PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SDS Empfang bei ausgeschaltetem Gerät



Pringman
29.10.2013, 19:11
Hallo Forum,

wenn eine SDS an einen Teilnehmer im TMO gesendet wird, der sein Gerät nicht eingeschaltet hat, wird diese dann beim einschalten des Gerätes zugestellt? Also so wie bei einer SMS?

Oder geht diese SDS verloren?


Gruß :)

Kermit_t_f
29.10.2013, 19:58
Derzeit würde ich davon ausgehen, dass sie verloren geht. Die Möglichkeit einer Zwischenspeicherung besteht, aber wird imho derzeit nicht produktiv genutzt...

knutpotsdam
29.10.2013, 21:20
Hallo,
dies ist ausschließlich eine Frage der jeweiligen Konfiguration von Funkgerät und Funkteilnehmer im NEM.
Technisch ist die Zwischenspeicherung mittels SDS-Server möglich.
BB z.B. nutzt dies bzgl. der dortigen Geräte und Funkteilnehmer.

F64098
29.10.2013, 21:29
Wie lange ist da die Haltezeit?

MfG

Frank

ska
05.11.2013, 14:37
z.Z. 72 Stunden

Burning
11.02.2014, 10:14
z.Z. 72 Stunden

Die Frage ist hier auch wieder WO bzw. BEI WEM das so ist.
Hier macht offenbar auch wieder jeder wie er es selbst für richtig hält.

In Sachsen zum Beispiel werden SDS bei ausgeschaltetem Empfänger überhaupt nicht zwischengespeichert. Man erhält beim versenden nur ein schönes rotes "X" auf dem Display und ein PopUp Fenster in dem "nicht gesendet" steht. Beim einschalten des Empfängergerätes, auch nur 1 Minute danach, wird die SDS nicht ausgeliefert.
Zumindest bei den meisten Geräten ist das so. Es gibt nur eine bekannte Ausnahme: SDS an den ELW (das gilt aber auch nur für die 2 vorhandenen MRT's und für keines der 3 vorhandenen HRT's) hingegen werden zwischengespeichert.
Eine klare Aussage warum und weshalb das so ist und wie es eigentlich sein sollte vermag übrigens keiner zu treffen, alle vermuten nur.

ska
11.02.2014, 12:21
Dann mache ich mal Licht ins Dunkel. Ich versuche es mal aus dem Gedächtnis, also nagelt mich nicht fest.

Die Speicherung is Abhängig von der Konfiguration des Endgerätes selber und im Nutzereigenen Management (welches die AS'n / TTB'n durchführen).

- Das Gerät muss die Adresse des SDSC und des Gateways programmiert bekommen.
- Im NEM muss dem Funkteilnehmer im Profil die Benutzung des SDSC erlaubt werden.

Wenn das Programmiert ist, so wird die SDS max. 72 Stunden gespeichert und beim Anschalten des Emfängers (B-Teilnehmer) ausgeliefert.

Ob und wie die einzelnen BL das Handhaben kann ich nicht sagen.

Burning
11.02.2014, 13:16
OK Danke, das ist also eine Frage der Programmierung und Berechtigung. Ich denke wir wohl erstmal bei einer höheren Stelle Anfragen ob es diesbezüglich Vorgaben des BL gibt das nur bei bestimmten Geräten SDS zwischengespeichert werden sollen. Wenn dem nicht der fall sein sollte werden wir mal von technischer Seite schauen ob da irgendwo ein Fehler vorliegt.

Aber mit Ressourcen hat das doch sicher nicht so viel zu tun, so eine SDS erzeugt ja für heutige Maßstäbe nur eine marginale Speicherlast. Aber wer weiß, vielleicht steckt gar eine ähnliche Überlegung dahinter.

Burning
14.02.2014, 11:17
Jetzt nochmal eine Grundsätzliche Frage zu SDS zum TMO Modus : bei uns herrscht gerade eine hitzige Debatte ob SDS nun im Org.Kanal oder im Sprachzeitschlitz übertragen werden. Ich bin mir relativ sicher bei der Schulung zum Multi gehört zu haben das sie über den Org. gegen, unser Admin glaubt über die Sprachzeitschlitze. Die anderen Multis reden auch vom Org. Kanal.
In den uns zur Verfügung stehenden Dokumenten und Schulungsunterlagen gibt es verwirrender Weise ebenfalls wiedersprüchliche aussagen. Dort ist je nachdem welches Dokument man in die Hände nimmt sowohl vom Org Kanal als auch vom normalen Zeitschlitz die Rede.

Weiß (nicht Glauben) es jemand 100%ig sicher ?

ska
14.02.2014, 12:00
Org.-Kanal (MCCH). Erst mit dem nächsten Release gäbe es die Möglichkeit, ein DDCH oder SCCH einzurichten.

Burning
14.02.2014, 16:21
Also doch im Org., Danke!

Das wäre dann also ein weiterer bzw. eine Art von Org Kanal welcher dann aber für Datenübertragungen genutzt wird. Dafür müsste aber dann ein zweiter Sprachkanal/Zeitschlitz geopfert werden. Na ob sich das lohnt? Mehr als SDS lässt sich aufgrund der sehr geringen übertragungsrate ja ohnehin kaum übertragen und dafür reicht der Org. ja aus.

Andererseits wäre das wohl ein willkommenes Feature für die Feuerwehr um vitalparameter ihrer Kameraden aus dem brennenden Haus nach draußen zu übertragen. Das würde wohl aber wieder netzanbindung im Gebäude voraussetzen oder ließen sich solche Daten auch irgendwie im DMO übertragen? SDS geht da ja auch.

EIB-Freak
14.02.2014, 16:37
Vitalparameter bekommt man auch locker in ner SDS unter...

Kermit_t_f
14.02.2014, 17:25
Und blockiert einem im DMO schön den Sprachkanal. Ganz abgesehen von dem zweifelhaften Nutzen und das sich nachher die Leute darüber beschweren, wenn die Rufaufbauzeit mal länger ausfällt, weil sich die SDS und eine Kanalanforderung gegenseitig geärgert haben.

Der SCCH wird das Problem des zugelaufenen MCCH auch nur bedingt heilen, weil dieser nicht dynamisch dazu geschaltet wird, sondern fest einer Organisation im Netz zugewiesen werden muss.

feodor
14.02.2014, 17:47
Vitalparameter bekommt man auch locker in ner SDS unter...

Verzeiht die Frage von mir als Laie (habe nicht unmittelbar mit Feuerwehr zu tun)
Gibt es das bereits? Welche Werte werden dabei übertragen?

Ich Stelle mir das auch als Erweiterung bzw Umsetzung in einer app gut vor. Peripherie die Körper Daten erfasst gibt es ja bereits...

Problematisch könnte der Empfang in Gebäuden sein (insbesondere o2 steht da ja Bekanntlich schlecht da)

Gruß

Burning
14.02.2014, 22:05
Der SCCH wird das Problem des zugelaufenen MCCH auch nur bedingt heilen, weil dieser nicht dynamisch dazu geschaltet wird, sondern fest einer Organisation im Netz zugewiesen werden muss.

Also wenn man 2 Organisationen hat welche irgendwelche Daten übertragen wollen, zb. Feuerwehr für besagte Daten und zum Beispiel die Polizei für zb. Halterabragen von Kfz so bräuchte man 2 SCCH ? Dann brauch vielleicht der Zoll auch sowas und schon bleiben von einer NKZ nur noch 4 Zeitschlitzen für Kommunikation übrig. Schöne neue Welt... Gott sei dank haben wir noch überall noch 4m auf den Autos. Ich hab irgendwie gemischte Gefühle wenn hier mal wieder was größeres los geht ob tetra dann eine sichere Kommunikation gewährleisten kann und wenn man vielleicht wirklich irgendwann Ressourcen für datenkanäle opfert so ist das meiner Skepsis nicht gerade zuträglich.
Haben ja jetzt schon mit netzüberlastung zu kämpfen wenn nur eine normale Veranstaltung stattfindet und dabei funkt über die hälfte der Einsatzkräfte noch analog. So langsam sollte sich mal jemand um die Erweiterung der Örtlichen Zellen kümmern.

Wie weit lässt sich eine Zelle eigentlich erweitern, hab mal irgendwo gelesen bei insg. 32 Zeitschlitzen wäre Schluss.

Kermit_t_f
14.02.2014, 23:20
Sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Wenn ich mir wünschen könnte, wie der SCCH funktioniert, wäre es so, dass dieser automatisch ab einer gewissen Auslastung des MCCH aktiv wird und somit eventuelle Staus in der Signalisierung verhindert. Das ist aber leider nicht der Fall.
Der SCCH ist entweder aktiv oder eben nicht, egal wieviel Traffic auf den beiden logischen Kanälen herrscht.
Welches Endgerät auf welchem Organisationskanal funkt, wird vorher im NEM definiert, über die Organisation, der dieser Teilnehmer angehört. Organisation bedeutet hier aber nur die Einteilung der Teilnehmer im Netz und nicht die Organisation wie man sie draußen verwendet wie bspw FW, THW etc.
Kann sein, dass sich in Tactilon auch der Begriff geändert hat, zu Zeiten der DWS hieß es noch Organisation.

Damit muss man sich halt vorher Gedanken machen, wie man die Teilnehmer auf unterschiedliche Organisationskanäle aufteilt und verliert den Zeitschlitz unabhängig vom eigentlichen Traffic.
Meines Wissens nach, ist aber auch noch keine Entscheidung gefallen, ob überhaupt der SCCH mal genutzt werden sollte, da möge man mich ggf. gerne korrigieren.

Zur Überlastung,da würde ich mal versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen. Natürlich sind die Ressourcen endlich, aber teilweise hat man auch einfach ein falsches Nutzerverhalten, welches die größten Probleme macht...

Burning
15.02.2014, 20:09
Ja das Problem ist in der Tat das selbst die einzelnen einsatzabschnitte im TMO funken. Die sollten lieber im DMO bleiben um das Netz zu entlasten. Hinzu kommt ja noch der übliche Funkverkehr von Polizei und Rettungsdienst. Und schon sind 7 Zeitschlitzen dauerbelegt.
Auf uns hört aber keiner da jene, die entscheiden das im TMO gefunkt werden soll einen gewissen Rang haben. Da hört keiner auf uns Multis, selbst die Leitstelle rennt dort gegen Windmühlen.

Also warten wir erstmal ab ob noch datenkanäle dazu kommen sollen. Spätestens dann sollte die Ressourcen in einigen Gebieten nochmals überdacht werden.

EIB-Freak
16.02.2014, 09:36
Ich glaube, hier gerät in vergessenheit, das ein
Zeitschlitz 4 Gespräche ermöglicht... Bei 7 Zeitschlitzen
wären das also 21 Gespräche. Und wenn bisher
4 oder 5 Kanäle gereicht haben (incl polizei), dann
sollten die Zeitschlitze eigentlich auch reichen.....
Bei uns in BaWü wird darüber hinaus vorgegeben:
Einsatzstellenfunk bis min 2018/19 weiterhin 2m.

Burning
16.02.2014, 11:45
Na das überdenke nochmal. Denn 1 Frequenz stellt 4 Zeitschlitze zu Verfügung. Und bei gleichzeitigen Gesprächen brauchst du pro gruppenkommunikation 1 Zeitschlitz. Und in einer NKZ stehen nach Abzug des Org Kanal nur 7 zur Verfügung. Zu Beginn des erweiterten Probebetriebs, wo uns das Netz "zum spielen" zur Verfügung Stand haben wir das mal getestet. Wir Konnten exakt 7 gleichzeitige Gespräche auf 7 Gruppen führen, bei der 8. Gruppe war nichts mehr möglich. Daher wissen wir nämlich auch das bei uns nur eine NKZ vorhanden ist. Wenn dann Vollduplex einzelrufe stattfinden ist die Zelle verdammt schnell ausgelastet

F64098
16.02.2014, 21:12
Wenn dann Vollduplex einzelrufe stattfinden ist die Zelle verdammt schnell ausgelastet

Es werden noch Wetten angenommen, wie lange in Sachsen jedem Teilnehmer noch Einzelruf und Telefonie technisch ermöglicht sein werden...

MfG

Frank

Burning
17.02.2014, 10:28
Wird tatsächlich natürlich kaum benutzt aber ich meine ja nur, 7 Zeitschlitze sind bei größeren Veranstaltungen (Fußball, Konzerte) oder auch bei Grossschadenslagen nicht sehr üppig.
Beim Hochwasser brach die funkzelle mehrfach völlig zusammen (immer so 30 min bis 3 Stunden netzverlust), zum Schluss gipfelte das in einem mehrtägigen totalausfall der tetra funkversorgung vor Ort. Dazu sollte man wissen das fast nur die Polizei digital gefunkt hat und daneben nur 1 einziger Katastrophenschutzzug.

Genaueres zu den Zusammenbrüchen weiss ich nicht aber wenn funkzellen komplett zusammenbrechen und dann in Ihrem Bereich kein Netz mehr verfügbar ist dann ist mit den System grundsätzlich etwas nicht in Ordnung. Nur wegen Auslastung der Kapazitäten darf kein Netz ausfallen. Ähnliche ausfälle hat es ja im ganzen Land bei Großveranstaltungen gegeben. Bekannt sind mir auf Anhieb ein gewisser castortransport oder eine Demo.

ska
19.02.2014, 08:46
Oh man, jetzt werden wieder Halbwarheiten zitiert.

Beim Castor gab es "nur" ein Fuhrungs- und Kommunikationsproblem. Wenn man "über Nacht" von der Einsatzleitung / Taktik her die Gruppen verändert (Gruppengebiet aus dem Einsatzraum weg nimmt) und das den beteiligten Kräften vor Ort aber nicht mitteilt, so kommt beim Einschalten des Gerätes (die die Gruppe ja noch geschaltet hatten) ein "Anhängen missglückt" oder "Gruppe nicht verfügbar". Das das dann als Zusammenbruch interpretiert worden ist (und auch von der Gewerkschaft ohne Prüfung der Sachlage so weitergegeben wurde) ist der einzige Fehler, der hier passiert ist.

Das Tetra-Netz hat zu keinem Zeitpunkt den Geist aufgegeben oder ist Zusammengebrochen. Es hat nur das gemacht, was von Ihm verlangt (von den Programmierern im NeM) worden ist.

Burning
19.02.2014, 10:30
Was genau beim castor vorgefallen ist wusste ich bis eben nicht. So wie du es beschreibst ist die Sache natürlich anders gelagert.

ska
20.02.2014, 08:56
Hallo Burning,

das ist leider fast immer das Problem.

z.B. die Bruchlandung der Turkish in Holland. Da heisst es auch immer: Tetra zusammengebrochen. Stimmt aber nicht. Damals hatten die Niederländer ein Konzept, in dem jeder RTW eine eigene Gruppe hatte. Wenn jetzt da 50 in eine Zelle fahren und die Taste drücken, kommt es zu was? Richtig: Warteschlage! Die war in dem Fall z.T. ca. 15 bis 20 Minuten lang. Und was macht man in der Panik: genau, man lässt die Taste wieder los. Und schwupp: ist man wieder hinten in der Reihe. Und wenn dann das Netz die erste Kanalanforderung umsetzt (es Piept am Endgerät) wundert sich der Nutzer, das er trotz erneutem Drücken nicht einen Kanal bekommt. Auch da hat Tetra-System alles fein säuberlich abgearbeitet.

In Belgien (Zugunglück von Halle) war man schon schlauer und hat gleich auf ZA-Gruppen geschaltet und die Kapazitäten in dem Gebiet genau beobachtet. So ist da bei diesem Unglück keine "negative" Presse über Tetra entstanden, obwohl viele unterschiedliche Organisationen mit vielen Endgeräten vor Ort waren.

Ich glaube, das die Taktiker auch bei uns sich nur langsam an Tetra herantasten und bei vielen noch die "Wünsch-Dir-was" Mentalität vorherrscht. Plus: es ist ein gemeinsames Netz. Also nicht mehr in Bundesland/Landkreis-Mentalität und Organisationsübergreifend denken, dann klappt das auch mit Tetra.

Burning
20.02.2014, 17:24
Ich denke da müssen insbesondere auch Führungspersönlichkeiten fit für tetra gemacht werden, damit sie bei Großereignissen entsprechend der Kapazitäten, welche das Netz bereit stellt, die Einsatzeinheiten taktisch clever in Gruppen organisieren. Insbesondere die Zusammenarbeitsgruppen und das zusammenschalten unterschiedlicher Einheiten Feuerwehr/Rettungsdienst und evtl auch Polizei in ein Gruppe (zumindest auf führungsebene) muss man entsprechend vermitteln. Bisher auf analog lief bis zur TEL alles schön getrennt und die Macht der Gewohnheit wird dafür sorgen dass das auch weiterhin so gehandhabt wird - zumindest wenn nicht entsprechend geschult wird.