik dann aber auch nutzen.

Ansonsten stimmen die Aussagen von QuattroFan natürlich, ich wollte damit nicht sagen, dass man auf Verdacht nicht zu einem Einsatz fährt ...

Lars Zerpich
12.05.2014, 11:13
Sorry, aber ich verstehe irgendwie nicht was du damit meinst. Was funktionierte von den Rufnamen her nicht so gut?

Die allgemeine Kommunikation, wenn es ausnahmsweise mal zu einem Kanalwechsel auf eine andere LSt oder gar eine andere Behörde kommt. Nur mal als Beispiel: Ein DRK-Fahrzeug will der Polizeileitstelle einen VU mitteilen und spricht sie daher auf dem Pol-Kanal direkt an:

"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (1. Ruf)
Pause
"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (2. Ruf)
Pause
"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (3. Ruf)
Pause
Antwort: "Wer ruft die Petersilie? Rotweiß Neustadt???"

Larynxtubus
12.05.2014, 11:40
Also zumindest für unseren Dunstkreis kann ich sagen, dass es keine Rufnamenprobleme gibt. Selbst bei einer Kommunikation, wie du sie beschrieben hast. Warum auch? Die Funkkennungen der jeweiligen BOS sollten allen bekannt sein.

abc-truppe
12.05.2014, 20:27
Die allgemeine Kommunikation, wenn es ausnahmsweise mal zu einem Kanalwechsel auf eine andere LSt oder gar eine andere Behörde kommt. Nur mal als Beispiel: Ein DRK-Fahrzeug will der Polizeileitstelle einen VU mitteilen und spricht sie daher auf dem Pol-Kanal direkt an:

"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (1. Ruf)
Pause
"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (2. Ruf)
Pause
"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (3. Ruf)
Pause
Antwort: "Wer ruft die Petersilie? Rotweiß Neustadt???"

Gerade im Bereich rings um meinen Landkreis sollte schon vorausgesetzt sein, dass man die Funkrufnamen kennt und eine Karte mit den Frequenzen vorliegen hat.
Ich stelle mir nur die verweinten Äuglein des Feuerwehrkommandanten vor, wenn mal eine akute größere Lage stattfindet und zum Schluss die Frage kommt, warum man sich denn nicht bei der Leitstelle gemeldet hätte.
Da sollte die zuständige Führungskraft durchaus mal Schulungsbedarf erkennen. Dass die Traktor-Feuerwehr im Herzen des Landkreises nicht weiß, was links und rechts von ihr ist, ok, aber gerade an der Landkreisgrenze sollte man soweit sein, auch mal "ums Eck fahren" zu können.

Ach und: "Polizeileitstelle von XXX" wird zur Not auch verziehen.

DG7GJ
12.05.2014, 22:13
Hallo!


"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (1. Ruf)
Pause
"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (2. Ruf)
Pause
"Petersilie von Rotkreuz Neustadt 1/85/2 kommen" (3. Ruf)
Pause
Antwort: "Wer ruft die Petersilie? Rotweiß Neustadt???"

Hast du sowas im echten Leben schon mal erlebt???

Ja sicherlich kann es passieren das eine POL-LST nicht SOFORT reagiert, sondern erst nach ein paar Bedenksekunden braucht.
Die POL ist hal etwas allergisch auf sowas...vor allem wenn die POL weis das alle BOS im Umkreis 100%ig mit FMS ausgestattet sind, da aber bei nem Ruf keine FMS-Kennung bei ist.

Aber die grundlegenen Rufzeichen der einzelnen BOS-Dienste sowie deren Rufzeichenaufbau kennen die sehr wohl...in den meißten Fällen sogar besser als nichtpolizeiliche LST-Dispos.

Und wer da aufläuft mit einem triftigen Grund, der wird auch weder zur Sau gemacht, noch hinten herrum mit einer Abmahnung oder so getreten.

Ich glaube eher es geht hier um ein eher theroretischen Problem, was im real life schlicht nicht da ist.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Etienne
14.05.2014, 13:36
Sorry, aber ich verstehe irgendwie nicht was du damit meinst.
Das dachte ich mir auch.


Gerade im Bereich rings um meinen Landkreis sollte schon vorausgesetzt sein, dass man die Funkrufnamen kennt und eine Karte mit den Frequenzen vorliegen hat.
So kenne ich das auch. Es gibt einen Funkplan in jedem Fahrzeug mit allen Rufnamen im Landkreis und den Kanälen und Rufgruppen in den Nachbarlandkreisen inkl. Rufnamen der Leitstellen.

Ich frage mich allerdings warum das DRK Fahrzeug der Polizei einen VU melden sollte. Warum wendet man sich nicht an die eigene Leitstelle. Ist doch viel schneller. Alles ein wenig komisch.

Larynxtubus
14.05.2014, 15:55
Das dachte ich mir auch.
Ich frage mich allerdings warum das DRK Fahrzeug der Polizei einen VU melden sollte. Warum wendet man sich nicht an die eigene Leitstelle. Ist doch viel schneller. Alles ein wenig komisch.
Meinst du? Also ich schalte aber schneller das Funkgerät von z.B. 467 auf 437 und spreche direkt die Polizei an, als erst meiner Leitstelle die Infos zu geben, damit die dann diese per Telefon weiter gibt. Wobei der zweite, umständlichere Weg ja im Grunde der richtige Weg ist. ;)

Etienne
14.05.2014, 16:07
Meinst du? Also ich schalte aber schneller das Funkgerät von z.B. 467 auf 437 und spreche direkt die Polizei an, als erst meiner Leitstelle die Infos zu geben, damit die dann diese per Telefon weiter gibt. Wobei der zweite, umständlichere Weg ja im Grunde der richtige Weg ist. ;)

Beides richtig :-)

DG7GJ
15.05.2014, 14:18
Hallo!


Meinst du? Also ich schalte aber schneller das Funkgerät von z.B. 467 auf 437 und spreche direkt die Polizei an, als erst meiner Leitstelle die Infos zu geben, damit die dann diese per Telefon weiter gibt. Wobei der zweite, umständlichere Weg ja im Grunde der richtige Weg ist. ;)

Der zweite ist nicht nur der "richtigere" sondern der einzig legitime Weg im Alltagsgeschäft der BOS.
Streng genommen ist es sehr klar geregelt wann ein BOS'ler ohne Aufforderung durch seine Leitstelle...
a) Eigenmächtig den Kanal ändern darf.
b) dort eine andere BOS-Gattung ansprechen darf.

Es sollte schon ein Grund sein der zur Ursache hat das die POL-LST einem ein herzliches "vielen, vielen Dank für Ihre kollegiale Hilfe" statt einem Anranzer ausstößt.

Als Beispiel mal ein Fall aus dem realen Leben den ich stark verkürzt und anonymisiert erwähne:

Ein LF fährt nach einem Einsatz wieder zurück in seine Wache.
In einem als akuten Problembezirk bekannten Ortsteil fanden sie einen Streifenwagen.
Fahrer- und Beifahrertür offen stehend, weit und breit kein Polizist.
Selbige hatten überstürzt einen fußläufigen Verdächtigen verfolgt.

Dadurch das die LF-Besatzung eigenmächtig die POL-LST angesprochen und sich bereit erklärt hat den unverschlossenen Streifenwagen zu sichern bis Beamte vor Ort sind, ist der Polizei eine äusserst peinliche Plünderung erspart geblieben.

In einer normalen Alltagssituation gilt aber die AAO.
Und dort ist, was immer ein BOS-Fahrzeug auch melden will, ausschließlich die eigene Leitstelle der einzig richtige Ansprechpartner.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Lars Zerpich
15.05.2014, 14:33
Hast du sowas im echten Leben schon mal erlebt???

Ist mir original so zugetragen worden. Der Polizei war der Rufname "Rotkreuz Stadt" schlichtweg unbekannt.
Zumal die Schaltung auf den Kanal einer anderen Behörde hier anscheinend die absolute Ausnahme darstellt. Das geht dann halt vom Pol-Fahrzeug zur Pol-Leitstellle, die rufen bei der Fw-LSt an, die sprechen ihr Fahrzeug an und bekommen eine Antwort, melden sich wieder bei der Pol-LSt, die das dann an die Streife weitervermittelt. Und wenn noch eine Nachfrage ist, das ganze halt nochmal. Finde ich etwas umständlich. Da kann man nur hoffen, wenn jetzt der tolle Digitalfunk kommt, dass das dann besser klappt mit der Direktkommunikation. Ob und warum das besser klappen könnte, weiß ich allerdings nicht, ich denke mal dass da vielleicht was im Display angezeigt wird.

nederrijner
15.05.2014, 14:49
Nur weil man technisch einfach miteinander sprechen kann, bedeutet dies ja nicht, dass man das auch einfach tun soll oder darf. (Fernmelde-)Technik folgt (Fernmelde-)Taktik. Ich weiß es nicht genau, man müsste mal die DV wälzen, aber es ist ja nicht der Fall, dass man einfach so ohne Aufforderung den Betriebskanal der Polizei schalten darf, nur weil man BOS-Funkteilnehmer ist und gerne mit der Polizei sprechen möchte.

Die eigene Leitstelle übt außerdem auch eine Überwachungs-, Leitungs- und Dokumentationsfunktion aus, sie sollten also auch irgendwie Bescheid wissen. Wenn man sich dann auch noch vor dem Kanalwechsel bei der eigenen Leitstelle regelgerecht abmelden würde und nicht einfach schnell den Polizeikanal einstellt, schmilzt der "Zeitvorteil" auch wieder zusammen.

Selbst in Jürgens Beispiel, wo man vielleicht noch einen Grund sehen könnte, hätte die Einhaltung des eigentlichen Dienstweges auch keinen Nachteil gebracht. Die Feuerwehr war ja schon da und könnte auf den Streifenwagen aufpassen, ob die Unterrichtung der Polizei jetzt eine Minute länger dauert oder nicht, ist eigentlich egal.

Eigenmächtigkeiten sollten immer weitgehend alternativlos sein, da sie ansonsten die Gefahr der Beliebigkeit des Handelns bergen.

DG7GJ
15.05.2014, 20:14
Hallo!


Ist mir original so zugetragen worden. Der Polizei war der Rufname "Rotkreuz Stadt" schlichtweg unbekannt.

Definiere "Polizei"...!
Streifenbeamte im Aussendienst sowie kleinere und erst recht ländliche Polizeiwachen kennen nicht zwingend alle BOS-Üblichen Rufzeichen und Rufzeichenstrukturen.
Wozu auch...die können >20 Berufsjahre abarbeiten ohne das jemals zu brauchen.

Unter Pol-LST verstehe ich aber richtige Leitstellen, deren Disponenten einen stehts aktuellen Erkentnisstand haben an allen nötigen und unnötigen Details.
Mitunter auch nicht zuletzt weil sie nicht selten das regionale "Überwachungsorgan" für Sonderkanalzuweisungen im BOS-Dienst darstellen.
Ob und wie ein z.B. einer LZPD zugewiesenen Bedarfskanal von einer HiOrg genutzt wird, wird nicht selten in der zuständigen Pol-LST mit überwacht.

Die Funkzentrale eines jeden anständigen PP's oder gar einer KPB haben nur solche Leute am Funk, die sich weder durch einen "Florian Hinterrücksheim" oder "Johaniter Kleinstadtdorf" aus dem Tritt bringen lassen.


Zumal die Schaltung auf den Kanal einer anderen Behörde hier anscheinend die absolute Ausnahme darstellt. Das geht dann halt vom Pol-Fahrzeug zur Pol-Leitstellle, die rufen bei der Fw-LSt an, die sprechen ihr Fahrzeug an und bekommen eine Antwort, melden sich wieder bei der Pol-LSt, die das dann an die Streife weitervermittelt. Und wenn noch eine Nachfrage ist, das ganze halt nochmal. Finde ich etwas umständlich.

Auch wenn du als kleines Zahnrad des großen BOS-Betriebes das für umständlich hälst:
Aber das ganze BOS-Getriebe funktioniert erst aufgrund sehr scharf abgegrenzter Hirachien.
Jeder BOS'ler untersteht seiner eigenen Führungsebene...und ausschließlich dieser.

Streng genommen darf ein BOS'ler also nur nach Aufforderung seiner Leitstelle einen anderen Kanal schalten.


Da kann man nur hoffen, wenn jetzt der tolle Digitalfunk kommt, dass das dann besser klappt mit der Direktkommunikation. Ob und warum das besser klappen könnte, weiß ich allerdings nicht, ich denke mal dass da vielleicht was im Display angezeigt wird.

Warum? Habt ihr noch kein FMS?

Bei Tetra wird es genauso sein wie im Analogfunk.
Ein BOS'ler hat nicht einfach selbstständig die Gesprächsgruppe zu wechseln.

Zumal: Generell will die Polizei gerne alleine sein in ihren Funkverkehrskreisen, egal ob analog oder digital. Alleine schon die Tatsache das jeder BOS'ler ja jederzeit die POL abhören könnte stößt da auf Ablehnung.
In Tetra wird es sofort offensichtlich, weil bereits der Einbuchvorgang in eine POL-Gruppe mitgeloggt wird.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Larynxtubus
15.05.2014, 20:44
In Tetra wird es sofort offensichtlich, weil bereits der Einbuchvorgang in eine POL-Gruppe mitgeloggt wird.
Mit nPol Tetra-Endgeräten sind doch auch garkeine TMO-Pol Gruppen schaltbar. Somit wird es da auch keine Probleme mit unberechtigtem um-/ bzw. reinschalten geben.

Etienne
16.05.2014, 14:48
Mit nPol Tetra-Endgeräten sind doch auch garkeine TMO-Pol Gruppen schaltbar. Somit wird es da auch keine Probleme mit unberechtigtem um-/ bzw. reinschalten geben.
Das ist nicht ganz richtig. In Niedersachsen gibt es die Möglichkeit bestimmte, nicht für das Tagesgeschäfft benötigte, Polizei-Rufgruppen im TMO zu schalten.
Darüber kann ich auch die Leitstelle der Polizei erreichen. Bin aber, wie gesagt, nicht auf der TMO-Rufgruppe des Tagesgeschäftes der Polizei.

Larynxtubus
16.05.2014, 16:52
Das ist nicht ganz richtig. In Niedersachsen gibt es die Möglichkeit bestimmte, nicht für das Tagesgeschäfft benötigte, Polizei-Rufgruppen im TMO zu schalten.
Darüber kann ich auch die Leitstelle der Polizei erreichen. Bin aber, wie gesagt, nicht auf der TMO-Rufgruppe des Tagesgeschäftes der Polizei.
Ah Okay. Ich schaue die Tage bei uns nochmal nach, obwohl ich mir sehr sicher bin, das wir (in NRW) keine dieser Gruppen schalten können. Ausgenommen natürlich TBZ-Gruppen und die DMO-Gruppe der Polizei.

Etienne
16.05.2014, 16:55
Hallo,

gleiches werde ich auch nochmal tun.

0-12-1
19.05.2014, 09:56
Ich kann dir das ganze aber schon mal Bestätigen. Du kannst mit einem nPol- BOS Gerät in NRW keine, auch nicht die DMO Gruppen, der Pol schalten.
Die Pol hingegen kann mit ihren Geräten die Gruppen Anruf, BOS und FW jeder Leitstelle schalten und auch alle DMO Gruppen, von 101 bis 902V.
Ich habe von beiden Geräte zur Verfügung daher kann ich das genau sagen.

Gruß Marcus

meierzwo
19.05.2014, 18:18
Die DMO-Rufgruppen der Polizei sind im Fleetmapping NRW enthalten, zumindest teilweise. Oder wofür steht sonst das P?

WernerG
19.05.2014, 18:41
Hi, also hier in LSA gelangen mit dem grad ausgerollten Update u.a. die DMO-Gruppen der Pol und der Bundeseinheiten auf die Geräte.

Gesendet von meinem Z30 mit Tapatalk

Larynxtubus
20.05.2014, 09:41
Die DMO-Rufgruppen der Polizei sind im Fleetmapping NRW enthalten, zumindest teilweise. Oder wofür steht sonst das P?
So ist es. Ich habe Gestern auch nochmal nachgeschaut. Die DMO-Gruppen der Polizei sind auf unseren Geräten (NRW) vorhanden und auch schaltbar.

Lars Zerpich
20.05.2014, 10:07
Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Genau das wird doch auch immer als Vorteil vom Digitalfunk angepriesen, die Zusammenschaltung mehrerer Behörden an einer Einsatzstelle.

0-12-1
21.05.2014, 11:43
Hat sich erledigt

Larynxtubus
21.05.2014, 11:55
Das würde mich aber gewaltig wundern wenn du Polizei Gruppen drauf hast. Ist das ein offizielle Fleetmapping oder wurde selbst dran geschraubt und sind das tatsächlich 500er DMO Gruppen? Auf welchen Geräten habt ihr die drauf?
Es handelt sich um die 500er DMO Gruppen. Und Ja, es ist das offizielle Fleetmapping der HiOrg NRW. Nachgeschaut habe ich auf unseren SEPURA Geräten. Du darfst aber auch nicht vergessen, dass die 500er DMO Gruppen NICHT exklusiv für die Polizei zur Verfügung stehen. Die Polizei ist ja "nur" bevorzugter Nutzer.* ;)

*Quelle: Nutzungskonzept DMO, Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS)

Blinky
22.05.2014, 00:11
Ich kann an einer Hand abzählen wann ich eigenständig Kanal gewechselt habe.

1 x beim Hochwasser. Einsatustelle im Funkloch. Auf Einsatzkanal Berufsfeuerwehr Nachbarkreis geschaltet. Der Dispo war begeistert um 3 Uhr morgens gestört zu werden.

War zur Zeit. Wo Handy noch nicht verbreitet war.

Anderes mal an der selben Stelle Ölspur. Gruppenführer wollte das ich
Lagerleitung durchgebe. Diesmal auf Kanal der Feuerwehr entgegengesetzten Kreis geschaltet.
Disponent nahm es mit Humor. Wünschte uns noch viel Spaß

Einmal hatten wir der Polizei Amtshilfe bei Großveranstaltung geleistet
und hab nachgefragt nach Treffpunkt.

Dann VU auf der Autobahn in einer Baustelle. Auf Kanal der Autobahnpolizei
geschaltet und mit den abgesprochen das wir als Geisterfahrer auf die
Autobahn auffahren. Das beste war, dass die Polizei die Autobahn wieder freigegeben hatte,
bevor wir nach Einsatz gedreht hatten.

Dann bei Großveranstaltung auf Kanal der oben benannten BF
aus Nachbarkreis geschaltet um RTW einzuweisen.

DG7GJ
22.05.2014, 14:24
Hallo!

Es gibt noch im Rettungsdienst ein sehr häufiges Verfahren des Kanal-umschaltens.
Stichwort, im RD bestimmt geläufig: "2RTW_NEF-Amtshilfe-Bereitstellung SEK/MEK".
Nicht selten ist das verbunden mit dem Hinweis im 4m Funkverkehrskreis zu bleiben, aber ein Fug11/10 auf Kanal xx zur Absprache und Einsatzbefehl vor Ort zu schalten.

Wie dem auch sei, es gibt zahlreiche gegebenheiten wo es Sinn macht BOS-übergreifend zu kommunizieren, klar geregelt ist das aber offensichtlich nicht.
Tatsache ist aber das es nicht zum Grundwissen eines jeden BOS'lers gehört alle "Organisationsfremden" Kanäle und Rufzeichen nebst sehr abweichender Rufzeichensystematiken im weiteren Umkreis inklusive Nachbarkreise zu kennen.
Im Zweifel gibt es dafür die Leitstellen. Standardkanäle im Umkreis von 60-100Km kennen die, besondere gerade genutzte Bedarfskanäle können die im selben Umkreis innerhalb von einer Minute erfragen.

Nun, in der analogen Welt war es halt nur Strukturierter:
Es gab/gibt grob 164 klar bezeichnete Kanäle im 4m Band und 92 (theoretisch 117) ebenso eindeutig bezeichnete Kanäle im 2m Band.
Bei Tetra hingegen muss man sich mühselig durch die Menues klicken und unter unhuman bezeichneten Gesprächsgruppen die richtige ausfählen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser