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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Koppler für ELW



Pringman
18.02.2014, 17:58
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei die Bestellung für einen ELW 1 fertig zu machen. dabei bin ich mir seh unsicher welchen Antennenkoppler ich einplanen soll. Der Funkfachhänder meines Vertrauens empfiehlt einen -60 dB Koppler, wie er auch in der DIN ELW 1 festgelegt ist.

Der hier:
http://www.bos-antennen.de/produkte/filter/funkgeraetekoppler-und-verteiler/etsi-konforme-tetra-koppler/tmo-dmo-hochleistungskoppler-fuer-elw-und-fuekw

Jedoch würde der mit einem Preis von ca. 6500 € ordentlich ins Geld gehen.

Ist ein Koppler in der Preisklasse von ca. 600 € so viel schlechter? Bzw. brauche ich unbedingt einen der das 10fache kostet??

http://www.bos-antennen.de/images/pdf/pro-pdi-4-tetra-fme-j.pdf

Der ELW soll folgende Funkanlagen bekommen:

1 x MRT für TMO
1 x MRT für DMO
1 x HRT in Aktivhalterung (primär für DMO)

Jedoch bekomme ich bei allen Kopplern die ich kenne nur 1 mal DMO.

Ist folgendes Praktikabel?

Koppler 1 x TMO und 1 x DMO für die beiden MRT

Zum Beispiel: http://www.bos-antennen.de/produkte/filter/funkgeraetekoppler-und-verteiler/etsi-konforme-tetra-koppler/koppler-zum-etsi-konformen-zusammenschalten-von-tmo-dmo

Und eine einzelne Antenne für das HRT in der Aktivhalterung.

Das HRT in der Aktivhalterung dient nur für die Kommunikation während der Anfahrt zur Einsatzstelle.

Hat jemand schon mal schlechte Erfahrungen mit einer Entkopplung von unter -60 dB gemacht?


Gruß

Alex22
18.02.2014, 19:31
Ist ein Koppler in der Preisklasse von ca. 600 € so viel schlechter? Bzw. brauche ich unbedingt einen der das 10fache kostet??

http://www.bos-antennen.de/images/pdf/pro-pdi-4-tetra-fme-j.pdf


Wo arbeitet denn der Funkhändler deines Vertrauens?
Ja du mußt den nehmen der das zehnfache kostet.
Denn der kann auch die rund zehnfache Sendeleistung.
Der billige Antennenkoppler kann grad mal 3Watt ab... Das reicht dir nicht.

Sani-Frank
19.02.2014, 07:07
Wie groß ist das Auto denn.....ne Scherz beiseite, zwei Antennen auf einem Dach im DMO auf gleicher Höhe, (Wagendach) bringen so gut wie keine Entkopplung, so das das HRT in Aktivhalterung vom MRT im DMO Modus stark beeinträchtigt wird, Musst wohl oder Übel den großen nehmen dann

Gruß

Frank

Pringman
25.02.2014, 17:54
Danke für die Antworten :)

DG7GJ
28.02.2014, 22:14
Hallo!


ich bin gerade dabei die Bestellung für einen ELW 1 fertig zu machen. dabei bin ich mir seh unsicher welchen Antennenkoppler ich einplanen soll. Der Funkfachhänder meines Vertrauens empfiehlt einen -60 dB Koppler, wie er auch in der DIN ELW 1 festgelegt ist.

Besser wäre sogar deutlich mehr als 60dB. Die 60dB sind eine Mindestgrenze die von den BDBOS- und DIN-Gremien aus Hilfslosigkeit einfach von den analogen TR-BOS von den Duplexweichen geklaut hat.


Der hier:
http://www.bos-antennen.de/produkte/filter/funkgeraetekoppler-und-verteiler/etsi-konforme-tetra-koppler/tmo-dmo-hochleistungskoppler-fuer-elw-und-fuekw

Jedoch würde der mit einem Preis von ca. 6500 € ordentlich ins Geld gehen.

Tjaja...das sind eben die Folgekosten die an Tetra mit drann hängen.
Manches kann man finanziell rationalisieren, aber irgendwo ist eine Untergrenze.


Ist ein Koppler in der Preisklasse von ca. 600 € so viel schlechter? Bzw. brauche ich unbedingt einen der das 10fache kostet??

http://www.bos-antennen.de/images/pdf/pro-pdi-4-tetra-fme-j.pdf

Das dir das Teil nicht reicht wurde dir ja bereits gesagt. Halt eben nur 3W und nur 50dB Entkopplung.


Der ELW soll folgende Funkanlagen bekommen:

1 x MRT für TMO
1 x MRT für DMO
1 x HRT in Aktivhalterung (primär für DMO)

Mehr nicht? Ist das wirklich alles?
Das geht mit nur einer einzig realistischen Lösung die sicher teurer als 600€ ist, aber keinesfalls so teuer wird wie der Spezial ELW-Koppler von Procom.


Jedoch bekomme ich bei allen Kopplern die ich kenne nur 1 mal DMO.

Ja eben weil DMO eben nur DMO ist.
Wir reden seit einiger Zeit nur noch vom neuen DMO-Bereich, also 406-410MHz.
Das ist ein nur 4MHz breites reines DMO-Band.
Betreibt man zwei DMO-Geräte am selben Fahrzeug, wobei auch nur eines freizügige Gruppenauswahl hat, kann man keine Duplexweichen mehr einsetzen.
Wäre es sichergestellt das dass DMO-MRT am obersten Bandende knapp unter 410MHz und das DMO-HRT in Aktivhalterung immer am untersten Bandende knapp über 406MHz liefe, gäbe es sicherlich für bezahlbares Geld eine endsprechend hinbiegbare Duplexweiche die das schafft. Eben weil beide DMO-Geräte fast 4MHz weit auseinander liegen.

Sollen sie aber freizügig DMO-Gruppen zwischen 406 und 410MHz durchschalten können, und im ungünstigsten Fall auch auf der selben DMO-Gruppe laufen, scheidet eine solche Duplexweiche freilich aus.
Ebenso scheidet dann zwischen diesen DMO-Geräten die 60dB Entkoppelung aus.

Um überhaupt auf irgendeine nennenswerte Entkoppelung im Bereich 40dB, mit Glück bissel über 40dB zu kommen, taugt physikalisch nix anderes als eine exakt auf den DMO-Bereich selektiv gebaute Ringleitung/Hybridkoppler.

Sicherlich wird es zu Blocking und desensibilisierung kommen wenn eines der DMO-Geräte sendet. Aber das wäre bei heutigen Tetra-Geräten auch bei 60dB Entkoppelung noch gegeben.

Was man hingegen sehr gut trennen kann, ist der nach dem Hybridkoppler zusammengelegte DMO-Bereich mit dem TMO des TMO-MRT's.
Das geht dann einfach über ne Duplexweiche die alles unter 390MHz und alles über 406MHz um locker 80-100dB voneinander entkoppelt.
So kann zumindest DMO und TMO sich untereinander nicht mehr desensibilisieren.


Hat jemand schon mal schlechte Erfahrungen mit einer Entkopplung von unter -60 dB gemacht?

Mit Tetra noch nicht persönlich, aber eben mit analog und DMR.
Immer dann wenn man es mit einem Empfänger zu tun hat, der eine gewisse Empfindlichkeit haben soll, und gleichzeitig einen frequenzmässig benachbarten Sender, ist Entkoppelung wichtig.
Und schon zu Analogzeiten galt: 60dB geht gerade eben so.
Daher: Wenn ich für Veranstalter 70cm-Relais baue, dann kommt da im Low-Buget-Fall eine Duplexweiche rein die minimum 80~85db schafft.
Darf es bissel mehr kosten, gerne eine größere Duplexweiche die auf über 100dB kommt.

Bei DMR-Relais wie DR3000 kommt mir sogar nichts unter 100dB in die Tüte.
Denn DMR ist im vergleich zu Analog deutlich Großsignalproblematischer. Wie alles "neue digitale" im Funkbereich. Da ist DMR nicht anders als DAB, DVB-T und freilich auch Tetra.

Ist eben eine Marketingmasche: Weil's digital ist, hat es pauschal schonmal besser und geiler zu sein als Analog. Also kann man in der Entwicklung und Produktion solcher Sachen ruhig die analogen Grundlagen der letzten 40 Jahre über den haufen schmeißen. Gekauft wird's ja trotzdem, alleine schon weil's "digital" ist.

Wer sehen will wie man es richtig macht, so das "digital" wirklich "geil" wird, weil es eine positive Symbiose aus analog und digital verbirgt, kann sich mal über die Kurzwellentransceiver VX-1400 und VX-1700 anschauen.
Vermute sowas auch vom Motorola XTS5000. Bis sich das aber im Massensegment von DMR und Tetra durchsetz können noch Jahrzehnte vergehen:

Empfänger- und Senderzweige zu gut 70% der Schaltungsmasse richtig analog, die logische konsequenz von 40 Jahre analoger Entwicklung, und erst auf der letzten ZF wo es keine Weitab-Großsignale mehr geben kann, wo auch die Dynamiken gezämt wurden, dort wo eine ordentlich selektierte und saubere Signalstruktur ist, den A/D und D/A-Wandler der das ganze zum SDR werden lässt.

Das dumme bei Motorola: Von wirklich aktuellen Geräten rücken die keine wirklich detailierten Servicemanuals mehr raus. Richtig Detailiert Schaltpläne und Platinenlyouts studieren endet bei den aller ersten, frühen digital-Geräteserien.
Eben bei DME die DP/DM3000 sowie bei Tetra MTP300@Co.
Und das alles war....ähm...schaltungsstechnisch nicht viel anders als die Tuner von Consumer DVB-T.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser